Hi Tom!
Vielen Dank!
Hier wird die Meinung vertreten, dass die Mehrheit der Spieler süchtig sind.
Nein, das sehe ich anders.
Ich glaube aber, dass die Zahlen der BZfgA aus 2017 nicht stimmen können.
Zur Info: Es wurden ein paar tausend Personen telefonisch kontaktiert und befragt.
Erstmalig auch per Handy, was den Anteil der problematischen und pathologischen Spieler in Summe zur letzten Statistik nahezu verdoppelt hat.
Das Problem bei dieser Art der Erhebung der Zahlen liegt einfach in einem Symptom der Spielsucht begründet: Sie wird veheimlicht und verschleiert - es wird gelogen.
Es macht nun mal einen Unterschied, ob ich gefragt werde, wie viele TV-Geräte in meinem Haushalt existieren oder ob ich - ich übertreibe mal - einen an der Waffel habe.
Viele Spieler haben mit ihrem Selbstwert zu kämpfen und Fragen zu ihrem Glückspielverhalten untergräbt diesen, weil ihnen ihre Unzulänglichkeiten im Telefonat vor Augen gehalten werden.
Von einer fehlenden Krankheitseinsicht brauche ich erst gar nicht anfangen.
Also wird gelogen ...
Doch auch wenn wir uns die nicht süchtigen Spieler anschauen, so gibt es auch von denen genug, die innerhalb kurzer Zeit "langlebige" Schulden durch das Glückspiel zu tilgen haben.
Ich möchte das Glückspiel nicht verbieten. Ich möchte es reguliert wissen.
Nun schauen wir nur einmal auf Borns Beiträge hier im Thread.
Wir schauen uns Deine Ausführungen zu den Rückzahlungen an minderjährigen Personen an in Deinem Thread.
Die Glückspielanbieter im Internet bieten ihre Dienste trotz eines gesetzlichen Verbotes auf unserem Markt an.
Sie scheren sich einen Dreck um die Auswirkungen einer Spielsucht auf die Glückspieler - die Angehörigen - Freunde, Bekannte, Arbeitgeber - auf die Schäden, die unserer Wirtschaft widerfahren.
Sie nutzen jeden schmutzigen Trick um Gelder zu verweigern oder die Auszahlungen zu verzögern.
Und nun sollen genau diese Läden legalisiert werden in einigen Bundesländern.
Klar, es sollen massenhaft Schutzmechanismen eingebaut werden, so will es der Gesetzgeber.
Doch ändert dies etwas an der Mentalität dieser Branche?
Werden sie nicht auch in Zukunft jedwede klitzekleinste Gesetzeslücke aushebeln, umgehen oder sich Sachen einfallen lassen, die der Gesetzgeber nicht abgedeckt hat?
Wozu sollen wir uns das als Gesellschaft ans Bein binden?
Wir haben bereits einen riesigen Glückspielsektor - der reicht vollkommen.
Du hast in Deinem Thread geschrieben, dass Geld die Welt regiert und daher die OCs (sinngmäß) auf jeden Fall kommen werden.
Für mich bedeutet das im Kontext: Ich gebe mich mit dem zufrieden was ist und überlasse es den Spielern selbst den Schaden zu begrenzen/abzuarbeiten.
Diese Ansicht ist absolut falsch. Wir befinden uns in einer Sozialgemeinschaft.
In dieser hat jeder die Pflicht auf den anderen aufzupassen.
Und nur, weil einige das System zum eigenen Vorteil ausbeuten, darf das noch lange nicht heißen, dass dies alle tun sollten.
Denn dadurch wird das System zerstört.
Und nun kommen wir zum Ringschluss ...
Gäbe es allgemein die "Ausbeuter" nicht, dann wäre der Leistungsdruck in unserer Gesellschaft nicht so immens hoch.
Dann würden auch die Gehälter stimmen und z.B. der Gedanke an das "schnelle Geld" wäre nicht vorherrschend.
Unsere Gesellschaft kränkelt ganz schön unter der Oberfläche - auch erkennbar an Krankheitsständen in einigen Berufen.
Da braucht es keinen weiteren Bazillus, der uns noch mehr schwächt.
Daher sage ich ganz klar nein zu online-Glückspielanbietern!