Hallo erst mal, ich bin neu in diesem Forum, aber lese schon seit einiger Zeit mit.

Ich würde gerne meine Geschichte sehr kurzgefasst teilen.

Mit 17 habe ich das Erste mal gespielt, wie fast jeder natürlich gewonnen.

Jetzt bin ich 29, hab durch die Spielsucht sehr viel erlebt, Dramen, Streit, "Freude" durch sogenannte "Gewinne" usw, kennen wir wohl alle.

Bis vor etwa 3 Wochen war mein höchster Gewinn 6700€ in Spiel hallen, und vor etwa 3 Wochen booom, online Casino bis auf 40000€ hochgespielt, muss aber sagen, dass dies ein längerer Zeitraum war, der Höchststand war eben vor 3 Wochen, allerdings hab ich in etwa 6 Monaten mich von 1000 bis 40000 hochgezockt.

Ich hatte in dieser Zeit mehrere Kontrollverlust, hab aber immer wieder die Kurve gekratzt und bin sogar noch höher gekommen, hab dann erst mal aufgehört und danach wieder das gleiche, das Ende vom Lied könnt ihr euch vorstellen. Hab mich so gefühlt.als würde ich das endlich verstehen, wie man richtig spielt, am Ende 40000€ auf 50-100€/ pro Spin, und dann alles weg, weiter eingezahlt, hat funktioniert obwohl ich KEIN Geld mehr hatte, also 40000€ weg plus 8000€, innerhalb von einer Nacht, die 8000 schulde ich jetzt jeweils der Bank und dem Casino, wobei ich diesbezüglich wohl noch zum Anwalt gehen werde.

Ich bin jetzt seitdem spielfrei, auch unter anderem, weil ich kein Geld habe, nächste Woche fange ich eine stationäre Therapie an, erstes mal in meinem Leben.

Mein Fazit: SCHNELLES GELD macht nicht glücklich, ich war davon nicht glücklich, ich habe den Bezug zu Geld erst jetzt wieder verstanden, 100€ für 2 Wochen zum Leben, vor 3 Wochen 100€/spin, das Gefühl, dass. Ich unmittelbar nach Verlust hatte wünsche ich keinem, Erster Gedanke danach : wo kann ICH Drogen herbekommen, wie soll ich mich umbringen? Wann sperrt der Supermarkt auf, ich brauche Vodka, was zum Teufel hab ich getan? Ich hätte dies und jenes machen können etc.

Mittlerweile geht es mir besser, ich habe verstanden, dass ich mit dieser Krankheit mein lebenslang auskommen muss und nicht dagegen ankämpfen sollte, ich muss lernen Geld zu schätzen und es auf ehrliche Weise zu verdienen, ich will wieder Spass An Dingen haben, die keinen Kick erfordern, alte Hobbys, wieder interessant finden und nicht nur Spass beim zocken auf Herzinfarkt Niveau haben, oder als Ersatz nur einen Voll Rausch auf Alkohol oder upper Drogen interessant finden.

Ich werde daran arbeiten wieder zurück ins normale Leben zu finden.

Hallo Izy90,

Das Ende deiner Zockerkarriere ähnelt sehr dem Anfang/Ende meiner Zockerkarriere!

Mein größter Gewinn war auch in einem Online Casino (aus 1000€ sage und schreibe 45.000€ gewonnen)
und diese 45k Gewinn dann mittels unmenschlicher Blackjack- Einsätze in kurzer Zeit verloren!

Ich hatte mehrere male größere Gewinne die mir aber genau gar nichts brachten, weil
dadurch die Gier nur vergrößert wurde und somit die Einsätze ins astronomische gingen!

Mein Tipp an dich:

Nimm diesen Tag wo du die 40k+8k verloren hast als letzten Glücksspieltag in deinem Leben:
mach dir klar, dass Big Wins keinen Sinn ergeben!!!


Denk dran, dass große Gewinne die Gier in deinem Kopf nur verschlimmern und höre von daher
sofort auf zu Spielen!


Du schreibst, dass du wieder Spaß haben willst ohne Herzinfark Zocken und den bekommst du!

Hobbys, Freundin, Freunde und die Sonne (Urlaub) geben dir Glückshormone im gesunden Maß!!!

Das Adrenalin und Dopamin vom High roller Zocken führt am Ende nur zu den schlimmsten Depressionen
und bringt einem von daher genau gar nichts!!!


