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Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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An diesem heutigen Tag

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Offline andreasg

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An diesem heutigen Tag
« am: 02 Juli 2021, 10:10:11 »
bin ich zur Überzeugung gekommen, Tagebuch zu schreiben. Ich bin Spieler, bin süchtig, ich habe Strukturelle Mängel und Soziale Ängste. Ich bin 31 Jahre - oder 68 Jahre alt, so genau weiß ich es manchmal nicht genau,
aber ich habe Gestern im stillen Kämmerlein meinen 31. Geburtstag gefeiert. Ja eigentlich bin ich ja 68, das wären 4 X 17 Jahre, und als ich 17 war, da war ich ja schon Stammgast in einer Spielhalle, und nicht dem Namen des Alters entsprechend in einer verliebten Phase. In der Spielstätte brauchte ich keine Liebe, und es war ja deshalb so harmonisch, weil ich ja in meinem Leben keine Liebe erfahren habe.. Also lieber 31! Das ist eine Primzahl, und die Folge der Primzahlen driftet immer weiter auseinander, 2,3,5,7,11, 13, 17 -respektive, 53, 59, 67, 71, 73, 79, 83 und dann. Primzahlen sind endlos, und gleichen sich dem Pi - Wert: 3,14158... der in unendlicher Zahlenkolonne weiter geführt werden kann. Demzufolge ist die Liebe endlos, die agapische Liebe kooperiert mit der erotischen Liebe - äh, hat jemand eigentlich bis hierher gelesen?

Nur für Heute bin ich frei vom selbstzerstörerischen Glücksspiel, um dem Thema des Tagebuchs näher zu rücken. Ich habe Respekt vor dem Glücksspiel, aber keine Angst mehr, dafür bin ich in meiner Selbsthilfegemeinschaft und in Foren ein aktives Mitglied. Wenn ich nicht spiele, bin ich unterwegs, versuche andere Menschen zu retten, in dem ich sie dahingehend manipuliere, ihnen "die Krise zu klauen", mich für andere verantwortlich zu zeigen, meine eigentliche Bedürfnisse zu verleugnen, und als Fazit, den Mangel an Anerkennung dadurch, meinen Groll in mich rein zu fressen. Richtig - ich bin von adipöser Gestalt, Stufe 1.
Zugegeben, ich bin gerne real unterwegs, fahre gerne mit der Eisenbahn durch die Lande, um mich auszukurieren, sammele Fotos, Eindrücke und schreibe Geschichten darüber. Auch dafür habe ich ein Forum, aber, ich traue mich gerade nicht, dort zu schreiben, und werde eine Pause einlegen, gefühlt 4 Wochen lang. Ich habe Angst, nicht verstanden zu werden, mich Kritik auszusetzen, bewertet zu werden, eben wegen meiner Schwächen, ich nenne es aber Mängel. Fazit: mein Lebenshunger treibt mich immer wieder hinaus, und ich suche Orte, an denen ich mich hinknien kann, und dankbar sein darf, Heute - diesen Tag zur Zeit - nicht spielen zu müssen.

Ach ja, zu meinem 31. Geburtstag habe ich mir einen Film geschenkt, über Brücken bauen - natürlich Eisenbahnbrücken! Es gibt aber Lieder über Brücken, und manche davon führen über wilde Wasser, und sind in Karat zu wiegen. Aber alle haben eines gemeinsam, es sind Lieder, die Trost geben können.

Es ist gut, mir anzusehen, was Ingenieure und Monteure und Bauleute bewältigt haben, um selber Mut zu finden, an mir zu arbeiten,  es braucht eben alles seine Zeit.

Liebe Grüße und schöne 24 Stunden
Andreas
« Letzte Änderung: 02 Juli 2021, 10:24:45 von andreasg »
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #1 am: 04 Juli 2021, 09:28:12 »
... bin ich eher nachdenklich aufgestanden. Nach der morgentlichen Dusche und zum Frühstück kam die Chefin vom Pflegedienst, persönlich. Wir kamen ins Gespräch, und ich erzählte, daß ich ohne Engagement nur noch in der Butze sitzen würde, weil ich optisch betrachtet, nicht mehr durch die Tür passen würde. Si sah, daß der Rechner hochgefahren war, und das Thema ging um Cyber - Kriminalität. Der Verweis auf Präventionsmaßnahmen , auch bei mir im Hause der Wohnungsgenossenschaft, und die Wahrung ständiger Updates für die Sicherheit, hier im Netz, sind eine Gabe, die helfen, wach zu bleiben. Gerade dieses Forum gibt mir viel Mut und Motivation dazu. Dafür möchte ich mich bei Euch bedanken.

