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Wie helfe ich meinem spielsüchtigen Bruder?

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Re: Wie helfe ich meinem spielsüchtigen Bruder?
« Antwort #15 am: 19 Januar 2008, 06:07:18 »
@ ilona - danke für die adresse! ja, kennen wir. nur kennt er sie auch? bestimmt, denn vor seiner stationären therapie ging er ja auch regelmässig zu gruppengesprächen ins krankenhaus. aber wie ihr bereits meintet, muss er ja selbst was tun und wir sollten nichts hinter seinem rücken anfangen. auf jeden fall werden wir jetzt mal zu angehörigen-beratungsstellen gehen.

@ andreas - super, dass du es geschafft hast! wie meinst du das mit der hoffnung und der liebe? dass wir ihn nicht mehr lieben, sondern 'nur' noch hoffen? nein, so ist das nicht. er weiss, dass wir ihn lieben. und zu ihm stehen. wie können wir es nur schaffen, dass er sich uns wieder öffnet? wahrscheinlich nur, indem wir warten und er selbst wieder zurückkommt. oder wäre es besser, ihm immer wieder zu zeigen, dass seine lieben ihn nicht vergessen haben? natürlich ist dann immer wieder die 'gefahr', dass er glaubt, er bekäme eh alles von den anderen und bräuchte sich nur zu melden. ich weiss nicht. geld hat er ja nie von fremden bekommen. wie makara erzählte, wohl von seinen eltern aber nicht von seinen freunden oder mir.
er kam und kommt immer noch mit dem arbeitslosengeld und der notstandshilfe durch und will angeblich - laut eigenen aussagen - gar nichts mehr an diesem leben ändern, denn er bekommt geld vom staat, obwohl er nichts tut, das dreckige zimmer wird vom sozialamt bezahlt und das essen wird gratis ausgegeben von einer christlich-sozialen einrichtung. somit hat er alles, was man für ein (miserables) leben braucht. und er hat sich damit abgefunden.
so, was bleibt uns nun anderes übrig als zu hoffen und vielleicht etwas hilfe von beratungsstellen zu bekommen? die liebe, die wir/ich gerne aufbringen (würden) für ihn, ist ja da, aber er lässt sie nicht (mehr)an sich ran.
lg
dani

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Offline andreasg

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Re: Wie helfe ich meinem spielsüchtigen Bruder?
« Antwort #16 am: 19 Januar 2008, 18:43:56 »
Hallo dani,
vielleicht meine ich : In Liebe loslassen. Die Liebe hört doch nimmer auf. Und wenn der Bruder sein Leben so leben will, dann denke einfach an die Liebe.
Ich denke gerade an das Buch: Rasmus und der Landstreicher von Astrid Lindgren. Das hat uns die Mutter erst vorgelesen und dann haben wir den Film dazu im Puschenkino gesehen.
Mir hat das imponiert, wie locker und weise der Landstreicher sein Leben lebte.
Gut die Realität ist anders und in der Gegenwart auch einmal grausam. (Bis selber Hartz IV - Betroffener gewesen)und kenne mich  mit Behörden aus. Habe in der Zeit Freunschaft geschlossen zu einem Straßenzeitungsverkäufer und bewundere seitdem die Flaschensammler. Ich habe es lernen dürfen - unten zu sein .
Ich hoffe, Dein Bruder wird wieder vor der Tür stehen, wie auch immer . Wenn dann das Band der Liebe hält , öffnet sich jede Tür von alleine. Vielleicht sagt er dann: "Einfach nur wieder daheim sein, nur einen Ort finden, an dem ich mich wohlfühlte und nicht glaubte, daß es so ist".
Dani, Du weißt, dass Du es nicht einfordern kannst, sei denn bei Gott.
Genieße Dein Leben, Deine Freiheit, Du wirst sie brauchen.
Das wünsche ich Dir .
Schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Wie helfe ich meinem spielsüchtigen Bruder?
« Antwort #17 am: 21 Januar 2008, 11:37:49 »
lieber andreas! danke für deine positiven worte.
ich, dani, bin die freundin des betroffenen, nicht die schwester. daher wollte ich das mit der liebe nochmal genauer hinterfragen  ;). dies aber nur nebenbei. und mein leben zu leben ist schon richtig, aber am liebsten natürlich mit ihm und nicht nur mit den (verliebten) gedanken an ihn.

