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Wolfgang mein Tagebuch

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Wolfgang mein Tagebuch
« am: 02 Juni 2021, 19:16:21 »
Hallo Bianca,

ich wollte kein eigenes Tagebuch eröffnen.

Für mich ist heute der erste Tag, an dem ich versuche mich von der Spielsucht zu befreien. Ich bin 57 Jahre alt und spiele seit über 40 Jahren und muss sagen, es widert mich an. Ich habe die Geschichte von
"Freitagessen" gelesen und erkannt, wie es gehen kann.
 
Ich möchte mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber es ist immerhin ein klitzekleiner Anfang.
Warum ich dein Tagebuch nutze?  Weil du ebenfalls ziemlich am Anfang stehst und es eventuell ein gegenseitiges "Mut machen" geben könnte.
Mit Hilfe der anderen und unseren eigenen Erfahrungen wollen und können wir es schaffen.



« Letzte Änderung: 16 Mai 2024, 19:58:06 von Wolfgang »
"Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht"
(Theodor Heuss)

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Offline Ilona

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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #1 am: 02 Juni 2021, 20:51:00 »
Lieber Wolfgang,
ich habe deinen Beitrag abgeteilt. Dann hast du Raum für dich und Bianca für sich.
LG Ilona

*

Auskuriert1

Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #2 am: 02 Juni 2021, 22:17:31 »
Hallo Wolfgang und willkommen (und wenn du es ernst meinst) in einer neuen Welt  ;)

Ich kenne den von dir angesprochenen "Freitagessen" eigentlich sehr gut.
Damals hat er hier noch Täglich geschrieben, war nur etwas jünger wie du ... hatte aber auch fast 40 Jahre zocken aufn Buckel.

Mir gefallen seine Beiträge bis heute noch sehr gut.
Manchmal etwas stümperhaft geschrieben, aber egal - ihm war es wirklich sehr ernst und er wollte nicht nur Spielfrei werden, sondern auch bleiben.

Ich mag Vorbilder -ich mochte Freitagessen, aber auch son Typ der hier nicht ganz ohne ist...ich glaube Olli oder Olaf ist sein Name :D

Vor allem vor Olaf möchte ich dich warnen...bei ihm besteht tatsächlich die Gefahr, dass wenn Du dir seine Worte zu Herzen nimmst, dass Du es schaffst Spielfrei zu werden.
Freitagessen (mein zweitbester Freund)  und das weiß ich aus erster Hand wird dieses Jahr 9 Jahre Spielfrei sein, Olaf glaube ich 15 Jahre oder so :P

Was ich dir eigentlich mit den oberen Text sagen möchte Wolfgang, 2 Beispiele habe ich dir hier genannt (ich kenne allerdings noch einige mehr) -und wenn die beiden es geschafft haben (Voraussetzung das du niemals an dich selbst zweifelst)  dann kannst und dann solltest du es auch schaffen.

Und auch immer daran denken -und sei es minütlich- aufgeben Spielfrei zu werden ist KEINE OPTION!

Dir alles erdenklich Gute.

Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #3 am: 02 Juni 2021, 23:43:51 »
Hallo Auskuriert1,

zunächst einmal vielen Dank für deine Antwort.
Ilona hat mir  ja nun eine eigene Seite "zugewiesen" und ich werde dieses Vorhaben  mit aller Ernsthaftigkeit angehen.

Mit der Registrierung habe ich einen ersten Anker geworfen. Weitere Schritte müssen und werden folgen.
Ich bin mir der Schwere dieser Aufgabe bewusst und denke momentan in einem Zeitrahmen von Stunden.
Die Erfahrungsberichte zeigen eindrucksvoll die Befreiung, welche mit fortschreitender Abstinenz einsetzt. Auch der Umgang mit eventuellen Rückschlägen war/ist eine hilfreiche Lektüre.
Der Weg ist das Ziel und ich beginne heute mit dem ersten Schritt in die richtige Richtung. Allerdings auch in dem Bewusstsein, das mir die vielen Jahre der Sucht kein einfaches Gehen ermöglicht.
Ich packe es jetzt "einfach" mal an!!!
"Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht"
(Theodor Heuss)

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Offline Olli

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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #4 am: 03 Juni 2021, 05:56:41 »
Hi Wolfgang!

