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Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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Down

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Offline Catia

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Down
« am: 14 Juni 2021, 11:37:54 »
Hallo zusammen,

nach dem die Spielhallen ab 30.10.20 hier geschlossen waren und ich 7 Monate nicht gespielt habe....bin ich nach Öffnung vor 2 Wochen ja direkt los gegangen und hab einiges verbrannt. Der Suchtteufel und ich hatten eine Vereinbarung, 1 x mal noch wenn die Hallen wieder öffnen so zum Abschied (total krank)...ich hatte mir ABER ein Limit gesetzt...welches ich NATÜRLICH nicht eingehalten habe. Als ich mich von dem Schock erholt hatte, dass ich mal wieder die Kontrolle verloren habe, habe ich sofort einen Suchtberater angerufen hatte einen Hausbesuch und habe weiteres in die Wege geleitet, wie Termin am 16.06 bei der Therapeutin--Besprechung Teilstationärer Therapie mit Anschluss ambulanter Therapie--SHG ab 23.06.21 etc.

Nach dem Hausbesuch war ich positiv drauf und total erfreut, dass ich was getan hab und war guter Dinge habe aber die Hintertür "mein Gespartes" bis dahin noch nicht an meinen Lebensgefährten abgegeben....... Bankkarten hatte ich bereits vor 2 Wochen abgegeben. Naja die positiven Vibes hielten jetzt ganze 3 Tage dann hat der Suchtteufel mit seinen Überredungskünsten gewonnen. Mein letztes Erspartes ist jetzt auch drauf gegangen und zuhause wieder die totale Krise und Diskussion. Der Suchteufel kam mit Argumenten wie, das wäre jetzt das letzte mal bevor du "Offiziell" gegen deine Sucht angehst so richtig mit Therapeutin und Therapie und SHG wenn du erstmal in Therapie bist gehste nicht mehr... Ab Therapiebeginn ist Ende Finito dann wirste eisern sein aber bis dahin kannste ja doch noch mal hin...bla bla

Vorab ich spiele seit 2012 und war noch nie in Behandlung. Anfangszeit wurde jahrelang peu a peu Erspartes verbrannt dann hatte ich auch mal ein gutes Jahr einen sehr guten Lauf und seither wird einfach alles verbrannt was über ist...Ich zahle laufende Rechnungen, Miete etc. kaufe das was benötigt wird jedoch wird das was übrig ist um zu sparen wird immer komplett weggebrannt. Zeitweise wurde sich hier und da mal was geborgt "kleinere Summen" die dann wieder zurückbezahlt wurden und dann wieder auch mal was gewonnen...das Auf und Ab was alle hier kennen.

Am Sonntag ging dann der Rest drauf denn ich mir in den letzten 7 Monaten erspart habe :-(  so Kasse leer!  Ich habe wirklich miese Gefühle und Gedanken: du bist zu schwach du kommst ja gar nie gegen diesen Suchtdruck an...gute Ratschläge erteilste anderen hier und hälst dich selbst nicht dran...wieso lässt du dir Hintertürchen offen willst du gar nicht aufhören damit?

Naja also dies wollte ich einfach mal erzählen von meiner positiven Stimmung ist gerade gar nix geblieben fühle mich schlecht....Aber gut heute ist ein neuer Tag ich setze wieder da an wo ich stehen geblieben bin und sehe dem weiteren Verlauf mit der Therapeutin entgegen.

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Offline Olli

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Re: Down
« Antwort #1 am: 14 Juni 2021, 13:18:37 »
Hi Catia!

Wir hatten es die letzten Tage mehrfach hier im Forum bereits angesprochen:
Du bist mit Deiner Sucht in Diskussion gegangen. Wenn Du Dich aber darauf einlässt, dann hast Du auch bereits verloren.
Beim nächsten Mal, wenn sich die Sucht meldet, dann grinst Du sie an und sagst ihr: Ich habe Dich durchschaut und ich diskutiere nicht mit Dir. Du denkst immer nur für den Moment. Du verharmlost. Ja, Du hast mich auch schon so überzeugend belogen, dass ich selbst daran geglaubt habe. Also flüstere oder schreie mir ruhig ins Ohr ... ich diskutiere nicht mit Dir!

Zur Not hilft auch schon mal ein laut gerufenes "NEIN", es fasst das alles zusammen.
Wenn es nicht hilft, dann gehe in eine neue Situation, mit der Du Dich beschäftigst.

