Hi Annika!
Herzlich willkommen!
Sein Therapeut hält aber "bislang" nichts davon.
Hat der Therapeut Dir das direkt gesagt, oder ging das über Deinen Bruder?
Es ist ein absolut probates Hilfsmittel ein so genanntes Geldmanagement einzuführen. Wenn ich sehe, was Du alles für Deinen Bruder bereits vorgestreckt hast, kann ich mich dem Gedanken nicht erwehren, dass Dein Bruder einen Esel gefunden hat, der am hinteren Ende Gold heraus lässt.
Mache Dir diesbezüglich aber bitte keine Vorwürfe. In allen möglichen Lebenslagen ist es allerehrenwert einen geliebten Menschen zu unterstützen, eben auch finanziell.
Bei einer Sucht aber ist das kontraproduktiv. Es unterstützt die Suchtausübung.
Nun hat er noch eine Woche zu überstehen. Natürlich könnt Ihr ihm noch einmal mit Naturalien aushelfen.
Doch bis nächste Woche sollte dann auch das Geldmanagement eingerichtet sein.
Macht aus seinem Konto ein UND-Konto. Z.B. Du wirst dann mit eingetragen bei der Bank. Die EC-Karte wird eingezogen und er kann nur noch Geld per Check am Schalter abholen. Darauf muss er unterschreiben "UND" in diesem Falle Du. Dazu wird Deine Unterschrift bei der Bank hinterlegt und jedes Mal abgeglichen.
Von dem Geld, welches er abholt, bekommt er z.B. wochenweise Taschengeld. Er muss auch seine Schulden bei Dir und anderen Familienmitgliedern, sowie Freunden zurück erstatten.
Führt dazu ein Kassenbuch, in dem jede Einnahme und Ausgabe verbucht wird. Dazu werden von ihm Quittungen lückenlos und ohne Murren vorgelegt.
Anhand des Kassenbuches sieht er, wofür er Geld ausgibt und auch wie seine Schulden langsam wieder schrumpfen werden.
Hier müssen auch "Belohnugen" eingeplant werden: Ein Buch, ein Kleidungsstück, eine CD - was ihm eben gerade so gefallen würde neben dem Glückspiel.
Und natürlich bekommst Du regelmäßig die Kontoauszüge zu sehen ...
Dies nur mal in Kürze ...