Hallo zusammen,
in der Hoffnung auf ein paar wertvolle Tipps wende ich mich an euch.
Ich bin Beamter, war von 2015 bis Mitte 2018 bei einer PKV, lief alles gut. Bis ich einen Antrag auf Kostenanerkenntnis für eine stationäre Therapie wegen meiner Sportwettensucht gestellt habe. Da ich bei Vertragsabschluss 2015 noch keine Diagnose in Richtung Spielsucht hatte und mich selber zu dem Zeitpunkt noch nicht als süchtig gesehen habe, habe ich beim Gesundheitsfragebogen ein "Nein" bei Süchten angegeben. Was folgte war die sofortige Kündigung der PKV.
Über einen Versicherungsmakler habe ich dann versucht eine neue PKV zu finden - dieser war erfolglos, mit Spielsucht wolle mich niemand nehmen. So habe ich das Heft des Handelns selbst in die Hand genommen und eine neue PKV gefunden. Dies ging wohl nur, weil ich wieder ein "Nein" bei Süchte angegeben habe und zum Glück keine Nachfragen kamen, warum meine Vorversicherung mich rausgeworfen hat. Ich hatte zum Vertragsabschluss nicht vor, dass ich Leistungen bezüglich Spielsucht einreiche und alles lief ganz gut. Ich habe eine stationäre Therapie von April bis Juni 2020 gemacht und meinen Eigenanteil selbst bezahlt. Leider habe ich mich im Juli dann doch dazu entschieden, die angefallenen Kosten für die stationäre Therapie einzureichen. Nach einigem hin- und her gab es dann wieder die Kündigung seitens der PKV.
Nun habe ich mehrere PKV's angefragt und immer brav meine Spielsucht angegeben und auch die abgeschlossene stationäre Therapie erwähnt. Ich bekomme eine Absage nach der anderen und mir wird immer nur der Basistarif für ca. 600 Euro monatlich angeboten (die PKV's sind verpflichtet, jeden zumindest in diesem Basistarif aufzunehmen). Die 600 Euro monatlich kann ich mir beim besten Willen nicht leisten, zumal ich als zweifacher Vater von der Beihilfe schon 70% bekomme und über die PKV "nur" die restlichen 30% abdecken muss.
Hat jemand hier ähnliche Erfahrungen gemacht oder kennt eine PKV, die auch Spielsüchtige aufnimmt? Ich bin nun seit 2 Monaten ohne Absicherung der restlichen 30% unterwegs. Es gilt ja die Pflicht zur Krankenversicherung. Manchmal denke ich es wäre einfacher, die restlichen 30% nicht abzusichern und monatlich 150 Euro auf ein Konto zu überweisen, um im Bedarfsfall die 30% Eigenanteil an den ärztlichen Leistungen zu zahlen. Befürchte aber, dass es dann wegen der nicht vorhandenen Restabsicherung der 30% zu rechtlichen Problemen kommen kann...