Guten Morgen!
Mein Wecker macht auch "bieb", doch mit Vogelgezwitscher hat das nichts am Hut. Es ist lange her, da wurde ich auch gerne mit diesem Geräusch geweckt. Da war ich noch klein und meine Eltern hatten in einer Gegend gebaut, in der nur eine handvoll Häuser stand. Es war durchaus noch innerorts, doch es gab auf den Nachbargrungstücken noch ordendlich Wildnis. Schmetterlinge und Glühwürmchen sind selten geworden. Alles ist heute bebaut und Bäume als Lärmschutzeinrichtungen zur entfernten Hauptstraße sind längst einer engen Bebauung gewichen, durch die der Schall nur so hinwegfegt. Naja, ich übertreibe ein wenig. Ich lebe längst nicht an der Hauptverkehrsstraße und wir sind auch immer noch keine Großstadt mit entsprechendem Geräuschpegel.
Mein Vater hat nicht nur Krippen gebaut, sondern auch das ein oder andere Vogelhaus. Im Sommern noch mussten wir mit Holzstreichen warten, da eines der dafür abzunehmenden Brutkästen noch bewohnt war.
Ja, ja ... Gleitzeit ist was Feines ... Trotzdem nehme ich es auch nicht ganz so genau mit meiner Zeiterfassung. Penibel bin ich schon beim Anfang und beim Ende. Doch wenn zwischendurch mal der private Anruf kommt oder die MP ne Minute länger dauert ... was solls. Freitag hatte ich mich schon ausgetragen, da rief in meiner Freizeit ein Kollege an. Also Rechner wieder angeschmissen und gib´ ihm ... Das gleicht sich wieder aus.
Der ein oder andere braucht eben was länger mit dem Training der Abstinenz. Das ist gar nicht schlimm. Wie oft lese ich das Argument "Ich bin eben was Besonderes", wenn es um die Aufrechterhaltung des Glücksspielverhaltens geht. Das Erreichen der Abstinenz ist eben auch vollkommen individuell, wenn sich die Mittel und Wege denn doch immer wieder gleichen.
Vollkommen korrekt finde ich dann die Beschränkungen, die Dir empfohlen und die Du umgesetzt hast. Es sind Hilfsmittel. Wieso denke ich jetzt gerade an Schuhanzieher? Im Moment brauche ich noch keine, doch das Anziehen der Schuhe ächzt ganz schön im Kreuz mittlerweile. Ich habe im Nachlass einen Schuhanzieher gefunden - bestimmt 50 Jahre alt oder älter. Er ist nur knapp 15 cm lang und ist aus einem Kölner Schuhhaus, welches es sicherlich nicht mehr gibt. Das Teil würde für den Anfang erst mal reichen.
In meiner Schublade steckt aber auch ein Schuhanzieher aus Plastik, der rund einen halben Meter lang ist. Mein Vater hatte ihn hier deponiert, da ich ihm ja morgens die Stützstrümpfe angezogen hatte. Wenn mein Rücken also noch unbeweglicher wird, dann werde ich das Teil wohl aus der Schublade holen müssen. Jetzt wirds makaber: Das Hilfsmittel ist ja auch nur temporär ...

Für das Erreichen der Abstinenz und dessen Aufrechterhaltung ist alles erlaubt, was hilft. und es ist schnuppe, was andere denken oder denken könnten.
Das erinnert mich immer an Sprüche, bei denen ich auch heute noch resignierend die Augen rolle: Was sollen denn die Nachbarn denken!? - Leute ... es ist mir egal, was die Nachbarn denken! Sollen sie doch denken, was sie wollen! Ich mache das doch auch!
Außerdem weiss ich doch gar nicht was sie denken. Die Vorstellung darüber findet nicht in derren Köpfen statt, sondern in meinem, wenn ich mich darauf einlasse. Da bastele ich mir Szenarien und merke gar nicht, dass ich mich damit selbst blockiere. Anstatt mich um Wichtigeres zu kümmern ... mich macht der Spruch einfach sprachlos.
Es heisst ja nicht, dass ich mich dem Nachbarn gegenüber rücksichtslos verhalten darf.
Ein Beispiel: Ich hatte Samstags im Garten mit einem Bohrhammer gearbeitet. Da kommt meine Schwester an und zieht mir den Stecker, weil die Nachbarn potentiell auf ihre Mittagsruhe pochen könnten. Samstags gibt es die nicht und ihnen ist sicher auch lieber, dass ich mit der Arbeit schnell fertig werde und sie nicht noch auf mehrere Tage verteile. Die Nachbarn haben auch einmal gebaut gehabt und haben vor dem selben Problem gestanden. Es ist ja nicht so, dass ich mir diese Arbeit als künftiges Dauerhobby ausgesucht hätte.
Hui ... jetzt bin ich aber ganz schön abgeschwiffen ,,, es wird Zeit fürs Frühstück.
Habt alle einen guten Tag!