Guten Morgen und herzlich willkommen!
(ich sollte mir mal Gedanken machen und es genauer aufarbeiten)
Das Geld, welches hier gemeint ist, ist längst nicht alles. Natürlich ist es gut, wenn Du einmal versuchst eine komplette Aufstellung zu machen. Es wird Dir Einiges vor Augen führen.
Wichtiger aber ist die Frage, wieso Du wider besseren Wissens gespielt hast. Nein, dafür fehlt Dir sicherlich nicht der Grips. Es ist aber nun mal so, dass das Spielen eine Ersatzhandlung ist - vollkommen unbewusst. Alles, was Du zur Aufarbeitung brauchst, steckt eigentlich schon in Dir. Es braucht lediglich ein wenig Anregungen, um es aus Dir heraus zu kitzeln.
Wenn ich an die Zeit in der SHG und auch später zurückdenke, da gab es so etliche Momente, wo ich mir selbst gerne mit der flachen Hand auf die Stirn geklopft hätte mit den Worten ... Das ist doch vollkommen klar, Olaf ... komisch, dass Dir dies nicht selbst "bewusst" geworden ist!
Die Sucht muss ich trotzdem professionell in Angriff nehmen oder was meint ihr?
Was heißt hier "müssen"? Du musst gar nichts. Kannst weiter machen wie bisher: Den kurzen Moment des Glüchspiels genießen und Dich anschließend schuldig und schlecht fühlen. Du kannst zusehen, wie Deine Freunde langsam aber sicher Beziehungen eingehen, vielleicht heiraten und Kinder bekommen. Du kannst zusehen, wie sie sich ein erfülltes Leben aufbauen und sich vielleicht Eigentum anschaffen.
In den vielleicht 20 Jahren, die Du Dich dem Glückspiel hingibst, wirst Du Dir selbst sagen, dass Du das auch haben könntest, doch eigentlich hast Du ja noch viel Zeit, um etwas zu ändern. So zieht die eigenllich schönste Zeit Deines Lebens an Dir vorbei - und kommt nicht wieder.
Nein, müssen musst Du gar nichts - aber vielleicht wollen? Wenn Du nicht immens enttäuscht von Dir wärest, dann hättest Du Dich hier nicht gemeldet. Ja, es gibt einen Weg aus der Sucht. Doch dafür darfst Du auch etwas tun. Wer nicht ins Handeln kommt, der träumt weiter von verpassten Chancen, weil er ja nichts verändert. Möchtest Du weiter nur träumen? Tief in Dir drin? Ist das kurze Glück im Spiel dies wert?
Ich denke, Du darfst Dir Hilfe gönnen. Ob jetzt über eine SHG und/oder Beratungsstelle ist erst einmal egal. Typischer Weise wird hier gerne nach Gründen gesucht, sich diese Hilfe zu verwehren - aus Scham und Schuld. Doch in der Suchthilfe gibt es keinen Grund sich zu schämen oder Schuld zu verspüren - da sprechen Normen und Rollen aus Dir, die aber nur Ausreden sind mit dem Ziel Deine Sucht zu beschützen .
Schaue mal oben auf die Seite. Da gibt es eine kostenlose Hotline und Chat-/EMailberatungen. Nutze mal diese Angebote und stelle so einen ersten Kontakt zur professionellen Suchthilfe her.
Übrigens empfehle ich Dir Deine Eltern zu informieren. Sie können Dir mit einem Geldmanagement helfen, damit Du Ruhe und Zeit findest, Dich um Dich zu kümmern ohne vom Geld getriggert zu werden.