Hätte, hätte Fahrradkette ...
Hi Andi!
Wie Du sicher weisst, habe ich 20 Jahre Glückspiel betrieben.
Als ich noch sehr klein war, da haben meine Eltern gebaut. Sie haben sich selbst das Geld für das Grundstück leihen müssen, haben also mit "Nichts" angefangen.
Irgendwann verlor mein Vater seinen Job wegen Insolvenz der Firma, in der er angestellt war.
Nachdem er vergeblich versucht hatte einen neuen Job zu bekommen, alle wollten lediglich weit unter Tarif bezahlen, machte er sich selbstständig.
Nach einigen wenigen Jahren kaufte er ein weiteres Haus als Abschreibungsobjekt.
Auch meine ältere Schwester war erfolgreich im Beruf und kaufte sich eine Eigentumswohnung.
Und ich? Ich habe jede DM, jeden Pfennig und später Euro und Cent in die Spielhallen gebracht. Ich hatte nichts außer einem Auto, einen Schrank, einen Schreibtisch, ein Regal und ein Bett, welches schon bessere Tage gesehen hatte. Selbst meine Klamotten waren überschaubar.
Als ich dann vor 14 Jahren einen Strich unter das Glückspiel machte, änderte sich doch so einiges.
Ich konnte Geld sparen für ein Ziel - ursprünglich eine Eigentumswohnung. Sie sollte klein sein und eben "mein".
Letztlich wurde daraus ein kleines Haus, welches ich in ca. 5 - 6 Jahren komplett bezahlt habe.
Jetzt könnte ich natürlich trauern um das Geld, welches ich damals verspielt hatte. Damit hätte ich ja alles komplett bezahlt bekommen und hätte dann auch insgesamt ca. 16 Jahre lang keine Schulden gehabt.
Die Frage ist aber, ob ich mein Häuschen dann auch wert zu schätzen gewusst hätte. Ob ich mich gefreut hätte, wie es nun denn passiert ist, wenn ich ein Teil nach dem Anderen anschaffe oder ausbaue?
Wahrscheinlich nicht.
Es interessiert mich nicht, wieviel ich in all den Jahren verzockt habe. Das ist Geschichte - es ist vorbei.
Im Grunde habe ich ja für eine Dienstleistung bezahlt, die ich auch haben wollte. "Zeit totschlagen" und ausgesuchte Gefühle durchleben.
Ich schaue nicht zurück, sondern auf das Jetzt und das Morgen.
Darauf kann ich Einfluss nehmen - genau wie Du auch!