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline Catia

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Re: Down
« Antwort #2 am: 14 Juni 2021, 13:28:41 »
Danke Olli

Ja ich habe mich auch gefragt warum ich es immer wieder mache...ich denke im Nachhinein dann einfach ich bin zu blöd um Ratschläge und gute Tipps anzunehmen und umzusetzen oder gebe einfach auf weil man es ja eh so von mir kennt also mir praktisch einfach mache. Trotz allem was ich mir gescreenshotet hab und versucht hab bewusst zu machen ...naja :-(  Aber ich werde nochmal viel lesen die weitere Zeit und einfach daran arbeiten müssen Gott sei Dank dann auch mit professioneller Hilfe.

LG

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Offline Max

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Re: Down
« Antwort #3 am: 14 Juni 2021, 22:47:47 »
Ich selbst kenne das zu gut (online zocker), wenn alles weg ist und man in der down phase ist, bleibt man dem Zocken fern, weil man die Mittel nicht hat und noch schwer geschockt ist. Geht es dann wieder aufwärts fängt man an, sich an die positiven Situationen zu erinnern (man verliert ja nicht ständig, wäre wohl am besten, denn dann würde man irgendwann damit aufhören), blendet aber gleichzeitig die Negativen (irgendwann kommt die Abwärtsspirale und man ist wieder blank) aus und spricht regelrecht mit dem Teufelchen.... nebenbei redet man sich ein, die Abwärtsspirale zu erkennen und rechtzeitig die Bremse einzulegen... man endet aber leider immer wieder dort!

Deshalb auch ein Tipp zu Ollis einfachem "Nein"... Zieh dir die negativen Erlebnisse raus und blende die Positiven aus!

Ich bin mittlerweile völlig clean. Noch 6 Monate, dann ist mein chargeback verjährt und ich bin dann auch hier völlig von der Erinnerung an die Zockerei erlöst.

Im Übrigen ist der Mensch ein Gewohnheitstier. Wenn man etwas über eine gewisse Zeit lang macht, gewöhnt man sich daran und macht es automatisch. Das kann man sich auch hier zugute machen. Wenn du lange genug nicht mehr gezockt hast und gewisse Abwehrstrategien hast, verliert sich auch der Suchtdruck. Eine negative Sache gibt es leider... es ist irgendwo im Hirn gespeichert und bei vielen reicht ein einziger Ausrutscher um ihn wieder zu entfachen...

Momentan ist ja gerade EM, bei mir fing die Onlinezockere (zuletzt hauptsächlich Roulette) immer mit einer oder mehreren Sportwetten an... Ich gebe es zu, ich habe auf die Quoten geschaut und hätte bisher immer richtig gelegen, ABER ich hätte müssen ins Wettbüro laufen (online kann ich nicht mehr, habe auch Angst wegen dem Chargeback) UND ich habe mir sofort gesagt... Junge, du gewinnst zwar die Wette, aber irgendwann bist du wieder in irgendeinem Kasino... also hab ich es gelassen. Ich ärgere mich auch nicht wegen dem entgangenen Gewinn... Ich sage mir eben... es hätte a) schief gehen können oder b) gut gehen und es wäre dann nicht bei der Wette geblieben.... Es ist für mich auch leichter, denn ich habe früher auch gezockt um Geld zu verdienen.. Momentan bin ich durch das Chargeback vor 3 Jahren und dem konsequenten Sparen (Verdiene durch Job und Selbstständigkeit ganz gut) aber finanziell sehr gut aufgestellt und habe dies nicht mehr nötig. Dieser Reizpunkt fehlt mir also. Da redet man sich leichter ein, dass alles in kürzerer Zeit wieder weg sein kann...

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Offline Olli

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Re: Down
« Antwort #4 am: 15 Juni 2021, 06:36:43 »
Hi Catia!

