Unterstützen Sie unsere Arbeit Jetzt spenden!
Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
» Mittwochsgruppe    |    » Samstagsgruppe
     

Thema Rückfall und was mir dazu einfällt ...

  • 37 Antworten
  • 50546 Aufrufe
*

will

Re: Thema Rückfall und was mir dazu einfällt ...
« Antwort #30 am: 25 Dezember 2022, 23:03:15 »
Bei mir ist es so, dass mir weder Geld noch das Spielen seelenfrieden bringen kann.

Mich interessiert es nicht mehr wer morgen auf dem tennisplatz gewinnt, oder welche Aktie in den nächsten Monaten aufjedenfall steigt weil die Zahlen, Inevstoren und Prognosen dafür sprechen.

All das interessierte mich nicht mehr ab dem Zeitpunkt, ab dem ich verstanden habe, dass ich hier bin um ein normales und glücklies leben zu führen.

Glückspiel ist armselig, für Menschen die in ihren Schmerzen Heilung suchen.

Ich habe 832389 mal versucht den dreifachen Knochenbruch mit Hustensaft zu heilen, funktioniert nicht.


Da ich weiß dass es nicht funktioniert, habe ich auch keine angst davor rückfällig zu werden.
« Letzte Änderung: 25 Dezember 2022, 23:12:45 von will »

*

Wirbelwind

Re: Thema Rückfall und was mir dazu einfällt ...
« Antwort #31 am: 25 Dezember 2022, 23:13:43 »

In meinem Freundeskreis haben fast alle ein Haus mit Garten. Das setzt mich unter Druck und ich bin traurig darüber, dass ich das meiner Familie nicht bieten kann, obwohl ich es könnte, wenn ich nicht gezockt hätte.


Auch wenn es verrückt klingt, und meine Gedanken sind für viele eh nicht nachvollziehbar, aber hast du schon Maverick gesehen ?
Irgendwann sitzt Tom cruise mit Ice zum reden  was nicht geht weils ice ja was an der lunge hat und er schreibt einen Satz auf den Pc

ZEIT LOSZULASSEN....

Das im Bezug auf deine hoffnung des geldes wegens, ja es wäre schön du tätest was wiederbekommen, aber ganz im ernst, es ist NUR geld und du machst dir gedanken über etwas was hinter dir liegt es ist WEG -das ist aber meine ganz eigene meinung-

Zu dem Zitat; DAS ist doch schon ein Ansatz den Du ergründen kannst was bei DIR los ist, warum ist das so ?

Ok aus meiner Sicht - sachlich und nüchtern - Warum setzt es Dich unter Druck ?

MUSST Du ein Haus haben ? Warum ?

Um etwas zu sein, um etwas darzustellen, um mithalten zu können, um sagen zu können "Hey ich bin ein mann, haus,baum, kind ?

Bekommst du sugerriert das du sonst nichts bist, nichts kannst ? Bist du SELBST der meinung du bist nix ?

Alleine hinter dieser Aussage steckt so viel mehr als Du vermutlich immernoch vermutest und ich denke du hast Probleme in dir die noch viel tiefgründer sind als das du sie jeh ALLEINE herrausfinden wirst.

Alles was du tust und versuchst ist natürlich löblich aber jeder Tag den du ohne "effektive" aufarbeitung und Therapie (wahrscheinlich) verbringst, ist meines erachtens nach ein verschenkter Tag, ein aufschieben der aufrichtigen arbeit mit dir selbst.

Ebendso dein Bankmanagment, Olli redet hier gerne von scham was ich langsam aber sicher immer mehr verstehe, auch in anderen Dingen.

Wenn du doch weisst das es für DICH ein Problem darstellt (alleine deine insgeheime suche nach casinos mit limit; da sollten deine Alarmglocken mächtig schrillen wenn du selbst behauptest "ich hab kein druck"),

ja mein gott gib es AB, es bringt dich nicht um aber verschafft dir ein wenig Ruhe....

Man könnte jetzt auch wieder rumsülzen, "Nein, verantwortung abgeben ist auch nicht gut" JA das mag stimmen - LANGfristig gesehen aber JETZT kurz und mittelfristig nimmt es dir die Möglichkeit scheisse zu bauen, und ich glaube das wäre ganz gut für dich denn auch was ich DAUERND nicht wahrhaben will - Abstinent zu BLEIBEN ist jedenfalls für MICH Ultraanstrengend und ich habe auch KEINEN Suchtdruck, Bewusst jedenfalls - unbewusst , wie bereits erwähnt könnte ich losrennen und mir n kreuzchenzettel holen gehen.....

