Es ist schon eine Ewigkeit her, dass ich meinen Führerschein machte. Mein Fahrlehrer war nicht wirklich geeignet etwas zu lehren. Er suchte nur nach Fehlern und ließ sich lautstark darüber aus. Doch zum Niedergemacht werden wollte ich nicht so viel Geld ausgeben. Also sprach ich mit dem Chef und fuhr ab da an nur noch mit ihm.
Bei der praktischen Prüfung bin ich zurück gerollt und der Fahrlehrer griff ein ... durchgefallen. Ein paar Tage später in der Fahrschule meinte er, ich müsste noch etliche Fahrstunden nehmen. Auf Nachfrage, wie viele ich denn machen "müsse", hieß es: eine Doppelstunde. OK, dann mache ich auch nur die und ich sage an, was ich gerne üben möchte ... Anfahren am Berg, z.B.
Da war das Geschrei groß. Ob ich denn wüsste, wie oft im Jahr er neue Kupplungen einbauen ließe. Da entgegnete ich, dass mir das egal wäre, schließlich würde ich ja dafür bezahlen.
OK, da diese Übung dann funktionierte, übertrieben wir es damit auch nicht. Als die neue Fahrprüfung anstand, da fuhr ich nur Zone 30 - zur damaligen Zeit ... "Die nächste Möglichkeit links bitte!" sprach der Prüfer. Ich hätte die Einmündung übersehen ... sie lag im Schatten und wurde zunächst auch von parkenden Autos visuell blockiert. "Ne, da ist am Ende eine Bastelle. Fahren Sie lieber die nächste Straße rein ... da vorne ... da wo das Auto gerade heraus kommt!" und zeigte mit dem Finger darauf.
Einmal rückwärts einparken ... und ich hatte den "Lappen".
Ach je ... so richtig lernt man das Fahren erst, wenn man auf sich alleine gestellt unterwegs ist. Ich habe noch genau im Ohr, wie der Fahrlehrer sagte: Du musst nicht schnell fahren ... aber verdammt noch mal zügig!
Anscheinend hat er aber keine Fahrlehrer ausgebildet. Diese Information muss irgendwie verloren gegangen sein im Laufe der Jahrzehnte. Wenn ich heute sehe, wie jemand mit 50 durch den Wald fährt, wo 100 erlaubt sind ... oder gerade mal 30 innerorts fährt, wo er für die 50 freie Fahrt hat ... dann pulsiert verstärkt die Halsschlagader ...
Da ich aber zumeist ja nur ein paar Kilometer bis zur Arbeit fahre und die Rede dann vielleicht von 2-3 Minuten Verzögerung ist, muss ich dann über mich selbst schmunzeln.
Ich überlege gerade, was "Tiefschläge bei der Arbeit" alles bedeuten kann.