Ich denke nicht, dass Du zu blöde bist. Wenn ich mir Deine Beiträge anschaue, dann spricht schon alles dagegen :). Du weisst auch, dass Du Dir Hilfe orgnisieren kannst und hast es auch getan. Das zeugt doch schon mal von einer besonderen inneren Stärke - ja, von einer Kompetenz.
Wieso also diese Selbstkasteiung? Wir sind Menschen. Jeder hat seine eigenen individuellen Erfahrungen.
Aber nicht jeder Mensch hat alle Erfahrungen machen dürfen. Jedem fehlen also irgendwo Erfahrungen.
Das ist gar nicht schlimm, denn jeder in seiner Realität kann dies zumeist so kompensieren, dass es gar nicht auffällt.
Wenn jetzt die negativen Erfahrungen mit dem Glückspiel nicht wären, dann würdest Du auch gar keinen Grund sehen irgend etwas zu ändern.
Jetzt aus den Ritualen wieder heraus zu kommen, braucht nun mal Zeit.
Stelle Dir vor, Du fährst in ein Land mit Linksverkehr. Dort mietest Du Dir ein Auto. Sofort ist Dir bewusst, dass Du nicht auf die rechte Seite fahren darfst, weil es in diesem System nun mal gefährlich ist.
Also fährst Du los und cool ... alles klappt. Doch nun lässt die Konzentration nach und schwupps ... beim Abbiegen landest Du auf einmal doch auf der falschen Seite. Oder Du hälst an, um nach dem Weg zu fragen und fährst voller Euphorie los, weil Du gerade erfahren hast, dass es nicht mehr weit ist. Zack, da ist es wieder passiert.
Am Ende Deiner Urlaubsreise angelangt, passiert das nicht mehr, denn Du hast Routine erlangt. Das Linksfahren ist Dir in Fleisch und Blut über gegangen.
Die Abstinenz verläuft genau so ... nur ist es nun mal nicht so einfach damit getan eine Sache zu ändern. Da spielen mehrere Faktoren eine Rolle.

Also malträtiere nicht Deinen Selbstwert, sondern habe Geduld mit Dir. Dann wird das schon ...
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
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Offline Catia

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Re: Down
« Antwort #5 am: 15 Juni 2021, 08:12:27 »
Guten Morgen zusammen,

@ Max
@Olli
zunächst einmal Danke für die Mühen mir wieder einiges zu erklären und aufzuzeigen sowie mich aufzubauen.

Gestern habe ich den Tag gedanklich damit verbracht mir nun einmal selbst ehrlich gegenüber zu treten und bewusst zu machen das ich Glückspielsüchtig bin "ich bin Spielerin" ohne wen und aber und dass ein Leben lang. Dieses Gefühl es zu akzeptieren also so „es ist nun mal so und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden“…..das war schon angsterregend und traurig zugleich. Bislang hatte ich mir immer eingeredet „du hast lediglich ein großes Problem und dieses Problem wirst du schon irgendwie lösen und dann ist es vorbei“. Selbst bei den schlimmsten Phasen sagte ich mir ja gut haste rein gesch… aber das passiert halt auch mal jetzt schraubste zurück und irgendwann gewinnste wieder dann wird’s besser. Wie Max schon sagt immer das negative ausblenden und nur die positiven Erlebnisse in Erinnerung behalten und immer wieder „neues Spiel neues Glück“. Das Gejammer natürlich auch nur wenn es schlecht läuft, denn wenn es gut läuft ist alles ja auch kein Problem. Aber nun Jahre später ehrlich zu sein und zu verstehen/akzeptieren, dass es NIE vorbei sein wird und ich ein Leben lang damit umgehen muss war irgendwie traurig und macht mir Angst. Das Ihr alten Hasen mir erklärt, dass man damit leben kann und alles mit der Zeit, den positiven (Abstinenz) und negativen (Rückfälle) Erfahrungen, dem daran arbeiten und nicht aufgeben, besser wird gibt mir zwar Hoffnung aber in der momentanen Situation fällt es schwer soweit zu blicken.

Wolfgang hatte mir geschrieben ich solle im 24 Stunden Modus denken und ich glaube das muss ich wirklich so machen. Heute liegen beispielsweise 50 Euro Einkaufsgeld auf dem Tisch ich muss gerade arbeiten (Homeoffice) und der Suchtdruck meldet sich. Ich lasse mich jedoch wie Olli mir schon schrieb nicht auf eine Diskussion ein und hab schon mehrfach Nein gerufen und laut gelacht und gesagt nicht dein Ernst  ich arbeite jetzt schön weiter und du schnatter mal…bis jetzt klappt es. Es nervt mich sogar total das mir ständig gerade der Mist im Kopf hängt und wenn die Stimme kurzzeitig erlischt frage ich mich WIE LANGE wird sie wohl noch so stark präsent sein wann gibt sie auf und legt sich laaaaange schlafen und gönnt mir Ruhe? Heute Abend werde ich mir den Podcast von Spielverderber-pathologische Glückspielsucht durchlesen (Empfehlung von Wolfgang) und morgen sitze ich bereits hoffnungsvoll bei der Therapeutin und bin ganz gespannt was sie mir so erzählt.

Also wieder einmal Kopf hoch und weitermachen. Ich wünsche euch einen schönen Tag.



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Offline Olli

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Re: Down
« Antwort #6 am: 15 Juni 2021, 09:31:39 »
Hi!

