Hi Levi!
Herzlich willkommen!
Du musst Dich nicht entschuldigen ... schreibe einfach, was Dir auf der Seele liegt.
Wenn Du das schon einen langen Text nennst, dann dürfte ich aus dem Entschuldigen ja gar nicht mehr heraus kommen ...

Also ... es ist Dein absolutes Recht Dir eine Auszeit zu gönnen oder ihn sogar zu verlassen.
Hier geht es nicht um ihn - hier geht es ganz alleine um Dich! Wie gehst Du mit den Lügen um, wie mit dem Selbstbetrug, den er nicht sieht, wie mit den Verletzungen, den erst einmal geplatzten Zukunfsplänen, Deinen Ängsten ... wie ... wie ... wie ...?
Da machst Du gerade genau das Richtige - Du redest!
Fange jetzt bloß nicht an, ihn in Watte zu packen. Wenn es um alltägliche Meinungsverschiedenheiten geht, da kann man ja durchaus auch Kompromisse machen - aufeinander zu gehen. Doch hier geht es um eine Sucht. Sie selbst ist kompromisslos und sie erfordert auch kompromissloses Handeln. Glückspielsucht ist nämlich fortschreitend.
Dein Freund kann sich da wunderbar wegspielen - doch Du kannst das nicht. Du musst aushalten. rennst immer wieder gegen Wände.
Wieso also "Bitte, bitte ..." sagen, wenn es darum geht eine Suchtberatung aufzusuchen?
Sage ihm in aller Ruhe, dass Du von ihm forderst dort hin zu gehen. Nicht nur einmal und dann auf nimmer wiedersehen. Nein, regelmäßig! Und Du wünschst hier und da einbezogen zu werden. Nicht nur um zu sehen, ob er voran kommt, sondern auch um eventuell Licht ins Dunkel zu bringen.
Zudem lernst Du auch dazu! Übrigens kannst Du auch selbst für Dich einen Termin dort machen und "reden". Die Suchtberatungsstellen helfen auch den Angehörigen!
hier lese ich allerdings Geschichten, in denen weitaus schlimmere Dinge passiert sind bzw. das Ausmaß höher war und teilweise auch der Partnerin gegenüber gewalttätig gehandelt wurde. Mein Freund war teilweise angespannter, hibbeliger als sonst, aber nicht aggressiv mir gegenüber oder sonst was.
Nicht jeder Spieler ist gewalttätig. Doch das verharmlost doch nicht das Verhalten Deines Freundes - oder? Es kommt mir vor, als wolltest Du dies tun.
Wenn Deine Gefühle verletzt sind, Deine Ängste und Sorgen Dir nicht gefallen, dann ist es auch Deine Pflicht dies in der Partnerschaft zu äußern.
Und wenn es Dich gravierend bewegt, dann ist es auch nicht zu viel von Dir verlangt, Konsequenzen anzudrohen, um sie im Fall der Fälle aber auch unbedingt umzusetzen!
Ich sagte es schon, eine Glückspielsucht ist fortschreitend - nicht nur finanziell, auch das Ich verändert sich, das Wesen des Menschen, der an der Sucht leidet.
Leiden ... wie soll er verstehen, dass er leidet, wenn Du ihn in Watte packen würdest? Im Moment sind die Schulden alle nur ein paar Unannehmlichkeiten, die sich irgendwie und irgendwann - nur nicht heute - noch regeln lassen.
Daher ist es auch für ihn wichtig, dass er zur Suchtberatung geht. Dein "Druck", egal in welcher Phase er sich gerade befindet, könnte ihm helfen.
Zudem wirst Du nur so feststellen können, wie wichtig Du ihm wirklich bist. Ob er Dich mehr liebt als das Glückspiel, seine Scham oder was auch immer.
Es wird ihm dort nichts passieren in der Suchtberatung. Die ersten Termine dienen hauptsächlich dem Aufbau einer Beziehung zwischen Berater und ihm. Er wird Vertrauen fassen und soch dann langsam öffnen - geleitet - so, dass er es aushält und trotzdem Fortschritte macht.
Wenn ich an die Workshops (mit Inhalten aus Therapien) mit den Profis denke (ich habe selbst keine Therapie gemacht und war in einer SHG), dann hat es mir sogar Spaß gemacht.
Sich selbst entdecken - in sich hineinhören - Gefühle zulassen - auch negative Gefühle aushalten lernen - kommt einer Entdeckungsreise gleich.
Muss ich mich schon für die Länge meines Beitrages entschuldigen?

Mache ich nicht ...
