Guten Morgen Ianon!
Nein - ich verurteile Dich nicht - keine Bange.
Ich habe das Thema CB und Deine Motive bewusst außen vor gelassen.
und denkst du ich bin stolz drauf dass meine frau dass nicht weiß und ich nicht mit ihr darüber reden möchte/werde/kann?
Genau diese Unwohlsein lässt Du ja durchblicken und daher setze ich auch da an.
Schließlich würde alles beim Alten bleiben, wenn Du es nicht in der Hand hättest etwas zu ändern und dies auch angehst.
Über Klarma sieht ein CB derzeit grottenschlecht aus - also wird aus einem gemeinsamen Konto auch nichts, in welches Du so viel Hoffnung steckst.
Also bleibt Dir ja nichts Anderes übrig als einen anderen Hebel zur Veränderung zu finden, wenn Du dieses Unwohlsein da oben los werden möchtest.
ich hab aber sehr stark das gefühl, dass mir hier jetzt nur bei CB geholfen wird, wenn ich therapien oder ähnliches nachweisen kann.
Nicht nachweisen - angehen. Das kann parallel laufen. Wie Dennis es beschreibt, ist die Gefahr eines Rückfalls sehr hoch - und verursacht meistens sogar mehr Schaden als ohne CB.
Und alle, die in dieses Loch gefallen sind, haben sich eigentlich selbst dort hinein geworfen. Keiner hat vorher geglaubt, dass sie sich so verhalten würden - und doch ist es geschehen.
Ist das nicht einfach n Geheimnis welches jeder von uns hat / hatte..
Siehst Du nicht selbst diese Bagatellisierung? Nein, das ist kein Geheimnis - das ist eine vorsätziche Lüge!
Du weisst das auch, realisierst es aber nicht.
Denn es hätte mit Verletzungen zu tun Dich zu offenbaren. Nicht nur bei Deiner Frau - sondern vor Allem bei Dir selbst.
oder willst du mir erzählen dass jeder in deinem engen kreis von deiner sucht weiß/wusste?
Eben darum schreibe ich Dir ja.
Ich habe gelogen, dass sich die Balken gebogen haben.
Anstatt zu reden habe ich meine Sucht 20 Jahre lang verschleiert, wo es nur ging. Mich hat das Lügen auch nicht glücklich gemacht und so habe ich wieder gespielt um zu verdrängen und zu vergessen.
In meiner Familie wurde nicht über so etwas wie Sucht gesprochen. Oder echte Gefühle.
Irgendwann war ich es so leid mich selbst und Andere anzulügen, dass ich von heute auf morgen mit dem Glückspiel aufgehört habe.
Wie ich immer sage: Ich wollte mir im Spiegel wieder in die Augen schauen können.
Und dann habe ich mir Hilfe in einer SHG gesucht und auch gefunden.
Ich verurteile Dich nicht - ich weise auf Gemeinsamkeiten hin!
Heute spreche ich mit jedem, den es interessiert, über meine Sucht. Ich habe keine Geheimnisse - nicht eines.
So lange ein Geheimnis nicht die Erfahrung des Teilens machen darf, ist es nämlich kein Geheimnis, sondern eine Last.
Deine Frau hat Dich mehrfach angesprochen, weil sie gemerkt hat, dass Du eine Last mit Dir herum trägst.
Sie möchte es mit Dir teilen - Dir ein Teil dieser Last nehmen. Sie weiss nur nicht, wie sie Dich dazu bewegen kann, ohne Dir zu nahe zu treten.
Zudem hast Du ja von Deinen vehementen Abwehrreaktionen gesprochen.
Andererseits möchtest Du Dich ihr aber auch öffnen - jedoch nur mit Schutzmaßnahmen - mit Vorkehrungen.
Du möchtest erst etwas vorweisen, bevor Du die Sache angehst - vielleicht - irgendwann einmal ...
Einen Schutzwall wünschst Du Dir - eine Absicherung.
So, wie Du von Deiner Frau sprichst, brauchst Du sowas gar nicht.
Ja, ich vergesse da auch gerne die Stolpersteine, die Du hier über sie berichtet hast (Sparfuchs).
Sie wird darüber, da bin ich von überzeugt, wie nichts hinwegschreiten, weil es nämlich viel Wichtigeres in ihrem Leben gibt: Dich!
Ich glaube nicht, dass Du die Gedanken an die Ausbeutung Deines Onkels und kleinen Bruders vor der Suchtausübung jemals gehabt hättest.
Daher habe ich diesen Punkt noch einmal angesprochen. Die Sucht verändert Dich - und das nicht zum Besseren.
Du hast die Chance dies wieder zu ändern.
Braucht es Mut? Definitiv!
Fährt Dein Kopfkino Karussel, was alles an Horrorszenarien passieren könnte? Bestimmt - oder? Aber vergiss es ... nichts, aber auch rein gar nichts, wird so heiß gegessen, wie es gekocht wurde.
Weisst Du, wovon hier diejenigen berichten, die sich offenbart haben?
Von Erleichterung - vom Loslassen einer Last - über Stolz über den eigenen Schatten gesprungen zu sein.
Wenn es keine Geheimnisse mehr gibt, dann gibt es auch keinen Grund mehr zu lügen und damit Dich selbst zu verletzen.