Hi Foxy!
Herzlich willkommen!
Mir ist keine zentrale Sperrdatei bekannt. Demnach kann man sich vielleicht bei einzelnen Anbietern/Ketten sperren lassen.
Doch im Netz kursieren so viele Ausweichmöglichkeiten, dass selbst mit dem geplanten Sperrsystem in 2021 weiteres illagales Wetten möglich ist.
Was einzig und effektiv helfen kann ist das Umdenken des Spielers. Weitere Werkzeuge, wie die Sperrsoftware, ein Geldmanagement, SHG und Therapie unterstützen das Ganze dann.
Im Endeffekt ist nicht mal das viele verlorene Geld das Schlimme sondern der Vertrauensbruch und das Hintergehen.
Ja, das ist grausam, nicht wahr?
Doch wieso hat er sich Dir nun offenbart? Steht er mit dem Rücken an der Wand? Oder hat er selbst die Nase voll?
Ist der Therapiewunsch gar kein Lippenbekenntnis, sondern der aufrechte Wunsch an sich zu arbeiten?
Du nimmst die angesprochen Verletzungen persönlich und das schmerzt. Problematisches/Pathologisches Glückspielen ist aber eine Krankheit. Sie wird derzeit noch in der ICD10 unter den Impulskontrollstörungen gelistet, in der künftigen ICD11 jedoch unter den Süchten.
Ich möchte Deinen Freund nicht in Schutz nehmen, sondern Deine Sicht der Dinge lediglich ein wenig erhellen.
Wenn Deine persönliche Grenze für die Beziehung bereits überschritten ist, dann ist auch eine Trennung aus Deiner Sicht vollkommen legitim.
Ich selbst bin in einer Familie aufgewachsen, in der der Vater selbst gelegentlich am Automaten gespielt hatte. Leider ist genau dieser Vater narzistisch veranlagt. Ich konnte es ihm nie recht machen, egal, was ich tat. Also eiferte ich ihm nach und pünktlich an meinem 18. Geburtstag landete die erste DM von mir im Automaten.
Du kannst Dir denken, dass es nicht dabei geblieben ist. Langsam aber stetig gewöhnte ich mich an das Glückspiel und steigerte die Einsätze.
Meine Eltern baten mich es sein zu lassen - sie drohten - doch nichts konnte mich von den Automaten trennen. Mein schlechtes Gewissen "drückte" ich regelmäßig weg.
Ich wollte meinen Eltern kein Leid zuführen, doch ich tat es. Ich verstand nicht, wieso ich das Spielen sein lassen sollte. Es tat mir selbst doch gut! Es bediente mein inneres Belohnungssystem und bekam Bestätigung von anderen Spielern und auch von Freunden, wenn ich in der Kneipe mal gewann.
Meine schickste Ausrede: Ich schädigte finanziell doch nur mich alleine! Oder: Mit meinem Geld kann ich doch machen, was ich möchte.
Bestimmt ein halbes dutzend Mal bin ich aus dem Elternhaus geflogen. Ich brauchte nur abwarten und irgendwann kam der Anruf: Komm´ zurück!
Es war zu einer Art Spiel geworden - ein Machtspiel, in dem ich dann mal obsiegen konnte.
Das schreibe ich heute hier nieder - doch damals war es mir nicht bewusst. Im Gegenteil versuchte ich den Schaden mit Aufopferung im Haus, im Garten und nebenberuflich in der Firma meines Vaters wieder gut zu machen. Ich steckte zurück und "gönnte" mir immer wieder gegen das Versprechen "nie mehr zu spielen" zu verstoßen.
Wollte ich meinen Eltern also schaden? Wollte ich ihr Vertrauen verletzen? Wollte ich sie gar hintergehen?
Nein, das wollte ich nicht, doch ich tat es, weil die Sucht mich gefangen hielt.
Du fragtest nach Hilfe für Angehörige. Ja, die gibt es. Du kannst gerne mal nach gamannon googeln. Natürlich bist Du hier willkommen. Es gibt je nach Zulauf parallel zu den Spieler SHGs auch Angehörigengruppen. Diese sind zwar nicht viel vertreten, doch wenn Du aufrichtiges Interesse hast, kannst Du gerne in einer Spieler-SHG nachfragen, ob Du regelmäßig an derren Meetings teilnehmen kannst. Du wirst von ihnen profitieren, genauso, wie sie von Dir.
Oben auf dieser Seite findest Du zudem Kontaktangaben zu mehreren Hilfsangeboten. Eine kostenlose Hotline, sowie Onlineberatungen per Mail und per Chats.
Du kannst auch gerne nächsten Samstag am Web-Meeting teilnehmen. Bei Bedarf können wir auch gerne vorher eines machen - unter vier Augen sousagen.
Deine Webcam wird aber erst freigeschaltet, wenn Du diese Einstellung vornimmst. Du kannst also auch anonym teilnehmmen - ganz nach Deinem Belieben.