Hi Thorsten!
Mensch, was hast Du es nötig Dir selbst Dein Ego auf Hochglanz zu polieren ...
Der Spieldruck ist aktuell nicht so hoch wie befürchtet, aber denke dass wird noch kommen. Aber auf diesen Moment bin ich vorbereitet.
OK, dann frage ich mal nach, wie Deine Vorbereitungen aussehen.
Dass der Suchtdruck kommen kann, liegt ja mehr als nur im Bereich des Möglichen.
Und was dann?
Eigentlich muss hier aber schon vorher angesetzt werden mit der Frage: Was kann ich tun, um den Spieldruck gar nicht erst entstehen zu lassen?
Ja, man kann ihm entgegen wirken. Gänzlich ausschließen lässt er sich natürlich nicht.
Also - was kannst Du hier und jetzt schon tun, um dem Spieldruck entgegen zu wirken?
Das ist ein verdammt komplexes Thema. Kennst Du Dich da schon aus?
Eine SHG ist ein Zusammenschluss Gleichgesinnter, die ihre Erfahrungen und Gedanken teilen.
Ihr Ziel ist es sich selbst besser kennen und verstehen zu lernen.
Wenn Du also irgendwann einmal doch in eine SHG gehst, dann benötigst Du die Bereitschaft an Dir zu arbeiten.
Das ist nichts Schlimmes - ganz im Gegenteil - es macht sogar Spaß.
Nicht jeder Mensch hat den gleichen Erfahrungsschatz im Umgang mit seinen Emotionen.
Das lässt sich aber erlernen - oder besser - erfahren, wenn Du in solch eine Gruppe gehst.
Du darfst Dich dort an den Erfahrungen der Anderen nach gut Dünken bedienen.
Und nun folge ich Deinen Worten in Deinem letzten Beitrag.
Erkennst Du die enorme Risikobereitschaft darin?
Du machst Pläne für die Zukunft - jonglierst in Gedanken mit Deinen Krediten wie Du was am schnellsten abbezahlst.
Was ist denn hier anders als bisher? Eigentlich nichts - oder?
Wo ist die Bereitsschaft aktiv an Dir zu arbeiten?
Vielleicht den Gründen der Sucht auf den Grund zu gehen?
Wieder nichts ...
Verabschiede Dich doch mal von dem Gedanken eine SHG wäre ein Straflager oder so ein amerikanisches Bootcamp.
Oder fühlst Du Dich gar als Versager? Wenn Du in SHG gehst, dann käme dies einem "Idiotentest" fürs Leben gleich?
Deine Argumentation ist gar keine - es sind Ausreden - Punkt.
Selbsthilfegruppe - ein zusammengesetztes Wort aus Selbsthilfe und Gruppe.
Ja, sogar die Selbsthilfe kann ich noch einmal splitten in die "Hilfe" für mich "Selbst".
Dort muss ich niemandes Erwartungen erfüllen. Dort bin ich - ich selbst.
Niemand zwingt mich etwas zu sagen - aber ich darf, wenn ich will.
Ich kann auch einfach nur zuhören.
Manchmal jammert jemand rum - mache ich das etwa auch?
Dann wieder lügt sich jemand in die Tasche - wenn ich das erkenne, wieso erkennt er es selbst nicht? Mache ich das in meinem mir eigenen Universum etwa auch?
...
Es gibt dutzende - ach was - tausende solcher Situationen, in denen ich mich mit den Personen assoziieren kann.
Da sind aber auch die anderen - die, wo jemand beschreibt, wie er ein bestimmtes Problem gelöst hat. Lässt sich das auch in meinem Lebensbereich anwenden?
Oder versuche ich doch lieber die ähnliche Sache, oder gar Alternative der anderen Gruppenmitglieder?
Was sind Emotionen? Welche Arten gibt es? Habe ich die Kompetenz sie zu erkennen? Lebe ich das Gefühl offen oder doch lieber im Verborgenen?
Was wäre hilfreicher für mich?
Kürzlich - in einem Workshop - saß ich Rücken an Rücken mit jemandem auf dem Boden.
Ziel war es den anderen fort zu schieben - das war die Aufgabe der Übung.
Dahinter steckte aber einfach der Sinn heraus zu finden, ob ich offen - oder verhalten, ggf. nach innen gerichtet agressiv bin.
Ich hatte kein Problem damit meine körperliche Kraft zur Lösung der Aufgabe einzusetzen.
Ich war nicht verhalten - hatte keine Scheu.
Das war mir vorher nie bewusst.
Nein, ich prügele mich nie - oder zwiebele jemanden aus Spaß an der Freude meine Faust über den Schädel.
Im Gegenteil - ich bin sehr harmoniebedürftig - mag keinen Streit. Ich freue mich, wenn Andere sich wohl fühlen in meiner Gegenwart.
Tja, was bringt mir die Erkenntnis jetzt?
Für die Zukinft? Keine Ahnung ... ich werde sehen was passiert, wenn es mal soweit ist das Wissen anzuwenden.
Für die Vergangeheit verstehe ich nun ein wenig mehr, wieso ich wie mal reagiert habe.
Aber Du bist ja vorbereitet - Du kennst das alles schon ...
Wieso sagst Du nicht einfach die Wahrheit und gibst zu, dass Du Schiss hast Dich einer Dir neuen Situation auszusetzen?
Hier musst Du nicht den starken Macker mimen. Wir haben alle unsere kleinen Ängste.
Ihnen kann aber die Macht genommen werden, wenn wir als Gruppe darüber reden.
Es ist also nicht die Frage, ob Du in eine SHG musst, sondern ob Du sie Dir gönnst.