Die mysterielle 31 - hat nunmehr eine besondere Note bekommen, weil ich via Whatts App eine Nachricht in diesem Zusammenhang bekommen habe, das hätte ich gar nicht erwartet, auch nicht gewollt, aber mir doch gewünscht. Mein permanentes "gesehen werden wollen" bringt mich dem Ziel "mittendrin und dabei" nicht näher. Meine Vision, im Spätsommer  in die Heide zu fahren, bekommt gerade Konturen, belebt sich mit Farbe.
Ich weiß, daß ich bei Präsenzmeetings nur einen kleinen Teil dazu tragen kann, daß diese gelingen. Ich brauche mich nur auf den Weg dahin machen. Wie ist das in den einem Forum, reicht es aus Beiträge zu lesen? Die Tagebücher, vielmehr die Beiträge der Schreiber faszinieren mich gerade, und motivieren mich, es auch zu tun.

Wenn ich an das Gespräch Heute Morgen denke. Wann bin ich eigentlich berechtigt, gepflegt zu werden, wann bin ich ein Hypochonda, (wie diese Viecher auch heißen mögen) ? Sind die allseits bekannten Depressionen und ein Burn Out eine Rechtfertigung, oder habe ich immer noch Schamgefühle meiner Spielsucht gegenüber, und verstecke das unter dem Mantel der Adipoditas?  Der Wunsch, ernst genommen zu werden fängt in dem Maße an, wie ich mich selber ernst nehme. So tun, als ob die anderen das Problem sind, und der Wille, diese allein zu ändern, das entspricht nicht der Aufrichtigkeit. Als ich vor 11 Jahren mit einem Freund im Auto auf der BAB 2 bei Marienborn eine Rast einlegten und  Ich  mir lange dort das monströse prägnante Denkmal angesehen habe etwas erlebt, was ich nicht einsehen konnte, weil ich es nicht verstanden habe. Nun gut, zum 31. habe ich mir einen Film über Brücken gekauft, da ist z.B. die Hohenzollernbrücke drauf, da denke ich auch an einen lieben Forenfreund und an ein damit verbundenes tiefes Erlebnis. Brücken verbinden, und halten das Netz zusammen, aber es ist kein Netz, in dem ich gefangen bin, sondern das verbindet.

Ich brauche mich nur auf den Weg machen.

Danke für das Teilen
« Letzte Änderung: 04 Juli 2021, 10:04:00 von andreasg »
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #2 am: 04 Juli 2021, 11:09:34 »
Hallo andreasg,

auch du machst Mut mit deinen Beiträgen. Sehr tiefsinnig und etwas melancholisch kommen sie daher. Aber immer erfrischend  authentisch und reflektiert. Ich sehe dich, obwohl ich dich nicht kenne. Deine Gedanken und Gefühle sind den meinen sehr nahe. Bewahren wir uns den Sinn für die schönen Augenblicke im Leben. Und ist auch nicht mehr alles erreichbar, in unseren Träumen und Gedanken sind wir frei.

Wolfgang
"Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht"
(Theodor Heuss)

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #3 am: 05 Juli 2021, 18:01:09 »
Danke lieber Wolfgang, ich lese Deine Beiträge, wie alle Tagebücher hier sehr gerne. Das ist für mich  oft sehr aufbauend, unf hilfreich, und bringt mir eine Neue Vitalität, für diesen Tag.

... an diesem heutigen Tag habe ich mich nachmittags , nach dem Mittagsschläfchen an den Rechner gesetzt, und in einem Account eine Mail von Payback - Paneel erhalten: Umfrage, dauert 25 min, bringt 300 Payback Punkte, wow! So etwas mache ich echt gerne, nicht alleine wegen der Punkte, es ist für mich auch eine Konzentrationsübung. Die Umfrage wurde von der Universität Bremen gestartet, häää -
Das Thema ist Freizeitgestaltung. Ich dachte spontan an die stark vermisste Wassergymnastik in der Gruppe. alles korrekt brav angekreuzt, bis zur Frage, ob ich in den letzten 12 Monaten an einem Glücksspiel teilgenommen habe. Auch diese Frage habe ich korrekt beantwortet, Ende der Umfrage, zum Trost gibt es 5 Punkte.. - Mensch Meier, bei der Uni Bremen werde ich immer leicht hellhörig, aber ich lasse den Unfug in meinen Gehirnwindungen lieber bei mir, und gehe am Mittellandkanal, oder auch an der Schachte - am Bremer Weserufer spazieren.

