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Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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Mitteilungsbedarf

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Aufkurszum

Mitteilungsbedarf
« am: 22 September 2020, 01:10:50 »
Hallo liebe Community , ich habe vor einiger Zeit meinen Leidensweg geschildert ( den ich mit meinen eigenen Händen durch das Glücksspiel erschaffen habe ! 🤦🏻‍♂️🤦🏻‍♂️🤦🏻‍♂️) Am heutigen Tag habe ich einen ordentlichen Rückfall erlitten. Ich konnte in der Vergangenheit  den kompletten Schiffbruch abwenden und mein Studium noch in letzter Sekunde retten.  Nun ist es erneut gefährdet, da mir ggf. die Finanzierung durch die KFW weg bricht. In den kommenden Wochen wird ein Leistungsnachweis erforderlich , ich kann die geforderte Mindestanzahl an Creditpoints allerdings nicht erbringen.  Dies hat seinen Ursprung in der Glücksspielsucht, ich wurde im letzten Jahr aufgrund von Zahlungsrückständen der Studiengebühren exmatrikuliert, meine Bemühungen eine Einigung für eine Rückzahlungsstrategie verliefen im Sand. Man hat mir zwar zugesichert nach der 3 Mahnstufe erfolgt eine Weitergabe an ein Inkassodienst, wodurch eine Ratenzahlung gewährleistet wäre, würde diese dann pünktlich geleistet, würde dem zu Folge keine Exmatrikulation durchgeführt. Man hat mir das Messer in den Rücken gesteckt indem ich letztes Jahr im August exmstrikuliert wurde. Im Folgenden konnte ich Leistungen i.H.v 60 Creditpoints nicht erbringen.  Von daher blieb mir die Möglichkeit verwehrt die Mindestanzahl zu erreichen. Ich mache mir große Sorgen um das Einsetzen der Rückzahlungsphase während des Studiums.  Nach erneuter Immatrikulation wurden mir zuzüglich zwei Module nicht anerkannt,da sie aus dem Curriculum gestrichen wurden . Das spitzt die Lage weiterhin zu . Außerdem studiere ich derzeit in TZ , da ich parallel zum Studium in VZ arbeite . Dies erschwert zusätzlich die Situation, denn mit Tz einhergehenden wird die Anforderung an die Creditpoints pro Semestet gesenkt ,ergo kann ich sich weniger Kurse belegen .  Kommen wir nun zu meiner Frage an die Community : Wie geht ihr damit um ,wenn sich in eurem Leben Dinge ereignen die eure finanzielle Situation derart verschlechtern sodass eure Existenz bedroht ist ? In meinem Fall sind genau diese Auslösemechanismen die sehr hohes Gefahrenpotential für einen Rückfall haben. Wenn ich darüber nachdenke ,kann ein Problem niemals mit der selben Methode gelöst werden ,wie es entstanden ist . Nichts desto trotz triggern mich diese finanziellen Sorgen sehr hartnäckig. Ich hatte nur einen Antrieb um zu spielen , Verbesserung der finanziellen Situation.  Dann hat sich die Sucht entwickelt und ich habe auf Ganzer Linie verloren !!! . Meine Zeit,Mein Geld, meine Selbstdisziplin, mein Bezug zu Geld, meine Freiheit.  All diese Dinge muss ich mir zurückerarbeiten um letztendlich mein Studium zurück zu erobern und die Sucht zu bezwingen.  Ich würde meinen finanziellen Verlust in 4 Jahren + Schulden auf 8.000 € beziffern . Wie sind diejenigen damit umgegangen, die weitaus höhere Schuldenberge durch das Glücksspiel angehäuft haben,was hat euch vom Mindset her weiter geholfen  ?

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Wolke

Re: Mitteilungsbedarf
« Antwort #1 am: 22 September 2020, 04:20:57 »
Hey,

Zitat
Wie sind diejenigen damit umgegangen, die weitaus höhere Schuldenberge durch das Glücksspiel angehäuft haben,was hat euch vom Mindset her weiter geholfen  ?

Das ich da nicht ohne Hilfe rauskomme und wenn ich so weitermache,dass es ganz schlimm Endet für mich. Und so ein Ende wollte ich niemandem antun.

