Moin!
Cool ... ein Punkt ist schon mal abgehakt ...
dann sagt sich die Therapeutin "tja wer nicht will den brauch ich auch nicht betreuen"
Das ist das berühmte Ding mit der Erteilung eines Auftrages! Beispiel: Ich würde gerne meinen Vater unter Leuten sehen. Er sitzt jetzt alleine zu hause und ihm fällt die Decke auf den Kopf. Also habe ich ihm vorgeschlagen, die Seniorengruppe (Ü50) entweder in der katholischen, oder in der evangelischen Kirche zu besuchen. An beiden Orten treffen sich Menschen zum Kaffeeklatsch. Doch er geht nicht hin. Er mag nicht. Was soll ich also tun?
Ihn gegen seinen Willen dorthin schleifen? Das geht gar nicht und würde nur zu Unmut führen.
Wenn er wengstens sagen würde: Ich traue mich nicht! Dann hätte ich schon fast einen "Auftrag". Ich könnte nämlich anbieten, ihn zum ersten Treffen zu begleiten.
Das gemeinsame Kochen ist die letzte Zeit auch etwas eingeschlafen. Gestern habe ich ihn ein paar Sachen einkaufen lassen und wir haben uns am späten Nachmittag ein halbes Hähnchen geteilt (#räusper# eigentlich sollte er Hähnchenbrüste besorgen) und haben Kartoffeln und Blumenkohl mit Bechamelsauce gegessen.
Heute teilen wir uns ein Rumpsteak, essen dazu frischen Kartoffelpüree mit einer Speck-Zwiebelsauce und Tomatensalat.
Zum Kochen habe ich einen Auftrag ...
Aber, wie Du ja selbst sagst, es sind DEINE Gedanken. Die Therapeutin möchte Dich auch bloss "zum Treffen begleiten". Daher die Anrufe. Erst wenn Du, wie jetzt wieder, einen Termin gemacht hast, dann hat sie auch wieder einen Auftrag von Dir und kann Dir so helfen.
Ach menno ... wieso wurde bloss die Scham erfunden ... Sie hat doch gerade den Sinn soziales Leben über gemeinsame Werte und Normen erst zu ermöglichen. Und was machen wir daraus? Wir ziehen uns in uns selbst zurück ...
Noch einmal: Prima, dass Du angerufen hast!