Hi Anna!
Schreibst Du nur, wenn er im Bett ist und schläft? Du Dir sicher sein kannst, dass "er" nichts davon mitbekommt? "Er" seine Ruhe weiter behält?
Wenn ich Deinen Beitrag lese, dann ist da ganz klar viel Deiner Gefühlswelt zu lesen. Aber sie dreht sich nur um ihn. "Er" hier und "er" da - ketten sich aneinander.Was aber ist mit Dir? Wo bleibst Du und die Kinder? Ganz zum Schluss erst - in wenigen kleinen Sätzen, ist von Dir und den Kindern zu lesen.Doch selbst da rückst Du Euch in den Hintergrund.
Da drängt sich mir sofort ein Wort auf: Coabhängigkeit!
Bleibe bitte bei Dir! Bleibe bei den Kindern! So lange er spielt - Deine Gefühle in vielen Varianten verletzt - ist es vollkommen egal, was er macht - was er denkt - was er fühlt! All das ist suchtdurchtränkt und hat nichts - absolut gar nichts mit wahrer Liebe zu tun.
Du stehst an einem Wendepunkt, an dem alles so weiter geht, wie bisher, oder sogar noch schlimmer wird - oder Du selbst wachst auf und handelst, damit es Dir und den Kindern besser geht.
Du fragst im Grunde, wieso er nicht selbst handelt - wieso er nicht erkennt, was er da macht. Wieso er nicht die Reißleine zieht, damit Dein Schmerz aufhört.
Doch Du stehst an einem vergleichbaren Punkt ... und machst ebenfalls nichts.
Was möchtest Du denn retten? Was möchtest Du behalten? Das ist alles ein Luftschloss, welches Du da aufrecht erhälst - genau wie er, wenn er spielt.
Was fühlt so jemand? Sind seine Gefühle für uns überhaupt echt? Was fühlt er, wenn er spielt? Worum geht es da? Ich kann es nicht mal verstehen, warum er das macht.
Worum es geht, weiss er wahrscheinlich selbst nicht! Das Glückspiel in dieser exzessiven Form ist eine Ersatzhandlung, mit welchem er versucht seine unentdeckten Defizite zu vertuschen - intuitiv. Irgend etwas ist bei ihm aus dem Gleichgewicht und es ist seine Aufgabe daran zu arbeiten - nicht Deine.
Was er fühlt ... ist nicht echt, fühlt sich aber echt an. Beim Glückspiel werden Teile der Gefühlswelt ausgelebt - aber eben nur Teile. Ob positiv oder negativ, es werden nur die Extreme wahr genommen.
Dies reduziert sich aber nicht nur auf das Spielen selbst - es überträgt sich auf den Alltag.
Dadurch behaupte ich, dass er Dich und die Kinder gar nicht wahrhaftig lieben kann. Ja, es wird einen Teil Liebe für Euch geben. Doch Du siehst es ja an seinen Lügen und der emotionalen Gewalt, die er Dir antut - sie wird zur Nebensache.
Ich kenne einige, die, nachdem sie spielfrei waren und genesen sind, gesagt haben, dass sie ihre Partner nie geliebt haben. Sie haben es geglaubt - doch die Liebe war nicht echt. Einige haben sich daraufhin tatsächlich in ihre Partner verliebt - andere Partnerschaften gingen auseinander.
Dann wieder gibt es die, die sehr wohl ihre Partner liebten und diesen Menschen haben die Grenzen ihrer Partner geholfen sich zu besinnen, was ihnen wirklich wichtig ist.
Dazwischen gibt es viele Schattierungen.
Es ist mir klar, dass Du verstehen möchtest. Das ist vollkommen in Ordnung. Aber ich sage Dir gleich, dass Du niemals voll und ganz verstehen wirst.
Du kannst nicht in seinen Kopf schauen - seine Gedanken denken und seine Gefühle fühlen.
Dies kannst Du nur bei Dir alleine. Und wie Du siehst, ist auch das nicht so einfach. Wirst Du Dich je selbst verstehen können und das dann auch noch kommunizieren, so, dass ein Anderer, im wahrsten Sinne ein "Außenstehender" es versteht?
So wirst Du Dich also bei Deinem Freund auch damit zufriedengeben können, vielleicht irgendwann ein paar kleine Einblicke zu bekommen.
Doch das ist jetzt nicht möglich, so lange er mauert.
habe ich auch keinerlei Recht einen Einblick oder sonst was zu bekommen
Vor dem Gesetz mag das ja vielleicht so sein - keine Ahnung. Durch Eure Lebensgemeinschaft und vor Allem die Kinder hast Du aber sehr wohl das Recht darauf zu bestehen, dass er Dir alles offen legt.
Ei, ei, ei ... liebe Anna ... ich stelle Dir jetzt einmal eine Frage, die in Deinem Gefühlschaos nicht einfach zu beantworten ist:
Was bist Du Dir eigentlich wert?
Und nun noch eine, für die ich mich schon jetzt entschuldige, da sie Deine Gefühle verletzen wird:
Was sind Dir Deine Kinder wert?
Dies sind die Fragen die Du Dir stellen musst. Nicht, wie es "ihm" geht ... nicht, wie Du es umgehst von ihm wieder verletzt zu werden. Er ist jetzt gerade vollkommen unwichtig.
Aber Ihr drei - Du und die Kinder - Ihr seid das nicht. Im Gegenteil - Ihr seid wichtig!
Hier im Forum lässt sich das gar nicht so recht in Worte fassen. Bitte mache Du für Dich einen Termin in einer Suchtberatungsstelle aus.
Du musst Dir über viele Dinge erst einmal klar werden und dabei hilft ein persönliches Gespräche nun mal viel besser.
Bleibe bitte nicht weiter passiv, sondern werde aktiv.
Deine Kinder sind klein, sagst Du. Ab einem gewissen Alter haben sie ein Gespür dafür, wenn irgend etwas nicht stimmt.
Sie bekommen schon mit, dass die Mama permanent traurig ist. Sie bekommen mit, wenn die Eltern sich streiten.
Sie tragen das mit sich rum - ihr Leben lang ...