Mit meinem Pflegedienst komme ich immer besser zurecht, Heute noch einmal die Einkaufsliste besprochen, das schärft ja auch meinen Verstand, und so geht es langsam voran. Die Übung, Geduld mit mir selber zu haben, da brauche ich aber noch Zeit, aber nun habe ich auch am PC meine Platzhalter, mal sehen, wem ich die 5 Cent an Payback Punkten zukommen lasse? Irgend einem Straßenmusiker z.B, wenn die Innenstädte sich wieder mit Leben füllen, das ist für mich immer eine Freude.

Danke für das Teilen.
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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #4 am: 06 Juli 2021, 12:19:25 »
habe ich mich über den allerprominentesten Ehrenbürger meiner Heimatstadt aufgeregt, der ein Fenster mit diabolischen Gesichtspunkten in die Hauptkirche meiner Heimatstadt bringen möchte, und alles schreit HURRA! - bis auf die Kritiker. Als mein Vater in diesen Heiligen Hallen seine Wandteppiche und Graphiken ausstelllte, wollte die Kirche einen Wandteppich als Dauerleihgabe aufhängen, aber sowohl mein Vater, als auch meine beiden Schwestern haben sich mit Händen und Füßen gegen das Opfer gewehrt, und so schaue ich, wenn ich dort einmal die verwaiste Kirchenwand ansehe, trübe drein, aber - nun hieße das den Kirchenfürsten mal ordentlich die Evangelien um die Ohren zu schlagen... Im Fundus meiner Ungelesenen Bücher ist die Bergpredigt, das für Insider.

Diese Gedanken kamen, als ich mich Heute Morgen im Badezimmerspiegel ansah, und kurz darauf kam angenehmes warmes Wasser aus dem Brausekopf der Dusche. Ich habe sehr darauf geachtet, daß ich dabei nicht ungehört ins Krächzen komme , sondern meine Singstimme einübe, sie auf den Unterbauch in hoher Tonlage und in den Schulterbereich im Basston lege. Das hat mich wieder stabilisiert, und ich habe dem entsprechend ein Morgenlied angestimmt, und mich dabei auf mich und meine Fahigkeiten besonnen.

Ja Heute: ich habe mich beim Schnelltest angemeldet, habe, als die Haushälterin da war, endlich das Protokoll eines Arbeitsmeetings geschrieben, und freue mich gerade darüber, Heute spät - Nachmittag in das Gemeindehaus der beschriebenen Kirche zu gehen, dort findet präsent unsere Spieler - Selbsthilfegruppe statt.

Danke für das Teilen syl
Andreas
« Letzte Änderung: 06 Juli 2021, 12:22:40 von andreasg »
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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #5 am: 09 Juli 2021, 08:33:06 »
.. habe ich über Kommunalpolitiker nachgedacht, die lieber mit Eimerchen und Schaufelchen sich Traumschlösser bauen, die Huh - vom Winde verweht werden, obwohl es so viele wichtige Dinge im Leben gibt, die sich ändern lassen. Fazit: wir brauchen mehr Baumhäuser, aber das ist natürlich ein Aufruf, der mahnen soll, zum eigentlichen Leben zurückzukehren. Weiterhin will ich bedenken, daß nicht alle Menschen in einem Dorf mit über 530.000 Einwohnern leben, eigentlich aber, der besten Stadt der Welt, wenn nur die Sturheit gleichermaßen der Bodenständigkeit hier  zum urbanen Leben gehört. Morgens ein Blick in die Online - Zeitung, und daraus wird o.g. Eintrag ...

Ein anderer Blick fällt in das gebundene Meditationsbuch, und hier auf die Rubrik für Angehörige, Ich habe mir Heute erlaubt, einen Beitrag in einen Tread zu schreiben, und ich fühle mich da mehr hinein, als ich es ausdrücken kann. Vielleicht ist es so, nein es ist ein wesentlicher Teil, meines Genesungsprogramms, meine Spaziergänge am Mittellandkanal zu unternehmen, um mich dort mit meinem Inneren Kind auszusöhnen. So verrückt das auch sein mag, aber da muß ich die Traumwelt meines internen Spielplatzes verlassen, und selbstbewußt als Erwachsener Mann den kleinen Andy an die Hand nehmen, und einen Neuen gemeinsamen Weg in das Leben finden.

