Hi Müller!
Mein Eindruck: Du schindest Zeit ... "gammelst rum" und suchst Ausreden.
Das ist vollkommen verständlich, warten doch da vollkommen neue Erfahrungen auf Dich, die Dir auch Angst machen können.
Diese Angst existiert aber nur in Deinem Kopf. Sie hat absolut nichts mit der anstehenden realen Erfahrung zu tun.
Weisst Du, was das Kernstück in einem Beratungsgespräch ist? Es ist die Beziehung zwischen Klient und Beratendem.
Es wird Dir also niemand den Kopf abreissen oder, sobald Du den Rücken kehrst, mit dem Finger auf Dich zeigen und abfällige Bemerkungen über Dich von sich lassen.
Um eine Beziehung aufbauen zu können, brauchst es Vertrauen. Die schafft der Beratende, indem er Dir zuhört, Dir hier und da Fragen stellt, die Dich lenken.
Die Profis haben sich diesen Beruf ausgesucht, um Menschen zu helfen aus ihrer Unzufriedenheit - ihrer Not heraus zu kommen. Daraus ziehen sie ihre berufliche Bestätigung.
Du selbst schaffst Vertrauen, indem Du jetzt erst einmal einen Vertrauensvorschuss gibst. Im Anschluss lasse Dich ruhig lenken. Sei offen und ehrlich und sei einfach Du selbst.
Wolke hat Dir schon eine Gefahr genannt, den Suchtdruck, dem Du außer Deiner Willensstärke nichts entgegen zu setzen hast. Die Sucht in Dir nutzt aber diese Willensstärke auch.
Du lieferst hier ein klassisches Beispiel mit der verlorenen Freundin. Der Wille zu spielen war stärker als die Liebe zu Deiner Freundin.
Die Sucht in Dir und allen anderen Spielern kümmert sich nicht um die wirklich wichtigen Emotionen, sondern blockiert diese auch noch.
Nein, übereilen musst Du gar nichts. Im Gegenteil betone ich immer kleine Schritte zu gehen, damit wir eventuell nicht sogar überfordert werden.
Doch jetzt erst bis ins neue Jahr zu warten um zur Beratung zu gehen, ist in meinen Augen doch ein wenig zu langsam.
Das ist eine der Situationen, wo ich immer in mir drin, eine leise Stimme habe, die mir da sagt: Das mache ich doch sowieso nicht. Aber - zur eigenen Beruhigung, gebe ich das Vorhaben nicht direkt auf, sondern schiebe es erst einmal vor mich hin.
Jetzt verstehst Du vielleicht besser, wieso ich einleitend sagte, es wäre eine Ausrede.
Wenn Du wirklich etwas verändern möchtest, dann gehört das ins Heute - nicht mirgen, nicht übermorgen, nicht erst nächstes Jahr.
Zeitverzögerungen kommen dann automatisch. Oder denkst Du, dass die Beratungsstelle sofort alles stehen und liegen lässt, damit Du noch am gleichen Tag vor Ort einen Kaffee serviert bekommst?
Spaß beiseite ... die Terminkalender sind zumeist voll und so wirst Du ein paar Tage, ein paar Wochen oder sogar bis ins nächste Jahr warten müssen für einen Termin. Der kleine Unterschied aber: Darauf hast Du keinen Einfluss. Das, was Du tun kannst, hast Du bereits getan - und das nur mit einem kleinen einfachen Anruf in der Beratungsstelle.
"Guten Tag, mein Name ist .... Ich spiele bereits seit 25 Jahren am Automaten und möchte endlich davon weg kommen. Daher möchte ich mich gerne bei Ihnen beraten lassen. Können wir dafür bitte einen Termin vereinbaren?"
Dieser kleine Schritt klingt doch gar nicht so schwer - oder?