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Der Grund warum ich über 30 Jahre Zocker war

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Offline Jörn

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Re: Der Grund warum ich über 30 Jahre Zocker war
« Antwort #15 am: 18 Oktober 2007, 23:20:24 »
@ Martina

Na gut, wenn der Rest inhaltlich für dich nichts von Bedeutung ist, und nur darauf berufst, weiß ich nicht, ob das ganze in Zusammenhang verstanden hattest. Um die Sache verständlicher zu machen, meinte ich das ich eine zeitlang Spaß daran gefunden hatte am Spielen ohne darüber nach gedacht hatte, dass ich mich selber damit zerstören könnte.

Aber gut, dass die Anekdote nicht bei dir angekommen ist, das tut mir leid !!

@ andere

Zu den Rest, weiß ich in Moment keine Antwort, aber wird noch folgen...
"Alte Türen werden sich schließen - neue Türen werden sich auftun - ich muss nur diese neue Türen nacheinander öffnen..."

Re: Der Grund warum ich über 30 Jahre Zocker war
« Antwort #16 am: 19 Oktober 2007, 03:32:17 »
Hallo Holger,

ich möchte Dir ein wenig von mir erzählen:

bin ca. genauso lange wie Du spielen gegangen. Habe letztes Jahr im August aufgehört. Bin ebenfalls beim Psychologen gewesen. Sehr schnell kam in den Sitzungen der Grund meiner Spielsucht heraus, so dass das Thema Spielsucht ganz schnell in den Hintergrund geriet. Habe nach 4 Monaten die Sitzungen auf Anraten meines Therapeuten abgeschlossen und beschäftige mich seither u. a. damit mich selbst zu entdecken, sofern ich nicht ein "ganz normales Leben" führe wie Martina z. B.

Spielen brauche auch ich seit dem August 2006 nicht mehr. Der Druck ist weg. Es war und ist so einfach gewesen, dass ich dann auf die Idee kam, anderen mit meinen Erfahrungen zu helfen. Mein erstes Posting in einem Forum lautete: "Wie kann ich helfen?"
Für diese Überheblichkeit habe ich mich kurze Zeit später sehr geschämt. Ich stellte durch das Lesen vieler alter Beiträge fest, dass ich lediglich und zwar einschließlich bis heute "eine Menge Glück" gehabt habe, erstens an einen sehr guten Phsychologen geraten zu sein und 2. erfuhr ich beim Lesen, die vielen Gefahren, die selbst nach zig Jahren auftauchen und vor denen wohl niemand gefeit ist, der sagt: "Ich bin nicht mehr süchtig!"
Seither bemühe ich achtsam und ggfs. auch wachsam durchs Leben zu gehen.

Dir wünsche ich weiterhin auf jeden Fall,dass Deine Euphorie (meine ist auch immer noch da)
nicht plötzlich verschwindet, ein ganz bissle "Verrücktheit" ist doch schon in Ordnung. Auch da gebe ich Martina vollkommen recht. Sage immer: der Tag an dem ich so richtig wirklich erwachsen werde, den mag ich eigentlich gar nicht so recht erleben.

Alles Gute
Marlies

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Marzipine

Re: Der Grund warum ich über 30 Jahre Zocker war
« Antwort #17 am: 19 Oktober 2007, 08:23:07 »
Moin Jörn,
nun schau doch mal bitte richtig auf meinen Text ich schrieb doch ganz deutlich:

Ja irgend wie kann ich das sehr gut nachvollziehen was Jörn geschrieben hat. Allerdings hat es mir keinen Spaß gemacht mich selbst zu zerstören. Ich war mir egal, das war der Punkt. Wenn jemand zu mir gesagt hätte morgen musst Du sterben OK was solls.
Ich mache heute noch einen großen Lernprozess mit mir durch, ganz oft entdecke ich wieder neue Perspektiven für mich und ich bin froh, dass ich am Leben hänge.
LG Martina

