Hi Catia!
Mir gefällt es Dich da ein Stück weit begleiten zu dürfen.
Das gestrige Thema lautete also Scham und Schuld. Und Du stellst Dir die Frage, warum gerade Du dieser Sucht verfallen musstest. Nun, gerade an den Gruppensitzungen und hier im Forum siehst Du, dass Du eben nicht die Ausnahme bist, als die Du Dich innerlich wohl siehst.
Ich denke, dass niemand süchtig werden möchte. Es passiert einfach. Daher finde ich es für die Gesellschaft ungemein gefährlich, was da gerade durch den neuen GlüStV in die Wege geleitet wird.
Deine Frage ist wichtig, um sich mit den Ursachen zu beschäftigen, für die Du das Spielen als Kompensation benötigt hast. Die Frage ist aber obsolet, wenn sie dazu dient, Dir eine Schuld zuzuweisen.
Du ignorierst dadurch eine ungemein wichtige Tatsache - eine gesunde Tatsache: Du hast Dein Problem erkannt und Du handelst, um es zu lösen.
Stichwort Problem ... weisst Du, was es eigentlich bedeutet? Es ist die Diskrepanz zwischen dem Erlebten und der eigenen Erwartungshaltung.
Die Erwartungshaltung entsteht aber ausschließlich aus der Summe Deiner Erfahrungen.
Meistens wird das Glückspiel aber genutzt, um eine Mangelerfahrung zu kompensieren.
Trägst Du dafür eine Schuld? Ist das ein Grund Dich Deiner zu schämen?
Wohl eher nicht! Schämen müsstest Du Dich nur, wenn Dein Problem erkannt ist, aber von Dir nicht angegangen würde.
Zudem heisst es doch so schön: Wir sind mehr als unsere Sucht. Dieses Mehr aus jeder Menge anderer Erfahrungen und auch Kompetenzen wird im Oberstübchen dann in den Hintergrund gedrängt.
Die brauchen wir aber unbedingt, wenn wir genesen wollen.
Versuche die Scham und die Schuld abzulegen und fange an Dir selbst zu verzeihen.
Ich weiss, das ist scher schwer, doch es ist das, was ich Dir heute mit auf Deinen Weg geben möchte.