Die Meditation will mir helfen, nicht unglücklich zu sein, weil ich keine Liebesbeziehung habe, ich brauche mich nicht zu sehr über meine Partnerin zu kümmern, ich kann die verkrampften Hände vom Steuer nehmen, aber das funktioniert ja nur, wenn ich das in einer Gruppe erleben darf. So wünsche ich mir Heute Abend, mich in ein Zoom - Meeting einzuwählen,, um an dem Thema dran bleiben zu können. Ich habe mich wieder auf einer "unnützen Seite im Netz" bewegt, die zwar via Referenzen geschützt ist, aber das Mittel zu Zweck, die Erotikfilme sind gemeint, triggern ja nur meine Hormone in Form von Aggressionen an, das Liebes - erleben bleibt ja deutlich vor der Tür. Meine Spielsucht ist bestimmt aus einer unüberwindlich scheinenden Verlassenheit entstanden, , aber die Einsamkeit  kann ich abgeben. Ich wünsche mir hier im Forum, daß Angehörige von Spielenden Menschen, nicht aufhören sich zu engagieren, und über eine Solidaritätsgemeinschaft einen Zugang zu sich finden können.

Ich brauchte eine Zäsur, eine Pause beim Schreiben, die Pflegeschwester kam. Das Anziehen der Stützstrümpfe verlief schmerzlos, sie erzählte von dem Präsenzunterricht ihrer Tochter, und mein Blutdruck ist normal. Eine kleine Aufmerksamkeit, eine Zuwendung, aber keine Störung, nur eine Forderung an das Leben, wachsam zu sein.

Danke für das Teilen
Andreas
« Letzte Änderung: 09 Juli 2021, 09:16:18 von andreasg »
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #6 am: 13 Juli 2021, 10:17:46 »
.. bin ich unter die Dusche gegangen. Vorher habe ich hin und her überlegt, ob ich überhaupt duschen muß, ob es meine Pflegerin auch aushält, wenn ich nach nächtlichem Schweiß rieche, ob ich den Arztbesuch auf Morgen lege, ob es nicht sinnvoller ist, Morgen zu duschen, wenn ich Lymphdrainage habe, und der jungen Therapeutin mich ungeduscht nicht zeigen mag, dann kann ich das mit dem Arzttermin verquicken, falls mich der Doktor untersuchen möchte, oder gehe ich nach dem Impftermin zum Arzt, wenn die Nebenwirkungen von Astra oder Bio - mich niederstrecken... Die Dusche hatte überraschend zügig die richtige Temperatur. Die Gedanken wandelten sich, und erreichten das Spektrum, daß ich ja im Kirchenchor nicht singen konnte, also ob es ein Mangel an Talent, oder Konzentration ist?, denn eigentlich singe ich ja gerne, aber wenn es andere verschreckt, dann ist es besser, ich kann nicht singen, Basta! Das Wasser lief weiter angenehm, ich seifte mir den Kopf ein, und fing an, das zu tun, was ein Mann unter der Dusche eben so tut! Erst leise, krächzig, dann mit Konzentration. Ich hatte das Lied: "Morgenlicht leuchtet" alsbald auf den Lippen, nun lenkte ich meine Konzentration darauf, auf meine Positionierung der Stimme im Brust - und Bauchbereich, auf meine Atemtechnik, auf meine Innere Stabilität. Auch wenn ich die Verse durcheinander brachte, und wiederholte, dieses Lied zu singen war erfrischend für mich!

Die Pflegeschwester brachte eine neue Kollegin mit, ich saß da im Bademantel, die Dusche dauerte etwas länger, und sie erörterten sich über die Kunst, Stützstrümpfe anzuziehen. Der Gedanke war da: "Ich kann das alles ruck - zuck", besser als die da"! Darauf hin holte ich den Bratenwender aus der Schublade, um der jungen Pflegerin  ihn als probates Hilfsmittel für die Zehenkappen anzudienen. Gemeinsam sprachen wir über die Tückesn meines Blutdrucks, und meine Angst dahingehend, die Nebenwirkungen der Zweitimpfung könnten sich dort auswirken.

Nur für Heute bin ich frei vom selbstzerstörerischen Glücksspiel, das macht mich wieder demütig. Dieses ganze Gehabe von verstecktem Stolz, was dient es mir noch. Es ist letztlich mein Hochmut, wenn ich mir immer noch einbilde, ich könnte alles alleine besser meistern.

Was anderes: Gestern zur Nachtzeit habe ich eine E Mail vom Anbieter eines T - Shirt -  Gestaltungsportal erhalten, dessen Portal sei gehackt worden. Ich solle mir ein Neues Kennwort anlegen. Ich bin darauf hin im Bett geblieben, aber Heute Morgen habe ich noch im Schlafanzug mein Bankkonto gecheckt, alles in Ordnung! Ob die Sozialen Ängste eine Auswirkung meiner Spielsucht sind, ober ob meine Sozialen Ängste die Spielsucht ausgelöst haben, wer weiß das so genau?
Dreimal brauche ich noch einen Schnelltest, aber Gewissenhaftigkeit gehört zu meinem Genesungsprogramm. Anschließend geht es in die Selbsthilfegruppe.