Deswegen habe ich mir professionelle Hilfe gesucht. Ich hatte Angst davor,aber ich habe alles durchgezogen.

Kannst du dein Studium für ein oder zwei Semester unterbrechen,so dass du gegen die Sucht angehen und vor allem das finanzielle regeln kannst und dann gibst du danach wieder Gas ? Denn dein halbherziges Studium,wo bei du ja mehr arbeitest um Herr der finanziellen Lage zu werden,dir ja auch nichts bringt.

Du bist vor 1,5 Jahren zu einem Erstgespräch gegangen,was ist daraus geworden? Was hast du seitdem gegen die Spielsucht unternommen? Hast du dich deiner Familie anvertraut oder einem Freund? Deine  Finanzen abgegeben? Bist du zu einer SHG gegangen und/oder zu einem Therapeuten?

Die Caritas bietet eine therapeutisch geleitete SHG an,sie helfen dir bei der Schuldnerberatung,sie helfen dir bei einer ambulanten oder stationären Therapie,aber.DU musst ins Handeln kommen,du musst was tun und an dir arbeiten.

Ich habe mich einer Freundin anvertraut,mein Geldmanagement damals abgegeben,dann habe ich eine Verhaltenstherapie gemacht,bin in eine SHG gegangen. Das alles bedeutet viel Arbeit,viele Emotionen......es ist anstrengend,aber es lohnt sich. Ich habe mein Leben wieder,die Kontrolle und meine Schulden bezahle ich brav weiter ab,aber ich kann mich zwischendurch trotzdem mit was schönem belohnen..........denn so viel finanzieller Freiraum muss sein. Denn so funktioniert auch das Leben wieder.........mit Freunden ausgehen,was schönes unternehmen,anderen und auch sich selbst mal was schönes kaufen,Hobbys ,die auch mal Geld kosten, wieder aufnehmen,........

Also ruf HEUTE da an ,wo du dein Erstgespräch hattest oder auch gerne woanders,aber mach endlich den ersten,zweiten,dritten ..........Schritt zu deiner Genesung.

Kopf hoch,du schaffst das.

LG Wolke

Re: Mitteilungsbedarf
« Antwort #2 am: 22 September 2020, 11:54:56 »
Hey,

es klingt banal: Nicht zu spielen ist der Schlüssel zur Zukunft.

Die Verbesserung der finanziellen Situation ist nicht der Antrieb zu spielen, vor allem nicht der einzige. Es ist nur ein Vorwand, um sich das Spielerlebnis "zu genehmigen"
Bei mir ging es um Flucht aus dem Alltag, Sorgen vergessen und den Kick.
Nur Glückspielsüchtige oder solche, die gefährdet sind, kommen auf die Idee finanzielle Problem mit Spielen zu lösen.
Es gilt also zu erforschen, was dich zum spielen treibt. Antworten bekommt man durch Beratung, Selbsthilfegruppen, Therapie....

Zu den aktuellen finanziellen Sorgen: Du arbeitest Vollzeit, die laufenden Kosten sollten also gedeckt sein. Werden vorhandene Kredite fällig, kann man auf Grund des Einkommens um Stundung bitten. Es gelten Schutzgrenzen von 1.179,00 Euro. Du kannst deine Rückstände also regeln, wenn nach dem Studium das Einkommen stimmt.

Wenn du dem Drang nicht widerstehst, wirst du schlimmstenfalls notwendige Kosten für Miete und Lebenshaltung nicht mehr bezahlen können. Das ist bereits passiert, wenn du die Studiengebühren nicht rechtzeitig bezahlt hast. Niemand hat dir "ein Messer in den Rücken gesteckt". Es waren die Konsequenzen aus der Suchtausübung.

Spielsucht verschwindet nicht, man muss aktiv werden.

Dranbleiben - es lohnt sich.
Ich stand vor zwei Jahren mit ca. 40.000,00 € da, jetzt stehen noch ca. 5.000,00 €. Meine Hauptsorge galt nicht den Schulden, sondern dem Tag, an dem ich schuldenfrei bin und ich mir schlimmstenfalls ein paar Euro zum spielen "genehmige"

Natürlich ist das leicht dahingesprochen, weil ich gut verdiene und auch noch Geldgeschenke erhalten habe. Aber für das finanzielle gibt es Lösungen. Ein Insolvenzverfahren dauert z. B. auch nur noch drei Jahre (voraussichtlich schon ab Oktober). Oder eben Stundungen.

