Guten Morgen und herzlich willkommen!
Ich habe mal Wikipedia bemüht:
Trottel steht für ‚ schwachsinniger Mensch‘ und bezeichnet in abfälliger Redeweise eine einfältige, dumme oder ungeschickte Person.
Im Deutschen Wörterbuch wird Schwachsinn Ende des 19. Jahrhunderts noch als ein Mangel an Empfindung und Verstand beschrieben, das davon abgeleitete schwachsinnig als „stumpfen Geistes, mit verkümmertem Empfindungsleben
Ich denke, wir sind uns einig, dass weder Du, noch ich ... noch all die anderen Betroffenen hier schwachen oder stumpfen Geistes sind. Uns fehlt es nicht an IntelligenzDies könnte man durchaus als verkümmertes Empfindungserleben bezeichnen, wobei Verkümmert ja einen Zustand beschreibt, der einst vorhanden war, dann aber abgenommen hat. Dies mag hier und da zutreffen, doch nach meiner Einschätzung haben wir den Umgang mit bestimmten Gefühlen nie so richtig gelernt. Im bisherigen Lenem haben wir das irgendwie kompensiert, ohne dass es uns aufgefallen wäre. Das ist ein vollkommen normaler Vorgang, kann doch niemand wirklich alles über Erfahrungen lernen.
Im Grunde passt also Trottel nicht wirklich gut, ist er doch zudem auch noch eine abfällige Bezeichnung. Die verwendest gerade Du für Dich. Du setzt Dich selbst in ein schlechtes Licht.
Dabei hast Du hier mitgelesen und hast Dich nun getraut auch selbst einen Beitrag zu verfassen. Das spricht doch für die Kompetenz ins Handeln zu kommen, wenn Dich etwas belastet, und der Überzeugung, dass Du an der Schieflage etwas ändern kannst.
Ich finde, dass dies eine positive Eigenschaft ist. Und da wir im Forum gerade "Nichts tun ist zocken" und "Das Rezept für Erfolg ist Tun" angesprochen haben, habe ich mal kurzerhand in der Überschrift meiner Antwort den Trottel durch den Erfolgsmenschen geändert.
Fragen wie beispielsweise "Wie konnte mir das nur passieren?" oder "Warum habe ich nicht einen einzigen hohen Betrag gewonnen?" domminierten nahezu den kompletten Juni.
Die erste Frage hat es in sich. Sie beinhaltet die eigene Überforderung und Hilflosigkeit über das Denken und Handeln. Sie beinhaltet die Erkenntnis, dass da etwas ist, was Dich schädigt. Doch gleichzeitig wird in einer Selbstschutzfunktion der Passiv genutzt, anstelle des Aktiv. Und so hat Dich Dein Selbstmitleid abgehalten den Juni über abgehalten selbst etwas zu unternehmen.
Gut, dass Du diese Phase überwunden hast.
Naja, zur zweiten Frage ... hier gilt im Grunde das Gleiche. Nur hat Dich diese Phase motiviert weiter zu spielen. "Was einmal geklappt hat, das muss doch noch mal klappen".
Auch hier ist es gut, dass Du dieser Frage den Rücken gekehrt hast. Wie Du ja sicherlich bereits weisst, gibt es bei uns im Glückspiel niemals Gewinne, sind sie doch, sofern sie eintreten, nur Einsatz für das nächste Spiel.
NEIN! Aus 12.000,00 Euro sind mir nun noch 5.000,00 Euro geblieben und ich fühle mich derzeit wie ein "Trottel".
Wie häufig passiert dies ... ich selbst habe damals meinen Bausparvertrag auszahlen lassen - verspielt - 10.000 DM Kredit aufgenommen - verspielt.
Im Gegensatz zu Dir konnte ich mich nicht bremsen. Ich bin auch insgesamt 20 Jahre in meiner Sucht gefangen geblieben, bevor ich aktiv wurde. Du bist mir also auch hier voraus.
Nun geht es aber darum, die fehlenden Erfahrungen aufzuholen. Dazu musst Du sie nicht selbst erleben, es reicht erst einmal, wenn Du die Erfahrungen Anderer sammelst und sie dann nutzt, wenn Du sie brauchst.
Traurigerweise, versuche ich immer mit meinen Problemen klar zu kommen, ohne fremde Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Machst Du es Dir damit einfacher oder schwerer bei der Problemlösung? Wie ist Deine Erfahrung?
Bekommst Du überhaupt bestimmte Probleme gelöst?
Wie sieht es im normalen Leben aus? Wie bist Du so weit gekommen, dass Du freier Autor geworden bist? Wie bist Du zu Deinem Hauptberuf gekommen? Einem Führerschein? ...
Es gab doch immer Hilfe. Das Wissen kommt ja nicht aus dem Nichts.
Da ist es doch vollkommen logisch, sich jetzt auch Hilfe zu organisieren bei einem Problem, welches mit Gefühlen zu tun hat, selbst dann, wenn diese, wie Scham, die Hilfe unterbinden wollen.
Wir kommen nicht weiter, wenn wir alles im stillen Kämmerlein mit uns alleine ausmachen wollen. Viel zu gerne verrennen wir uns dann.
Also auf, schreibe Dir die Finger wund und gehe auch in eine Beratungsstelle. Das machst Du ja nicht, weil es von Dir erwartet würde, sondern weil Du einen persönlichen Vorteil für Dich erhoffst.
Da ist ein selbstzerfleischer "Trottel" eher kontraproduktiv. Ein Erfolgsmensch jedoch geht sie Sache an ...