Moin!
Als ich damals mit meiner Eltern Krach bekam, da kam meine Schwester zu mir, um zu reden. Hier war ihr Tenor: Was sollen denn die Nachbarn denken ... lasse gefälligst alles in der Familie.
Dabei ging es gar nicht um meine Spielsucht, die war schon still gelegt. Es ging eigentlich um das blöde Verhalten meines Vaters.
Die Nachbarn, die "Freunde" ... alle kannten ihn aber. Mit allen hatte er Krach bekommen. Wieso sollte ich also meinen Mund halten? Ich habe es nicht getan! Wer es wissen wollte, dem habe ich so objektiv es mir eben möglich war, meinen Standpunkt dargelegt.
Leute ... mich interessiert es nicht einen Furz, was die Nachbarn denken. Sie erfahren durch mich keinen Nachteil, wenn ich offen rede und keinen Vorteil, wenn ich etwas in mich hinein fresse. Ich kann nicht hinter derren Stirn schauen und das ist auch nicht meine Aufgabe! Wenn derjenige mit meinen Worten nicht umgehen kann, dann kann er mir das sagen und ich nehme Rücksicht. Doch wenn es ums Tratschen geht ... ist mir schnuppe ...
Wie oft habe ich in meiner Suchtkarriere zu hören bekommen, dass ich das Thema gefälligst nach außen nicht ansprechen solle ...
Auch hier frage ich: Wem ist damit geholfen? Oder sollte ich besser fragen: Wem schade ich damit?
Du, meine Liebe, hast alles richtig gemacht, als Du der Familie die Wahrheit über Deinen Mann erzählt hast. Hier galt es nicht nur Dir selbst Beistand zu organisieren, sondern auch die Familie und eventuell Freunde vor finanziellen Verlusten zu bewahren. Wenn diese Personen Bescheid wissen, wird der Spieler dort nicht um Kredite betteln.
jetzt ist die frage: es gibt spieler die verspielen haus und hof... denen is es doch ega ob die Rechnungen sich türmen...
ist meiner dann einer von der "sanfteren" art... jemand der noch ein gewissen irgendwo hat?
Verlasse doch mal den blöden materiellen Bereich. Du leidest unter ihm. Dein Kind leidet unter ihm. Wird dieses Leid an der Höhe von Schulden oder gerade noch so bezahlter Rechnungen bemessen? Der Schaden, der bei Dir und Deinem Kind entstanden ist und sich auch noch weiter entwickeln wird, der lässt sich mit Geld nicht reparieren!
Kennst Du das OK-Plateau? Das ist der Bereich, in dem man sich arrangiert und denkt, dass so, wie es gerade ist, alles gerade noch so im grünen Bereich ist. Dabei wird aber vergessen, dass wir uns eben arrangieren. Da die Spielsucht aber progressiv ist, werden die Arrangements immer mehr in Richtung des Glücksspiels verschoben. Es wird sogar gegen Werte verstoßen. Wenn das geschieht, dann fühlen wir uns schlecht, wenn wir dies tun. Also erschaffen wir uns eine Realität, in der wir unser Handeln rechtfertigen.
Das OK-Plateau ist also nicht statisch - es erscheint nur so. Was es aber verhindert, dass sind radikale Veränderungen, die es unnütz machen.
Nein, es gibt keinen besseren Spieler. Es gibt nur individuelle OK-Plateaus.
ich meine dazu nur du hast ja nicht auf mich gehört..
Bei so nem Satz würde ich auch auf stur stellen ...
Was wäre hier wohl besser gewesen: "Du hattest die Wahl Dich selbst zu outen! Ich brauche Mitstreiter, um mit Deiner Sucht umgehen zu können. Es ist eine Unverschämtheit von Dir zu verlangen, dass ich Deiner Sucht alleine ausgeliefert sein soll! Damit unterstütze ich sie ja noch und werde vielleicht sogar selbst noch psychisch krank! Das will ich aber nicht!"
... und dann gibts diese Tage wo alles passt.. und ich merk ja er will was ändern...
er meinte er hat kein bock mehr... will das wir endlich keine geldsorgen mehr haben...
Einfache Frage: Was hat er tatsächlich verändert? Nix? ...Dann ist da auch kein Wille zur Veränderung ... da sind dann lediglich Luftschlösser ...
Es kann ja sogar sein, dass er meinte, es ehrlich gemeint zu haben. Doch wenn das nicht auf soliden Füßen steht, dann ist es unterm Strich auch nur eine Manipulation Deinerseits.