Hallo meine Liebe und herzlich willkommen!
Ich glaube, Du nimmst das Thema Spielsucht noch nicht ernst genug, kann das sein?
Oder sollte ich lieber sagen, dass Dir der Ernst der Lage gerade erst bewusst wird?
Ich habe ihm sogar 5.450€ geliehen... Ja, doof. Ich dachte damals noch, ich könnte ihm helfen. Das war bevor wir zusammengezogen sind.
So ergeht es vielen Angehörigen. Mache Dir da selbst mal keine Vorwürfe. Doch nun, auch nach den neuesten Erfahrungen, dürfte Dir klar sein, dass dies nicht mehr vorkommen sollte.
Schließlich möchtest Du ja weder nicht direkt noch indirekt seine Sucht unterstützen und erhoffst Dir viel lieber, dass Dein Freund wieder genest.
Gut, er bezahlt die Fixkosten hälftig. Doch wenn Du vom Rest 80 % bezahlst, dann unterstützt Du ihn ja doch wieder. Da gehe ich mal einfach davon aus, dass er gerade wieder mehr als die genannten paar Male spielt.
Diese Voraussetzung steht also nun im Raume. Und die Frage ist, wie Du für Dich Klarheit erhalten kannst.
Da hilft reden und eventuelles abwiegeln nicht weit, da müssen Fakten her. Die stehen unter Anderem auf Kontoauszügen.
Aber ja - ihr lebt zusammen - ihr habt eine Beziehung. Da gehört es für mich dazu, über alles, was den Partner betrifft, Bescheid zu wissen.
Er ist ja bereits in Behandlung und hat das Thema Geldmanagement anscheinend bewusst geheim gehalten. Viele Spieler sichern sich so ihren Zugang zum Suchtmittel.
Sicherlich denkst Du auch an eine weitere gemeinsame Zukunft. Steht da vielleicht sogar eine eigene Familienplanung im Raume?
Selbst wenn nicht ... möchtest Du ewig dem Geld hinterher rennen? Bargeld verstecken? Die EC-Kartennummer stillschweigend ändern lassen?
Möchtest Du feststellen, dass Du einen gemeinsam geplanten Urlaub doch alleine antreten musst? Freunden klar machen, dass sie ihr geliehenes Geld nicht bei Dir, sondern bei Deinem Partner eintreiben sollen? Möchtest Du irgendwann feststellen, dass Handyverträge auf Deinen Namen ausgestellt wurden?
Ich kann Dir da einige Storys von Angehörigen erzählen, die Du nicht hier im Forum findest, obwohl da schon genug Schockierendes steht.
Möchtest Du immer in der Ungewissheit leben wann - nicht ob, sondern wann - die nächste Schreckensnachricht kommt?
Reden ist da ungemein wichtig, doch in dem jetzigen Stadium Deines Freundes reicht das nicht, da müssen Fakten her.
Du hast in meinen Augen alles Recht der Welt durchgreifend informiert zu werden!
Ich habe ihm auch schon gesagt, es sind seine Schulden und nicht meine. Er muss es merken, nicht ich.
Vollkommen korrekt. Er muss seine Schulden schon selbst begleichen. Du könntest ihm höchstens bei einem Geldmanagement helfen und so auch überprüfen, ob er diese Schulden auch tilgt. Du kannst Planungen mit ihm machen ,,, schauen, wo Geld eingespart werden kann. Gerade hatte ich noch ein Gespräch, wo es um Belohnungen kurz ging. Die müssen auch nicht unbedingt mit Geld verknüpft sein.
Du musst auch fordern, dass er das Geld wieder in die Urlaubskasse packt, seinen Obolus dazu. Was ist mit den Schulden bei Dir? Kam da schon was zurück? Ja wieso denn nicht?
Du bist ihm gerade zu sicher, kann das sein? OK, unangenehm bist Du gerade mit all Deinem Drängen. Ich konnte das gut abwiegeln damals. Irgendwann verstummten die Stimmen und ich hatte wieder meine Ruhe. Das waren nervige Situationen, die aber immer vergingen.
Ich bin nicht gut im Schreiben.
Äääähhhhh ... paperlapapp ... Das hast Du gut gemacht!
Deine Worte klingen absolut authentisch! Nur darauf kommt es an ...