Unterstützen Sie unsere Arbeit Jetzt spenden!
Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
» Mittwochsgruppe    |    » Samstagsgruppe
     

Fernsehglücksspiele

  • 46 Antworten
  • 47615 Aufrufe
*

Marzipine

Re: Fernsehglücksspiele
« Antwort #30 am: 02 Januar 2008, 15:11:32 »
Hallo an Alle  ;),
hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr gerutscht!
Nun lerne ich loszulassen und zwar meine Tochter. Ich habe keine Lust mehr ganz ehrlich. Ich werde benutzt und sie spielt mit mir.
Ich habe das Gefühl, dass sie ihre ganzen Probleme bei mir lässt und sie ist frei. Wenn ich sie anrufe und mich erkundigen will, ob sie endlich am Briefkasten war, ja da rede ich nur mit ihrem AB. Sie macht sich dann lustig über mich. Ich fülle den Kühlschrank , koche für sie und halte sie über Wasser. Dann sagt sie zu mir, sie hätte ja noch mehr Probleme im Internet hätte sie auch Schulden; boah wenn ich dann frage wodurch bekomme ich keine Antwort. Aber die Tatsache, dass da noch mehr ist, weiß ich nun. Sie feiert Partys, dafür hat sie wohl Geld und das verletzt mich alles. Geht sie mal ans Telefon ist sie pampig zu mir und ironisch.
Nein ich habe mir fest vorgenommen, dass ich da nicht mehr mit mache. Ich will sie nicht fallen lassen aber endgültig los lassen. Sie wird keine Gelegenheit mehr haben ihre Probleme zu meinen zu machen. Wie seht ihr das? Nur weil ich die Mutter bin, muss ich doch nicht ihr Abfalleimer sein oder? Sie bekommt Energie und ich bleib auf der Strecke. So sehe ich das.
Boah ich bin wütend und sauer  >:( aber ansonsten geht es mir gut  ;D und ich bin froh, dass die Feiertage vorbei sind.
Ach noch was, heute morgen rief sie von ihrer Arbeit bei mir in der Uni an und fragte ob ich mich mal kundig machen kann, warum sie kein Gefühl mehr in einem Finger hat. Wisst ihr was sie damit bezwecken wollte, dass ich mich wieder tierisch aufrege. So habe ich aber nicht. Ich sagte zu ihr, sie solle ihren Hausarzt anrufen und er könnte ihr schon sagen was los ist oder eine Überweisung geben zu einem Internisten oder was weiß ich. Aber alleine diese Tatsache mich wieder aufregen zu wollen ist hart. Silvester hat sie gefeiert bis morgens u. gestern hatte sie Besuch. Komisch da war sie fit. Versteht ihr mich, ich habe das Gefühl nur weil es ihr schlecht geht, wenn sie arbeitet oder ihr Geld verzockt, ja dann muss es mir auch schlecht gehen. Ja und genau das will ich nicht mehr.
LG Martina
 

Re: Fernsehglücksspiele
« Antwort #31 am: 02 Januar 2008, 21:19:32 »
Liebe Martina,

ich kann Dich gut verstehen. Du bist verletzt und auch böse, weil Du das Gefühl hast, Deine Tochter will, dass Du die Schattenseite ihres Lebens für sie übernimmst. Das ist auch nicht in Ordnung, im Gegenteil.

Du schreibst Du lernst loszulassen. Es ist Dir wohl auch bewußt, dass das eigene Kind loslassen, gar nicht so einfach ist. Es gibt solches Loslassen und soones loslassen und überhaupt loslassen und auch losgelassen werden. Ich kenne nicht viele Mütter, die richtig loslassen können (ich gehöre auch nicht dazu) Wir sind Mütter, Martina und Mütter machen sich Gedanken, Sorgen und sie sagen sich: Du bist erwachsen, Kind. Du mußt Dein Leben allein leben, Du bist für Dich verantwortlich, ich bin immer für Dich da.... zum Zuhören und Helfen erklären wir uns bereit. Wenn wir uns verletzt fühlen von unseren Kindern, dann leiden wir - meistens insgeheim. Oft schämen sich Mütter, weil die Kinder Fehler machen, manchmal wehren sie sich auch.