mittlerweile hat es sich aber zum glück bereits bestätigt, dass er weiss, welches leben sich besser anfühlt. und zwar genau das, wo die liebenden um ihn sind und wo er sich geborgen fühlt und 'sich gehen lassen kann'. im positiven sinne natürlich. ich meine, wo er sich nicht zu verstecken braucht, sich nicht zu schämen braucht, denn wie wir wissen, ist sucht eine krankheit und nichts, wofür man sich, wenn man mal drin ist, zu schämen braucht, sondern eben - hoffentlich - etwas daran ändern möchte. und genau das hat er in den letzten tagen für sich entschieden! er möchte da doch raus und alles ändern. am samstag war er endlich wieder erreichbar und kam auf uns zu. wir haben ziemlich lange über alles gesprochen und einige dinge besprochen, welche wir jetzt gemeinsam in angriff nehmen werden und ändern bzw. verbessern wollen.
von wegen - hoffnungslose fälle.
na, wie auch immer - ich bin sehr sehr froh und zurzeit gerade überglücklich, wie sich viele dinge nun zum guten gewendet haben.
ich melde mich bestimmt mal wieder!
danke für alles bis jetzt
lg
dani

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Offline Ilona

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Re: Wie helfe ich meinem spielsüchtigen Bruder?
« Antwort #18 am: 21 Januar 2008, 17:39:55 »
Das hört sich gut an! Es bewegt sich was.

alles Gute für euch

Ilona

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Offline andreasg

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Re: Wie helfe ich meinem spielsüchtigen Bruder?
« Antwort #19 am: 21 Januar 2008, 18:52:03 »
Hallo Dani,
sorry mit der Verwechslung!
Aber nch schöner ist dass er sich wieder auf Dich zubewegt.
Alles Gute
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Wie helfe ich meinem spielsüchtigen Bruder?
« Antwort #20 am: 15 Februar 2008, 10:55:37 »
hallo...
nun wäre mal wieder ein 'trockenes' monat, bzw. ein 'trockener' 1. erster im monat überstanden. mein freund ist von alleine - was ich bis zum selbst-überzeugenden-zeitpunkt nicht so ganz glaubte - zu der einrichtung gegangen, die zurzeit sein geld verwaltet [überwiesen bekommt und die miete abzieht (handy und versicherungen laufen über vaters konto)] - und hat beantragt, dass er nur noch € 20,- am tag ausbezahlt bekommen darf. es sei denn, dass ich oder ein elternteil - namentlich vermerkt - mitkämen bzw. selbst das geld abholen kommen würden. er möchte auf jeden fall aus der jetzigen situation rauskommen. wie das in zukunft aussehen wird steht selbstverständlich in den sternen. jedoch verstehe ich bis heute noch nicht, welche konsequenzen bzw. negativen aspekte auf mich zukommen könnten / werden, wenn ich den 'verwalter spiele'...
diese frage stelle ich erneut an ilona, oder auch an jene, die bereits negative erfahrungen damit machten....ist das wirklich keine dauerhafte lösung?

lg
dani

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Offline Ilona

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Re: Wie helfe ich meinem spielsüchtigen Bruder?
« Antwort #21 am: 15 Februar 2008, 11:09:50 »
Hallo Dani,

letztendlich kann dir -bzw. euch- niemand die Entscheidung abnehmen, wie ihr diese Frage künftig regelt. Ich gebe nur zu bedenken, dass Geld auch immer mit Macht zu tun hat. In einer Partnerschaft kann das fatale Folgen haben. Das Gleichgewicht ist empfindlich gestört. Und wie steht es mit der Achtung? Du würdest an deinen Partner Taschengeld auszahlen wie an ein Kind. Kann das gut gehen? Du würdest jedesmal Schiss kriegen, wenn er eine Änderung des Auszahlungsmodus vorschlagen würde. Oder wenn er mal mehr braucht. Wenn er dir was schenken möchte, muss er sich vorher die Erlaubnis holen. Da ist eine Menge Frustpotenzial. Es gibt wesentlich bessere Regelungen.

