Hi Dennis!
Ich bin juristisch ja nicht so bewandert, wie Du, daher möchte ich mal nachfragen:
Es wird dem zuständigen Richter in einem solchen Verfahren sicherlich nicht offenkundig sein, könnte aber im Falle dessen sicherlich beeinflussen.
Inwiefern könnte es denn beeinflussen?
Es wären zwei voneinander völlig unabhängige Verfahren. Es steht ja nicht nur uns Spielern zu die Verluste aus nichtigen Verfahren zurück zu fordern. Die Gegenseite könnte das auch versuchen.
Mittlerweile wird ja sogar schon diskutiert, dass das Bereicherungsverbot ausgehebelt wird und nicht mehr Gewinne und Verluste gegengerechnet werden müssen.
(Da es hierzu noch keine höchstrichterlichen Entscheidungen gibt, ist es nicht ratsam das Bereicherungsbverbot außer Acht zu lassen!)
Denn dann wird er sich die Frage stellen die ich mir auch stelle gerade: Willst du all deine verbotenen Glücksspielaktivitäten lediglich rückgängig machen (Sodass du am Ende finanziell bei +-0 bist) oder lediglich Verluste rückgängig machen in Casino A, während du im Casino B oder C Profit dessen erlangt hast ohne hier das selbe zu tun? Also finanziell alles und überall so auszugleichen, als hättest du niemals Online Glücksspiel betrieben?
Um zu diesem Schluss zu kommen, müsste das Gericht die anderen Tatbestände prüfen, was aber nicht seine Aufgabe ist. So könnte es z.B. sein, dass innerhalb der dreijährigen Verjährungsfrist ein Plus vorhanden wäre, innerhalb der Zehnjährigen aber ein Minus. Letztere könnte in einem der potentiellen Verfahren zugelassen werden durch den BGH.
Etwas anders sieht der moralische Aspekt aus. Doch auch hier käme ich nicht auf die Idee den OCs meine Gewinne freiwillig zurück zu erstatten, nur damit ich mir selbst sagen kann, dass ich alles und überall so ausgeglichen hätte, als ob ich niemals Onlineglückspiel betrieben hätte.
Unterm Strich nämlich verlieren wir alle mehr an die Glückspielindustrie, als wir je zurückfordern könnten.