Ich freue mich auf den Austausch, ich freue mich an diesem Tag

schöne 24 Stunden
Andreas


Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline Olli

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #7 am: 13 Juli 2021, 11:04:32 »
... stand auch ich unter der Dusche. Naja, eigentlich ist das nichts Besonderes. Doch heute habe ich mich beeilt, da ich Dienstags ja ins Büro muss.
An allen anderen Tagen kommt mein Vater gegen 9 Uhr vorbei, damit ich ihm die Stützstrümpfe anziehe. Doch Dienstags soll er um 7 Uhr 20 bei mir sein, damit ich pünktlich weg komme und am Dienstort noch einen Parkplatz bekomme. Verschiebt sich die Ankunft nur um eine viertel Stunde, darf ich mir in der weiteren Umgebung einen Parkplatz suchen - wie heute dann auch.
Die vereinbarte Uhrzeit kam und sie verging. Ich setzte mich ins Auto und fuhr los ... zu meinem Vater. Er hatte eine schuldige Mine aufgesetzt, doch entschuldigt hat er sich nicht. Naja, das muss reichen ... hinterher jedenfalls hat er sich vielmals bedankt.
Tja, so ist das, wenn man einfach den Pflegedienst kündigt - von heute auf morgen - und keinen Ersatz in Petto hat. Jetzt findet er keinen, der für ihn tätig werden möchte. "Wir sind ausgebucht." "Zu weit weg ..." - der Gründe gibt es viele.
Der Grund für die Kündigung: Sein offenes Bein ... Es wurde nicht besser mit Pflegendienst und nässte oft durch. Seitdem meine Schwester und ich uns darum kümmern, ist es zugewachsen ... Zufall?
Jetzt ist der Grabstein endlich aufgestellt. Ein sehr schöner Naturstein ... "Himalaya" nennt er sich. Die Schrift ist super. Das Röschen ebenso.
Doch der Grabstein hätte 1 cm nach links gemusst. So, wie er jetzt steht, ist ein Seitenteil 2 cm länger als das Andere. Hmmm ...
Das Hauptproblem aber ... mein Vater wollte bei der Aufstellung dabei sein - und der Steinmetzt hat sich nicht daran gehalten.
Dass der Grabstein nun aus zwei senkrechten Teilen besteht, anstatt aus einem mit einer eingefrästen Nut, tut der Optik keinen Abbruch, doch so war es ja nicht vereinbart.
Die Gärtnerin, die von einem gemeinnützigen Verein geschickt wird, kommt auch immer zu einer Zeit, zu der er lieber ein Mittagsschläfchen halten möchte.
Und die Fußpflegerin vereinbart einen viel zu frühen Termin, kommt aber ne halbe Stunde zu spät.

Es braucht Gelassenheit damit umzugehen. Jedoch bin ich davon weit entfernt. Geduld, ja  ... die bringe ich gerade auf. Auch Verständnis, denn sein Leben hat ja nun mal ein einschneidendes Ereignis überschattet. Er braucht eine Aufgabe ... eine Abwechslung. Doch er unternimmt nichts ...

So kurz das Duscherlebnis heute morgen auch war, ich habe es genossen.

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #8 am: 16 Juli 2021, 07:37:09 »
Hallo Olli,

Danke für Dein Posting und Dein Statement. Ja, es liegt ja schon 6 Jahre zurück, daß ich den Haushalt meiner Mutter gepflegt habe, und nun bin ich zunehmend selber betroffen. Für mich gehörte immer viel Mut dazu, es war einfach notwendig, mich für die eine oder andere Sache durchzusetzen. Immerhin gab sie mir z.B. ein Knuel in die Hand, darin lagen ihre gewaschenen Wadenwickel. Es war zwecklos, meine Mutter zu überreden, beim Arzt nach Stützstrümpfen nachzufragen. So habe ich den Weg des geringsten Widerstandes gewählt, und und mich in Geduld übend, die Wickel entzerrt und aufgerollt. Mein Ansinnen, sich für alles das sich um einen Pflegedienst zu bemühen, erbrachte das gleiche Ergebnis, wie einen Menue - Bringdienst zu bestellen: Im Triumph berichtete sie, beides strikt abgewiesen zu haben. Immerhin, wenn ich mit dem Einkauf kam, schälte sie noch Kartoffeln, ich bereitet Fleisch und Gemüse, und da gab es keine Proteste. Das war dann wieder erholsam.