Soviel auf die Schnelle

viele Grüße

Ilona

Re: Wie helfe ich meinem spielsüchtigen Bruder?
« Antwort #22 am: 28 Februar 2008, 18:19:26 »
Ich kann dazu nur sagen das jemand der Spielsüchtig ist sein Problem nur selbst erkennen kann. Man kann ihm dabei nur helfen indem man ihn nicht noch mit Geld unterstützt. Mein Psychologe sagte mir mal: erst wenn du ganz tief unten bist und keine Hilfe mehr in aussicht ist, dann weißt du selber das du Hilfe brauchst.

Für Angehörige und Freunde tut das schon weh den Weg zu sehen den ein Speiler einschlägt, aber helfen kannst du nicht!!

Ich bin selber Spieler und wollte jahrelang keine guten Ratschläge hören.Erst als ich wirklich alleine da stand wurde mir alles klar.
Ich hoffe dein Bruder geht es auch bald so.


Gruß steve

Re: Wie helfe ich meinem spielsüchtigen Bruder?
« Antwort #23 am: 05 März 2008, 10:26:24 »
lieber steve,
ja. da hast du vollkommen recht. seine mutter bekam dieselben ratschläge von psychologen. erst muss er ganz alleine dastehen und werden ihm hoffentlich die augen geöffnet. und gsd traf genau das ein! und auch ich - seine freundin - trug passiv einen kleinen teil dazu bei. es geht "uns" zzt richtig gut. ein neuanfang. neue arbeit. weg von den geldsorgen (auf das spielen bezogen). unterstützung - keine finanzielle - durch familie und freunde. ja, wir haben bereits darüber gesprochen. es ist sein eigener wille, wunsch, aus allem rauszukommen. ganz tief unten war er schon. jetzt geht es aufwärts.
das einzige, was mich erschreckt sind 1. die rückfälle, die hier und auch wo anders immer wieder angesprochen und erzählt werden, auch jahre danach. grad bei dieser krankheit. aber das nehm ich in kauf. wir lieben uns einfach zu sehr... und noch sind ja nur wir beide davon unmittelbar betroffen, keine kleinfamilie...

@ilona...ja, das geschenke'problem' zb: ich habe ihn so kennengelernt. als arbeitslosen, mittellosen, ohne perspektiven. auch damals hätt ich mir niemals etwas grosses erwartet. sind es nicht die kleinen dinge, die zählen? der gedanke an den anderen? das persönliche? bei uns beiden ist es zumindest so. ich hab mich auf ihn eingelassen, bin kein material girl, erwarte mir also niemals teuren schmuck, eine geschenkte reise, markenklamotten, etc. und da sind wir beide zum glück derselben meinung. etwas selbstgemachtes zb kostet nicht die welt - es ist persönlich, kommt von herzen und hat viel mehr tiefgang und bedeutung. und kleinigkeiten kosten nicht die welt. stehen 'kommerzielle feiertage' an ist es glaub ich kein problem, alles etwas lockerer zu sehen. kommt m e i n geburtstag weiss ich das auch, obwohl ich auch dann kein teures geschenk erwarte. und immerhin ist da noch seine familie, die sieht, dass sich alles zum guten wendet - warum dann nicht mal papa, mama oder schwester fragen, ob die ihm geld leihen, um mir was zum geburtstag kaufen zu können? is ja nur ein beispiel. in der praxis siehts eh anders aus....
na, und wenn er mal mehr braucht - ER ist derjenige, der auf mich zukommt und sagt wofür. würde er da rumstottern anfangen - na klar, dann schlügen meine alarmglocken. logisch.
aber: wie schon so viele sagten: ER muss das alles wollen!