Alles Gute

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Offline Syssi

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Re: Mitteilungsbedarf
« Antwort #3 am: 22 September 2020, 17:13:57 »
Hallo,
Ich kann das ganz gut nachvollziehen, bei mir war es ähnlich. Bin noch im Studium und habe die letzten zwei Jahre (auch wegen der Sucht) komplett verdaddelt. Jetzt wo ich seit ein paar Monaten spielfrei bin geht's mir schon viel besser und es ist sehr viel einfach sich auf die Uni zu fokussieren. Nichts desto trotz konnte ich meine Schulden nur mit Hilfe meiner Eltern zum Teil begleichen da ich in Vollzeit studiere. Was mir geholfen hat, war meine Finanzen an meine Eltern abzugeben, sowie meine zugangsdaten zum onlinebanking, so dass sie immer Zugriff drauf haben. Was auch noch bei mir geholfen hat war, wenn ich Geld ausgegeben habe, das mit Bargeld zu tun, so hab ich etwas zurück in die Realität gefunden, weil man da erst merkt was beispielsweise 100 euro für eine Summe sind. Also Student im schuldensumpf ist es nicht leicht und man muss sich Hilfe suchen, aber es ist nicht unmöglich da wieder rauszukommen!

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Aufkurszum

Re: Mitteilungsbedarf
« Antwort #4 am: 22 September 2020, 21:59:07 »
Guten Abend  liebe Community, ich bin überwältigt über eure Resonanz auf meinen Beitrag. Ihr habt mir viele wertvolle Tipps gegeben, ich konnte vieles aus euren Beiträgen heraus ziehen . Vielen Dank für eure Unterstützung !  Zu Wolke : Ich bin sehr aktiv geworden und habe mich mit aller Gewalt gegen die Glücksspielsucht gestemmt. Die Selbsthilfegruppe war nicht der richtige Weg für mich. Ich habe das große Ganze in die eigene Hand genommen und war mit meinen Strategien über einen längeren Zeitraum erfolgreich , bis sich abgezeichnet hat das mir mit großer Wahrscheinlichkeit die Studienfinanzierung durch die KFW wegbrechen wird. D.h konkret, das die Rückzahlung des Kredits während meiner Studienzeit fällig werden würde und ggf. zuvor Zinsen anfallen. Das könnte nochmals das gesamte Studium ins wanken bringen , denn ich bin nicht dazu im Stande während meiner Studienzeit die Rückzahlung zu stemmen. Diese Zuspitzung war dann der Auslösemechanismus für die Suchtausübung. Der Fehler im System liegt in meinem Mindset , den werde ich aber in Angriff nehmen, sodass mich solche Seitenhiebe nicht zurück in die Suchtausübung stürzen. Darüber hinaus , wird als zusätzliche Barriere eine Software installiert die zusätzlich Distanz zum Glücksspiel gewährleistet. Kurz noch zu den anderen Fragen : Die Kernfamilie ist von A bis Z informiert , mein bester Kumpel ist auch Mitwisser , ich kann also auf ein Netzwerk von Unterstützern zurück greifen . Das ist aber wirklich ausschließlich ein Support Netzwerk und keine Geldquelle zum weiterführen der Suchtausübung.

Balduin : Klasse Beitrag mein Lieber ! Allerdings ist die Suchtausübung nur die eine Seite der Medaille, ich wollte schließlich die Kuh vom Eis holen als sich abgezeichnet hat das ich den Rückstand nur in Raten begleichen kann , dies war für meine Uni aber keine Option, jedoch hat man mir zugesichert das nach drei Mahnstufen der Inkassodienst auf einen zukäme und man schließlich dort eine Ratenzahlung  vereinbaren könne, wenn die Raten an den Inkassodienst pünktlich gezahlt würden, so würde auch keine Exmatrikulation erfolgen ( Das Dok. habe ich schwarz auf weiß vorliegen !) . Danach hat alles seinen Lauf genommen , ich wartete auf die Post vom Inkasso, die kam auch , jedoch zuvor der Exmatrikulationsbescheid. Da hat man mir ordentlich das Messer in den Rücken gerammt. Die Tatsache, das der Tag an dem die Schulden beglichen sind und mehr Geld zur freien Verfügung vorhanden ist , von dir gefürchtet wird , hat mich gedanklich gepackt .
Das ist ein kritischer Moment indem man alles an Geschützen sowie das gesamte Arsenal  zur Prävention auspacken muss ,um nicht erneut den falschen Kurs einzuschlagen und in den persönlichen Untergang zu segeln .