Ich hab das BARgeldmanagment vor Jahren an meine Frau abgegeben und ich bin heilfroh drüber, das inkludiert andererseits das ich IMMER etwas zu essen habe, was bei mir nicht immer der fall war.

Ich bin ein verdammt stolzer eigensinniger selbstbewusster Mann -aber und das ist der springende Punkt - hätte ich zugang zu Bargeld ich würde SOFORT in die nächste kneipe rennen.
ALSO drauf geschissen auf stolz und all den driss, weg mit dem Problem kein geld keine kneipe !
Alles dadrunter und dahinter fährt regelmäßig zur Therapie ;)


*

Wirbelwind

Re: Thema Rückfall und was mir dazu einfällt ...
« Antwort #32 am: 25 Dezember 2022, 23:20:02 »


Ich verstehe meine Krankheit ja zum Teil und genau aus dem Grund habe ich Angst rückfällig zu werden, da ich genau weiß was diese Sucht in mir macht. Wenn ich keine Angst hätte, so denke ich, dann würde ich mir wieder einreden, dass ich doch alles unter Kontrolle habe und wieder spielen könnte. Wie die x anderen versuche kontrolliert spielen zu wollen.  Aber auf der anderen Seite bin ich genervt davon, dass ich mir um solche Dinge Gedanken mache. Manchmal wünsche ich mir nicht besorgt zu sein. Einfach gedanklich frei davon zu sein.

Ich muss das alls Volzitat nehmen mehr oder weniger.

Genau deswegen -JEDER einzelne satz der dort von dir geschrieben steht-

Hol dir bitte reele Hilfe, sei es suchtberatung oder/und Therapie, die Menschen die dir JETZT gerade helfen wo sie können wissen das zu SCHÄTZEN so das du es tust, andere kannst drauf scheissen die da meinen könnten "hach was n schlappschwanz, der geht zum Therapeuten" (schuldigung manchmal muss das raus was ich denke)

Laber nicht rum, hm Frau ich könnte ja....

NEIN; beweg dein Poppes und MACH !

 ;) ;) ;) :)

Ps: nich nachträglich Beiträge ergänzen XD
Du machst ne Therapie ? Seit wann ?Was genau und wie oft ?
Anscheinend nicht tiefgründig genug möchte ich mal meinen nachdem was ich so von dir lese....
Desweiteren hab ich grad gelesen das du denkst das dir die Erkenntnis ichts bringen könnte/würde... Ja das hab ich auch mal gedacht und hab jetzt nach Jahrelanger Therapie eine Grenze überschritten in der Therapie vor der ich mich lange "gedrückt" habe und ich kann dir sagen, seit Wochen zweifel ich an ob das SO eine gute idee war... MIR gehts seitdem beschissener als jeh zuvor, mein Körper randaliert mit allen möglichen Psychsomatischen Scheiss den man sich vorstellen kann....

Warum ?

Weil ICH der erwachsene der dir hier gerade schreibt mal den kleinen rausgelassen habe der sein Leben lang nicht beachtet wurde und ICH höre IHM zu,
DAS macht alles andere als Spaß kann ich Dir sagen,...

... macht es mich abstinent ? macht es mich frei vom Suchtdruck ? löst es meine fnanziellen Probleme ? macht es mich zu einem besseren Menschen ?

All das weiß ich JETZT nicht aber ich weiß das es Momente gibt in MEINER Therapie die MIR GUT tun, und das ist all den STREß WERT !  :) :) :)

« Letzte Änderung: 25 Dezember 2022, 23:31:33 von Wirbelwind »

Re: Thema Rückfall und was mir dazu einfällt ...
« Antwort #33 am: 25 Dezember 2022, 23:32:32 »
Du hast meine Beiträge nicht ganz gelesen oder teilweise paar Dinge missverstanden.

Ich befinde mich in Therapie und gehe regelmäßig hin.

Zu deinem vorherigen Post.