Herzlich willkommen!
Ja, ich habe auch 20 Jahre Sucht hinter mir. Die letzten Jahre wollte ich eigentlich schon nicht mehr spielen, doch ich blieb im Trott - im Altbewährten. Wie oft habe ich mir gesagt, dass ich jetzt endlich mal aufhören sollte. Doch trotz der vielen negativen Aspekte der Sucht gab sie mir ja auch etwas Positives zurück. Der Automat erwartete von mir nichts - er war einfach nur da.
Es brauchte nur einen einzigen Niederschlag noch und dann hatte ich es satt. Es war der Tag vor dem 1. und ich hatte mein Gehalt bekommen und fast alles bereits verspielt. Punkt Mitternacht verließ ich die Halle und ich wusste, dass nun das Fass des Negativen übergelaufen war. Voller Enttäuschung und Wut über mich selbst begann ich mit der Abstinenz - das erste Mal!
Es gab viele Zeiten davor, in denen ich spielfrei war. Doch die "Motivation" kam nicht aus mir heraus, sondern von meinem Umfeld. Ich selbst war immer nur auf Spielpausen aus und wollte das Glückspiel tief in mir drin nicht aufgeben.
An diesem Tag vor fast 15 Jahren aber, dort draussen vor der Spielhalle, da fasste ich einen ersten aufrichtigen Entschluss - meine Abstinenz. Nicht etwa dass ich wusste, was nun zu tun war. Nein, das kam erst später. In dem Moment war das uninteressant.
Es zählte nur: Ich hatte begonnen!

Ja, der Freitagessen ... ein echt herzensguter Kauz. :) Nachdem wir uns hier schon fleissig unterhalten hatten, lud uns Ilona damals nach Hannover in die MHH zur Jahrestagung von fags ein. Ich kannte dort niemanden von den 300 Teilnehmern und so wartete ich im Flur auf den Beginn der Tagung. Ein paar Meter weiter wurde jemand interviewt und dabei gefilmt. Ich konnte nicht verstehen, was er sagte, doch er quasselte an einem Stück ohne Punkt und Komma. So ist er nun mal unser Rainer ... :)
Ilona stellte uns später einander vor und was soll ich sagen ... wir haben uns im Laufe der Jahre immer wieder auf den Jahrestagungen getroffen und bei mir zuhause auch bei Grillfesten.

Irgendwann stellte ich jedoch fest, dass sich der User Freitagessen hier abgemeldet hatte. Für ihn war es an der Zeit zu neuen Ufern aufzubrechen. Doch so ganz wollte er uns doch nicht alleine lassen, so vollkommen auskuriert1 ... :)

Mein Gott ... 9 Jahre ... 15 Jahre ... wie die Zeit vergeht ... damals konnte ich mir so etwas gar nicht vorstellen. Ich war doch ein "Zocker" durch und durch. Und dann begann diese Zeitspanne bei mir zu laufen ... durch einen Entschluss, den ich nie bereut habe.

Wolfgang, Du sprichst von "einfachem gehen". Ja, es wird zwischendurch Phasen geben, in den Du es schwer haben wirst. Doch die gehen vorbei, das gehen sie immer. Und Du wirst trotzdem voran schreiten.

Ich brauche Dir sicher nicht nahe legen, wo Du Dir zusätzliche Unterstützung besorgen kannst und zu Deinem eigenen Wohl auch solltest - oder? 40 Jahre Sucht haben ihre Spuren hinterlassen. Da braucht es Leute in Präsenz, die dem Wolfgang sein suchtfreies Ich als Spiegel vor Augen halten, damit er sich nicht in suchtinfiltrierten Überzeugungen und Glaubenssätzen verliert auf seinem Weg.
« Letzte Änderung: 03 Juni 2021, 05:58:16 von Olli »
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #5 am: 03 Juni 2021, 09:13:51 »
Hallo Olli,

mein Weg begann wahrscheinlich während eines Urlaubes mit den Eltern an der See. Im Keller des Hotels gab es einen Spielautomaten und den nutzte ich heimlich mit etwas Kleingeld. Damals war ich etwa 12 Jahre alt. Danach war jahrelang Ruhe, bis ich dann anfing in meiner Freizeit Skat zu spielen. Natürlich spielten wir um Geld und aus Skat wurde 17+4 und später Poker. Das alles noch in der ehemaligen DDR.

Nach der Wende ging es dann mit Sportwetten (INTERTOPS) los. Ich bekam jede Woche einen Tippschein zugeschickt und machte meine Wetten per Telefon.
Dort verlor ich aber einiges an Geld und sperrte mich daraufhin. Schon kurz nach der Sperre suchte ich nach neuen Möglichkeiten und fand sie auch. Ich spielte dann "ODDSET" und fuhr deswegen extra nach Bayern. Das machte ich paar Monate, aber Aufwand und nutzen standen in keinem Verhältnis.

