Liebe Community,
hier nochmal die FS. Erst einmal danke für eure zahlreichen Antworten. Nun habe ich Zeit, hier auch mal ein update zu geben. "Verpisst" habe ich mich weiß Gott nicht. Vor den Feiertagen standen noch einige Prüfungen an, die dank Corona kurzfristig verschoben werden mussten. Ein riesiges Chaos und viel Stress, um den ich allerdings gerade froh bin. So gibt es im Urlaub etwas, auf das ich mich konzentrieren kann. Gefühlt kreisen meine Gedanken seit Wochen um nichts anderes als meinen Partner und das Spielen.
Ich hatte inzwischen meinen Caritas-Termin, der für den Anfang sehr aufschlussreich war. Insbesondere in Bezug auf meine Schuldgefühle, was das alles angeht. Das Gespräch hat mir geholfen, mich dahingehend mehr abzugrenzen und meinem Partner das auch zu zeigen. Sollte also ein Angehöriger diesen Thread lesen: So ein Gespräch lohnt sich, auch für Angehörige!
Natürlich löst das nicht das Problem meines Partners. Ich habe ihm erzählt, dass ich das Gespräch bei der Caritas sehr positiv fand und ihn nochmal gebeten doch einfach beim nächsten Mal mitzukommen oder einen eigenen Termin zu vereinbaren. Mir wurde auch seitens der Caritas dringend geraten ihm zu sagen, wie wichtig das für mich ist. Daraufhin schnautzte er mich erstmal an, dass es für ihn nichts zu beraten gibt, da sein Problem ja nicht mehr existieren würde. Das wäre vielleicht bei anderen so, aber er sei da anders. Ich weiß, das sagen sooo viele in dieser Situation. Letztendlich hat er dann aber eine Mail an die Caritas geschickt die er mir auch zeigte, und um einen Termin gebeten, wenn auch nach dem Motto "ich spiele zwar nicht mehr, aber meine Freundin will das unbedingt."
Das ist natürlich nicht die Motivation die es sein sollte, ich hoffe aber trotzdem, dass er hingeht und es etwas bewirkt, wenn da ein Profi sitzt und nicht die Freundin, die ihn in dem Moment nur nervt. Nach dem Abschicken der Mail sagte er dann, dass er Angst hat da verurteilt zu werden, was die wohl sagen werden wenn er seine Geschichte erzählt. Ich habe versucht ihm da Mut zuzusprechen und ihm die Angst zu nehmen verurteilt zu werden und hoffe, dass er es sich nicht aus Scham anders überlegt. Angeblich will sich die beratende Dame nach den Feiertagen wegen einem Termin melden, weil momentan so viel los ist (ich weiß nicht ob das stimmt).
Ob er nochmal gespielt hat weiß ich nicht. Er weiß dass ich an seinen Sachen war und da nicht mehr rangehen werde. Vertrauen tue ich ihm was seine Aussagen zum Spielen angeht nicht. Es ist quasi eine permanente Achtung-Haltung, insbesondere, da die "Aktivität" bisher nur von mir aus ging und nicht von ihm. Olli schrieb etwas von einer Kluft, die dadurch immer größer wird. So fühlt es sich an, nur würde ich es eher als Mauer beschreiben. Mit jeder Lüge und leeren Versprechungen kommen Steine dazu und mit jedem Gespräch, in dem er offen mit mir spricht purzeln ein paar Steine. Ganz einreißen wird sie aber wohl nie. Ich bin noch nicht bereit, das alles zu beenden, weiß aber auch, dass es so nicht bleiben kann. Ich werde also abwarten, ob er nach den Feiertagen einen Termin vereinbart und wenn nicht, mich zumindest räumlich trennen, allein schon um mich davor zu schützen, plötzlich doch für alles Gemeinsame alleine aufkommen zu müssen weil er sein Geld verspielt hat.
Tja, so der aktuelle Stand.
Ich hoffe, ihr habt schöne Weihnachten gehabt und kommt gut ins neue Jahr.
Levi