Den Film habe ich nicht gesehen. Mit der Hoffnung hatte ich eigentlich abgeschlossen als ich dann dieses Jahr auf die Möglichkeit aufmerksam geworden bin Verluste wieder zurückzubekommen. Aber nun besteht die Möglichkeit, dass ich einen Teil zurückbekomme, aber ich will damit abschließen und dieses Kapitel des „hoffens“ wieder loswerden, weil mich das mittlerweile nicht mehr loslässt je näher der Prozess kommt.


„Ok aus meiner Sicht - sachlich und nüchtern - Warum setzt es Dich unter Druck?“

Weil meine Frau schon immer in einem Haus gelebt hat und ich ihr das unter anderem z.B. momentan nicht bieten kann. Sie hat schon erwähnt in der Vergangenheit, dass das für sie ungewohnt ist. Weil es auch mein Traum ist ein Eigenheim mit Garten zu besitzen. Ein Ziel, welches ich schon immer in meinem Leben hatte was in eine Ferne gerückt ist.


Ja klar fühle ich mich dadurch schon als Versager. Während alle meine Arbeitskollegen und Freunde bauen oder in einem Eigenheim wohnen, Hocke ich mit meiner kleinen Familie in einer Dachgeschosswohnung. Ja ich mache mir auf jeden Fall Vorwürfe und bin rückblickend sehr enttäuscht. Mir fällt es schwer das zu akzeptieren.


*

Wirbelwind

Re: Thema Rückfall und was mir dazu einfällt ...
« Antwort #34 am: 25 Dezember 2022, 23:39:33 »
Joar, is bischen kuddelmuddel nun geworden, für mich normal XD :D

Lassen wir das mal alles sacken und schauen ob wir den Faden wiederfinden.

Nichtsdestotrotz....

Zeit loszulassen....


*

Offline Olli

  • *****
  • 7.645
Re: Thema Rückfall und was mir dazu einfällt ...
« Antwort #35 am: 26 Dezember 2022, 10:18:19 »
@Ralf
Ein Vollzitat hat nichts mit dem Alkoholkonsum des Zitierenden zu tun!  ;D Das war ein ganz normales Zitat!

@flute87
Zitat
In meinem Freundeskreis haben fast alle ein Haus mit Garten. Das setzt mich unter Druck und ich bin traurig darüber, dass ich das meiner Familie nicht bieten kann, obwohl ich es könnte, wenn ich nicht gezockt hätte.

Dir ist schon aufgefallen, dass Du eine Familie hast? Klar, Du schreibst das immer wieder. Trotzdem ... ist Dir dieser "Schatz" bewusst?
In welchem Verhältnis steht dazu Vermögen in Form eines Hauses mit Garten und beheiztem Pool? Die Golfanlage gleich nebenan?

Ich habe mich mal mit einem Kollegen unterhalten. Er ist verheiratet und kinderlos. Sie leben ganz bewusst in einer Dachgeschosswohnung zur Miete. Sie wollen sich nicht binden mit ihrem Kapital. Es ist ja nun mal so, dass Du Dich die nächsten 20 - 25 Jahre, teilweise noch länger, einschränken musst, damit die Raten gezahlt werden können. Mein Kollege möchte das nicht, er möchte JETZT das Leben genießen.

Ich selbst habe auch immer auf die Anderen geschaut. Da war kein Neid dabei, jedoch mich selbst deklassierende Gedanken. Soche Gedanken haben mich in der Sucht gehalten. Bloß nicht drüber nachdenken ... ab in die Halle.
Als ich dann abstinent war, habe ich lange gesucht nach einer Eigentumswohnung. Natürlich wollte ich mich nicht hoch verschulden und so suchte ich mir kleine Wohnungen aus für Besichtigungen, die ... 1. direkt an der Autobahn lagen ... 2. direkt an der Hauptverkehrsstraße lagen ... 3. direkt an der Eisenbahn lagen ... 4. in der Einflugschneise des Flughafens lagen. Es waren entweder ungedämmte Dachgeschoßwohnungen oder verschimmelte Souterrainwohnungen.
So gingen 2 Jahre ins Land, bis mein Schwager mich fragte, ob wir nicht zusammen bauen wollten.
Das haben wir dann auch getan. Es wurde ein wenig größer als vorher angedacht, das Grundstück liegt zentral - aber trotzdem ruhig. Ich konnte viel Eigenleistung einbringen.
2010 fing ich an meinen Hausbaukredit zu tilgen, am 01.01.2026 bin ich schuldenfrei. OK. ich könnte es jetzt schon sein, doch die Bank lässt mich nicht aus dem Vertrag.