Gleich kommt meine Pflegedame, ich freue mich darauf, Tabletten habe ich schon eingenommen, der Oberarm drückt an der Stelle, auf der das Pflaster noch klebt, der Kreislauf ist eher matt, aber ich bin Happy, habe BioNTech gut vertragen. :)

an diesem heutigen Tag.

Liebe Grüße
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline Olli

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #9 am: 16 Juli 2021, 08:48:27 »
Hi Andreas!

Tja, die Problemchen sind wohl überall gleich bei den alten Leutchen ...
Bereits als meine Mutter Ende Februar verstarb, suchten meine Geschwister Essenslieferanten heraus und fast wäre es auch zu einem Vertrag gekommen.
Doch dann ... Ruhe im Schacht ... kein Fortkommen mehr. Also versuche ich mit meinem Vater zusammen zu kochen. Doch das kann ich bei Weitem nicht jeden Tag leisten.

Am Samstag habe auch ich meine zweite Dosis BionTech erhalten. Was soll ich sagen ... habe sie super vertragen. Selbst der "dicke Arm", also das Gefühl einen Bluterguss im Arm zu haben, war dieses Mal nicht der Rede wert. Nun gelte ich in 8 Tagen als geschützt, sofern ich das Restrisiko mal außer Acht lasse.

An diesem heutigen Tag, also gerade eben bekam ich eine Nachricht, die mich sprachlos macht. Ich habe ja erst kürzlich mal geschrieben, dass ich teils mehrfach täglich Besuch von der Katze meiner Schwester erhalten habe. Sie wollte gestreichelt werden und natürlich ihr tägliches Leckerchen erhalten.
Vorgestern dann die traurige Nachricht: Sie ist im Nachbarort aufgefunden worden - überfahren. Man hat sie dort einfach an den Straßenrand gelegt.
Nun haben wir uns natürlich gefragt, wie die Katze dort hin gekommen ist, hatte sie doch hier ihr Revier und war sehr scheu.
Jetzt zur eben erhaltenen Nachricht: Meine Schwester hat beim Nachbarn in der Einfahrt ein Stück Fell und einen Zahn gefunden ...
Keiner schaut doch unter sein Auto, bevor er los fährt. Keiner überfährt extra eine Katze. Wo ist also das Problem, wenn so etwas nun mal passiert ist, zu meiner Schwester zu gehen und die traurige Nachricht zu überbringen? Ich verstehe es nicht. Stattdessen wird die Katze eingepackt ... sie wird ein paar Kilometer weit weg gebracht und dort an den Strassenrand gelegt? Welche Logik steckt dahinter? Welche Ängste?
Ich habe gestern mehrfach aus den Augenwinkeln draussen Bewegungen wahr genommen und intuitiv gedacht, dass nun Pflecki vorbei schaut, wie sie es immer tat. Doch die Realität holte mich schnell wieder ein. Der eingesetzten Freude folgte die Erkenntnis mit Traurigkeit auf dem Fuße.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline Ilona

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #10 am: 16 Juli 2021, 09:14:34 »
Das tut mir leid. So eine Mieze kann einem schon richtig ans Herz wachsen. Vor allem, wenn man das -wie bei den scheuen Exemplaren- erst erobern muss.
LG Ilona

Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #11 am: 16 Juli 2021, 16:01:31 »
@Andreas

Finde ich klasse, wie du mit den "Widrigkeiten" des Alltags umgehst. Du siehst die positiven Dinge und ziehst daraus deine Kraft. Ich schneide mir mal eine dicke Scheibe ab.

@Olli

Das geht mir richtig nah mit deiner/eurer Katze. Hoffentlich musste sie nicht leiden. Die Umstände sind schon sehr merkwürdig. Meine erste Katze holte ich 1998 ganz jung aus dem Tierheim. Am 01.06.2000 brachte sie Junge zur Welt. Danach ließ ich sie sterilisieren. Leider überlebte nur ein Junges, weil sie sich irgendwie darauf legte. Und dieses eine Junge wurde 19,5 Jahre alt. Am 29.11.2019 musste ich ihn einschläfern lassen. Ich werde meine Susi und meinen lieben Purzel niemals vergessen.
"Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht"
(Theodor Heuss)