Du bist insofern in einer besonderen Situation, dass Du nicht nur die normalen Probleme einer Mutter-Tochter-Beziehung auffangen mußt, sondern das Deine Tochter vom Grundprinzip her Deine Sucht weiterführt - Deine Sucht, die Du erfolgreich bekämpft und aus der Du viele bittere Erfahrungen gezogen hast. Ich kenne eigentlich nur 2 Sorten von Menschen was Sucht und Suchterfahrung angeht: entweder lernen die Angehörigen (Kinder) so sehr daraus, dass sie gar nicht erst süchtig werden. Oder, die bitteren Erfahrungen will niemand hören und sehen. Die bitteren Erfahrungen wollen sie unbedingt selbst machen und nichts und niemand kann sie aufhalten - schon gar nicht die Mütter oder überhaupt die Eltern.

Ich habe den Eindruck, dass Deine Tochter in Dir auch jemanden gefunden hat, den sie verantwortlich machen kann, weil Du es Dir geleistet hast, süchtig zu sein und Deine Sucht eine Zeitlang ausgelebt hast. So nach dem Motto - wer im Glashaus sitzt, der darf auch nicht mit Steinen werden.

An meinen doch teilweise unbeholfenen Worten merkst Du sicherlich, dass mich das Thema emotional nicht so ganz kalt läßt. Einen Rat kann ich Dir nicht geben, höchstens das Du Dich nicht scheuen solltest, Dir selbst Hilfe zu suchen, bevor das Thema bzw. das Verhalten Deiner Tochter Dich auffrißt. Deine "Maßnahme" wegen des gefühllosen Fingers fand ich gut.

Fühl' Dich mal ganz doll von mir geknuddelt

Marlies

(Allen hier im Forum ein frohes neues Jahr 2008, Gesundheit, Zufriedenheit und Spielfreiheit für alle 366 Tage!)

*

mari

Re: Fernsehglücksspiele
« Antwort #32 am: 03 Januar 2008, 11:39:10 »
Hallo Marzipine,

zunächst auch Dir ein gutes neues Jahr! Vorallem spielfrei bleiben.

Ich habe mich heute mal eingeloggt, um Dir auch bei Deinen Problemen mit Deiner Tochter zu antworten, Du hast ja um Beiträge diesbezüglich gebeten. Vielleicht hilft es Dir ein wenig, ich hoffe doch, dass einiges verständlich bei Dir ankommt. Obwohl ich in der Vergangenheit immer das Gefühl hatte, dass Du nur das verstehen möchtest, was Dir passt. Wenn jemand etwas kritisches oder konträres geschrieben hat, wurdest Du ziemlich aggressiv (sorry, musste ich jetzt mal loswerden!)

Ich persönlich bin ziemlich entsetzt, was da mit Dir und Deiner Tochter abläuft, aus der Sicht einer Tochter geschrieben. Erkennst Du eigentlich das Leid Deiner Tochter?

Ich habe eher das Gefühl, dass Du sehr stark Macht und Kontrolle haben willst,aus welchen Gründen auch immer, das Kind macht nicht so wie Du willst, dann wird es abgeschoben und es wird sich nicht mehr für dessen Probleme interessiert, weil sie ja sowieso nicht macht, was Du sagst, bzw. wie sehr Du Dich aufopferst und dafür nicht die geringste Dankbarkeit zurückbekommst.

Mich wundert es kein bisschen, dass sich Deine Tochter so verhält wie sie es tut, dass sie in die Suchtfalle geraten ist, tja ist ein schlimmer Weg, ich denke, sie wird sich vielleicht auch etwas "Suchen", was mit Sucht zu tun, als Ersatz für was auch immer. Vielleicht hat sie auch vieles nicht verarbeitet oder kommt mit vielen nicht zurecht, was bei euch in der Familie abläuft und "sucht" sich dafür etwas.