Danke für deinen Beitrag Syssi : Die Tatsache das du selbst im Studium Glücksspielsüchtig geworden bist, macht uns zu einer Leidensgemeinschaft , denn schließlich tragen wir das selbe Kreuz ! Das macht es um so interessanter deine Perspektive zu erfahren ;). Ich habe tatsächlich vor der Glücksspielsucht einen sehr rationales Geldmanagement an den Tag gelegt und gespart was das Zeug hielt. Geldgeschenke zu besonderen Anlässen wie Weihnachten , haben sich noch fast 12 Monate später in meiner Geldbörse befunden ! Ich habe ausschließlich Geld in Dinge investiert die absolut notwendig waren und dadurch einen Mehrwert geboten haben. Den größten Fehler habe ich begangen als ich durch Glücksspiel meine Führerscheinfinanzierung beschleunigen wollte. Damit habe ich die Höllenpforten aufgestoßen und der Teufelskreislauf nahm seinen lauf. Die Durchbrechung ist zu spät erfolgt , das Suchtgedächtnis hatte sich ausgebildet und durch das ,, Chasing -Verhalten " ist der Schuldenberg angewachsen. Verheerende Fehler mit weitereichenden Konsequenzen.
« Letzte Änderung: 22 September 2020, 22:03:18 von Aufkurszum »

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Offline Olli

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Re: Mitteilungsbedarf
« Antwort #5 am: 23 September 2020, 06:45:30 »
Hi!

Könntest Du hier bitte mal näher drauf eingehen? :

Zitat
Die Selbsthilfegruppe war nicht der richtige Weg für mich.

Ich selbst war damals in einer GA-Gruppe. Diese werden gerne mißverstanden und schnell abgelehnt, weil da ziemlich häufig "Gott" oder "höhere Macht" genannt wird.
Wie oft habe ich da schon Vergleiche zu Sekten gehört ... alles Mumpitz.

Erzähle doch einfach mal ...
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Wolke

Re: Mitteilungsbedarf
« Antwort #6 am: 23 September 2020, 07:27:46 »
Zitat
Diese werden gerne mißverstanden und schnell abgelehnt, weil da ziemlich häufig "Gott" oder "höhere Macht" genannt wird.

Warum eigentlich?? Mich schreckt das auch ab,weil es sowas in Caritas Gruppe nicht gab. Da wurden über Suchtprobleme,Gefühle,was einen Stress bereitet,Arbeit,Beziehung,Outing usw gesprochen. 

LG Wolke

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Offline Olli

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Re: Mitteilungsbedarf
« Antwort #7 am: 23 September 2020, 10:36:14 »
Hi Wolke!

Genau das passiert auch in den GA-Gruppen. Manches bekommt eben nur ein etwas anderes Kleidchen verpasst. :)

Ganz wichtig ist eine Passage, die da lautet: "Gott, wie wir ihn verstehen" Das "wir bezieht sich nicht auf eine starre Gruppenanschauung, sondern spiegelt lediglich die Gemeinschaft der Gruppe wieder. Jeder Einzelne kann für sich eine eigene Bedeutung für den Platzhalter "Gott" finden. So kann das Wort theologisch genutzt werden, aber auch rein spirituell.

Ich empfehle hier das Script "12 Schritte, aber wie?" zu lesen, Darin wird Etliches erklärt, wenn auch der Begriff selbst nicht ganz verschwindet. Das Script steht irgendwo hier im Forum ... einfach mal suchen ... habe es vor Jahren mal eingestellt.

Schritt 7:  "DEMÜTIG BATEN WIR GOTT - SO WIE WIR IHN VERSTANDEN - UNSERE MÄNGEL VON UNS ZU NEHMEN."

