Hi Alex,
ich bin etwas älter und vor zweieinhalb Jahren aus dem Automatenspiel ausgestiegen (ohne Umweg über Sportwetten). Habe aber auch mal Sportwetten, Pferderennen und Lotto in kleinerem Umfang betrieben. Du schreibst fest und entschlossen, das hört sich gut an. Jetzt gilt es am Ball zu bleiben. Da kommen sicher noch eine Menge Momente der Rückfallgefährdung auf dich zu.
Meine wichtigste Erfahrung war wieder Vertrauen zu mir selbst zu finden: Ich bin in der Lage, die Sucht zu stoppen, obwohl sie sich ganz fest verankert hatte.
Wir sind die Generation, die als Kinder noch in Kneipen auf dem Stuhl gestanden haben, um an den Münzeinwurf zu kommen. Ich kann mich auch nach 45 Jahren noch gut an viele Situationen mit Gewinnen erinnern. Da sind ganz viele Gefühle bedient worden, positive und negative. Ich kann mich aber auch noch an Situationen erinnern (in den letzten fünf Jahren) wo ich nicht einmal zwei Euro hatte für ein Getränk, dann das letzte Geld, was für den Strom gedacht war, aus dem Dispo rausgezogen habe dann ab in die Spielhalle.
Wichtig ist, keinen Verlusten "hinterherzutrauern" - das Geld ist weg. Es ist nicht entscheidend, wieviel Geld du verloren hast, sondern wie du aktiv etwas für Gegenwart und Zukunft tust.
Natürlich kannst du auch versuchen, etwas Geld zurückzuholen, aber das Wichtigste ist die Abstinenz.
Viele Grüße