Hi Wolke!
Entschuldige die Verspätung ...
Schon kurios ... durch die Thematik hier habe ich jetzt auch noch mal nach langer Zeit vom Glückspielen geträumt.
Allerdings unterschied sich der Traum von allen bisherigen.
Jemand anders spielte, und ich saß daneben - konzentrierte mich aber auf irgend etwas Anderes, was in der Örtlichkeit passierte - keine Ahnung, was es war.
Somit fehlte das schlechte Gewissen - brauchte mir keine Gedanken um Geld oder Lügen zu machen.
Ich wollte aber die damals übliche Risikoleiter immer wieder versuchen hoch zu drücken, wenn der Spieler nicht aufpasste - und war doch jedes Mal zu spät dran.
In der Realität berühre ich die Automaten heute nicht mal.
Es ist schon passiert, dass die Wirtin in meiner Dartkneipe kein Kleingeld hatte für unsere E-Darts.
Also bat sie mich es am Glückspielautomaten zu wechseln - was ich aber kathegorisch ablehnte.
(Zu der Zeit gab es dieses Gedöns mit der Umbuchung in Punkte als eigentliches Spiel noch nicht.
Ich hätte also +- 0 den Schein in Münzen wechseln können.)
l, da ich bei manchen Dingen merke,dass ich sie nicht mit der Ernsthaftigkeit angehe ,wie ich es eigentlich sollte.
Da sind wir wieder bei meiner ewig unbeantworteten Frage: Wann ist genug, wann zu wenig und wann zu viel?
Wer gibt Dir denn die "Ernsthafigkeit" vor? Kollidiert sie vielleicht nur mit Deinem Tempo?
Wenn dieses für Dich gerade so machbar ist, dann sind vielleicht Deine Erwartungen an die Ernsthaftigkeit zu hoch?
Bei manchen Sachen wird mir das erst hinterher bewusst und dann erschreckt man sich doch sehr, wenn jemand einen darauf aufmerksam macht
Also erst einmal - das ist doch vollkommen ok so! Du musst nicht alles wissen! Du musst nicht immer alles perfekt machen! Du darfst Fehler machen!
Das gilt für uns alle - wir sind Menschen - wir haben Fehler und wir sind allesamt nicht perfekt.
Es gibt sogar den Spruch, dass erst unsere Fehler uns ausmachen!
bei manchen Sachen sehe ich es lockerer als andere,ähnlich wie Born mit dem Spiel mit dem geschenkten Bonus.
Auch das ist ok! Born hat aber für sich die richtigen Schlüsse daraus gezogen, so wie ich das sehe.
Und Du machst das, so wie ich Dich lese, genau so.
Erst kürzlich ist mir da auch etwas im real live passiert, wo ich mir im Nachhinein gerne selbst in den Hintern gebissen hätte.
Ich wollte Jemandem etwas Gutes tun - aus Freundschaft und Dankbarkeit und habe vollkommen übersehen, dass ich die Gefühle jemand anderes verletzt habe.
Wir haben darüber gesprochen - ich habe mich aufrichtig entschuldigt und die Person hat mir verziehen.
Dieser letzte Punkt ist so wichtig!
Wenn die Person mir verzeihen kann - liegt es dann nicht nahe, dass ich mir auch selbst verzeihen kann?
Ich habe hierbei meine Schlüsse und auch meine Konsequenzen gezogen, damit ich so etwas in Zukunft erst gar nicht mehr nur in Erwägung ziehe.
Muss das denn nicht auch für mich reichen, wenn für die andere Person bereits die Entschuldigung gereicht hat?
Gehe bitte nicht zu hart mit Dir zu Gericht!
Schaue mal, was Du bisher alles schon erreicht hast. Ist das nicht klasse?
Wie oft hast Du mit Dir gehadert und hast Dein Ziel trotzdem nicht aus den Augen verloren?
Dieses alles - jetzt sofort und dazu noch perfekt - ist typisch für einen Glückspieler (habe ich mir von den Profis sagen lassen
).
Wenn Du es schaffst, geduldig mit Dir zu sein, wirst Du auch Deine "Fehler" akzeptieren.
Wobei ich das Wort für mich so definiere, dass es Wiederholungen impliziert.
Du lernst aber ja daraus und veränderst daraufhin ... fällt Dir ein besseres Wort dafür ein?