Ich denke, dass Dich das alles verletzt, weil Du keine Kontrolle über das Kind hast, Du siehst zwar die bereits durchlebten Erfahrungen mit der Sucht und möchtest irgendwo Dein Kind vor den Schwierigkeiten schützen, aber jeder Mensch muss seine eigenen Erfahrungen machen, wie gut oder schlimm auch immer. Ich denke Dein Beitrag rührt eher von verletztem Stolz, so wie Du schreibst, muss alles so verlaufen, wie Du es willst, wenn Deine Tochter nicht so macht, wie Du es vorschreibst, ist sie diejenige, die Dir irgendwas schlimmes will bzw. bist offensichtlich sehr eingeschnappt und sauer.

Ich denke nicht, dass Deine Tochter ihre Probleme bei Dir ablädt, sie wird sicher auch sehr darunter leiden, vielleicht ist ihr die Schwere der Sucht noch nicht so bewusst und versucht mit Partys oder was auch immer die Realität zu verdrängen. Sowie wie ich Deine Beiträge gelesen habe, bin ich aus der Sicht einer Tochter sehr entsetzt, der Schlaganfall Deiner Tochter wurde ja nur so heruntergespielt, dass die Psyche da Tango tanzte, und eine Reha der nächste Schritt gewesen, ist ja völlig untergegangen.

Auch die Seite einer Mutter kann ich verstehen, dass Loslassen ist schwierig, wie auch immer und auch nun mit den suchtbedingten Umständen ist es doppelt so schwer. Aber das Kind ist gross und muss seine eigenen Erfahrungen machen, man sollte es aber nicht für die eigenen Probleme verantwortlich machen, nur weil es gerade mal passt oder bequem ist.

Liebe Marzipine, ich habe nichts gegen Dich, aber ich aus meiner Sicht habe grosse Probleme mit manchen Deiner Beiträge, da ich sie als sehr hart und teilweise sehr herzlos empfinde.
Irgendwie scheint für Dich nur Deine Ansicht zu zählen, Du stellst sie ins Forum, wenn Dir aber jemand ehrlich und offen antwortet, passt es Dir nicht.

Ich musste das jetzt mal loswerden, da es mich lange sehr belastet hat und wünsche Dir und Deiner Tochter, dass ihr auf eine gemeinsame Basis kommt und nicht jeder gegen jeden. ich hoffe sehr, dass Du das Leid Deiner Tochter erkennst, ich denke auch, dass Du Dein eigenes Leiden oft verdrängst, wie auch immer.

In diesem Sinne und mit offenen und ehrlichen Worten

wünsche ich Dir alles Gute!