es geht da glaub ich nicht um so eine art taschengeld - klar, anfangs schon - wenn er zur arbeit geht, dann heisst es: ich hab nix mehr - bekomm ich (bitte) ein jausengeld? aber ich versuche immer so viel bargeld zu haus zu haben, dass automatisch zw. 5 und 25 euro in der früh am tisch liegen, ohne dass er danach fragen muss. er hat immer genügend geld, um kollegen/-innen oder freunde/-innen zb in der mittagspause oder nach der arbeit einladen zu können, ohne irgendwas preisgeben zu müssen oder denen auf der tasche zu liegen. er hat auch seine freiheiten.

es war auch sein wunsch, nicht mehr als ca. 40,- euro in der tasche zu haben, denn alles, was mehr als 50,- vorhanden ist, könnte dzt noch gefährlich werden.

wie es in zukunft aussehen wird, wissen wir natürlich beide nicht, aber die jetzige lösung ist für mich/uns einwandfrei. klar, auch für mich ist das alles neu - und hab ich selbst mal nicht genügend bargeld zur verfügung mach ich mir vorwürfe, denn dann könnte er sich als 'bettler' fühlen...aber wie gesagt: alle vorschläge kamen von ihm selbst. er erzählte dies auch seinem damaligen betreuer, welcher sofort meinte: wenn die freundin (also ich), das nicht mehr möchte, usw. dann sollte ich das sofort sagen und den job als 'finanzminister' beenden.

wir fühlen uns gut damit zzt und was die zukunft bringen wird steht natürlich in den sternen - lang lebe die natur und das universum...gg...ich seh das nicht so eng. die wahre liebe besiegt alles...

lg
dani



Re: Wie helfe ich meinem spielsüchtigen Bruder?
« Antwort #24 am: 06 März 2008, 21:47:00 »
Ich finde das richtig gut das Du so zu ihm stehst. Manch andere Frau hätte ihn sicher schon verlassen. Was mir zu denken gibts sind , nach deiner Aussage, mehrere Rückfälle.
Rückfälle können schon mal vorkommen aber wenn es zu viele sind bilde ich mir fast ein das er doch nie wirklich mit spielen aufgehört hat. Spieler sind ja leider auch perfekte Schauspieler und tun alles um ihre Sucht zu befriedigen. Sei da doch etwas vorsichtig.
Das größte Problem ist ja meist, wenn alles gut läuft(wie Arbeit , Beziehung) das man dann auch keinen Drang verspürt spielen zu gehen, erst wenn man ja flüchten will weil die Welt nicht stimmt geht man wieder spielen. ER darf halt nie vergessen das er ein Spieler ist und deswegen sind Selbsthilfegruppen oder auch solche Foren ein guter Weg das man sich immer wieder daran erinnert ein Spieler zu sein.

Ich wünsche euch jedenfalls alles Gute und hoffe das ER es im Griff hat.

Gruß steve

Re: Wie helfe ich meinem spielsüchtigen Bruder?
« Antwort #25 am: 13 März 2008, 10:19:27 »
hallo steve,
tja, freundinnen hatte er bislang noch nicht so viele. und ich hoff doch insgeheim, dass ich die letzte sein werde...gg. wir lernten uns über den beruflichen weg kennen und verliebten uns erst 3 jahre danach. innerhalb dieser ersten jahre lernte ich ja seine persönlichkeit und seine probleme als 'aussenstehende' kennen. durch die alkohol- und spielsucht wusste er ganz genau, dass er da sicher nicht leicht eine pertnerin finden kann und will. na, so ist es nun mal...aber dies eine andere geschichte.