Was ich Dir sagen möchte ... ändere den Blickwinkel. Wenn Du spielfrei bleibst, dann regeln sich die Schulden von selbst und das Kapital für Dein Ziel sammelt sich automatisch an. Hast Du genug Eigenkapital, dann kann es losgehen mit dem Immobilienkauf.
Das Ganze braucht natürlich Zeit - Zeit, in der Du Geduld mit Dir haben musst. Setzt Du Dich unter Zugzwang, willst Du garantiert das Glücksspiel nutzen, um Dir Kapital zu "verdienen". Der Gedanke setzt sich dann fest - wo der aber tatsächlich hinführt, das brauche ich Dir gar nicht erst erklären.
Mit Geduld jedoch siehst Du die Fortschritte überhaupt erst. Setze Dich monatlich auf Deinen Hosenboden und wälze Deine Finanzunterlagen.
Mache Dir bewusst, was Du in diesem Monat finanziell erreicht hast.

Mein Gott ... wir bescheißen uns in der Suchtausübung tagtäglich. Was soll ich sagen ... es funktioniert ...  ::)
Wieso, verdammt noch mal, nutzen wir dies nicht als Kompetenz, um uns in unserem Bestreben nach Spielfreiheit und unseren Zielen zu puschen?
Gefühle entstehen in einer Situation erst nach einer Bewertung. Was, wenn wir diese Bewertung bewusst manipulieren?
Rede Dir doch selbst ein, dass Deine Prozesse sehr wahrscheinlich allesamt verloren gehen. Das "akzeptierst" Du. Kalkuliere in Deinem Geldmanagement ohne die potentiellen Rückzahlungen. Wenn ein Prozess in die Hose geht, dann ist die Enttäuschung weniger groß. Geht ein Prozess aber zu Deinen Gunsten aus, dann hast Du damit "gar nicht gerechnet" und freust Dich wie Hulle ...
Deine Angst wird sicherlich nicht ganz verschwinden, doch sie wird erheblich schrumpfen. Und das wird sich auch in Deinem Gehirn einbrennen als neue Erfahrung.

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

*

Offline nunu

  • *
  • 17
Re: Thema Rückfall und was mir dazu einfällt ...
« Antwort #36 am: 29 Juni 2023, 07:49:39 »
Lieber Olli, danke für das interessante Thema... Ich wollte dich einmal fragen, wie du deine Finanzen wieder auf die Reihen bekommen hast, falls die Frage nicht zu persöhnlich ist? Mit fast abbezahltem Haus und Lebensversicherung hast du ja wieder eine sehr solide Basis. Wie lange hat das gedauert? Hattest du einen Finanzberater? Vielen lieben Dank!

*

Offline Olli

  • *****
  • 7.645
Re: Thema Rückfall und was mir dazu einfällt ...
« Antwort #37 am: 29 Juni 2023, 08:45:28 »
Hi Nunu!

Es gibt nur wenige Fragen, die hier zu persönlich sind ... Deine ist es nicht ... ¯\_(ツ)_/¯

Nein, ich hatte keinen Finanzberater. Ich habe mir damals mal ein Haushaltsbuch zugelegt. Es war eine Excel-Tabelle, die irgendwer mal programmiert hatte und die kostenlos im Netz zum Download bereit stand. Darin habe ich mir mehrere Unterkonten angelegt, sodass ich jede Einnahme und jede Ausgabe kathegorisieren konnte.
Nach ein paar Jahren, ich Schnellmerker, war mir das aber zu langweilig geworden, da ich jeden Monat nahezu die gleichen Einnnahmen und Ausgaben hatte.
Ich hatte allerdings immer alles im Blick und konnte auch mit meinen Überschüssen planen. Die ersten Jahre nach dem Hausbau sind alle tatsächlich ins Haus geflossen.

Heute muss ich mich tatsächlich mal nach einem Finanzberater umschauen, denn Geld auf dem Girokonto bringt keine Zinsen und damit nur Wertverlust.