Im Großen und Ganzen geht es hier um das Loslassen von Glaubenssätzen. Glaubenssätze sind etwas, was man für sich als richtig erkannt hat. Ein paar klassische Beispiele: "Ich bin nicht gut genug!", "Das schaffe ich ja sowieso nicht!", "Ich bin anders als die Anderen!" oder "Ich war schon immer ein Spieler und werde es immer sein!" (i.S.v. "Es hat doch keinen Sinn")
Diese Glaubenssätze haben eine wahnsinnige Macht und es fällt schwer sie zu verändern. Über Jahre und Jahrzehnte haben wir ja in unserer Welt nach Bestätigung für sie gesucht und meinen sie auch gefunden zu haben.
Dieser Macht kann nur eine noch größere Macht etwas entgegen setzen. Wir selbst können das in der Situation oft nicht.
Also übergeben wir dieser Macht innerlich unser Problem und lassen es damit los, halten nicht mehr daran fest.
Im 7. Schritt schaffen wir somit die Akzeptanz, dass wir so sind, wie wir sind. Im Laufe der Zeit schaffen wir es dann auch zu glauben, dass wir genau so richtig sind, wie wir sind, wenn wir bestimmte Mängel abstellen. Damit hätten wir schon eine der Glaubenssätze von oben wiederlegt.
Wer sogar mag, der kann hier für Gott sich selbst einsetzen, denn er selbst schafft ja diese Veränderung. Da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.

In meiner Gruppe damals war einer, der seinen christlichen Gott in den Platzhalter eingesetzt hat. Das war für mich schon manchmal nervig. Aber, wenn ich hinter die Worte auf den Sinn schaute, war da schon einiges drin, was ich Atheist für mich mitnehmen konnte und mich dankbar machte.

Man darf sich also, um noch mal auf den TE zurück zu kommen und die Möglichkeit der Unstimmigkeit, wieso er die SHG nicht gut fand, kein vorschnelles Urteil bilden. Es braucht etwas Zeit um sich einzufinden,

Dies nur mal in aller Kürze ...
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Aufkurszum

Re: Mitteilungsbedarf
« Antwort #8 am: 23 September 2020, 15:07:48 »
Bezug auf Olli : Ersteinmal war es die räumliche Distanz , mein Wohnort liegt in Waldnähe ziemlich abgelegen und die Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel ist katastrophal.  Zum anderen war es die Zusammensetzung sowie die Inhalte . Die Gruppe Bestand aus Sportwettsüchtigen sowie pathologischen Automatenspielern.  Die haben alle überwiegend darüber berichtet das sie eine intime Beziehung zum Automaten aufgebaut haben und eine Personifizierung statt gefunden hat, jemand bezeichnete den Automat als seine große Liebe.  Damit konnte ich mich keineswegs identifizieren. Ich habe überwiegend im Online  Live Casino gespielt und bisher nicht einen Fuß in eine Spielothek oder eine Spielbank gesetzt.Im Gegensatz zu den anderen hatte ich niemals eine ,,persönliche Beziehung" zu dem was auf dem Bildschirm passiert ist. Ich glaube ohnehin das dort manipuliert wird, sodass die Wahrscheinlichkeit eines Gewinns noch geringer ausfällt als mathematisch angegeben wird . Wenn ich irgendetwas gewonnen habe, dann habe ich es niemals auf meine eigenen Fähigkeiten zurück geführt sondern Gott dafür gedankt, das er den Zufall beeinflusst hat , damit ich meine Schulden mit dem ,, Gewinn" reduzieren kann. Das Geld ist natürlich wieder durch den entstandenen Rausch und damit einhergehenden Kontrollverlust  im Oc gelandet 🤦🏻‍♂️.  Die Inhalte waren mir auch bereits bekannt.  Wir haben Videos thematisiert die ich im Vorfeld bereits angesehen habe .( Habe mich umfangreich über die Thematik informiert  als auch eingelesen )Da also weder eine Identifizierung stattgefunden hat , weder noch konstruktive Inhalte diese Gruppe ausgezeichnet haben . Hab ich einen eigenen Weg eingeschlagen, bis zu Letzt ziemlich erfolgreich.


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Wolke

Re: Mitteilungsbedarf
« Antwort #9 am: 23 September 2020, 17:45:22 »
Hey,

also wir haben auch über aktuelle Themen gesprochen,teils sehr persönlich,die erstmal vielleicht nichts mit der Spielsucht zu tun haben,aber auf den zweiten Blick schon.
Da kann man sich in keine Thematik einlesen......vielleicht solltest du es nochmal mit einer anderen  SHG probieren.

