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Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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An diesem heutigen Tag

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #330 am: 30 März 2025, 11:25:10 »
.... ist es Zeit zum Schreiben. Das Schreiben ist für mich ja ein primäres Werkzeug meiner Genesung. 

Vor 8 Tagen war ich bei einer Trauerfeier. Ein Freund von mir ist mit 67 Jahren verstorben, und obwohl der Kontakt schon länger abgebrochen war, bin ich dabei gewesen, Abschied zu nehmen. Wir haben uns Anfang der 1990er Jahre in der Selbsthilfegruppe kennengelernt, und - wir haben uns zusammengerauft, uns gegenseitig an den Haaren aus dem Morast der Spielsucht rausgezogen und sind gemeinsam spielfrei geworden. Wir waren ein innerer Kern von 5 - 6 Mitgliedern in der SHG, und wir sind alle den Weg in die Genesung gegangen. Das vergesse ich niemals, auch wenn die Freundschaften Heute nicht mehr lebendig sind. Das zweite war, daß der Verstorbene einen kleinen Bildungsträger leitete, im und ich im Jahr 2007 bei ihm aufgrund einer Maßnehme des JobCenters ein Praktikum und später eine Anstellung bekam. Das funktionierte solange, wie die Arbeitsagentur den Bildungsträger unterstützte... So sah ich an meinem 56. Geburtstag meine Kontoauszüge an, und sah, daß kein Gehalt gekommen war... Es folgte eine gruselige Zeit mit Dauerkrankschreibung, mit Klinikaufenthalt, mit Einreichung der EM - Rente, mit Widerspruchsverfahren, bis ich aus dem Arbeitsleben absorbiert wurde. Das hat der Freundschaft kein Ende bereitet, ich bekam noch später einen kleinen Job im Homeoffice als Wiedergutmachung, das war gut so,. Der Kern ist aber, der Zusammenhalt in einer sehr bedrohlichen Lebenssituation, und der tiefe Zusammenhalt in der Gruppe. Die Traerrednerin sprach so manches Wort über Verschlossnheit, über "seine eigene Welt" und ich konnte das alles verstehen und dem Zustimmen. Der Schleier, der sich auf die Augen legte, wurde eine gegenwärtige Realität.
Trotz meiner eigentlichen Abneigung an Festlichkeiten teilzuhehmen, folgte ich der Einladung ins feine Restarant, und hatte dort ein nettes Gespäch . Es wird ja immer lockerer bei dem anschießenden Imbiss, auch wenn gerade die trauernden Schwestern sich empatisch zeigten. Ich war doch etwas überrascht, als diese sich bei meinem Abschied bedankten, daß ich dabei war,
es war aber ein Herzenswusch von mir, mich vom Freund zu verabschieden.

Dafür bin ich dankbar
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #331 am: 30 März 2025, 13:26:05 »
Hallo Andreas,

das hast du richtig gemacht. Manchmal unterlässt man etwas, was später nicht nachzuholen ist. Dann macht man sich möglicherweise Vorwürfe.
Insofern war es absolut richtig an der Trauerfeier teilzunehmen. Du hast einem Freund die letzte Ehre erwiesen und für dich einen Abschluss geschaffen.

Alles Gute Dir!

Liebe Grüße
Wolfgang
"Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht"
(Theodor Heuss)

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #332 am: Gestern um 11:02:38 »
.... hat mich meine Pflegerin überrascht, als sie sagte, sie hätte gekündigt! Dann erwähnte sie den 1. April, = einmal durchatmen, und weiter machen. weiter geht es. Nun zwingen mich die Wassertabletten Daheim zu bleiben, die Waschmaschine tut ihr Werk, und ich habe die Kalenderblätter gewechselt, und auch mein Haushaltsbuch auf vden laufenden Stand gebracht. Nun stehen noch zwei Übeweisungen an, nach Hamburg, zum Versandhaus. Leider stockt es gerade mit der Einfachhit der Überweisungen, denn die App auf dem Smartphone will nicht mehr, weil ich meine Loggindaten verschwitzt habe, und ich eine Pin - Nummer brauche, aber die Servicenummer der Bank gerade nicht auf dem Portal finde... Auf dem Tablet funktioniert der Zahlungsverkehr noch, aber ich muß die Rechnungen downloaden, und dann kann ich anhand der Kopie der Rechnung die Bezahlung vornehmen. Die Fotoüberweisungen via Smartphone gehen einfache. aber auch dazu muß die Secutury - App befragt werden. Wie war das eigentlich früher, als man zur Bank ging, einen Überweisungsschein in Druckbuchstaben ausfüllte, und ich den zugehörigen Postkasten warf?
Es sei bemerkt, daß zur Zeit manche Investitionen bei mir anstehen, und ich fühle mich sicher, aber gerade die Auseinandersetzungen damit bringen mir Ruhe bei.
Heute fällt die SHG aus, Schade. Jetzt nach der Zeitumstellung kann ich dann ja wieder im Hellen nach Hause kommen. Es ist immer schwierig für mich , diese Wege, am Rotlichtviertel vorbei, im Dunkel zu gehen, aber nun wird wieder ferner ein Spaziergang im angenehmeren  Ambiente, an der Basilika, und an der Flußpromenade lang , in die Altstadt.

Der Weg ist das Ziel.
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

 

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