Ich hoffe Dein Lachen hat geholfen? :) Bei mir hat es das damals ...

Zitat
Aber nun Jahre später ehrlich zu sein und zu verstehen/akzeptieren, dass es NIE vorbei sein wird und ich ein Leben lang damit umgehen muss war irgendwie traurig und macht mir Angst.

Oh ja, dieses "NIE" ist ein riesiger Berg. Doch bleiben wir einmal bei dem Gleichnis. Nehmen wir an, Du wolltest einen Berg erklimmen. Stellst Du Dich dann am Fuß des Berges hin, schaust hinauf und denkst Dir: "Das schaffe ich ja nie!" ? Nein, Du setzt Dich in Bewegung. Ein Fuß wird vor den Anderen gesetzt.
Schon bald schaust Du Dich um und bist überrascht, wie viele Höhenmeter Du schon geschafft hast. Also machst Du weiter.
Der Weg hinauf ist eine beschwerliche Herausforderung, ganz klar. Doch Du gewöhnst Dich daran. Du läufst Dich ein. So langsam gewinnst Du Gefallen daran die Natur - die Bergwelt zu genießen. Die Bewegung der Füße erfolgt nun automatisch. Sie wird nicht zur Nebensache, denn Deine Sicherheit geht ja vor, doch sie rückt etwas in den Hintergrund. Auch wirst Du motiviert weiter zu machen, weil das Ziel immer näher rückt. Oben auf der Spitze angekommen, wird es nicht lange dauern, dass Du Dir einen neuen Berg zur Besteigung aussuchst. Du möchtest diesen Erfolg - den persönlichen und auch die Aussicht - immer wieder neu erleben wollen.
Was ist nur mit dem "Ich schaffe das ja nie!" geworden? Sie wurde in eine Erfahrung transformiert, die nun heisst: Ich schaffe das!
Ich sage es immer wieder: Der Anfang ist die schwerste aller Hürden!

Was heisst schon ein Leben lang? Wir machen so viel ein Leben lang und denken nie darüber nach. Wir atmen, wir essen und wir pflegen soziale Kontakte. Wir zahlen Steuern, gehen arbeiten. Gerade erst habe ich zwei Maschinen Wäsche gebügelt, da schaue ich in den Korb mit der bereits neuen dreckigen Wäsche. Gestern noch habe ich Staub gewischt und heute sitze ich im Homeoffice bei geöffneter Terrassentür und ich sehe schon wieder die ersten Pollenbüschel, die sich in den Ecken sammeln. Trotzdem wasche ich wieder Wäsche und trotzdem sauge ich auch wieder durch die Wohnung.
Weshalb? Weil ich mich in gewaschener Wäsche und sauberer Wohnung einfach wohler fühle.

Der Suchtdruck wird sich beruhigen. Irgendwann wird er still sein und auf schwache Momente warten. Doch die schwachen Momente werden auch weniger werden, weil Du stärker wirst! Eben wie ein trainierter Bergsteiger!
Gute 24 h
Olaf


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Auskuriert1

Re: Down
« Antwort #7 am: 15 Juni 2021, 13:52:32 »
Aber nun Jahre später ehrlich zu sein und zu verstehen/akzeptieren, dass es NIE vorbei sein wird und ich ein Leben lang damit umgehen muss war irgendwie traurig und macht mir Angst. Das Ihr alten Hasen mir erklärt, dass man damit leben kann und alles mit der Zeit, den positiven (Abstinenz) und negativen (Rückfälle) Erfahrungen, dem daran arbeiten und nicht aufgeben, besser wird gibt mir zwar Hoffnung aber in der momentanen Situation fällt es schwer soweit zu blicken.

Sagen wir mal so das ich mich auch zu den „alten Hasen“ zähle - allerdings gehe ich nicht ganz Konform mit obere Aussage.
Der Anfang mag schwer sein, aber wenn es ein NIE vorbei gibt/geben würde – warum sollte man sich den ganzen Stress überhaupt antun, vor allem für wem oder für was?
Zum damaligen Zeitpunkt (2012) hatte ich ein Ziel, Eins welches ich nach ein paar Tage auch ganz klar definiert habe, dies hieß Spielfrei werden und auch Spielfrei bleiben.
Der anfängliche Gedanke „Nie mehr wieder“ war allerdings etwas gewöhnungsbedürftig. (Ich spielte schon seit frühster Jungend bzw. schon als Kind)
Aber je mehr ich darüber nachdachte - ähnlich wie Du in deiner jetzigen Situation – für mich gab und gibt es bis Heute keinen einzigen Grund, von diesem Vorhaben auch nur noch einen mm abzuweichen.
Dennoch gab/gibt es auch Fakten -und Eins meiner Erkenntnisse war - ich bin nicht als Spieler geboren, aber das Leben hat mich zu einem Spieler gemacht.
Aber das war nicht ich - mein wahres ICH spielt nicht und verschwendet erst recht keine Lebenszeit um sich stundenlang dämliche bunte Bilder anzuschauen. 
Wer und was ich bin? Das konnte mir kein Spielautomat beantworten  –  meine Ziele - all das weiß ich Heute -aber als aller letztes brauch ich dafür jemals noch einen Automaten!