die rückfälle - seien sie häufig oder weniger oft - sind doch 'normal' - wie ich bereits lernte. er muss halt nur immer wieder daran denken, dass ein leben ohne diese süchte besser, wertvoller und lukrativer sind. und das hält er sich trotzdem immer wieder vor augen. die lügereien und die versteckthalterei sind zum glück schon passé. hat er mal einen rückfall (gehabt), dann sucht er nicht mehr nach ausreden. er schreit nach hilfe! er belügt sich nicht mehr selbst und sagt auch immer wieder, dass er das allein nicht schafft. warum sollte ich also da nicht zu ihm stehen? er hat sich oft selbst belogen, und in weiterer folge auch mich und seine familie. jetzt spricht er schon offen darüber, wenn nicht mit der familie, dann wenigstens mit mir. und das immer.
ich möchte hier nichts schön reden. es ist zum glück wirklich so! früher verkroch er sich tagelang und war unerreichbar - wie bereits erwähnt. jetzt kommt (kam) er am selben tag nach hause und ich/wir wussten, was passiert war. für aussenstehende - wie zb mich - ist es wohl auch nicht einfach. wie soll man/frau reagieren? vorwürfe sind bestimmt der verkehrte weg. schweigen vielleicht/höchstwahrscheinlich auch. ich warte meistens, bis er zu reden anfängt. und wenn nicht, dann hat er selbst daran zu nagen.

wie gesagt, es gibt noch keine direkte familienplanung, aber ich weiss, dass ihm die beziehung, inkl. geregelter arbeit und eine somit hoffentlich verbundene 3-..?..same zukunft, wichtiger sind als diese verdammte krankheit!

ich meinte im vorhergehenden post eher die rückfälle der anderen - mir unbekannten - betroffenen. anscheinend ist diese sucht am schwierigsten zu bekämpfen. alkohol wird überall angeboten - im speziellen leider auch im freundeskreis. das kennt wohl jeder.
'sei kein weichei' 'ein bier macht ja nix' 'wer trinkt schon cola an einem samstag-abend' usw. kennt wohl jeder.
beim spielen gibts diesen druck nicht von aussen sondern von innen. jeder spieler macht sich diesen druck selbst und freut sich meistens sogar drauf. (glaub ich halt).
ich persönlich habe halt noch eine(n) freund(in) oder arbeitskolleg(i)en erlebt, der mich zum casino-gang gezwungen hat.

wie auch immer, am meisten angst hab ich vor einem rückfall, der vielleicht in ein paar jahren passieren wird / kann. denn darüber las ich hier bereits einiges.
wenn zb jetzt ein kind oder mehrere da sind, die arbeit passt, ich vielleicht auch wieder arbeite und nicht mehr den finanzminister spiele und er plötzlich aus dem nichts heraus 'wieder mal' spielen geht..... was ist dann? oder kann ich wirklich auf ewig auf sein geld 'aufpassen'? irgendwann sagt er vielleicht, dass er wieder ein eigenes konto möchte....
na, die gegenwart klappt ja wirklich perfekt, aber die ferne zukunft macht mir natürlich sorgen...
jedoch wegen irgendwelchen aktionen, die nicht unbedingt mal passieren mögen, will ich die beziehung nicht aufgeben. das wär glaub ich zu egoistisch und für mich (***verliebt bis über beide ohren - auch wenn's erst ein jahr ist***)unvorstellbar.

man lebt ja nur einmal und solange ich weiss, dass er davon wegkommen will stürz ich mich kopfüber da rein, ohne dass ich meinen klaren kopf dabei verliere...

bb
dani

Re: Wie helfe ich meinem spielsüchtigen Bruder?
« Antwort #26 am: 19 März 2008, 19:02:09 »
hee Baron

verzieh dich aus dem Forum.

dein Mist will hier keiner kaufen.

funman

Re: Wie helfe ich meinem spielsüchtigen Bruder?
« Antwort #27 am: 22 April 2008, 10:40:49 »
@funman - wer ist baron?  ???