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #12 am: 18 Juli 2021, 10:11:14 »
.. habe ich mir nachträglich die Tagesschau von Gestern Abend angesehen. Der Grund war, daß bei Euskirchen eine Talsperre vor Brechen der Staumauer bedroht ist.. Über diese Staumauer bin ich wenigstens an zwei Freizeiten  in Ruhe und Frieden allein und in der Gruppe spazieren gegangen. Ich habe eine dicke Fotomappe darüber in meiner Sammlung. Das war in den Spätsommern 2005 und 2007 mein Erlebnis, als ich noch gut zu Fuß war, und Wandern eine Philosophie von mir war, mich von den Auswirkungen meines Suchtlebens zu befreien.
Weiter oberhalb  ,in der  Katholischen Familienbildungsstätte, da haben wir - Spielsüchtigen - unser großes Treffen, das Deutschlandtreffen der GA - Anonymen Spieler abgehalten. Eigentlich weiß ich nichts mehr von den Meetings vor Ort, habe aber noch viele Teilnehmer im Blickwinkel und in guten und dankbaren Erinnerungen. Aber die Spaziergänge um die Steinbachtalsperre sind für meine Genesung so wichtig geworden, daß ich sie fest in meinem Herzen habe. In meiner Küche  habe ich so manches Fotos von meinen Ausflügen, 2 Bilder von den Psychosomatischen Kliniken, in denen ich war: Hitzesommer 2003 und Winter 2008/09, und das Foto der Steinbachtalsperre ist denen in der Auswirkung für meine Genesung gleichwertig.

Ich hoffe, wir können uns dort in Frieden wiedersehen und neu Beginnen,
Einen Tag zur Zeit

Andreas
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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #13 am: 20 Juli 2021, 09:51:53 »
... habe ich unter der Dusche über den gestrigen Tag nachgedacht, und über das, was mir über die Leber gelaufen ist: Also Gestern: ich las die MS - Nachrichten, Flutkatastrophe  in Österreich, einen lachenden Ministerpräsidenten, Trümmerlandschaft in NRW, eine Reportage über einen Sportverein, dessen Namen ich nicht nennen möchte, wo die Sportler wie angenagelt mit blutleeren Köpfen auf der Bank saßen, dann einen Virologen, der den Klimawandel anprangerte, und zuletzt ein Doppelbett aus dem Olympiadorf in Tokio. Die meisten nachrichten habe ich blitzschnell überflogen, aber es rotiert  mir etwas im Hinterkopf.

Ich kenne das, in einer total beklemmenden, unmöglich erscheinenden Situation plötzlich zu lachen. Das ist in meiner Schulzeit passiert, und ich habe damals vom Schulrektor eine Ohrfeige bekommen, daß ich zu Boden ging. Viel später, auf einem Seminar 1997, hat mir ein bekannter Arzt und Suchttherapeut bestätigt, daß ich mich bei dem Lacher mit dem Anliegen des Pädagogen mit ihm solidarisieren wollte. Meine Psyche kann das Unverständliche nicht auf Verstandesebene nicht realisieren, und sucht nach Auswegen, um Antworten zu finden. Fazit: ich habe die Reaktion des MP;s , den Lacher, so verstanden, wie es mir fachlich erklärt wurde.

Ich fuhr etwas hinaus, in die Region, und aus dem Fenster des Regiobusses sah ich eine Fan - Fahne des nicht - genannten - Sportvereins. Ein kurzer Brechreiz überzog mich. Ich das gespielt, eine aufgebauschte Aversion, oder doch nur eine einfache körperliche Reaktion? Ich hatte keine Ruhe mehr auf der weiteren Fahrt, mir liefen die Tränen runter, nein, es ist kein Neid! Was um alles in Welt bringt die Presse dazu, irgendwelche Bagatellnachrichten aus der Sportszene unter den existenziellen Nachrichten unseres Weltgeschehens zu mischen? Ist das gewollte, oder gar gelenkte Staatliche Absicht? Wer hat denn Ansehen und Profit davon? Sport und Körperbewegung tut Not. Leider kann ich nicht mit Gummistiefeln Schrubber und Schippe in die Eifel fahren, meine Krankheit macht da nicht mehr mit. Ich bin jemand, der gerne vorneweg an der Basis malocht, auch wenn ich es nicht alles und nicht perfekt kann, aber - ich will verstehen , um was es dabei geht. Ich brauche dafür kein Lob und keine Anerkennung, nur rotes Blut in meinen Adern , und meinen Arxch in der Hose!  In meim Verein steht nicht sportliche Erfolg im Mittelpunkt. Da kann ich ja bekanntlicherweise nicht mit umgehen. So spielen - Niederlagen mir dann auch etwas anderes, Bedeutungsvolleres zu. Das Dabeisein, die Solidarität, in Guten wie in schweren Zeiten, und das zu tun was der Therapeut mir ins Ohr brüllte, damit ich es verstand und ferner noch verstehe: "Es reicht aus, einfach nur dabei zu sein"!

