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Der Traum von einem normalen Leben

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Der Traum von einem normalen Leben
« am: 19 Mai 2020, 03:12:36 »
Hallo zusammen,
ich bin seit einiger Zeit stiller Mitleser in diesem Forum und dachte mir, dass es mal Zeit wird mir auch was von der Seele zu schreiben.

Ich bin 25 Jahre alt, zur Zeit Leiharbeiter und bin/war (genau weiß ich das selber noch nicht) ca. 9 Jahre spielsüchtig.
Angefangen hat alles- wie bei etlichen anderen- in jungen Jahren. ich war 16 Jahre alt, Gymnasiast und die Abiturphase hat begonnen. Dies bedeutete das neben
der klassischen 20 minütigen Pause auch die 1 Stunden Pause eingeführt worden ist, in der sich Schüler auch außerhalb der Schule aufhalten dürfen. Verschlagen hat es mich und meine Kumpel immer in eine Dönerbude. Unglücklicherweise eine Dönerbude mit 2 Merkur-Spielautomaten.
Und wie sollte es anders sein? Ein Zehner rein, Risikofunktion genutzt, zack 140€ gewonnen. Für einen 16 Jährigen natürlich viel Geld.

Und somit begann mein Leidensweg, ich fing an regelmäßig zu zocken, bin in etliche Spielotheken gegangen, habe mit ca. 18 als "Nebenbeschäftigung" quasi die Wettbüro's für mich entdeckt und war mit ca. 20 Jahren komplett der Spielsucht verfallen.
Ich klaute, log und betrog um die Automaten weiter füttern zu können.
Da ich jetzt nicht auf jedes kleine Detail eingehen möchte spule ich mal weiter vor zu meinem 24. Lebensjahr. Ich hatte durch diverse Minikredite und normale Kredite Schulden in höhe von ca. 13.000€ angehäuft, hatte keinen Job, die Mahnungen häuften sich , waren ausgereizt, ich stand kurz vor der Kündigung von 3 Krediten.
Ich entschied mich aber dazu mich aufzurappeln und alles zu ändern. Mittlerweile habe ich 6000€ schon abbezahlt, habe was Geld auf dem Konto und zahle meine Restschulden zu zumutbaren Raten ab.

Das Problem ist, dass ich gestern wieder auf den Geschmack von Online-Casino's gekommen bin wegen ein paar blöden Videos und wieder 500€ verzockt habe.
Jetzt habe ich große Angst davor wieder in alte Muster zu fallen und alle positiven Ergebnisse die ich in dem letzten Jahr erzielt habe zu ruinieren. Alles was ich will ist ein normales Leben, aber die Sucht scheint noch präsent zu sein und ist ne tickende Zeitbombe die vielleicht schon bald zu explodieren droht.

Ich habe ein offenes Ohr für jegliche Kritik. Danke im Voraus.

*

Offline Olli

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Re: Der Traum von einem normalen Leben
« Antwort #1 am: 19 Mai 2020, 05:37:40 »
Guten Morgen und herzlich willkommen!

Kritik? Nö ...

Du hast seit einiger Zeit hier mitgelesen und trotzdem hast Du online gezockt.
Das ist ein Wiederspruch, der Dir aufgefallen ist und Dir nicht gefällt.
War es da nicht richtig sich hier zu registrieren und sich auf ein Gespräche einzulassen?

Sicherlich kennst Du es ja schon von mir: Die Basis für eine erfolgreiche Anstinenz ist absolute Aufrichtigkeit nach Innen und nach Aussen.
Das funktioniert aber nicht im stillen Kämmerlein, dazu man eben, um es zu trainieren, reden, reden, reden ...
Ich beziehe mich hier hauptsächlich erst einmal auf die kleinen und großen Lügen, die wir uns selbst auftischen ...

Das hast Du bei Deinem Beginn der Abstinenz auch schon versucht, das Reden? Oder eher doch nicht?
Was hast Du getan für Dich bisher um Dich Deiner Sucht zu stellen?

Warst Du in der Zeit, in der Du Deine Schulden tilgst, immer abstinent? Oder hast Du Dir hier und da die Erlaubnis gegeben, Dich an einem Automaten oder online zu belohnen?

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

 

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