Unterstützen Sie unsere Arbeit Jetzt spenden!
Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
» Mittwochsgruppe    |    » Samstagsgruppe
     

Land will keine jugendlichen Lotto-Tester

  • 2 Antworten
  • 6616 Aufrufe
*

Offline Ilona

  • *****
  • 3.890
    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Land will keine jugendlichen Lotto-Tester
« am: 08 April 2008, 16:05:53 »
Koblenz: Land will keine jugendlichen Lotto-Tester 
 
Medium: SWR.de
Datum: 08.04.2008
  
 Das Land hat die Lotto-Rheinland-Pfalz GmbH aufgefordert, die Testkäufe durch Jugendliche in Lotto-Annahmestellen einzustellen. Die Lotto-Rheinland-Pfalz GmbH setzt sie ein, um zu überprüfen, ob der Jugendschutz eingehalten wird. Das hatte der rheinland-pfälzische Kinderschutzbund kritisiert.

Das Innenministerium hat nach eigenen Angaben als zuständige Aufsichtsbehörde nichts von den Tests gewusst. Es kündigte eine Prüfung an. Die Lotto-GmbH wurde aufgefordert, bis dahin auf die Testkäufe zu verzichten. Lotto-Geschäftsführer Hans-Peter Schössler hatte zuvor im SWR gesagt, das Vorgehen sei mit dem Innenministerium abgestimmt gewesen.

Der Kinderschutzbund hatte den Einsatz jugendlicher Test-Lottospieler heftig kritisiert. Dem SWR sagte die Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes, Iris Geißler-Eulenbach, Lotto-Rheinland-Pfalz unterstütze Jugendliche bei der Anstiftung zu einer Straftat. Das sei nicht mit der Würde des Kindes vereinbar. Dies sieht Schössler anders. Effektiver Jugendschutz sei nur durch solche Kontrollen zu erreichen, sagte er im SWR.

Jede dritte Lotto-Annahmestelle fällt durch
Die jugendlichen Tester sind landesweit im Einsatz, arbeiten verdeckt und erscheinen unangemeldet in den Annahmestellen. Erste Tests haben gezeigt, dass Jugendliche in jeder dritten Annahmestelle Lotto spielen konnten. Bei wiederholtem Verstoß verlieren die Annahmestellen ihre Lizenz.

In Rheinland-Pfalz gibt es etwa 1.250 Lotto-Annahmestellen. Mit ihrer Hilfe kassiert das Land jedes Jahr rund 170 Millionen Euro aus Lotterie-Steuern und Lizenzgebühren.

Jugendliche als Testkäufer heftig umstritten
Die Idee, Jugendliche als Testkäufer einzusetzen, ist schon länger umstritten. Im Herbst vergangenen Jahres hatte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) per Gesetz Jugendliche als Testkäufer von Alkohol, Zigaretten und Gewaltvideos zulassen wollen. Ihr Vorhaben stieß auf wenig Gegenliebe. Nach massiven öffentlichen Protesten hatte die Ministerin ihren Entwurf zur Änderung des Jugendschutzgesetzes im Oktober dann wieder zurückgezogen.

Weitere Infos unter:
http://www.swr.de/nachrichten/rp/-/id=1682/nid=1682/did=3371838/1fmzral/index.html
« Letzte Änderung: 08 April 2008, 16:08:12 von Ilona »

*

Offline Ilona

  • *****
  • 3.890
    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Land will keine jugendlichen Lotto-Tester
« Antwort #1 am: 08 April 2008, 16:17:06 »
Hallo ihr Lieben,

was sagt ihr zu dieser Meldung? Also, mich regt das auf! Testkäufe sind aus meiner Sicht ein wichtiges Instrument zur Einhaltung des Jugendschutzes. Da werden ja auch keine 8-jährigen losgeschickt. Das sind 16 - 17jährige, die vorher geschult und begleitet werden, die werden nicht zum zocken verführt. Was der Kinderschutzbund da angezettelt hat, dient nicht dem Jugendschutz. Im Gegenteil!! Schade, dass Frau von der Leyen diese wirklich gute Idee nicht weiterverfolgt hat. Die vorgetragenen Argumente werden zwar recht laut vorgetragen, sind aber ziemlich schwach auf der Brust. Eine große Studie konnte nachweisen: rund 3% der befragten Kinder und Jugendlichen wiesen ein problematisches Glücksspielverhalten auf. Das sind Zahlen, die dem Kinderschutzbund zu denken geben sollten. Ärger, Ärger..

viele Grüße, Ilona

*

Offline Mike

  • ****
  • 193
  • Es ist nie zu spät.
Re: Land will keine jugendlichen Lotto-Tester
« Antwort #2 am: 09 April 2008, 13:22:54 »
Hi Ilona,

verstehe das wer will. Gerade der Kinderschutzbund sollte großes Interesse daran haben das der Jugendschutz eingehalten wird.

Es ist schon "merkwürdig" das gerade der Kinderschutzbund diese sehr wichtigen u. begleiteten Kontrollen stoppen möchte.

Wo u. wie es endet, wenn es keine WIRKSAMEN Kontrollen gibt, hat das Bespiel der Casinobetreiber doch eindeutig gezeigt.

Entweder die Verantwortlichen vom Kinderschutzbund sind "realitätsfremd" o. glauben "Was nicht sein darf, dass ist auch nicht.

Die Verantwortung wird an die Betreiber o. das Personal der Lottoannahmestelle übergeben. Das hier ein "Interessenkonflikt" besteht sollte jedem klar sein.

Auch das Vorhaben, auffällige Lottospieler sollen auf Ihr Spielverhalten o. eine vorhandene Spielsucht angesprochen werden, sind alles "Luftschlösser". Die Anzahl der Betreiber, die freiwillig auf Einnahmen/Gewinn verzichten dürfte gegen Null tendieren.

Solange es keine WIKRSAMEN Kontrollen gibt, wird sich auch nicht viel ändern. BEISPIEL:
" Die Verhaltensweise der Casinobetreiber bis zum BGH Urteil 2005. Das Wegschauen u. Nichtstun der Politik.....

Es ist traurig, aber selbst der Kinderschutzbund ist anscheinend nicht in der Lage unsere Kinder, die Zocker von morgen zu schützen.

Vielleicht ist auch die Frage erlaubt, von wem wird der Kinderschutzbund finanziert? Hat der Staat weniger Einnahmen, dann.....

Es gibt halt Personen, die haben aufgrund Ihrer finanziellen Möglichkeiten sehr viel "Einfluß".

Wundern kann mich da so schnell nichts mehr.

Liebe Grüsse

Mike



 

Wir danken dem AOK Bundesverband für die Finanzierung des technischen Updates dieses Forums