...geht es mir langsam wieder besser. Die Knochen machen wieder mit, die Pumpe drückt noch - gegen das Stenum - arbeitet aber normaltourig, und der Biorhythmus findet sein Chronometer wieder. Alles Elend der Welt... ich habe dazu einen Text in der Bibel gelesen, der nur an einem sehr hohen Feiertag verlesen wird, und dann wurde mir wieder einmal bewußt, daß ich nicht "Gott spielen brauche". Ich möchte mich hier nicht darüber auslassen, nur mitteilen, wie sehr ich Trost erhalten habe. Ja es geht mir besser,
Auslösr war ein Brief der Krankenkasse, die irgend welche zeitlichen Belege für meine Pflege aus dem letzten Jahr haben wollen?. Der Brief kam natürlich zum Wochenende, also zu einer Zeit, in der ich nicht anrufen und fragen kann, was die eigentlich von mir wollen? Die liebe Pflegedame war Feierabendbedürftig, und ich sinniere nun darüber warum Krankenkasse eben Krankenkasse heißt, vielleicht weil sie einen Krank macht? Vielleicht sollte ich den Angestellten dort einmal erklären, was "Soziale Ängste sind, und was diese bei mir auswirken. Allerdings könnte sich meine Adresse dann ändern: "unter der Mittellandkanalbrücke 237" Da geht es ums Geld, um Pflegeleitungen, die gut funktionieren, und um Innovationen, um Verhinderungspflege, um Termindispositionen, Antragstellungen, den MDK und mehr. Also Pflegling zu sein, ist ein Full - Time - Job, wenigstens die Pflegedusche bringt Heilung, und meine Wohnung ist wieder bewohnbar geworden. Bliebe ich in der Depression, könnte ich mein Leben nicht gestalten, nun aber Hilfe haben wollen - und Hilfe annehmen, da liegen Welten drunter. Ich dachte immer, es ist Faulheit, Bequemlichkeit, wenn ich nichts für meinen Körper und meine Wohnqualität tue. Nun wünsche ich es mir, Hilfe annehmen zu können, das heißt, die Hände ausstrecken, und um Hilfe zu bitten.
Ich habe keinen Spieldruck Heute, aber ich habe Angst davor, andere Menschen könnten Erwartungen an mich stellen, die ich nicht (mehr) erfüllen kann. Ich funktioniere eben nicht mehr wie ein Geldspielautomat: Geld einwerfen, Knöpfchen drücken, und gegen die Panzerscheibe Kloppen! Ich brauche einfach Menschen, weil ich als Mensch in Gemeinschaft zu anderen Menschen lebe, nicht nur zu überleben, sondern weil es human ist. Ich denke gerade an das Neandertal, und da war es damals auch schon so, gerade als der Höhlenbär vom Wuppertal rüberschaute, - nee Schreck, wieder der Gedanke an die Krankenkasse, hat niemand erBarmen?
Morgen haben die Geschäfte wieder auf, ich will zum Schreibwarenladen, mir Aktenordner, Registriereinlagen und Markerstifte holen. Kann ich die Kasse bitten, mir die Kosten dafür zu erstatten, oder doch eine neue Ordnerstruktur am Rechner, wenn die Speicherkapazitäten reichen, (1TB)?
Der Sonntag kann ein wirklich angenehmer Tag sein, Den Gottesdienst habe ich in Präsenzform wahrgenommen, allerdings war meine Stimme krätzig, sonst war es gut, etwas real zu erleben, und nicht nur in Konserve, und das Thema: die Zugehörigkeit auch in Situaltionen, die Abgrenzungen schaffen können, so habe ich verstanden, ja das kenne ich ja auch.
Eine Freundin brachte mir Gestern Schnittbohnen aus dem Garten mit. Es war gut, sie zu bearbeiten, und sie liegen gut im Bauch , sie vitalisieren, und das hilft dem Geiste auch auf. Eigentlich ist jetzt ein Zoom - Meeting. Ich habe Kopfhörer auf, blicke in Tablet, sehe mein Gesicht auf dem Monitor, und kann das aushalten. Doch, ich würde mich freuen, wenn jemand dazukommt, so fiele es mir wohl leichter den Blick nach vorne zu richten.
Dienstag ist wieder Präsenzmeeting, ich freue mich darauf!. Ich könnte vorher zum Pflegedienst gehen, als Vollmachtnehmerin, könnte in der Gruppe explizit über das Thema Verhindereungspflege sprechen, weil dort eine liebe Freundin Erfahrungen - und Bereitschaft hat und zeigt, und ich könnte noch mittags jemanden zum Schnittbohnenessen einladen. In ca 40 Minuten kommt die krätige Pflegerin, und dann ist alles wieder gut, einschließlich Tabletteneinnahme und Blutdruck, der ja stabil ist, wenigstens der!
Ich habe mich beim Zoom Meeting verabschiedet, und bin froh, meinen Blues hier reingeschrieben zu haben. Ich habe keine Angst mehr vor der Nacht, die Alpträume haben nachgelassen.
Und Morgen wird die Sonne wieder aufgehen..
Nur für Heute