Guten Abend leibe Forumsmitglieder,

bin männlich, Anfang 30, Sportwettensüchtig und habe innerhalb der letzten Woche einen unglaublichen Rückfall erlitten und ich gehe gerade durch die Hölle.

Kurz zum Ablauf:
Ich war in etwa 10 Monate spielfrei. Was habe ich dafür getan? Anfangs sicherlich intensiv damit auseinandergesetzt und vor allem mit meiner Freundin darüber geredet. Sie ist die einzige Person die Bescheid weiß. Nach etwa zwei Wochen kommt dann der Alltag zurück und ich habe weniger Gedanken zum Thema Glücksspiel gehabt. Ich schaffe es dann immer wieder nach heftigen Spielphasen für mehrere Monate abstinent zu bleiben.
Letzte Woche war es dann wieder soweit. Ich habe ohne Not, wohl aufgrund einer Stresssituation auf ein Sportwettenkonto eingezahlt. Jetzt, 8.500 Euro später tritt die Ernüchterung ein. Ich habe zwischenzeitlich mehrfach die Möglichkeit gehabt bis zu 12.000 Euro wieder auszuzahlen. Clever wie die Buchmacher sind, konnte ich, blöd wie ich bin, die Auszahlungen wieder stornieren.

Jetzt bin ich einfach nur verzweifelt. Ich habe bestimmt schon insgesamt über 11 Jahre Spielsucht 150.000 Euro verzockt. Glücklicherweise habe ich noch keine Schulden, aber ich komme von der scheiße einfach nicht dauerhaft weg. Gibt es von euch Tipps nach langer Abstinenz einen Rückfall zu vermeiden. Auf welche Zeichen kann ich achten und welche Mechanismen können greifen um einen Rückfall zu verhindern.

Würde mich über eine angeregte Diskussion freuen! Vielen Dank

Guten Abend:

Deine Situation fasse ich zusammen:
Du hast 150.000€ in 11 Jahren verspielt!
Du hast nur deine Freundin in deine Suchtproblematik
eingeweiht!
Du sprichst beim letzten Vorfall von
einer Stresssituation!

Mein Kommentar/Tipps:

150k in 11 Jahren ist kein Weltuntergang, da du keine Schulden angehäuft hast sondern lediglich das Geld was du übrig hattest in deine Sucht finanziert hast!

Ich empfehle dir ein Gespräch mit deinen Eltern/ Familie zu führen über dein Problem Spielsucht, denn das wird dir gut tun, den Verlust zu schildern und das Fehlverhalten einzugestehen!

Wenn du mal wieder gestresst sein solltest dann empfehle Ich dir irgendwas von diesen Punkten zu machen:
1. Kaltes Bad
2. Warmes Bad
3. Sauna
4. Schwimmen
5. Waldspaziergang
6. Bier/Unterhaltung mit gutem Freund
7. Restaurant mit Freundin
8. Sportart/ Krafttraining (Verein)

Edit:

Selbsthilfegruppen wie "Anonyme Spieler"
sind auch was gutes für dich;)

Und generell auch mal darüber nachdenken warum du überhaupt Sportwetten machst;)

Ich persönlich war zum Beispiel spielsüchtig, weil Ich meine schlechten Schulnoten daurch kompensieren wollte^^

Mir ging es darum möglichst viel Geld in kurzer Zeit zu machen was sogar erst klappte aber dann wegen Gier am Ende zu nem fetten Verlust führte!

Man muss sich in anderen dingen den erfolg suchen/ erarbeiten: wie bei einer Sportart z.B. oder ganz wo anders;)

Hallo Mr. H,

Herzlich Willkommen,

das worüber ich zuallerst szolpere ist: Deine Freundin weiß von Deiner Spielsucht Bescheid, sie ist Deine einzige Vertrauensperson seit 10 Jahren, und hat Dir noch nicht den Kopf gewaschen, bzw. deutliche Grenzen aufgesetzt?
Das zweite ist das liebe Geld. Im Motat sind das im Schnitt = 1.136.36 € Davon müssen viele Familien ihren Lebensunterhalt bestreiten, und ich als Frührentner kann davon nur träümen.