hallo, melde mich mal wieder - hoffentlich nerv ich euch nicht schon?
ich habe mittlerweile verstanden, welche nachteile ein finanzminister in einer beziehung spielen kann.
nun will ich mal kurz meine/unsere neuesten probleme loswerden - objektiv betrachtet klingen sie so verständlich, einfach und sich-selbst-erklärend...beziehungsmässig und im individuellen fall sind sie selbstverständlich nicht so simple zu klären und abzuhaken...ich hoffe, ihr habt ein ohr/auge dafür...also:

ich habe immer nachtdienst, d.h. dass mein partner (ex-spielsüchtiger mit immer wiederkehrenden rückfällen) ab ca. 21 uhr immer alleine bei mir zu hause ist. vor einigen wochen hatte ich wieder nd (nachtdienst) von freitag auf samstag und wusste und sagte ihm auch, dass ich meine schicht bis 11 uhr vormittags verlängern müsste. für samstag abend machten wir aus, dass wir gemeinsam zu einem grossevent unserer stadt gehen würden - mit viel lifemusik von lokalen bands, bekannten und unbekannteren usw. - auf jeden fall ein 'highlight'. ich meinte am tag zuvor, dass er mich von der arbeit abholen könnte, wir dann gemeinsam einkaufen fahren und die eintrittskarten für besagten abend besorgen würden. die ganze nacht beim nd freute ich mich darauf. ich liess ihm noch 10 euro am tisch am vortag, falls er hungrig werden würde, oder was auch immer....a bissl taschengeld 'muss' ja sein. was ich nicht wusste, bzw. übersah, ist, dass er selbst noch euro 15 in der tasche hatte. ist ja nicht so viel...aber:

ich wurde natürlich nicht abgeholt um 11 uhr. nach der 'doppelschicht' ging ich also nach hause und er schlief gerade seinen rausch aus. ich öffnete das fenster, warf ihn aus dem bett und stellte ihn zur rede. klar, nur das fortgehen wär ja kein problem. aber espassierte das 1. mal das, was ich mich nie zu träumen wagte: er war in meinem sparschwein...ich war so sauer und aufgewühlt und gekränkt und ... was weiss ich.

nachdem er ein wenig munterer war und ansprechbar versuchte ich alles aus ihm rauszubringen. letztendlich 'beichtete' er mir alles - anfangs war ihm nur fad und er dachte: ja, ich hab jetzt ca. 25 euro in der tasche, da kann ich mal in die stadt schauen. auf ein paar bier...dann wer er alkoholisiert und hatte wieder das spielen im sinn. er wusste, dass in seinem auto noch ein paar münzen liegen...ging also mit dem geld, was noch übrig war zum 'kleinen spiel'. da das bald weg war ging er nach hause und griff mein sparschwein an. dann ging er wieder raus. als dieses geld weg war ging er wieder heim (wir leben in einer kleinen stadt und alles ist gleich um die ecke sozusagen). er durchsuchte meine kleidung - hosensäcke, jackentaschen, ... und nahm alles mit, was er fand...
als er mir das erklärte, weinte er. ja, von euch aus betrachtet ist es einfach zu erklären - ich wurde weich und verzieh...   wir sprachen aber mindestens 3 stunden darüber. anfangs meinte er, er werde sich wieder zurückziehen um mich vor ihm zu beschützen... fein. jedoch meinte ich, dass weglaufen einfach keine lösung wäre. er hätte doch das problem und wäre krank. nicht ich. so gab er 'mir die geteilte schuld', dass er ja nie nach mehr taschengeld verlangte und ich einfach zuviel geld frei zuhause herumliegen hatte.
tja, einerseits hat er ja recht, aber das gab ich nicht zu. ich erklärte ihm, dass ER den willen zum aufhören haben muss, das gestohlene geld zog ich ihm dann von seinem geld welches ich verwalte ab. ich meinte, dass ich da nicht reingeboren wäre und nicht für alles eine lösung wüsste. er widerum meinte dasselbe - er sei da auch nicht reingeboren und alles andere als glücklich darüber. durch den alkohol kommt das wurschtigkeitsgefühl und dann die resignation.

