Hallo zusammen,
ich bin seit einiger Zeit stiller Mitleser in diesem Forum und dachte mir, dass es mal Zeit wird mir auch was von der Seele zu schreiben.
Ich bin 25 Jahre alt, zur Zeit Leiharbeiter und bin/war (genau weiß ich das selber noch nicht) ca. 9 Jahre spielsüchtig.
Angefangen hat alles- wie bei etlichen anderen- in jungen Jahren. ich war 16 Jahre alt, Gymnasiast und die Abiturphase hat begonnen. Dies bedeutete das neben
der klassischen 20 minütigen Pause auch die 1 Stunden Pause eingeführt worden ist, in der sich Schüler auch außerhalb der Schule aufhalten dürfen. Verschlagen hat es mich und meine Kumpel immer in eine Dönerbude. Unglücklicherweise eine Dönerbude mit 2 Merkur-Spielautomaten.
Und wie sollte es anders sein? Ein Zehner rein, Risikofunktion genutzt, zack 140€ gewonnen. Für einen 16 Jährigen natürlich viel Geld.
Und somit begann mein Leidensweg, ich fing an regelmäßig zu zocken, bin in etliche Spielotheken gegangen, habe mit ca. 18 als "Nebenbeschäftigung" quasi die Wettbüro's für mich entdeckt und war mit ca. 20 Jahren komplett der Spielsucht verfallen.
Ich klaute, log und betrog um die Automaten weiter füttern zu können.
Da ich jetzt nicht auf jedes kleine Detail eingehen möchte spule ich mal weiter vor zu meinem 24. Lebensjahr. Ich hatte durch diverse Minikredite und normale Kredite Schulden in höhe von ca. 13.000€ angehäuft, hatte keinen Job, die Mahnungen häuften sich , waren ausgereizt, ich stand kurz vor der Kündigung von 3 Krediten.
Ich entschied mich aber dazu mich aufzurappeln und alles zu ändern. Mittlerweile habe ich 6000€ schon abbezahlt, habe was Geld auf dem Konto und zahle meine Restschulden zu zumutbaren Raten ab.
Das Problem ist, dass ich gestern wieder auf den Geschmack von Online-Casino's gekommen bin wegen ein paar blöden Videos und wieder 500€ verzockt habe.
Jetzt habe ich große Angst davor wieder in alte Muster zu fallen und alle positiven Ergebnisse die ich in dem letzten Jahr erzielt habe zu ruinieren. Alles was ich will ist ein normales Leben, aber die Sucht scheint noch präsent zu sein und ist ne tickende Zeitbombe die vielleicht schon bald zu explodieren droht.
Ich habe ein offenes Ohr für jegliche Kritik. Danke im Voraus.