Was machen die Sportler, die Protagonisten, die nicht mehr auf der Bank festgenagelt sind, wozu werden die noch eingesetzt. Hier - im Forum findet sich eine mögliche Antwort: Das Sportwettgeschäft. Halt, es ist schon viel darüber geschrieben worden, ich brauche es nicht wiederkäuen.

Als es Abend wurde, dachte ich an Kampfsportler aus Zentral - und Westafrika, und wie sie die Betten in Tokio nutzen würden wollten? Es waren bizarre Gedanken, das gebe ich zu. Schnell wechselte ich das Programm und tätigte eine Einzahlung - für die Opfer der der Flutkatastropfe. Das hat mich wieder geerdet, und ich war in Gedanken bei den Freunden aus Nigeria, die bei uns in der Kirche Asyl gefunden haben, mit denen wir, die Gemeinde Zuneigung aufgebaut haben, und durch die ich Heute verstehen kann, welche Umstände heutzutage Menschen in Not treiben kann.

Das Leben möchte ich gewissenhaft im Ernst für mich annehmen, die Guten wie die schweren Stunden gehören dazu. Humor erträgt es alles leichter. Mein Genesungsweg darf fröhlich sein, Lachen gehört dazu, aber alles hat seine Zeit, und Zynismus findet keinen Platz mehr.

In Alter Liebe
« Letzte Änderung: 20 Juli 2021, 10:05:56 von andreasg »
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #14 am: 22 Juli 2021, 10:34:17 »
... bin ich nur mühsam aus den Federn gekommen. Ich schaue aus Handy, der Straßenzeitungsverkäufer schickte eine Whatts App, mit der Nachricht, daß ein Morgenkaffee unverzichtbar sei! Vorab habe ich aber geduscht, mein Bettzeug abgezogen, Wäsche sortiert, vom Boden geholt, die Pflegeschwester bemängelte dann ihre Ungeduld, und auch davon sprang mein Turbo nicht an. Nun sitz`ich am Rechner und sortiere einiges, vielleicht auch meine Gedanken: Morgen ist Zahnarzttermin: "hat der mir schon meine Kostenrechnung für Reparatur der Protese geschickt, das einfach vergessen, oder bin ich wie gehabt befreit. Spreche ich das Morgen an, oder halte ich die Klappe, und weiß von nichts, bringt mich das um, wenn noch eine Nachforderung anliegt, und muß ich mich dann schämen, oder ist da auch eine Realität bei"? - Nur ein kleiner Zettel, mit dem Termin drauf, mehr nicht. Immerhin, die elektrische Zahnbürste hat ordentlich vibriert, das hat mich wieder belebt!

Das Kräftezehrende sind diese unendlichen Touren im Gehirn. Eigentlich , wie geschildert, nur eine Bagatelle, aber was macht mein Kopf daraus? Vertrauen kann man sich nicht herbeiträumen, es wird einem Zuteil, es gehört zum Seelenfrieden. Die Fußarbeit dahin, die muß ich selber tun. Mein Fahrrad ist in der Werkstatt, endlich! Psychotherapeut, Physiotherapeutin, und Pffegeschwestern interessiert das sehr. Was ist, wenn das Rad nicht mehr reparabel ist, wenn es geklaut wurde, oder hat der Monteur den Zettel verschwitzt, mit meiner Adresse und Telefonnummer. Was mache ich dann mit dem eingesparten Geld? - Verlustängste - oder so?

Dabei brauche ich das Fahrad dringend. Dann kann ich zu einer anderen Stadtbahnmagistrale raldeln, weil meine direkte Route im Umbau ist. Das heißt, zwischen zwei Stationen muß man zu Fuß gehen, zwischen allen Bauabsprerrungen hindurch. Für mich eigentlich trotz Mobileinschränkung kein Problem, aber: an den Straßenenden jeweils eine Spielstätte, und in der Straßenmitte, das bekannteste Bordell der Stadt. - Nein, ich möchte meine Gefühle dazu nicht noch einmal erleben, nach 31 Jahren, lieber Spielstätten im weiten Umkreis meiden.

Das Einüben von einfach gangbaren Wegen , die sicher zum Zile führen, das heißt es wieder neu zu definieren, und wieder neu anzufangen. Gleich kommt meine Haushälterin, und wenn sie da ist, wird geklönt, und auch Zeit gefunden, meinen Papierkram zu ordnen. Darauf verlasse ich mich, ohne Angst, verlassen zu werden.

Danke für das Teilen
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

 

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