Ich habe gespielt, weil ich durch meine Minderwertigkeitskonflikte keine Freundin fand, )ich war nicht gut genug für eine Beziehung=, und ich habe in meinem Beruf schlecht bezahlte Jobs gehabt, obwohl ich bis zur Erschöpfung gearbeitet habe.

Das Spielen wurde mir eine Ersatz für Liebesglück,
die "Spielgewinne" sorgten für Ausgleich und erhoffte Gehaltsaufbesserung…

Ich habe das beides überlebt, und das war ziemlich knapp!! In der Realität habe ich nicht nur Geld verloren, sondern ich wurde auch suizidar.

Ich möchte Dir negative Prognosen ersparen.denn Du schreibst ja, Dein Seelendruck schmerzt von Innen heraus.

Ich interpretiere es so: Du hast einen sehr verantwortungsvollen Berud, mit einem hohen Gehalt oder Besoldung. Der Streß im Beruf, und die mangelnde Zeit für Deine Freundin daher führen Dich in dieses Gefängnis der Sportwettsucht? Ich betone, das ist lediglich eine Projetion von mir!

Wie Hintenda geschrieben hat, Sport ist rin Werzeug, seine Gefühle wieder zu ordnen. Der Austausch unter Gleichgesinnten ist die Basis für Spielabstinenz, nicht nur bei mir. Ich gehe seit 30 Jahren in Selbsthilfegruppen.  Daraus haben sich drei Aufenthalte in Psychosomatischen Kliniken ergeben, so daß ich Heute spielfrei bin, und mit meinen Konflikten besser und selbstbestimmter umgehen kann.

Ich wünsche Dir einen Guten Neustart.
Andreas


siehe die Hotline - oben rechts 

Guten Morgen Mr. H!

Hmmm ... seit Mai letzten Jahres bist Du hier im Forum.
Seitdem hast Du mit dem von gestern Nacht 3 Beiträge verfasst.

Wie kommt mein Rückfall zustande? - Ich meine, dass ich mich zu wenig geschützt habe.

Schutzmechanismen sind nur Werkzeuge, die Dir bei der Genesung hilfreich sein können.
Genesung bedeutet aber Arbeit an sich selbst - und das mal mehr und mal weniger intensiv.

Was schreibst Du aber dazu:

Vor ca. 2,5 Jahren habe ich es meiner Freundin erzählt. Sie war sehr betroffen, begleitet mich aber bis heute mit voller Rückendeckung. Leider belasten sie diese Spielphasen auch immer wieder - sie ist mir und dem Wetten ja schließlich ausgesetzt. Wir treffen dann Regelungen, also Schutzmaßnahmen um die Sucht wieder einzudämmen und arbeiten gemeinsam daran davon wegzukommen. Das ist absolut nicht leicht!

Du sprichst also ausschließlich mit Deiner Freundin.
Einerseits ist das natürlich super. Andererseits kann ich mich dem Verdacht nicht erwehren, dass Du wahrscheinlich unbewusst die übliche Spielermanipulation bei Deiner Freundin durchziehst.
Heute bist Du leutseelig und versprichst das Blaue vom Himmel, doch Morgen ist es Dir schnurzpiepe, wie sich Deine Freundin fühlt und Du zockst wieder.

Wenn ich nun das erste Zitat noch einmal bemühen darf, plus das Zweite, dann frage ich mich, was das für Schutzmaßnahmen sind.
Sie lassen sich anscheinend leicht umgehen, bzw, kannst Du Deinen Einfluss geltend machen sie zu lockern.

Die 150.000 in den elf Jahren sind da das kleinere Übel, das große Spiel findet seit 3,5 Jahren bei Dir zuhause mit Deiner Freundin statt.

Puhh ... harter Tobak, den ich Dir da schreibe ... nicht wahr?
Sei Dir bitte gewiss, dass ich Dir das nur schildere, damit Du Deine Außenwirkung gespiegelt bekommst.
Es stecken noch nicht mal Spuren von "Vorwürfen" in meinen Worten.

