Guten Morgen Costa und herzlich willkommen!
Zunächst einmal finde ich es super, dass Du über Deine Not sprichst.
Das ist nämlich die Voraussetzung, dass Du Deinen Genesungsweg erfolgreich beschreiten kannst.
Wir alle leben unsere Erfahrungen. Doch wir machen dabei eben nicht alle, die uns z.B. in einer solchen Situation wie Deiner, weiterhelfen können.
Dann, sofern wir dazu bereit sind, greifen wir auf die Erfahrungen Anderer zurück und reflektieren, ob wir sie für uns annehmen können.
Das Alles braucht Zeit - manchmal auch viel Zeit.
Daher - habe etwas Geduld mit Dir! Rom wurde nicht an einem Tag erbaut!
ich bin nicht in der lage an einer spielo vorbeizugehen ohne, dass ich ALLES was ich in der tasche hab zu verzocken!
Ich nehme jetzt mal meine Glaskugel zur Hand und frage:
Wenn Du in eine Halle gehst, nimmst Du Dir vor nur einen bestimmten Betrag zu verspielen?
Ich kann mich tatsächlich noch an meine aktive Zeit erinnern
Da wurde so etwas tatsächlich doch zu einem perfiden Spiel mit mir selbst, in der ich den Kontrollverlust vor Ort fabrizierte.
Tatsächlich aber beginnt der viel füher - zum größten Teil unbewusst.
So weiss ich ja, dass Geld mein Suchtmittel ist. Kein Suchtmittel - keine Suchtausübung.
OK, so ganz stimmt das auch nicht, denn Du könntest z.B. in der Halle Anderen zuschauen ...
Also haben wir schon zwei Punkte, an die wir ansetzen können:
1. Verbaue Dir mindestens bis nach der Therapie den Zugang zu Geld.
Wenn sie bereit dazu sind, dann lasse Dir von Deinen Elter oder Deiner Freundin ein Taschengeld geben, damit Du gerade immer so viel dabei hast, wie Du für den normalen Lebensbedarf benötigst.
Macht ein so genanntes Geldmanagement miteinenander. Also gemeinsames Haushaltsbuch einrichten - gemeinsam mit Deinem Geld auch planen.
Wie werden Schulden getilgt, was kannst Du Dir von dem, was übrig bleibt, gönnen.
2. Meide alle Lokalitäten, in denen Glückspiel zu finden ist. Wechsle ruhig die Straßenseite, versuche wenn möglich andere Routen zu finden - Hauptsache, Du suchst aktiv nach Aussen den Abstand. Wenn Du dies machst, wirst Du auch innerlich den Abstand suchen.
Punkt 3 hatte ich im Grunde auch schon angesprochen: Suche Dir eine SHG in Deiner Nähe. Das Reden hilft ungemein. Die Gemeinschaft - das gleiche Ziel - bindet.
Und - schreibe auch hier ruhig weiter. Gerade wenn Dich der Suchtdruck quält, dann kannst Du hier sofort Dampf ablassen und so wieder auf andere Gedanken kommen.
Punkt 4 ist jetzt etwas komplizierter: Wieso möchtest Du spielfrei werden?
Lasse bei der Beantwortung der Frage ruhig das Geld erst einmal weg.
Es geht bei der Frage also darum, was Dir wichtig ist. Es geht um Deine Ziele und wie Du diese erreichen kannst.
Aber genug davon erst einmal, mein Magen erinnert mich daran, dass er sich ein Frühstück genehmigen möchte. Ich werde ihm also diesen Gefallen tun ...
Wir lesen uns ...