Zitat
Die Inhalte waren mir auch bereits bekannt.  Wir haben Videos thematisiert die ich im Vorfeld bereits angesehen habe .( Habe mich umfangreich über die Thematik informiert  als auch eingelesen )Da also weder eine Identifizierung stattgefunden hat , weder noch konstruktive Inhalte diese Gruppe ausgezeichnet haben . Hab ich einen eigenen Weg eingeschlagen, bis zu Letzt ziemlich erfolgreich.

Sei mir bitte nicht böse,aber ein bisschen kommt es rüber,als wenn du dich über die anderen Spieler stellst. Egal ,wer ,was spielt,es überschneidet sich,vieles ähnelt sich und jeder kann von jedem lernen und dem anderen helfen. Natürlich gibt es immer Menschen,die man sofort sympathisch findet und andere mag man nicht so. Und es steht dir natürlich auch zu ,es alleine weiter zu machen,wenn du das Gefühl hast ,es ist nichts für dich.

Vielleicht hast du die Sätze auch anders gemeint........aber ich hab mich da eingelesen,die Filme kenn ich,nix konstruktives,die spielen was anderes,......die stören mich etwas,aber das ist nur mein empfinden und ich lese deine Sätze mit meinen Gefühlen und höre sie ja nicht,wie du sie sagst.

Ich war in einer therapeutisch geleiteten Gruppe,die mir sehr geholfen hat und ich bin ehrlich,die 12 Schritte Regeln schrecken mich auch was ab in  eine andere Gruppe zu gehen,da hab ich auch Vorurteile ,leider, die sollte ich überwinden.......

Ich wünsche jedem die Spielfreiheit,egal ,wie er die Spielsucht bekämpft,denn so eine scheiß Krankheit hat niemand verdient.

Passt auf euch auf und kämpft weiter.

LG Wolke

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Offline Olli

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Re: Mitteilungsbedarf
« Antwort #10 am: 23 September 2020, 18:57:11 »
Hi!

Zitat
Ersteinmal war es die räumliche Distanz , mein Wohnort liegt in Waldnähe ziemlich abgelegen und die Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel ist katastrophal.

Mit einem Schmunzeln darf ich mal zusammenfassen: Es war Dir zu unbequem. Dabei hast Du sicherlich einmal Stunde um Stunde Deine OCs bedient und der Aufwand in die SHG zu gehen, war dann doch zu viel.

Gut, Du versuchst also Dich intrinsisch vom Spielen weg zu bringen, Dich dür andere Dinge zu motivieren etc. Das ist OK, wenn es Dir wirklich hilft.
Allerdings sehe ich es genau wie Wolke, ich glaube, Du hast auf die "Kleidchen" geschaut und nicht auf das, was da drinnen steckte.
 
Zitat
Die Gruppe Bestand aus Sportwettsüchtigen sowie pathologischen Automatenspielern.
Das ist wieder das Kleidchen. Meine Gruppe bestand aus Automatenspielern, Casinogängern, einer hat an der Börse spekuliert und da gab es noch die ein oder andere Form der Suchtausübung. Das war aber egal. Natürlich reden einige gerne von ihrer Form der Suchtausübung, weil es sie ja schließlich emotional bewegt. Irgendwann kommt aber der Punkt, wo die das hinter sich lassen und tiefer gehende Einsichten machen.

Zitat
Die haben alle überwiegend darüber berichtet das sie eine intime Beziehung zum Automaten aufgebaut haben und eine Personifizierung statt gefunden hat, jemand bezeichnete den Automat als seine große Liebe. 
Und Du denkst im Kern bist Du da anders? Natürlich hast Du eine Beziehung zu den Automaten in den OCs oder zu derren Tischen aufgebaut. Eine Personifizierung hat da sicherich nicht statt gefunden. Ohne diese Beziehung - emotional - hättest Du kein Problem. Die Frage ist nun aber, welche Art von Beziehung das war und was Du mit ihr bezwecken wolltest.

