Hi!
Schön, wie Du Dich freust ...
Ich lese mir oft Threads vergangener Tage und Monaten durch und musste oft feststellen das bei einigen die Euphorie in ein Gefühl der Niederlange umgeschwänkt sind aufgrund dessen, weil sie wieder gespielt haben.
Tja, leider ...
Wenn die Leute sich keine externe Hilfe holen, dann bleibt mir immer nur seufzend zu fragen: Und? Ist es denn ein Wunder, dass dies jetzt passiert ist?
Wenn sich die Leute Hilfe holen, dann braucht es eben etwas Zeit, damit die Hilfe auch intrinsisch wirken kann. Genesung braucht Zeit und Arbeit.
Es ist schon eine Weile her, da hat sich hier jemand angemeldet und stänkerte über mich. U.A. kämen von mir immer die selben Sprüche: Geht in eine SHG! Geht in die Beratungsstellen!
Nun weisst Du wieso ich das mache, anhand der von Dir gefundenen Threads. Mit Hilfe ist es schon schwer genug seine Selbstheilungskräfte in die richtigen Bahnen zu lenken. Ohne Hilfe ist es noch weitaus schwerer - je nach Individuum sogar langfristig unmöglich!
Wir haben allesamt "schwarze Pflecken". Dies liegt nun mal in der Natur des Menschen. Das sind so Dinge, die nicht nur wir selbst nicht sehen, sondern auch, zumindest zum größten Teil. unser bekanntes Umfeld. Wie könnte ich denn da über sie Kenntnis oder einfach nur Bewusstsein erlangen? Das braucht es nämlich, um sie zu erhellen.
Da muss ich mich schon mit den Leuten unterhalten, die etwas davon verstehen.
Gwöhnungsphasen gibt es nicht nur beim Einstieg in die Sucht - auch beim Ausstieg.
Jetzt bleibt das Gehalt auf dem Konto, die Schulden werden getilgt. "Ach, was ein schönes Gefühl."
Im nächsten Monat heisst es dann vielleicht nur noch "Ein schönes Gefühl." ... im nächsten Monat: "Nice ..." im wieder nächsten Monat "Alles wie gehabt" und sollte ein Monat später jemand fragen: "Läuft ... nerv´ nicht ..."
Wir gewöhnen uns also an die Erfolge. Sie werden weniger emotional erlebt. Daher, und das machen die Wenigsten, müssen wir uns auch für Abstinenz belohnen.
Nicht alles eingesparte Geld muss in die Tilgung der Schulden fließen. Was ist mit dem Kleidungsstück. welches Du Dir schon immer holen wolltest, aber nicht konntest? Was ist mit dem Werkzeug, dem Interieur für die Wohnung, ein neues Fahrrad - oder auch nur dessen Reparatur?
Der Alltag schleicht sich ein. Gleichgültigkeit oder auch Hochmut, Risikobereitschaft, übertriebene Selbstsicherheit ... zack . wie aus dem heiteren Nichts wird wieder gespielt.
Das sind alles nur Beispiele - es gibt viele Wege zum Rückfall.
Ich kann versuchen sie zu vermeiden - diese Rückfälle - und es ist meine Überzeugung, dass dies mit Hilfe weitaus besser funktioniert.