Also ist das von Dir geschriebene doch hinfällig: Na gut, wenn der Rest inhaltlich für dich nichts von Bedeutung ist

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Offline Jörn

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Re: Der Grund warum ich über 30 Jahre Zocker war
« Antwort #18 am: 20 Oktober 2007, 00:37:15 »
Nun ja, ich denke schon, dass es immer Gründe gibt, warum wir Spieler in die Spielhalle flüchten. Weil wir es so wollen, weil wir in den Moment kein Wertgefühl haben, und uns lieber den sinnlosen zocken hingeben und weiter an unseren Absturz basteln.

Wir sind dann nur „glücklich“ und ruhig, wenn das Portomoney kein Geld mehr aufweißt.

Nach den verlassen der Spielhalle wird kurz gejammert, und weiter geht’s mit den Gedanken, woher das nächste Geld hergeholt wird (die klassische Aufholjagd, ein Kampf, den jeder bewusst verliert).

Stetig steigen die Verluste – Aus Haben wird Soll. Schulden ohne Ende. Unbezahlte Rechnungen stapeln sich. Gerichtsvollzieher schon am Horizont gesichtet, aber egal, einer geht noch, usw.

Mir fiel  auch der Schuppen aus den Augen, als ich an die Quelle meiner selbst gefunden habe, das Ende des Rattenschwanzes, wo ich jahrelang blind reingebissen hatte. Es hatte mir Spaß gemacht mich selbst zu zerstören. Ich wollte nicht mehr den Konflikten und Problemen mich stellen. Es war immer einfacher und bequemer diesen aus den Weg zu gehen, und hoffen, dass sich diese von selbst regelten.


http://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php/topic,355.0.html


@ Martina

Was verstehst du an meiner Aussage nicht ??! Oder worum gehts dir ? Merkst du nicht, das du versuchst mein ganzen Beitrag in Ganzen zu zerstören versuchst ? Wenn du, was nicht verstanden hast, bitte ich dich drum zu fragen. Ich werde das Gefühl nicht los, das du bewusst an mir vorbei reden möchtest.
"Alte Türen werden sich schließen - neue Türen werden sich auftun - ich muss nur diese neue Türen nacheinander öffnen..."

Re: Der Grund warum ich über 30 Jahre Zocker war
« Antwort #19 am: 30 Dezember 2007, 09:59:54 »
Hallo Howi1111!
Ich finde deinen Beitrag total super und ich find das es gut ist ihn in das Forum zu stellen. Ich bin eine Angehörige eines Spielers und grübel seit 2 Jahren warum er wettet(er wettet - das mit den Automatenspielen hat er seit 2 Jahren nicht) er hat gecheckt das das nichts bringt. Jetzt wettet er Fussball. Aber in einem Ausmass, was "verkraftbar" ist. Jedoch warte ich noch immer auf den Tag, wo er das checkt, was du kapiert hast. und ich denke er wird bald kommen, weil ich es spüre. Er hat seit 3 Monaten einen tollen Job und kann sich monatlich einiges Sparen-was er früher NIE konnte. Jetzt schon, und irgendwie fühle ich das er immer mehr überlegt warum er das macht. Aufjedenfall war ich co-abhängig, aber jetzt habe ich ihm Zb gesagt er möge sich doch bitte ins Wettbüro setzen und nicht immer im Fernsehen zappen um die Ergebnis abzulesen. Er hat mich mit grossen Augen angesehn und mich gefragt warum er sich ins Wettbüro setzen. Ich muss ganz ehrlich sagen, mir ist es egal, wenn er sich da reinsetzen würde, ich kann es eh nicht ändern. Und das ist auch richtig, wenn er selbst nicht checkt, dann kann ich es auch nicht ändern. Ich bin froh das es mittlerweile so ist, denn ich habe lange gebraucht um das zu kapieren!!!

 

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