Jetzt musste wieder etwas anderes her. Nun begann ich im "richtigen" Casino zu spielen. Ich fuhr in die Tschechei, nach Dresden usw. Da ich aber nicht allein lebte, waren diese Reisen immer schwer zu vermitteln.
Also nahm ich die mittlerweile imposanten OC in Anspruch. Dort hatte ich dann alles was ich brauchte und musste die Wohnung nicht verlassen.
Ich machte Sportwetten, spielte Roulette und Blackjack bis zum Abwinken. Sperrte mich bei dem einen und meldete mich bei einem anderen wieder an.
Abgewunken hat dann auch meine Frau und gab bekannt, sich endgültig von mir trennen zu wollen. Halbherzig versuchte ich sie umzustimmen und versprach ihr auch so einiges. Doch es war zu spät, sie hatte in den letzten Jahren genug erlebt.
Wir waren 31 Jahre zusammen und ich brachte es fertig, der Sucht den Vorrang zu geben. Ich sah sogar noch etwas "positives" in der Trennung, denn jetzt war ich keinem mehr Rechenschaft schuldig.
Und dann fielen auch alle Hemmungen hinsichtlich des finanziellen Rahmens.

Ich verspielte in den ganzen Jahren eine Erbschaft, meinen Lohn und mehrere Kredite. Ich hatte nichts mehr im Griff und einen Totalschaden von ca. 300.000 Euro verursacht.
In 30 Monaten werde ich 60 Jahre alt und diesen Geburtstag will ich einer 30-monatigen Abstinenz widmen.
Die Rückzahlung des letzten Kredites (20.000 Euro) wird mich bis 2025 an meine Dämlichkeit erinnern, aber ich befreie mich gleichzeitig von einer viel größeren Last.

Das ist der erste volle Tag auf meinem Weg zu einem anderen, wirklichen Leben



 
« Letzte Änderung: 03 Juni 2021, 09:16:29 von Wolfgang »
"Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht"
(Theodor Heuss)

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Offline Olli

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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #6 am: 03 Juni 2021, 10:41:59 »
Hi Wolfgang!

Du bist doch nicht "dämlich", weil Du einer Sucht erlegen bist. Die Suchtausübung spricht nun mal das körpereigene Belohnungssystem an. Und wenn da keine "normalen" Alternativen erlernt wurden, dann macht das Gehirn das, was es immer macht: es versucht Abkürzungen zu nehmen. So entstehen nun mal Automatismen, die auch mal in einer Sucht enden.

Mein Vater hat früher am Automaten gespielt. Nicht viel und kontrolliert, doch ich erinnere mich noch als wäre es erst gestern gewesen. Meine Eltern hatten gebaut und wir waren gerade umgezogen. Die Zimmertüren ließen noch ein wenig auf sich warten.
Ich liege im Bett und mein Vater kommt nach Hause mit klimperndem Kleingeld in den Hosentaschen ... "Ich hatte eine Serie ..." hörte ich ihn zu meiner Mutter stolz sagen. Das ist also fast 49 Jahre her. Auch später durch meine Kindheit hindurch erinnere ich mich an ähnliche Situationen.
Mein Glückspiel begann aber nicht pünktlich mit 18 Jahren. Ich fing bereits mit 12 oder 13 Jahren an an Telespielen zu spielen.
Der Erste stand in einem Plattenladen. Der Nächste in einer Frittenbude und im Freibad stand auch ein solcher Automat.
Unmengen an Stunden verbrachte ich davor. An einem Gerät habe ich glatte 5 Stunden für 50 Pfennig gespielt und habe dann noch jemand anderes weiter spielen lassen.
Ja, mit 18 Jahren dann spielte ich um Geld und wenn ich mich richtig erinnere, dann war das in dieser Frittenbude.
Mein gesamter Freundeskreis testete sich aus und so kam es, dass wir in einem Bistro gemeinsam am Automaten spielten.
Es war nicht viel, doch so begann die Gewöhnungsphase. Später freundete ich mich mit einem Tankwart an - ich holte ihn von der Arbeit ab und durch ihn machte ich Bekanntschaft mit Spielhallen. Ab diesem Zeitpunkt lief ich aus dem Ruder.
Ich bin froh, dass ich 20 Jahre später ausstieg, als gerade die OCs und Pokerseiten anfingen zu boomen.
Auch bin ich froh, dass es die alten mechanischen Automaten nicht mehr gibt. Die neuen Geräte sprechen mich nicht an.
Manchmal bekommt mich auch heute noch so eine Art Nostalgie und ich frage mich, wie es wohl heute in meinen alten Stammhallen aussieht. Da gab es so einige in umliegenden Städten, denn auch mir war kein Weg zu weit ... :)
Doch im nächsten Moment kommt mir die Irrationalität dieses Gedankens wieder in den Sinn und belächele ihn.
Der Gedanke gehört ja zu meinem Teil, der süchtig ist. Ich darf ihn haben, weiss aber auch ihn zu handhaben.