Zitat
Ich glaube ohnehin das dort manipuliert wird, sodass die Wahrscheinlichkeit eines Gewinns noch geringer ausfällt als mathematisch angegeben wird . Wenn ich irgendetwas gewonnen habe, dann habe ich es niemals auf meine eigenen Fähigkeiten zurück geführt sondern Gott dafür gedankt, das er den Zufall beeinflusst hat , damit ich meine Schulden mit dem ,, Gewinn" reduzieren kann.

Das klingt, als hättest Du versucht Gott zu manipulieren ... ;) Verlasse Dich bitte nicht alleine auf Deine rationalen Argumente.

Hmmm ... jetzt habe ich aber ganz schön Deine Argumente wiederlegt. Was Deine Gruppe und Dich unterscheidet, das sind nur Nuancen.
Passe bitte auf, dass Dir Deine Intelligenz nicht im Wege steht.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Aufkurszum

Re: Mitteilungsbedarf
« Antwort #11 am: 23 September 2020, 23:52:22 »
Ich fasse meine Antwort auf beide Beiträge in einem Beitrag zusammen.  Erstens ich sitze auf keinem hohen Ross. Zweitens : Ich bin nicht intelligent. Wenn ich es wäre: Hätte ich niemals den Pakt mit dem Teufel geschlossen der mir Luftschlösser verkauft hat , dann hätte ich sicherlich einen anderen Weg erörtert um meine Führerscheinfinanzierung zu beschleunigen( Mit dem heutigen Tag bin ich davon weiter entfernt als jemals zuvor ) .
Schlichtweg hat mir der Zugang zu deren Assoziationen und Emotionen gefehlt.  Das Problem  hat sich mit dem ,,Chasing-Verhalten"  ausgebildet. Die Emotion die ich beim Spielen verspürt habe war große Erleichterung , wenn ich ein Gewinn erzielen konnte , dafür habe ich dann Gott gedankt,denn mir fiel wortwörtlich ein Stein vom Herzen. An die Gewinn,knüpft sich die Verlustphase an , der Druck steigt in der Brust und das Unheil nimmt seinen Lauf.  Am Ende fühlt es sich so an als hätte man zwölf Runden im Boxring absolviert und ordentlich Tiefschläge eingesteckt.  Ziemlich ambivalent das Ganze. Ich werde es weiterhin auf eigene Faust durchziehen.  Aus euren Beiträgen konnte ich einiges herausziehen und mitnehmen.  Die ein oder andere Stellschraube wird nochmals nachjustiert und dann schwimmt der Lachs auch wieder ... Danke für eure Auseinandersetzung sowie Bemühungen  ;)

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Online Ilona

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    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Mitteilungsbedarf
« Antwort #12 am: 24 September 2020, 00:49:27 »
Du klingst ein bisschen verschnupft. Ist da was dran? Falls ja, erzähl doch mal. Fühlst du dich missverstanden?
LG Ilona

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Aufkurszum

Re: Mitteilungsbedarf
« Antwort #13 am: 24 September 2020, 19:00:03 »
Ilona : Das war mein abschließendes Statement .

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Wolke

Re: Mitteilungsbedarf
« Antwort #14 am: 24 September 2020, 19:52:11 »
Ilona : Das war mein abschließendes Statement .

Schade,dass du dich abgemeldet hast. Es gibt Themen,bei denen man sich etwas angepisst,angegriffen fühlt,aber sowas ist nicht böse gemeint,jeder schreibt seine Erfahrungen dazu bzw ,wie es auf einen selber wirkt. Du bekommst dadurch hoffentlich neue Eindrücke,mit denen du was anfangen kannst.
Diskussionen die einem auch mal gegen den Strich gehen,regen zum Nach und Umdenken an. Das ist auch Arbeit an der Sucht.

Du kannst ja hier trotz der Abmeldung weiter mitlesen und ich hoffe,du schaffst es ,trotz des Rückfalls,der Sucht wieder was entgegenzusetzen. Und vielleicht überlegst di es dir nochmal mit der professionellen Hilfe. Es ist nichts schlimmes dabei,wenn man es nicht alleine schafft. Je mehr Rückschläge man hat,desto mehr Frust kommt auf. Und mit jemandem an seiner Seite,ist der Berg der Sucht nicht mehr ganz so steil.

Bleib stark und alles gute.

LG Wolke

 

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