Hi Luke!
Vielen Dank für Dein Update!
und auch (wenn nur 1 mal) bei einer Selbsthilfegruppe. Letzteres hat mir gar nicht geholfen, sodass ich diese Therapiemöglichkeit ausschloss.
Da darf ich Dir doch gleich mal ein Schmunzeln zeigen. Wie bitteschön soll Dir ein Mal SHG helfen? Eine SHG ist keine Kopfschmerztablette, die man einwirft und ein paar Minuten später sind die Schmerzen weg. Vergleiche es mal eher mit einer Chemo. Die wird auch über einen längeren Zeitpunkt durchgeführt bei ernsthafter Erkrankung.
Es ist doch ganz klar ... Du kommst dort hin, bist nervös. Da sitzen vielleicht um die 8 Leute - alles Fremde für Dich. Da sitzt dann ein Introvertierter, der Nächste ist ein Selbstdarsteller.
Wieder der Nächste ist zwar eher ruhig, doch wenn er was zu sagen hat, dann hat es auch Substanz.
Ich will sagen, Du brauchst Zeit, damit Du die einzelnen Charaktere einordnen kannst. Dazu brauchst Du eine innere Beziehung zur Gruppe. Die muss erst einmal aufgebaut werden. Das braucht Zeit.
Einmal SHG und so ein niederschmetterndes Urteil - sagt viel mehr über Dich aus, als über die Gruppe!
Dazu kommt jetzt der Psychologe, bei dem die Chemie auch nicht so wirklich passt. Klar, kann vorkommen und dann ist es auch gut zu wechseln.
Doch im Gesamtbild scheinst Du schon eine innere Mauer aufgebaut zu haben, kann das sein? Willst Du eventuell doch niemanden zu sehr in Dein Innerstes blicken lassen?
Wenn diese Hemmschwelle vorhanden ist, dann hast Du zwei Möglichkeiten: Alles hinschmeissen oder Dich durch Training überwinden.
Das mit dem Hinschmeissen hat ja in Richtung Abstinenz nicht wirklich funktioniert. Wäre es da mal nicht an der Zeit, den anderen Weg, und sei er erst einmal auch "unangenehm", zu gehen?
Der Rückfall, und ich will diesen hiermit keineswegs rechtfertigen, ist gewissen Triggerfaktoren geschuldet. Als ich dann dadurch erst einmal die erste Einzahlung drin hatte
Ich habe das Zitat einfach mal abgebrochen an einer Stelle, an der wir alle wissen, wie es weiter geht.
Der erste Satz ist hier wichtig. Der Rückfall ist Triggerfaktoren geschuldet. Na klar! Doch welche? Waren da vielleicht noch mehr, als Du bisher denkst?
Waren da Umwege über Katalysatoren dabei?
Was hast Du gespürt und gedacht, als Du die Triggerfaktoren realisiert hast? Hättest Du sie mit Achtsamkeitstraining früher erkennen können? Eventuell sogar noch gegensteuern können?
So, wie Du das da formuliert hast, habe ich den Eindruck, dass Du spielen wolltest und die Triggerfaktoren eher jetzt als Alibi herhalten müssen. Kann das sein?
Der Psychologe alleine hilft Dir gerade nicht wirklich gut, von daher bewege Dich zusätzlich wieder in die SHG - und dieses Mal bitte konsequent wenigstens drei Monate lang. Wenn sie Dir dann immer noch nicht schmeckt, dann entscheide neu.
Wenn da etwas ist, bei dem Du nachbohren möchtest, um mal ein Beispiel zu nennen, dann picke Dir ruhig auch mal einen der alten Hasen heraus und wage vor oder nach dem Meeting das persönliche Gespräch.
Wenn Dir in der Gruppe etwas nicht schmeckt, dann ist es Dein Recht und auch Deine Pflicht dies genau dort auch zu äußern! Es hilft, dass sich die Gruppe einpendelt - und jedermann seinen Nutzen aus ihr ziehen kann.
Sehe meinen Beitrag bitte nicht als Kritik, sondern als Anregung an. Ich sehe ja, dass Du weiter am Ball bleiben kannst - und es ist bisher noch kein Meister vom Himmel gefallen ...