Glaub mir, du kannst "froh" sein diesen -48k Tag erlebt zu haben, denn Ich hatte einen sehr ähnlichen Tag und
das war mein letzer Spieltag;)

Willkommen in Club. Ein Club dem niemand angehören will, aber dennoch viel zu viele Mitglieder hat. Auch stille mitglieder, die sich outen oder einsehen sollten dass sie auch ein Problem haben.
Egal.
Ich weiss genau wie du dich fühlst, genau so ergeht es vielen anderen. Die hohen Summen lassen uns die Relation verlieren. Was bedeuten 50€ wenn mein Konto 40'000 aufweist? Genau, nichts. Aber das vielfache (spin, spin, spin, spin, noch ein einsatz, ncoh ein dreh) von 50€ lassen die 40K sehr schnell schmelzen.
Du hast einen ersten Schritt aus diesem Teufelkreis heraus gemacht. Das ist sehr wichtig und superstark von dir. Aber, es müssen noch einige weitere, harte Schritte folgen. Du musst deine Finanzen regeln. Sprich mit einem Schuldenberaten darüber. Das Geld ist futsch, schau vorwärts.

Achtung, du bist süchtig. Dein Wille und dein derzeitiges Gefühl wird dich nicht sehr lange davon abhalten, wieder in alte Muster zu verfallen. Ein kleines ärgernis am Arbeitsplatz, etwas Alkohol und du bist wieder bei deinem Lieblingsslot. Also, sicherstellen dass jemand deine Finanzen überwacht und du nicht mehr an Geld kommst! Hat mir sehr geholfen, auch wenn mein Drang gross wird, ich kann nicht einzahlen....

Du musst dir helfen lassen um mit deiner Sucht umzugehen. Finde es gut, dass du dir bereits Gedanken zum zeitvertreib machst. Meiner Meinung nach ein grosser Stolperstein für süchtige, auch mit Alkohol, Nikotin etc: Was mache ich WÄHREND der Zeit, in der ich normalerweise meiner Sucht nachging. Finde etwas das du magst, sei es handwerklich, weiterbildung, sport usw!
Triff dich in einer SHG, Therapie usw.

Ganz konkret: Hast du die OC Konten gesperrt? Dich bei den Realcasinos gesperrt? Jemandem persönlich anvertraut? Geldzugang und verwaltung abgegeben? Das ist äusserst wichtig!
Was unternimmst du in Sachen Therapie und SHG?

Bleib stark, es lohnt sich! Schau nicht zurück, leb mit deinem Fehler und trage die Konsequenzen.

Hallo Hinterda,

erst mal grossen Respekt, dass du den Ausstieg geschafft hast, wielange bist du jetzt spielfrei?

Anscheinend musste dieser Tag auch bei mir kommen, ich werde alles dafür machen, dass dies auch mein letzter Spieltag war,  denn ich will mein Leben nicht mehr wegschmeißen.

Hallo wombelero,
du sprichst mir aus der Seele, vor allem die Situationen, wo man privat leicht genervt ist wegen einer Kleinigkeit und sich diese dann als Ausrede nimmt. Ich bin bereit meine finanzielle Unabhängigkeit aufzugeben, also meine Finanzen sozusagen abzugeben, alles.ist besser als diese Zustände, die man durch die Zockerei bekommt. Ich hab einige Oc Konten gesperrt, jedoch gibt es die leider wie Sand am Meer. In Realcasino bin ich gesperrt, bezüglich Therapie starte ich nächsten Donnerstag stationär und da kann ich auch wegen allen möglichen Anliegen, schuldenberatung etc Hilfe bekommen, hat mir meine Sozialarbeiterin gesagt, ich bin nämlich schon zur Therapie gegangen als ich das ganze Geld hatte, aus Angst es wieder zu verzocken, aber leider war ich für eine stationäre Therapie erst bereit, als ich alles verloren habe.

Hi und herzlich willkommen!

Lieben Dank, dass Du uns an Deinem Genesungsweg teilhaben lässt.

Sei bitte so nett und nutze nicht permanent die Vollzitatefunktion.
Das macht auf Dauer Deinen Thread nur unnötig lang und unübersichtlich.

Guckguck,
das Gefühl kenne ich auch, nur das es bei mir Roulette war.
Anders als viele hier bin ich allerdings der Meinung, will keinen Streit auslösen, nur meine Meinung teilen, das man seine Finanzen nicht abgeben sollte oder Konten sperren. Konten sperren hat mich so weit gebracht, das mein Hirn so gearbeitet hat----> welches Casino als nächstes? Wie umgehe ich die Sperre.
Ich denke, eine bewusste Entscheidung ist wesentlich wertvoller. Werde ich schwach, öffne ich die Casino Seite logge mich ein und konzentriere mich 5 min nur auf ein paar Fragen " Will ich das wirklich? Wohin führt mich das? Was würde es mir bringen?"
Und entscheide mich dann bewusst dagegen. Das gibt mir persönlich mehr innere Ruhe als alles andere. Aber da muss natürlich jeder selbst seinen Weg finden.

