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Faber und Konsorten..

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Faber und Konsorten..
« am: 17 Juli 2008, 05:12:08 »
Hallo Ilona,

es ist zwar noch sehr früh am Morgen, aber ich muss da mal was loswerden:

Seit einiger Zeit werden wir mit Briefen von Faber zugeschüttet. Normalerweise habe ich sie früher immer sofort ungeöffnet in den Müll geschmissen. Jetzt lese ich sie schon allein deswegen, weil ich mit großem Interesse den Umgang mit dem Staatsvertrag von Glücksspielanbietern verfolge.

Was mich stört, sind solche Dinge, wie das bei den staatlichen Lottogesellschaften immer extremer auf Einhaltung geachtet und selbst solche Fernsehsendungen wie die SKL- Show die zumindest von der älteren Generation mit sehr viel Unterhaltungswert eingeschätzt wird und wo das Spielen bzw. die Suchtgefahr wohl mehr als zweitrangig zu betrachten ist, eingestampft wird. Bei den sogenannten Privaten Anbietern wie z. B. Faber gibts hinsichtlich der Auflagen aus dem Staatsvertrag anscheinend keine Kontrollen. In dem gestern eingetroffenen Pamplet z. B. habe ich ganz winzig kleingedruckt auf einem der beigefügten Zettel einen Hinweis auf verantwortungsvolles Spielen entdeckt, der allerdings wirklich nur mit Lupe zu lesen ist. Telefonnummern von Hilfeeinrichtungen ect. fehlen völlig.

Statt dessen gibts einen zweiten Brief in dem meinem Göttergatten Zahlen bekanntgegeben werden, mit denen er über Faber völlig kostenlos im August am Lottospiel teilnimmt. Hier fehlt ein Hinweis auf Suchtgefahr völlig. Wo sind wir denn gelandet, dass man noch nicht mal mehr gefragt wird, sondern die Teilnahme an einem Spiel einfach festgelegt wird????

Ich finds nicht in Ordnung, dass anscheinend mit zweierlei Maß gemessen wird. Mir ist auch die politische Problematik sehr wohl bewußt und ich bin schon mal gespannt auf das Urteil am 14.08.2008. Und meinen Frust bin ich nun auch mal losgeworden - in diesem Sinne wünsche ich allen Lesern hier einen wundervollen und erfolgreichen Tag!

Pünktchen

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Offline Ilona

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Re: Faber und Konsorten..
« Antwort #1 am: 17 Juli 2008, 17:16:54 »
Hallo Pünktchen,

ich kann deinen Ärger verstehen, Mich nervt es auch, wenn man dauernd unaufgefordert irgendwelchen Werbemüll zugeschickt kriegt. Zum Glück darf ja nicht mehr per Telefon geworben werden. Das war auch eine große Plage. Eigentlich sollte für Glücksspiele gar nicht mehr geworben werden. Die neue Gesetzgebung legt den Schwerpunkt auf Information.

viele Grüße, Ilona
« Letzte Änderung: 18 Juli 2008, 11:58:04 von Ilona »

Re: Faber und Konsorten..
« Antwort #2 am: 17 Juli 2008, 20:18:37 »
Hallo Ilona,

und gerade deshalb finde ich es mehr als unverschämt, dass hier Lottozahlen ins Haus geflattert kommen und Termine an denen mit diesen Zahlen für uns gespielt wird mit einer gleichzeitigen Ankündigung von Gewinnauszahlungen per Scheck und ohne jeglichen Hinweis auf Suchtgefahr. Gibts da eigentlich eine rechtliche Handhabe oder wartet jetzt eh' jeder auf den 14.08. bevor etwas unternommen wird??

Lieben Gruß

Marlies

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Offline Ilona

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Re: Faber und Konsorten..
« Antwort #3 am: 18 Juli 2008, 11:55:57 »
Hi Pünktchen,

in dem konkreten Fall solltest du dem Absender mitteilen, dass er es unterlassen soll, dir weiterhin Post zu schicken. Hier auch noch ein Link zu einer Seite, die sich hiermitm beschäftigt.
http://www.datenschutzverein.de/Themen/werbung_brief.pdf

Außerdem noch ein Auszug aus dem Glücksspielstaatsvertrag zur Werbung

http://cdl.niedersachsen.de/blob/images/C39054773_L20.pdf
§ 5
Werbung
(1) Werbung für öffentliches Glücksspiel hat sich zur Vermeidung eines Aufforderungscharakters
bei Wahrung des Ziels, legale Glücksspielmöglichkeiten anzubieten, auf eine Information
und Aufklärung über die Möglichkeit zum Glücksspiel zu beschränken.
(2) Werbung für öffentliches Glücksspiel darf nicht in Widerspruch zu den Zielen des § 1 stehen, insbesondere nicht gezielt zur Teilnahme am Glücksspiel auffordern, anreizen oder ermuntern. Sie darf sich nicht an Minderjährige oder vergleichbar gefährdete Zielgruppen richten. Die Werbung darf nicht irreführend sein und muss deutliche Hinweise auf das Verbot der Teilnahme Minderjähriger, die von dem jeweiligen Glücksspiel ausgehende Suchtgefahr und Hilfsmöglichkeiten enthalten.
(3) Werbung für öffentliches Glücksspiel ist im Fernsehen (§§ 7 und 8 Rundfunkstaatsvertrag),
im Internet sowie über Telekommunikationsanlagen verboten.
(4) Werbung für unerlaubte Glücksspiele ist verboten.


