Hallo Holger,
ich möchte Dir ein wenig von mir erzählen:
bin ca. genauso lange wie Du spielen gegangen. Habe letztes Jahr im August aufgehört. Bin ebenfalls beim Psychologen gewesen. Sehr schnell kam in den Sitzungen der Grund meiner Spielsucht heraus, so dass das Thema Spielsucht ganz schnell in den Hintergrund geriet. Habe nach 4 Monaten die Sitzungen auf Anraten meines Therapeuten abgeschlossen und beschäftige mich seither u. a. damit mich selbst zu entdecken, sofern ich nicht ein "ganz normales Leben" führe wie Martina z. B.
Spielen brauche auch ich seit dem August 2006 nicht mehr. Der Druck ist weg. Es war und ist so einfach gewesen, dass ich dann auf die Idee kam, anderen mit meinen Erfahrungen zu helfen. Mein erstes Posting in einem Forum lautete: "Wie kann ich helfen?"
Für diese Überheblichkeit habe ich mich kurze Zeit später sehr geschämt. Ich stellte durch das Lesen vieler alter Beiträge fest, dass ich lediglich und zwar einschließlich bis heute "eine Menge Glück" gehabt habe, erstens an einen sehr guten Phsychologen geraten zu sein und 2. erfuhr ich beim Lesen, die vielen Gefahren, die selbst nach zig Jahren auftauchen und vor denen wohl niemand gefeit ist, der sagt: "Ich bin nicht mehr süchtig!"
Seither bemühe ich achtsam und ggfs. auch wachsam durchs Leben zu gehen.
Dir wünsche ich weiterhin auf jeden Fall,dass Deine Euphorie (meine ist auch immer noch da)
nicht plötzlich verschwindet, ein ganz bissle "Verrücktheit" ist doch schon in Ordnung. Auch da gebe ich Martina vollkommen recht. Sage immer: der Tag an dem ich so richtig wirklich erwachsen werde, den mag ich eigentlich gar nicht so recht erleben.
Alles Gute
Marlies