ich seh die spielsucht absolut als krankheit und stehe daher nach wie vor zu ihm. erwähnte aber auch das nicht mehr vorhandene vertrauen und den wiederaufbau desselben ... die liebe besteht ja nach wie vor! verzweifelt bin ich noch nicht, immerhin habe ich 'genug' geld und er seit 1 woche wieder eine neue arbeit. nun pass ich halt noch mehr auf, wieviel taschengeld er bekommt...

schwierig, aber es wird schon. früher sagte ich immer - bei geld hört die freundschaft auf. aber er braucht hilfe und unterstützung und ein rückzug seinerseits würde ihm nicht weiterhelfen....

lg und bb
dani


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Offline Chris

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Re: Wie helfe ich meinem spielsüchtigen Bruder?
« Antwort #28 am: 22 April 2008, 11:33:43 »
Hallo Dani,

Deine Geduld mit Deinem Freund ist bewundernswert ! Ich weiß nicht, ob ich soviel Geduld aufbringen würde.

Was ich bei Deinem Text depremierend finde ist, das Du ihm (meine Interpretation: gönnerhaft) noch 10 Euro daläßt, bevor Du zur Arbeit fährst.
Andererseits, ich wäre damals nicht mit 10 oder 20 Mark/Euro in die Spielhalle gegenagen, da hätte sich der Weg dahin ja gar niht gelohnt...lach, aber da hat ja jeder seine eigenen Grenzen.
Ziemlich ärmlich für Deinen Freund hört sich an, wenn man schon das Kleingeld aus allen Taschen sucht, damit man noch zocken kann. Da kommt mir das Bild von Robert Mitchum in den Sinn, als Säufer im Salon, wo jemand nen Dollar in den Spucknapf wirft. Er muß nur den Dollar rausholen, wenn er noch einen trinken will und er steht da und überlegt ob er den Dollar rausholen soll....

Ich denke, Dein Freund braucht dingend eine Alkohol- und Spielentzugskur! Wenn er mit dem saufen nicht aufhört, kriegt er auch das Spielen nicht in den Griff. Da hilft alles einteilen von Dir nicht.  Scheint mir so, als ob Du das einzige bist, was ihn noch davon abhält, am Bahnhof Platte zu machen.

Grundsätzliches zum Geldeinteilen, will ich mal erzählen, wie ich das damals gemacht habe (bei mir hat es jedenfalls funktioniert): Ich habe meinem Vater meine Kontoführung übergeben. Nach Abzug alles festen Unkosten, Kredit, Miete, Strom, Telefon, GEZ, etc. habe ich 1/4 des restlichen Geldes (damals ca. 140-170 Mark pro Woche) jeden Samstag bei meinen Eltern abgeholt. Ich fuhr sowieso Samstags zu meinen Eltern, wir haben zusammen gefrühstückt. Ich mußte nicht nach dem Geld fragen, es lag immer an der gleichen Stelle (Schublade) ich habe es einfach rausgenommen. Nach dem Frühstück bin ich tanken gefahren (mußte jede Woche ca 500 km fahren) und danach einkaufen (Zigaretten, ein paar Lebensmittel etc.), dann waren per se schon 100 Mark weg. Für die kommende Woche hatte ich dann noch 40-70 Mark.
Ich wußte, ich mußte mit den 170 Mark eine Woche auskommen und es war auch niemand da, der mir den Kühlschrank gefüllt hätte, wenn ich es verzockt hätte.
die DM kann man heute leicht 1:1 in Euro umrechnen, von der Kaufkraft her.
Nach ca. 3 Jahren habe ich es dann wieder selber übernommen.

Aber wie gesagt, Dein Freund muß erstmal clean werden !

Gruß

Chris
Ist wie immer, nur meine ganz private Meinung....