Deine Träume, wie meine, deuten darauf hin, dass wir die Thematik Glückspiel irgendwie verarbeiten.
Das machen wir aber auch mit anderen Themen, die uns beschäftigen.
Fällt Dir da gerade etwas ein? Etwas Alltägliches?
Wahrscheinlich nicht - oder? Viel zu omnipotent beherrscht das Glückspiel unsere Gedanken.
Angst vor einem Rückfall habe ich definitiv nicht! Aber ich habe Respekt vor einem potentiellen Rückfall.
Vor Jahren schon habe ich die SHG verlassen. Doch ich habe mich immer in SHFs ausgetauscht.
Hier sehe ich, wohin ich mich selbst weider versetzen kann, wenn ich unachtsam werde.
Da diese Unachtsamkeit aber immer ein längerer Prozess ist, bevor es zum Rückfall kommt, darf ich ruhig auch einmal kurzzeitig unachtsam sein, wenn ich diesen Prozess wieder unterbreche mit Achtsamkeit.
Der Umgang mit den Träumen vom Glückspiel gehören für mich auch zur Achtsamkeit hinzu.
Ich könnte ja auch vom Glückspiel träumen und wie damals im Wachzustand all meine negativen Gedanken und Gefühle verdrängen.
Das sollte im Schlaf doch eigentlich viel einfacher sein - oder nicht?
Doch stattdessen erleben wir im Traum genau das, vor dem wir Angst haben.
Es wird uns ein Spiegel vorgehalten, in dem wir erkennen, was wir nicht mehr wollen.
Das führt zu dem, was wir uns für unser Leben wünschen!
ch sehe aber auch in der Gruppe,dass es Menschen nach Jahren der Spielfreiheit wieder in die Tiefe reißt.
Ja, das habe ich auch leider oft genug erlebt.
Trotzdem treffen sowohl Du, als auch ich, immer unsere eigenen Entscheidungen.
Ich kann niemals Deine treffen - immer nur meine - umgekehrt gilt das Gleiche.
Es bringt also nichts Angst zu verspüren, ob jemand anderes "falsche" Entscheidungen trifft.
So lange ich mit Respekt meine Krankheit betrachte, bleibe ich auch wachsam.
Also müsste ich eher Angst vor dem Verlust des Respekts verspüren, als vor dem Rückfall.
Dem sorge ich aber ja vor ... und benötige die Angst gar nicht.
Wenn ich aber vorsorge, dann bedingt das auch, dass ich mir selbst vertraue.
Dieses Vertrauen basiert auf meinen teilweise gar nicht zu artikulierenden Abstinenzentscheidungen.
Wie sehen Deine aus? Sind sie fundiert?
Vertraust Du Dir?
Wie viele Jahre sind die Mitglieder in deiner SHG durchschnittlich schon in der Gruppe und wie viele Mitglieder verlassen sie nach 1-2 Jahren oder kürzer?
Damals waren 5 alte Hasen in der SHG, der Rest war Laufkundschaft.
Habt ihr das Gefühl ,ohne Gruppe wärt ihr rückfällig geworden oder anders, zu wie viel Prozent verdankt ihr der Gruppe eure Gesundheit?
Ich habe meine erste Abstinenzentscheidung vor der Gruppe getroffen, wenn ich meinen Alibiaufenthalt 6 Jahre vorher mal außer Acht lasse.
Allerdings weiss ich nicht, ob ich sie aufrecht erhalten hätte ohne die Gruppe.
Hier begann damals mein Lernprozess. Ich habe viel für mich aus der Gruppe mitgenommen.
Was ich ihr verdanke? Mein heutges Leben!
Sie hat mir die Möglichkeit eröffnet über mich und andere Menschen lernen zu dürfen.
Der Affe und der Mensch unterscheiden sich in ihren Genen nur geringfügig.
Normale Menschen und Suchtkranke, um mal einen Vergleich zu ziehen, unterscheiden sich in ihrem Verhalten und Denken ähnlich.
Nur habe ich z.B. mir viel zu viele Gedanken über "normale" Dinge gamacht, anstatt über die Unterschiede.
In meiner SHG bekam ich den Anstoß genau darüber nachzudenken und mich dann auf die Unterschiede zu konzentrieren, die in der Gruppe ja wieder Gemeinsamkeiten waren.
Was konfuse Texte betrifft, sind wir nun quit ...