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Offline Ilona

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Re: Faber und Konsorten..
« Antwort #4 am: 22 Juli 2008, 11:27:38 »
Habe gerade einen recht guten Flyer der Verbraucherberatung in Berlin gefunden. Er enthält ganz gute Tipps, wie man sich bei unerwünschten Anrufen verhalten kann:

http://www.verbraucherzentrale-berlin.de/vz/download/merkblaetter-vz/vz_flyer_kein_abschl_ber.pdf

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Offline Harry

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Re: Faber und Konsorten..
« Antwort #5 am: 22 Juli 2008, 12:38:49 »
[ Die neue Gesetzgebung legt den Schwerpunkt auf Information.

Hallo Ilona,
dann ist die Werbung die in DSF während der Poker Berichte für Online Pokerseiten läuft Informationen?

Lieben Gruß
Harry

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Offline Chris

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Re: Faber und Konsorten..
« Antwort #6 am: 22 Juli 2008, 14:46:32 »
Hi Harry,

wenn ich mich recht erinnere wird beim DSF für Poker  Online mit der Endung ".de" geworben. Dort kann man nur ohne Geld pokern.
Wenn man dann irgendwann dazu keinen Bock mehr hat und der Meinung ist man wäre DER Pokerspieler der Zukunft, findet man schon den weg zu ".com". Dort kann man dann mit Geldeinsatz zocken.
Und da gibt es dann eine Grauzone.... denn der Sitz der Firma ist nicht in Deutschland. Ich meine sogar, rechtlich gesehen macht sich der Spieler in Deutschland schuldig, wenn er dorthin Geld überweist um mit Geld Online (er sitzt dann ja in Deutschland) zu pokern.
Aber wer wird sich schon selber anzeigen ?!?!
Aber nehmn wir jetzt mal den ungünstigsten Fall für den Anbieter an und der Zocker in Deutschland gewinnt 1 Mio Euro....und der Anbieter weigert sich dann das Geld auszuzahlen, dann kann der Spieler das nicht mal einklagen, da er mit seiner Teilnahme ja gegen das Gesetzt verstoßen hat....hähähähähä...Genial vom Anbieter, oder ?

Gruß

Chris
 
Ist wie immer, nur meine ganz private Meinung....

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Offline Harry

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Re: Faber und Konsorten..
« Antwort #7 am: 22 Juli 2008, 14:57:42 »
Hallo Chris,
es ist unser Gesetzgeber der die hosen voll hat. Es wäre so einfach der Onlinespielerei Herr zu werdfen. Wir übernehmen von den Amerikanern so viel Blödsinn, manchmal verstehen sich die gar nicht mehr wenn sie sich unterhalten vor lauter amerikanischen Modewörtern, nur die guten Sachen, einfach den Geldfluss zu unterbinden, die übernehmen wir nicht.

Man muss nur den BAnken und Creditkartenunternehmen verbieten, Geld zu solchen Seiten zu schicken. Die sind dann in Deutschland.

Dann könnte man weiter ungehindert die Spielsüchtigen in den staatlichen Casinos abzocken.

Lieben Gruß
Harry

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Offline Chris

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Re: Faber und Konsorten.. zu Telefonwerbung
« Antwort #8 am: 22 Juli 2008, 15:07:47 »
Meine Erfahrung mit Einträgen in irgndwelche Listen, damit man keine Werbung bzw. Telefonwerbung mehr bekommt sind eher ...für die Katz.
Werbung kam trotzdem immer.

Hier meine ganz persönlichen Ratschläge wie man Telefonwerbung begegnen kann:
- nie mit Namen melden, wenn es klingelt
- Besser ist "Hallo ?"  weniger gut ist "ja bitte ?"
  da man da dann schon "Ja" gesagt hat und gaaanz böse Werber (die werbeanrufe werden
  immer aufgezeichnet !!) das "Ja" dann als Einverständnis für was auch immer verwenden.
- Wenn der Anrufer fragt, "Wer ist denn da ?" oder "Spreche ich mit Herrn/Frau XY ?"
  NICHT drauf eingehen und zurückfragen: "Wer ist denn da ?"
- dann doof stellen, "Wen möchten Sie sprechen ?"
- GANZ WICHTIG !: Behaupten, der Anrufer habe einen Dienstanschluss angerufen !
  Da denkt man sich einfach irgend eine Behörde aus. Am besten kam immer mein Spruch: "Sie
  haben die Atom-Energie-Aufsichtsbehörde, Aussenstelle X(Deinen Ort einsetzten) angerufen,
  Sie möchten einen Störfall melden ?"