Re: Wie helfe ich meinem spielsüchtigen Bruder?
« Antwort #29 am: 24 April 2008, 08:47:24 »
lieber chris,
danke für deine worte. wie gesagt, ich bin da nicht hineingeboren - aber ich seh ihn als eine art lebensaufgabe - mit leichtem zynismus im hintergrund natürlich. das mit dem 'taschengeld' wie du es durch deine familie beschriebst, ist ja bei uns so ähnlich. und er wollte es auch so! 'liebling, du weisst ja, was ich an 1 tag verbrauche, gib mir bitte nicht mehr...' und wie gesagt: es waren nicht euro 10 - er hatte ja noch was in der tasche und fand in meiner jacke nochmal euro 35. ja, vielleicht ist das für dich nicht viel geld - und ich kann mich in einen spielkranken nicht hineinversetzen, aber er sagte mir schon vor einiger zeit, dass ab ca. euro 30 die gefahr noch ziemlich hoch wäre.

das mit dem alkohol is so ne sache - auch ich trinke ab und zu gerne einen über den durst. am wochenende, nach der arbeit, wenn ich frei habe. und so denke ich, dass jeder erwachsene das mit sich selbst vereinbaren sollte, wieviel er verträgt...natürlich, wenn auch dies zu einer krankheit wird/wurde siehts wieder ganz anders aus. naja, auf jeden fall drück ich da noch ein auge zu wenn wir gemeinsam unterwegs sind - oder besser gesagt: ich kann ihn ja nicht bevormunden oder gar entmündigen!! bei der spielsucht flehte er bereits des öfteren um hilfe und dass er es allein nicht schafft, beim alkohol...naja. da bin ich glaub ich auch weniger konsequent.

eine 2-monatige therapie hat er ja bereits hinter sich - ich finde es wichtig, dass er sich drauf und dran macht, sich wieder ins normal social life zu integrieren. mit arbeit - d.h. einer struktur in seinem tagesablauf, freunde treffen, viel unternehmen...ich bin da äusserst zuversichtlich. und warum sollte ich da nicht zu ihm stehen?

mittlerweile wird der gehalt wieder seinem vater überwiesen und wenn 'wir' nix mehr haben, überweist er mir für meinen freund wieder was. ich geh da noch immer zuversichtlich an die sache ran und möchte - auch laut seinen aussagen - mit ihm eine gemeinsame zukunft aufbauen.
und bitte: seht das nicht als zweifelhaften versuch meinerseits mich an jemanden zu binden...es gibt doch so viele leitsprüche: >>> wo die liebe hinfällt >>> gegensätze ziehen sich an <<< auch negatives, wie >>> liebe macht blind >>> und ich sehe alles durch die rosarote brille <<< naja, nach über einem jahr kennen wir uns schon ziemlich gut, sind trotz allem frohen mutes. selbstverständlich gibt es ups and downs, aber wo kommen die nicht vor?

er möchte nie wieder um abgelaufenes essen schnorren, in keinem verschimmelten zimmer leben, versoffene tage ohne struktur haben ...
ich möchte nie wieder für mich alleine kochen, meine unverschimmelte wohnung alleine auf trab halten, freie tage versoffen verbringen ...
ergo: wir lieben uns...wie schon zig mal erwähnt. also rein in diese 'abnormale' beziehung mit viel freude, lachen, liebe, problemchen, und vor allem füreinander da sein.

ich hatte zum beispiel im winter vorigen jahres eine unterleibs-op (nur nebenbei erwähnt) - und er war jede sekunde für mich da. kam in der mittagspause ins kh, rief mich ständig an - meinte, er stehe zu mir, egal was passiert. denn was sich bei einer person im kopf und im herzen abspielt sei wichtiger als alles andere. jegliche(r) krankheit oder verlust etwaiger körperteile (krass ausgedrückt) wären nicht so wichtig wie das, was der mensch in seinem herzen trägt = seine worte. also bitte - wir stehen zueinander und der rest ist nebensächlich. das wird schon.

in diesem sinne
einen schönen tag noch
dani

 

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