Vermutlich bringt es mir wenig diese Erkenntnis. Es ist vermutlich die Angst in mir, dass ich irgendwann wieder die Kontrolle verlieren könnte, die mich auf diese Gedanken bringen. Ich will diese Angst irgendwie loswerden, aber sie schlummert in mir. Ist es eine gesunde Angst, die ich entwickelt habe? Benötige ich sie ein Leben lang, damit ich meine Sucht, die ebenfalls in mir derzeit begraben liegt, nicht wieder auferstehen zu lassen?
In den vergangenen Abstinenzphasen war es die Angst, dass mich Familie und Frau verlässt, damit ich nicht spiele. Wirklich nachhaltig war es damals nicht.
Der letzte Rückfall war irgendwie anders und ich versuche für mich herauszufinden, was genau anders ist. Was hat mich gedanklich stabiler gemacht? Ich fühl mich irgendwie sicherer, aber zugleich auch nicht, da diese Angst in mir mir täglich bewusst macht, dass ich am Ball bleiben muss und auf mich achten.
Und Wolke ja diese Fragen stelle ich mir derzeit ja auch und deswegen schreibe ich. Was ist, wenn die Prozesse enden? Ich will damit offiziell nächstes Jahr abschließen. Egal was daraus wird rede ich mir ein Aber was wenn ich einen von vielen Prozessen verliere? Was wird das in mir auslösen? Falle ich in ein Loch, weil ich mir doch Hoffnung gemacht habe einen Teil meines verzockten Geldes wieder zurückzubekommen?
Das Geldmanagement habe ich in Prinzip nicht ganz abgegeben, sondern lasse sie kontrollieren. Ich führe alles selber durch, habe meine Karte, aber dieses OBanking ist für mich zu gefährlich. Die Angst davor zu gross, wenn ich ein Rückfall habe innerhalb kürzester Zeit einen großen Schaden anzurichten. Eine Art Risikominimierung. Mein letzter Rückfall beruhte auch auf der Annahme, dass nun alle online Casinos ein Limit von 1000€ haben und man nicht mehr zocken kann. Leider musste ich feststellen, dass es weiterhin möglich war dadrüber zu gehen und das man als Laie im Dschungel der Casinos noch Detektivarbeit leisten muss um herauszufinden welche Casinos eine Lizenz haben oder nicht.
Suchtdruck habe ich nicht, aber ich mache mir Druck, weil ich gerne meiner kleinen Familie ein Haus kaufen würde, aber ich finanziell nicht die 10% Summe aufbringen kann für einen Hauskredit. In meinem Freundeskreis haben fast alle ein Haus mit Garten. Das setzt mich unter Druck und ich bin traurig darüber, dass ich das meiner Familie nicht bieten kann, obwohl ich es könnte, wenn ich nicht gezockt hätte.
PS: was ich für meine Abstinenz tue? Ich mache meine Therapie, ich mache regelmäßig bis zu 3 x die Woche Sport mit anderen und ich verbringe viel Zeit mit meiner kleinen Familie.
Und tatsächlich habe ich eine ähnliche Kindheit gehabt. Backgammon gehörte zu meinem Lieblingsspielen, genau so wie virtuelle Games usw. Drogenabhängigkeit meines Bruders usw.
Vielen Dank für eure Antworten. Frohe Weihnachten auch an euch. ✌️