Erzähl mal einem Glückspieler, Spielen ist schlecht, wenn er nur gewinnt. Erst muss der Fall kommen, traurig aber in den meisten Fällen wahr.

P.s. seit 2 Wochen Spielfrei und im 5 stelligen Bereich im -
Liebe Grüße

Anders als viele hier bin ich allerdings der Meinung, will keinen Streit auslösen, nur meine Meinung teilen, das man seine Finanzen nicht abgeben sollte oder Konten sperren. Konten sperren hat mich so weit gebracht, das mein Hirn so gearbeitet hat----> welches Casino als nächstes?

Jeder muss für sich selber den Weg finden, mit der Sucht und dem Drang umzugehen. Wenn dein vorgehen für dich funktioniert freue ich mich darüber. Persönlich finde ich dies heikel, da du zwar jetzt gerade den Willen aufbringen kannst. Was aber, wenn du in 3-x monaten diesen Schwung nicht mehr hast? ärger bei der arbeit, etwas alkohol und schwupp hast du wieder einbezahlt. Du kämpfst hier gegen eine Sucht an, deine gehirnchemie wird dich manipulieren wollen.

Aber jedem das seine. Um willensschache Momente überbrücken zu können war bzw ist es wichtig für mich, die bank-Konten ausserhalb meiner reichweite zu haben bzw die Abrechnungen von meiner Frau verwalten zu lassen. Ich habe nach wie vor die Kreditkarten und kann jederzeit Geld abheben. Aber ich werde es spätestens ende monat meiner Frau erklären müssen. Dies hilft mir, gar nicht rückfällig zu werden. Und es hat auch etwas zu tun mit "vertrauen ist gut, kontrolle ist besser". Sie muss gar nicht fragen ob ich wieder rückfällig geworden bin, sie kann selber sehen wohin mein Geld geflossen ist.

Auch das mit den Casino-Konten schliessen: Schon klar, es gibt täglich neue Casinos, aber wenn man wenigstens diejenigen sperrt, be denen man stammgast war ist bereits viel erreicht. Im schlimmsten fall muss man sich halt so etwas wie gamban oder ähnlich installieren.

Welchen Weg auch immer ihr geht: Bleibt stark und hört auf den fetten Casino bossen mehr Geld zu geben...

Hi RageXD!

Nö, Du löst keinen Streit aus, wieso auch - Du redest ja von Dir.
Wenn der Weg für Dich so gangbar ist, ist doch alles wunderbar.
Was Du als "bewusste Entscheidung" beschreibst, ist vollkommen richtig.
Habe ich sie getroffen und steht sie auf soliden Beinen auch in schwachen Momenten, dann benötige ich weder Sperren noch "Finanzabgabe".

Dabei ist Letzteres eigentlich auch nicht Sinn und Zweck, wenn es dabei bleibt und sonst nichts gegen die Sucht unternommen wird.
Dies ist kontraproduktiv, wie ich am eigenen Leib erfahren durfte.

Ich empfehle immer ein temporäres Geldmanagement.
Temporär, damit eben die "bewusste Entscheidung" gestärkt wird und der gesunde Umgang mit dem gesetzlichen Zahlungsmittel trainiert werden kann.
Geldmanagement kann aber auch extrem weit ausgedehnt werden - in beide Richtungen.
So könnte Dir z.B. es schon etwas helfen, wenn hier und da jemand einfach einmal über Deine Finanzen schaut - und wenn es nur halbjährlich ist.
Du selbst würdest Dir eine innere Hürde aufbauen den Anderen nicht zu enttäuschen und damit Deine Entscheidung stärken.
Man kann aber auch die Finanzen komplett abgeben und sich ein Taschengeld geben lassen. Für Alles und Jedes an Ausgaben müssen Quittungen abgegeben werden usw.
Selbstredend gibt es dazwischen unzählige andere Möglichkeiten eines Geldmanagements - genau so viele, wie es Individuen gibt.
Abhängig mache ich das ausschließlich von der Persönlichkeit des Betroffenen.
Selbst wenn eine bewusste Entscheidung getroffen wurde, so kann die Person doch gleichzeitig labil sein.
Dabei unterstütze ich Womboleros Prämisse "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" vollkommen.
Wenn andere Personen finanziell vom Glückspieler abhängig sind, gilt dies auch für sie.
Doch so etwas wird ja im Rahmen des Geldmanagements untereinander besprochen.

Gut, dass wir darüber gesprochen haben ...