Du bist wiederholt hier ins Forum gekommen, weil Du das eigentlich schon längst weisst.
Also möchtest Du es verändern und weisst bloss nicht wie.

Der Hinweis auf die Selbsthilfegruppen wurde Dir bereits gegeben.
Auch ich empfehle Dir dringend eine aufzusuchen.
Dort kannst Du Dich selbst spiegeln und dann auch Veränderungen in Dein Leben integrieren, wie Dir es eben gefällt.

Du trägst die Verantwortung für Dein Problem - nicht Deine Freundin.
Also ist es Deine Pflicht etwas für Deine Genesung zu unternehmen.
Über Erfolge oder Misserfolge kannst Du dann mit Deiner Freundin reden.

Fange an Dein Problem ernst zu nehmen.
Das hast Du bisher nicht gemacht.
Es lässt sich aber ändern - nicht wahr?

hallo mr.h.
dein rückfall ist sehr bedauerlich und zu gleich sehr traurig, was hätte man mit so viel geld machen können, jetzt haben die glücksspiel barone dein geld die können sich  schön ihren luxus leben damit finanzieren, du brauchst eine proffesionelle hilfe im notfall könntes du es auch selber finazieren nach anschein ferfügst du genug geld mittel dafür, tu es umgehend du wirst es nicht bereuen, ich wünsche dir viel erfolg gegen die spielsucht.
mfg

Hallo Mr. H .
Willkommen hier, wenigstens hast du nicht Schulden. Wobei ich mal befürchte, wenn du nicht umkehrst und wirklich aufhörst dann wird es sehr bald soweit sein. Will ja nicht schwarzmalen, aber mit der derzeitigen Virus-Krise dürfte die Wirtschaft leiden (hoffe es natürlich nicht!!) und gut bezahlte, sichere Jobs plötzlich weg sein. Wenn du dazu gehörst, und du deine spielsucht weiterhin ausübst, dann Hallo Kredite.

Scheinbar, so wie ich deinen Text lese, hast du zwar deinen Hang zum Spielen erkannt, bist aber noch immer mit einem blauen Auge davongekommen. Nur du kannst für dich entscheiden, ob aus dem erkennen deines Hanges bzw Sucht auch massnahmen folgen. Dazu musst du wirklich, ganz tief in dir, den entscheid fällen. Das darf kein lippengeständnis sein oder die Vernunft die etwas sagt. Du musst wollen und dann konkrete Massnahmen ergreifen.
Freue dich darüber, dass du keine Schulden hast.
Aber sperre deine Zugänge zu den Veranstalter.
Gib deine Finanzen ab, finde eine Regelung mit kleinem Taschengeld, begrenzeter Kreditkarte usw damit du nicht wieder am selben Ort stehst, wenn die Vernunft wieder aussetzt.
Finde ein anderer Zeitvertreib....

Als jemand, der sein Problem lange nicht ernst genug genommen hat (mit gutem Einkommen) kann ich dir wirklich nur raten, ernsthaft nachzudenken und Schritte zu unternehmen, damit aufzuhören.

Hallo Mr H,

wollte nur mal kurz reingucken ,aber 2oder 3 Sätze muss ich dir schreiben. Du spielst seit 11 Jahren,hast ne Menge Kohle verballert,aber nach 2 Wochen reden kehrt der Alltag wieder ein? Wenn du wirklich aufhören möchtest,musst du deinen Alltag völlig ändern. Dein Verhalten,dein bisheriger Alltag bringen dich zum Spielen. Du wirst einige an Arbeit vor dir haben und das beinhaltet mehr als reden mit der Freundin.
Verhaltenstherapie ( angelernte Spielroutine lässt sich wieder verlernen, Hauptgrund der Sucht suchen,es steckt immer was dahinter)   SHG, PC,Handy,Tablet....Sperrsoftware draufmachen,eventuell online Banking der Freundin überlassen oder sperren. Komm ins Handeln,Stillstand ist gefährlich.

LG Wolke