Nach einiger Zeit kamen dann keine Anrufe mehr und jetzt habe ich sicher seit mehr als 1 Jahr keinen Anruf mehr bekommen. Also die Werber vermerken auch in ihren Unterlagen ob Rufnummern "Kalt" (schlecht) sind.

Wenn Euch das zu umständlich ist, solltet Ihr trotzdem beachten: NIE auf Diskussionen am Telefon einlassen, die Werber sind geschult, Ihr könnt wirklich kein Argument bringen, das die nicht mit einem Gegenargument abschmettern können.  NIE (NIE NIE) sagen, schicken sie Infomaterial zu, nur um den Anrufer los zu werden. dann könnt Ihr auch gleich sagen, wir fahren jetzt 2 Wochen in Urlaub, der Schlüssel liegt unter der Fussmate !

Gruß

Chris
Menschenversteher und Hobbyarchäologe
« Letzte Änderung: 22 Juli 2008, 15:16:38 von Chris »
Ist wie immer, nur meine ganz private Meinung....

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Offline Chris

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Re: Faber und Konsorten.. zu Onlinespielen
« Antwort #9 am: 22 Juli 2008, 15:46:18 »
Hi Harry,

wir stehen ja auch der selben Seite...aber gestatte mir ein paar (rethorische) Fragen:
- Wer entscheidet welche Seiten ich im WWW aufrufe ? (->chinesische Verhältnisse)
- Ab wo entmündigt mich der Staat ?
- Kann ich in meinem Browser nicht einfach die Kindersicherung aktivieren ?

- Meine Bank ist mein Dienstleister, wenn ich einen Überweisungsauftrag erteile (Deckung vorausgesetzt) hat die Bank das auszuführen.
- Woher soll meine Bank auch wissen, ob der Empfänger ein OnlineZockerMafiosi ist ?
- Was hindert die Onlinezockermafia, sich wöchentlich neue Konten zuzulegen ?

Da gibt es so viele Grundsätzliche Probleme, da kommt auch nicht der Staat gegen an.
Früher sagte man, das WWW ist quasi ein rechtsfreier Raum. Das Problem liegt im Aufbau des Internet. Inzwischen ist es fast nicht mehr möglich es abzuschalten. Das käme einen "schwarzen Freitag" an der Börse gleich.
Alles was unsere Regierung (zum Schutz der Bürger oder wozu auch immer) in oder gegen das Internet unternimmt, ist so wie mit Kanonen auf Spatzen schießen. Das muß einen erstmal klar werden.
Als die Ami's vor 25 Jahren das Internet ins Leben riefen, war das alles gar nicht abzusehen. Eigentlich war es nur als Datenautobahn für Universitäten und ähnlichem gedacht.
Aber das ganze hat sich inzwischen so verselbstständigt, das man sagen kann "die Geister die ich rief....."

Ergo, es müssen andere Wege gefunden werden, die Abzockerei zu unterbinden. SEK's oder so (Selbthilfeeinsatzkommando).  ;)

Gruß

Chris
SEK Ostwestfalen
Ist wie immer, nur meine ganz private Meinung....

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Offline Harry

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Re: Faber und Konsorten..
« Antwort #10 am: 22 Juli 2008, 17:19:29 »
Hallo Chris,
da bist du völlig falsch informiert, bzw. du siehst das völlig falsch. Die amerikanische Regierung hat einfach untersagt Überweisungen an solche Unternehmen zu tätigen, und harte Strafen in Aussicht gestellt wenn dagegen verstoßen wird.

Das könnte Deutschland genauso tun. Wenn dann trotzdem überwiesen wird, und der Nachweiss, dadrum geht es gar nicht. Man muss es nur verbieten. Die ganzen Online Poker Casinos haben ihre amerikanischen Spieler gesperrt, oder ihnen zumindest untersagt Geld einzuzahlen.

Das will da gar niemand umgehen. Die haben Angst.

Lieben Gruß
Harry

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Offline Chris

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Re: Faber und Konsorten..
« Antwort #11 am: 22 Juli 2008, 21:27:19 »
Mist !.....meine schwarze Sturmmaske wieder vom Kopf zieh.... 8)


Schade das das nur für Amerikaner gilt....,
so wie in Deutschland das Gesetz nur für in Deutschland getätigte Geschäfte gilt und die deutsche Justiz keine Handhabe gegen Anbieter im Ausland hat.
Ich finde (für die Doofen: das ist ironisch gemeint:) wir brauchen dringend auch so was wie Guantanamo...vielleicht könnte man Sylt einzäunen ?! ...Meine Sturmmaske wieder aufsetz....
Harry, hol schon mal den Wagen !

Gruß
Chris
Revoluzer und Kerkermeister
« Letzte Änderung: 22 Juli 2008, 21:35:15 von Chris »
Ist wie immer, nur meine ganz private Meinung....

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Offline Harry

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Re: Faber und Konsorten..
« Antwort #12 am: 23 Juli 2008, 08:55:06 »
Lol klar hol ich den Wagen Derrick (Chris).
Die Idee mit Sylt kann ich nur unterstützen. Ich wüsste auch schon einige die da reingehören.

Lieben Gruß
Harry

 

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