Eigentlich wollte ich noch ein paar Anekdoten schreiben, doch ich muss nun kochen gehen ...
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #7 am: 03 Juni 2021, 11:06:04 »
Hey,
Ich bin in deinem Alter und habe den Weg zur Abstinenz vor zweieinhalb Jahren begonnen
Bin immer noch täglich hier. Habe meine kompletten Schulden abgezahlt und profitiere jetzt von den Früchten meiner Abstinenz.
Meine wichtigsten Erkenntnisse
Ich kann es schaffen
Ich bin nicht hilflos der sucht ausgeliefert.

Ich muss alles kappen, was die Sucht am Kochen hält

Wenn das nicht reicht, muss ich weitere Maßnahmen ergreifen.
Die Sucht ist hartnäckig und wird mich immer wieder in Versuchung bringen. Darauf muss ich vorbereitet sein
Ich kann nie wieder kontrolliert spielen und möchte es auch nicht.
Aber: es wird einfacher, der Druck lässt nach

Der Weg lohnt sich.

Dranbleiben! Viel Erfolg!


Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #8 am: 03 Juni 2021, 18:49:32 »
Hallo, ich berichte einmal kurz über den ersten Tag.

Habe schlecht geschlafen, aber der Tag war insgesamt ganz in Ordnung.
Momentan habe ich Urlaub und ich machte u.a. einen ausgedehnten Spaziergang. Da ging einiges an Gedanken durch meinen Kopf. Heute war Eishockey und am Abend gibt es Fußball. Eigentlich würde ich mich jetzt mit Quoten und ähnlichem beschäftigen, aber allein der Gedanke daran erzeugt ein schlechtes Gefühl.
Bisher war es immer so, das ich das Spiel als Höhepunkt des Tages betrachtete. Ich empfand das eigentliche Leben als langweilig und freute mich auf den Nervenkitzel den mir das Spiel bot.
Jetzt muss ich mir andere Dinge suchen und das ist eine echte Aufgabe.

Aber mein Wille hat mich schon einmal über schwere Klippen gehievt.
Nach einer Trunkenheitsfahrt (normale Verkehrskontrolle) wurde mir der Führerschein entzogen. Kurz danach erwischte man mich wieder unter Alkoholeinfluss. Es folgte eine Gerichtsverhandlung und ich wurde zu 3 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Fahrerlaubnis wurde eingezogen und MPU angeordnet. Damals stand ich auch am Scheideweg und entschied mich für die schwere Variante. Es folgte die Aufnahme in eine Selbsthilfegruppe und im weiteren Verlauf 23 Blutentnahmen. Kurz vor Ablauf der 2 Jahre machte ich die MPU und bestand sie auch.
Jetzt bin ich seit 21 Jahren trocken und hatte auch keinen Rückfall.

Diese Erfahrung hilft mir jetzt hoffentlich und gibt mir die nötige Stärke, um das nächste Ziel zu erreichen.

Allen eine gute Zeit!!!




 
"Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht"
(Theodor Heuss)

Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #9 am: 04 Juni 2021, 13:08:33 »
Hallo, heute Vormittag habe ich mich mal so richtig geärgert.

Zuletzt war ich bei Betway angemeldet und verspielte dort so einiges. Trotz vorherigen Sperren bei anderen Anbietern mit dem Verweis auf Spielsucht, war die Anmeldung und zweimalige Verifizierung bei Betway kein Problem.
Selbstverständlich bin ich jetzt auch bei diesem Anbieter gesperrt. Umso unverständlicher folgende E-Mail von Betway am heutigen Tag:

"Lieber Wolfgang,
wir hoffen, du genießt das Spielen bei Betway...
wir hoffen sehr, das dir das Spielen bei uns weiterhin Freude macht."

Entschuldigung, aber haben die noch alle Latten am Zaun? Sieht so deren Umgang mit bekannter Spielsucht aus?

Das bringt mich nicht aus dem Gleichgewicht, aber das ist schon mehr als unverschämt.

Allen Mitstreitern einen schönen Tag
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(Theodor Heuss)

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Offline Olli

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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #10 am: 04 Juni 2021, 15:08:42 »
Hi Wolfgang!

