Hi Change!
Habe mir selber geschworen, dass es mein letzter Versuch ist das selber zu regeln.
Bisher hat es ja auch geklappt, auch wenn das Verlangen sehr groß ist.
Ich habe dies schon tausende Male gelesen, seitdem ich mich in der Suchthilfe bewege.
Es hat eigentlich bei all den Personen so gut wie nie funktioniert.
Wieso solltest ausgerechnet Du da eine der wenigen Ausnahmen sein?
Habe sogar selbst mal aus Scham und Furcht vor der professionellen Unterstützung gesagt: Mir kann keiner helfen!
Aber ich habe mich geirrt.
Gott sei Dank hat mich mein Schwager damals motiviert zur SHG zu gehen.
Da macht Dir keiner Vorwürfe - wir sitzen nämlich alle in einem Boot.
Bleiben wir bei dem Beispiel:
Stelle Dir vor, die Abstinenz käme einer Überquerung eines riesigen Sees gleich.
Wenn Du mit im Boot sitzt, dann ruderst Du im Takt mit den Anderen.
Wenn Du mal ausgepowert bist, dann lässt Du jemanden Anderes ans Ruder.
Trotzdem sitzt Du ja immer noch im Boot und schaust den Anderen beim Rudern zu.
Da fällt Dir auf, dass Jemand seine Kraft anders einteilt und somit ausdauernder rudert.
Der Nächste zeigt Dir jetzt erst richtig, wie Du Dich hinzusetzen hast.
Wieder der Nächste packt das Ruder anders an und überträgt somit seine Muskelkraft besser auf das Ruder.
Vielleicht gibt auch jemand den Takt vor und Du kannst beobachten, wie er sich dabei auf die Rudernden einlässt.
Er erkennt also die Gruppendynamik der Rudernden.
Wenn Du dies realisierst, dann wirst Du dies auch auf Dich assoziieren und Deine eigenen Stärken und Schwächen realisieren.
Solltest Du also erkennen, dass Dich die Kraft verlässt, lässt Du Dich früher auswechseln, anstatt auf Biegen und Brechen mitzuhalten und Dich zu überfordern.
Wenn Du jedoch alle im Boot bist ... naja, den Rest kannst Du Dir denken - oder?
Du kommst weniger schnell voran.
Das Boot bewegt sich alleine nur durch Deine Muskelkraft.
Machst Du eine Pause, dann driftet das Boot vielleicht ab.
Deine Rudertechnik bekommt auch keine Politur - von wem könntest Du es auch lernen - es ist ja sonst keiner da.
Vielleicht bist Du auch irgendwann so ausgepowert, dass Du Dich einfach treiben lässt.
Wenn wir spielfrei werden möchten, dann müssen wir Dinge "anders" machen als bisher.
Das funktioniert aber nur, wenn wir gewillt sind dafür etwas zu tun.
Im Moment, obwohl Du sagst, dass Du spielfrei bist, machst Du das, was Du bisher gemacht hast: Nichts!
Gut, Du beschneidest gerade Deine Zahlunngsströme in Richtung Glückspiel.
Doch ist das ein bemerkenswerter Kraftakt?
Was verändert sich dabei in Deinem Oberstübchen?
Wie werden auf diese Art Deine Automatismen in eine gesundere Richtung gelenkt?
Wie bekommst Du auf diese Art neue Sichtweisen präsentiert, denen Du Dich potentiell anschließen könntest?
Im Grunde ist dieses "Nichts tun" auch zocken - es ist das, was Du bisher gemacht hast.
Schnappe Dir mal einen Spiegel und stelle Dir dort die Frage: Was bin ich mir eigentlich wert?
Mag ich mich so, wie ich jetzt bin?
Wie möchte ich mich gerne sehen?
Was muss ich investieren, dass ich genau so werde, wie ich mich mir vorstelle?
Einleitend hatte ich ja geschrieben, dass ich diese Sätze schon tausendfach gehört und gelesen habe.
Doch diejenigen, die sich dann doch auf den Weg gemacht haben zur SHG, die haben sich hinterher gefragt, wieso sie sich selbst so dermaßen im Wege gestanden haben. Die SHG tat ihnen nämlich gut. Die anfänglichen Ängste wurden nicht bestätigt.
Also springe einfach über Deinen Schatten.