Ich führe also kein Haushaltsbuch mehr, jedoch schaue ich jeden Monat meine Kontoauszüge durch und mache mir so die Geldbewegungen noch mal bewusst.
Interessant ist da besonders die Restschuld meines Baukredites, denn die sinkt und sinkt und sinkt .... Monat für Monat.

Mein Rat an diejenigen, die durch das Spielen verschuldet sind: Macht das Gleiche ... schaut Euch die Restschuld ruhig an. Wenn destruktive Gedanken versuchen nach vorne zu kommen, dann versucht den Blickwinkel zu ändern: Der zu tilgende Betrag wird immer kleiner. Ihr sorgt dafür, dass Monat für Monat dieser Betrag auch zur Tilgung bereit steht. Ihr steht für die Schuld gerade! Ihr dürft stolz auf Euch sein!

Aber Achtung ... ich rede hier nicht von Überschuldungen, bei denen es eher ratsam ist, eine PI anzustreben ... und ähnlichen Beispielen.

Für die Tilgung von Krediten braucht Ihr Geduld! Gerade für einen Glücksspieler ist das manchmal schwer, suchen wir doch zumeist das "schnelle" Glück!
Geduld lässt sich aber üben ...
Wie in diesem Beitrag ... hui ... ich bin ja ganz schön vom Thema abgewichen ... ;)

Ich empfehle gerade in der Anfangszeit der Abstinenz ein Geldmanagement gemeinsam mit einer Person des Vertrauens durchzuführen. Dieses Geldmanagement ist immer individuell. Dem Einen reicht der Ansprorn, wenn nur jemand sporadisch aufs Konto schaut, der nächste sollte lückenlos Belege für die Ausgaben sammeln. Das Wichtigste dabei: sowohl der Spieler, als auch die Vertrauensperson, müssen sich wohl dabei fühlen. Viele denken ja, dass sie bevormundet werden oder den anderen bemuttern.
Das ist keine gesunde Einstellung. Ein Geldmanagement ist immer eine Hilfe - ein Werkzeug - und es ist immer BEFRISTET!
Es dient nicht nur dem finanziellen Schutz. Der Spieler hat im Rahmen seiner Sucht den Bezug zum gesetzlichen Zahlungsmittel zum Großteil verloren. Diesen Bezug gilt es zu reaktivieren. Auch dies hilft abstinent zu bleiben. Denn im Rahmen des Geldmanagements gilt es auch Ziele zu definieren und sich auch mal zu belohnen für die Abstinenz.
Solch eine Belohnung muss nicht immer mit Geld verbunden sein, doch sie kann. Es bringt wenig Erfolgsgefühle, wenn sich jemand so dermaßen einengt, nur um einen Kredit schneller zu tilgen, dass er sich absolut nichts gönnen kann.

Noch mal kurz zurück zum "Finanzberater". Da bitte nicht dem "Bankberater" blind vertrauen. Ich hatte alle Unterlagen damals zum Hausbauvertrag der Bank vorgelegt. Blauäugig wie ich war, hatte ich nämlich nur den Betrag auf dem Vertrag als Kredit genommen. Dabei waren aber viele Gewerke gar nicht abgedeckt. So fehlten der Trockenbau, die Fliesenarbeiten, die Deckenverkleidungen und Bodenbeläge, die Hausanschlusskosten, die Außenanlagen und und und ... Die Bank hat mir den Kredit so gegeben und hätte sogar noch eine Nachfinanzierung genehmigt. Dabei blieben nach Abzug aller Kosten damals gerade mal ca. 100 € übrig pro Monat von meinem Gehalt. Bei den Kosten waren aber Bekleidungen noch gar nicht drin. Gott sei Dank hatte ich immer einen Minijob, durch den ich dann die fehlenden Arbeiten finanzieren konnte. Ja, es ist gut gegangen ... es hätte aber genausogut schief gehen können.
Wieso ich so naiv war? Nun, weil ich gar nicht glaubte, dass das alles real war, was da gerade passierte. "Ich ... Olaf, der Spieler ... ein Haus bauen ... Ja, neh ... ist klar ... träume weiter ..." Es hat eine ganze Zeit gedauert, bis ich realisierte, was ich da tat! Manchmal muss ich mir das auch heute noch bewusst machen ... :)
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

 

Wir danken dem AOK Bundesverband für die Finanzierung des technischen Updates dieses Forums