Hi Jens!
Fast hätte ich es nicht annehmen wollen ... aber nur fast ...
... Danke für Dein Lob!
Ja, auch ich habe nicht studiert und habe mich hoch gearbeitet. Keine Ahnung, wie oft ich mir Sachen selbst beigebracht habe.
Habe zwar keine Führungsposition, doch gebe ich hier Standards vor und lasse mich nur durch schlüssige Argumente und nicht von persönlichen Befindlichkeiten - auch von höher Gestellten - von meinem Weg abbringen. Das ist aber eine andere Geschichte ...
Ich kann mir aber nicht wirklich alles selbst beibringen. Dazu fehlt mir die Erfahrung und wenn ich mir den Fundus in einer SHG anschaue - jede Menge Lebensspannen.
Damals habe ich ja selbst mal gesagt, dass es für mich keine Hilfe gibt. Es war eine Ausrede.
Tatsächlich habe ich einen bescheuerten Kritiker, der ungemein hohe Ansprüche hat - in mir.
Diese Ansprüche sind viel höher, als sie ein anderer Mensch je von mir erwarten würde.
Als ich in die SHG ging, da wurde ich herzlich aufgenommen. Da schaute niemand darauf, was ich alles "verbrochen" hatte.
Keiner machte mir Vorwürfe und bestärkte so meinen inneren Kritiker.
Im Gegenteil - der kleine Junge in mir, der die Welt entdecken wollte - nur eben anders als bisher - regte sich und forderte geistige Nahrung.
Der Selbstbetrug ist also schon in einem fortgeschrittenen Stadium.
Da Du um ihn weisst, ist es doch gut - Du kannst gegensteuern und Du fängst gerade damit an.
Ich finde aber auch, dass Dein so negativer Selbstbetrug Dich von etwas Wesentlichem fern hält: Der Erkenntnis, dass Deine Intervention jetzt geschieht. Nicht etwa, wenn das restliche Angesparte auch verzockt ist und Kredite schon aufgenommen. Nein, Du intervenierst JETZT! Du schiebst es nicht auf die lange Bank und wartest etwa ab, was noch so geschieht.
Auch hier wieder darf ich betonen: Schaue nicht auf das, was Du in der Vergangenheit "falsch" gemacht hast, sondern schaue auf das Heute und das Morgen.
Das sieht doch gar nicht mal so schlecht aus ... oder?
Das Schamgefühl hält mich momentan noch ab, mir externe Hilfe zu holen, sowie meine Freundin einzuweihen.
Fangen wir mal mit dem Schamgefühl an, welches Du für die Einholung externer Hilfe verspürst.
Am Einfachsten legst du es ab, wenn Du Erfahrungen sammelst, bei denen Du Vertrauen verspürst.
Hier haben wir einige Möglichkeiten. Alle sind sie oben auf der Seite verlinkt.
Du kannst die kostenlose Hotline anrufen und schon mal mit Abstand (körperlich und emotional) hineinschnuppern.
Du kannst die Mailberatung, die ebenfalls kostenlos und anonym ist, nutzen.
Von den beiden Personen, die ich von dort kenne, kann ich nur sagen, dass sie zuhören können und mit Bedacht auch die richtigen Fragen stellen, die Dir helfen Antworten zu finden.
Verena und Kathrin findest Du auch in der Chatberatung - mal für Gruppen-, dann wieder für Einzelberatungen.
Teste diese Möglichkeiten mal aus und Du wirst sehen, dass nichts so heiss gegessen wird, wie es gekocht wurde.
Das Gleiche gilt auch Deiner Freundin gegenüber. Sie wird Dich nicht gleich übers Knie legen und Dir den blanken Hintern versohlen (es sei denn, Ihr steht auf sowas ...
)
Ja, sie wird vielleicht im ersten Moment schockiert sein. Doch dann wird ihr bewusst werden, dass Du Dein Vertrauen in sie setzt, damit sie Dich in Deinem Vorhaben unterstützt.
Versetze Dich einfach nur in ihre Lage: Würdest Du nicht auch wissen wollen, ob es ihr schlecht geht? Wolltest Du sie nicht unterstützen wollen?
Die 5.000 € sind da "nur" Geld. Dieses hat nun ein Anderer. Doch Du, Du bist da - bist präsent. Du bist ihr wichtig - Du bist die Person, die sie liebt und um die sie sich sorgt.
Also Augen zu und durch ...
Auch wenn du die Wahl hast - es gibt keine Alternative! Andernfalls hinterlässt Du verbranntes Land.