Was meinst Du, wie viele User wir hier sperren, weil sie Reklame machen wollen? Das in einem Spielsuchtforum?
Mich ärgert das längst nicht mehr, doch es macht mich immer noch sprachlos, mit wie viel Energie Leben zerstört werden sollen - aus reiner Profitgier.

Zitat
Jetzt muss ich mir andere Dinge suchen und das ist eine echte Aufgabe.

Aber nur für den Anfang. Irgendwann genießt Du es auch einmal "nichts" zu tun.
Mein Vater mit seinen 80 Lenzen sagte gestern wiederholt, dass er doch viel zu hektisch sei. Ja, bei ihm musste immer alles eher gestern fertig werden, als morgen.
Doch ich sagte ihm das Gegenteil: Wenn etwas heute nicht fertig wird, dann eben morgen. Das heisst ja nicht, dass es in Prokrastination (Aufschieberitis) enden muss.

Zitat
Jetzt bin ich seit 21 Jahren trocken und hatte auch keinen Rückfall.
Super!
Mein Lob sollst Du durch das Folgende aber nicht geschmälert sehen: Denkst Du, es könnte sich bei der Spielsucht um eine Suchtverlagerung handeln? Wenn ja, dann hieße dies für die Zukunft in dieser Richtung vorsichtg zu sein.
Dinge exzessiv zu betreiben, gibt es ja wie Sand am Meer.

 
Gute 24 h
Olaf


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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #11 am: 04 Juni 2021, 17:24:41 »
Hi Olli,

deine Anmerkung zur Suchtverlagerung ist berechtigt.
Damals war sowohl das Spielen, als auch der Umgang mit Alkohol ein Problem. Offensichtlich war der Leidensdruck hinsichtlich meines Spielverhaltens noch nicht hoch genug. Der Fahrerlaubnisverlust hatte da (noch) eine andere Gewichtung für mich.
Wenn ich die ganzen Jahre Revue passieren lasse, dann hatte ich durchaus mal paar Spielpausen. Aber das war eher dem Frust geschuldet, als das es wirklich "klick" gemacht hätte.

Nein Olli, ich werde mich jetzt nicht um einen Ausgleich bemühen, welchen ich dann exzessiv betreibe. Ich versuche schon, die Dinge mit der nötigen Umsicht und Gelassenheit zu sehen.

Hinsichtlich der Reklame reagiere ich naturgemäß noch etwas gereizter, als es ein "alter Hase" auf diesem Gebiet tun würde ;)

Vielen Dank für die unterstützende Begleitung

Wolfgang
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Offline Ilona

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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #12 am: 05 Juni 2021, 16:40:34 »
Hey Wolfgang,
guck mal bitte in deine PN‘s.
LG Ilona

*

Offline andreasg

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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #13 am: 05 Juni 2021, 17:25:57 »
Hallo Wolfgang,

vor knapp einem Jahr wurde mein PC gehackt. Es wurde meine erklärte Dauerbaustelle. Nein, ich habe keine Sportwett - und Casinoseiten angeklickt, aber die "Unnützen Seiten", ich war mich sehr schwachen Passwörtern in meinem Email Account, bei dem der Anbieter keinerlei Interesse mehr zeigte, und ich war im "sichersten Sozialnetz der Welt", und im Email - Account wurde ich zugespamt, und mit Erpressungen heimgesucht.

Ich spare mal die Arbeit mit dem Thema aus, aber Heute läuft der PC wieder, ohne "Unnütze Seiten", der Provider ist aufgewacht, (Gruß nach Düsseldorf!), und ich habe einen Virenscanner, der Emails checkt, ob Betrug und Erpressung vorkommt, und schickt diese gleich in den Trash. Das Soziale Netzwerk will Heute meinen gehackten Account endgültig abmelden, what a long time a go, Mark!

Etwas, was ich von vielen Gesprächen mit der Kripo mir gemerkt habe: Die Betrüger setzten für ihre Zwecke Roboter ein, die automatisch ihre Email an die -hier ehemaligen - Klienten schreiben. Ob das Unternehmen nun in Kirsigen, oder auf Malta ihren Firmensitz hat, ist doch egal. Hauptsache, ab in den Spam - Ordner, und ruhig bleiben, und die Kohle lieber in die Anti - Viren Programme investieren.

Liebe Grüße und schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #14 am: 05 Juni 2021, 18:33:10 »
Hallo Andreas,

mit diesem Thema muss ich mich tatsächlich einmal beschäftigen. Da werde ich wohl demnächst etwas aufrüsten, um von solcherlei Dingen verschont zu bleiben.

Heftiges Gewitter am Tag 4

Liebe Grüße
« Letzte Änderung: 05 Juni 2021, 19:53:29 von Wolfgang »
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