Wer und was bist Du Catia?

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Offline Catia

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Re: Down
« Antwort #8 am: 15 Juni 2021, 15:25:03 »
@Auskuriert
@Olli

Danke für eure zum Denken anregenden Texte. Was ihr mir mitteilt macht so Sinn. Es wartet ein Haufen Arbeit auf mich und ein großer Berg :-)
Eine sehr gute Frage wer bin ich eigentlich....sein wollte ich immer ein verwurzelter großer Baum jedoch leider immer ein Blatt im Wind gewesen.


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Offline Olli

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Re: Down
« Antwort #9 am: 15 Juni 2021, 15:36:34 »
... oder Du warst Oscar, der sich geweigert hat erwachsen zu werden ... (Die Blechtrommel)
Gute 24 h
Olaf


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Auskuriert1

Re: Down
« Antwort #10 am: 15 Juni 2021, 16:44:17 »
Ich entscheide mich für das "Blatt" :)

Ich bin nicht immer da, Tauche gerne Mal unter - Fliege gerne, aber weiß trotzdem zu welchen Stamm ich gehöre bzw. wo mein Stamm ist ;)
« Letzte Änderung: 15 Juni 2021, 16:46:33 von Auskuriert1 »

Re: Down
« Antwort #11 am: 28 Juni 2021, 01:24:24 »

Deshalb auch ein Tipp zu Ollis einfachem "Nein"... Zieh dir die negativen Erlebnisse raus und blende die Positiven aus!

Junge, du gewinnst zwar die Wette, aber irgendwann bist du wieder in irgendeinem Kasino... also hab ich es gelassen. Ich ärgere mich auch nicht wegen dem entgangenen Gewinn... Ich sage mir eben... es hätte a) schief gehen können oder b) gut gehen und es wäre dann nicht bei der Wette geblieben....

Der Text ist einfach göttlich und erinnert mich stark an früher.

Als ich zum 1. Mal beschlossen habe nicht mehr zu Wetten und mein 1. Rückfall kam.

Damals sagte ich mir "nur dieses Spiel, nur das Finale von diesem Turnier".
Wette ging rein, 500€ gewonnen.
Ich sagte mir "komm was könnt noch laufen, ahh siehe da wir haben 23:00 USA - Sport fängt an"...
Kombiwette auf dies und das, Kombiwette tot.
Mist wir haben 05:00, ich muss um 06:00 zur Arbeit, egal Gelber Schein.
Ich muss immerhin auf die 500€ kommen, die ich vorhin schon hatte.
..............Was läuft so, ahh wir haben 08:00, Afghanistan 4. Liga. Geil, NEHMEN WIR MIT!!......

Wie das dann endet, wissen wir alle.


Worauf ich hinaus möchte, Olli beschreibt es super.
Man darf diesen Impuls echt keine Chance lassen.
Egal ob Sportwette oder Casino oder Spielothek.
Macht man es einmal, verteilt man bereits das Benzin an einer Tankstelle und zündet sich nebenbei ne Zigarette an.
Es kann nicht gut gehen, dies habe ich mehrmals erfahren und spüren müssen.

Deshalb: Ich sage mir eben... es hätte a) schief gehen können oder b) gut gehen und es wäre dann nicht bei der Wette geblieben....

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Offline andreasg

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Re: Down
« Antwort #12 am: 28 Juni 2021, 08:27:23 »
Hallo André,

wußtest Du, daß in der ehemals Portugisischen Kolonie Macao  Sportwettanbieter gibt, die mit ein paar 100€ in die Niedersächsische Provinz fahren, um sich in einem Verein Spiele der B - Jugend zu kaufen, auf die in Macao - China - sehr viel Geld gesetzt wird?
Das habe ich einmal in einer Reportage eines Regionalen Fernsehsenders gesehen.

Liebe Grüße
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

 

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