mari














Hallo an Alle  ;),
hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr gerutscht!
Nun lerne ich loszulassen und zwar meine Tochter. Ich habe keine Lust mehr ganz ehrlich. Ich werde benutzt spielt mit mir. und sie
Ich habe das Gefühl, dass sie ihre ganzen Probleme bei mir lässt und sie ist frei. Wenn ich sie anrufe und mich erkundigen will, ob sie endlich am Briefkasten war, ja da rede ich nur mit ihrem AB. Sie macht sich dann lustig über mich. Ich fülle den Kühlschrank , koche für sie und halte sie über Wasser. Dann sagt sie zu mir, sie hätte ja noch mehr Probleme im Internet hätte sie auch Schulden; boah wenn ich dann frage wodurch bekomme ich keine Antwort. Aber die Tatsache, dass da noch mehr ist, weiß ich nun. Sie feiert Partys, dafür hat sie wohl Geld und das verletzt mich alles. Geht sie mal ans Telefon ist sie pampig zu mir und ironisch.
Nein ich habe mir fest vorgenommen, dass ich da nicht mehr mit mache. Ich will sie nicht fallen lassen aber endgültig los lassen. Sie wird keine Gelegenheit mehr haben ihre Probleme zu meinen zu machen. Wie seht ihr das? Nur weil ich die Mutter bin, muss ich doch nicht ihr Abfalleimer sein oder? Sie bekommt Energie und ich bleib auf der Strecke. So sehe ich das.
Boah ich bin wütend und sauer  >:( aber ansonsten geht es mir gut  ;D und ich bin froh, dass die Feiertage vorbei sind.
Ach noch was, heute morgen rief sie von ihrer Arbeit bei mir in der Uni an und fragte ob ich mich mal kundig machen kann, warum sie kein Gefühl mehr in einem Finger hat. Wisst ihr was sie damit bezwecken wollte, dass ich mich wieder tierisch aufrege. So habe ich aber nicht. Ich sagte zu ihr, sie solle ihren Hausarzt anrufen und er könnte ihr schon sagen was los ist oder eine Überweisung geben zu einem Internisten oder was weiß ich. Aber alleine diese Tatsache mich wieder aufregen zu wollen ist hart. Silvester hat sie gefeiert bis morgens u. gestern hatte sie Besuch. Komisch da war sie fit. Versteht ihr mich, ich habe das Gefühl nur weil es ihr schlecht geht, wenn sie arbeitet oder ihr Geld verzockt, ja dann muss es mir auch schlecht gehen. Ja und genau das will ich nicht mehr.
LG Martina
 

Re: Fernsehglücksspiele
« Antwort #33 am: 03 Januar 2008, 23:15:43 »
Hallo Mari,

nachdem ich Deinen Beitrag gelesen habe, gehe ich mal davon aus, dass Du keine Mutter bist. Gern darfst Du mich korrigieren. Allerdings kann ich mir von keiner halbwegs normalen Mutter so etwas vorstellen, was Du da von Dir gibst (außer von meiner eigenen, aber das ist ein anderes Thema).

Eher habe ich den Eindruck, dass Du Partei für Martina's Tochter ergreifst, mit allen Argumenten, mit denen Du Deine eigene Spielsucht immer verteidigt hast bzw. noch verteidigst. Gestatte mir die ernsthafte Frage: seit wann spielst Du nicht mehr? Und was tust Du für Dich und gegen Deine Sucht außer in Foren zu lesen und zu schreiben? Gleichzeitig scheinst Du keine Angehörigen zu haben, die sich mit Dir und Deiner Sucht auseinandergesetzt haben und wenn doch, so hast Du sie nicht wirklich wahrgenommen. Auch hier bitte ich gerne um Korrektur, sollte ich mich täuschen.

Ich glaube, mit Entsetzen reagiert fast jeder, der liest was zwischen Martina und ihrer Tochter abläuft. Besonders im Hinblick auf die Situationen, in der sich jede Einzelne der Beiden befindet, scheint es sich um eine zur Zeit fast aussichtslose Situation zu handeln. Die Tochter als Tochter, gleichzeitig als Coabhängige und jetzt als Süchtige (so wie es den Anschein hat). Die Mutter als Mutter, als Süchtige und jetzt als Coabhängige. Zunächst mal in der Reihenfolge zeitlich gesehen - aber wie ist die Reihenfolge wirklich? Oder ist es egal? Ist alles gleich grausam, gleich schlimm? Wie spielt die emotionale Bindung hier rein? Wie der Abnabelungsprozeß, in dem sich naturgemäß beide auch noch befinden?
Wie gehen beide - jede für sich - mit sich selbst um im Hinblick auf das "Dilemma" der anderen?

Ich denke, Du als ebenfalls Süchtige und regelmäßige Forumsschreiberin weißt, dass jedem Angehörigen nahegelegt wird, sich zunächst einmal um sich selbst zu kümmern, um im Strudel der Sucht nicht mit unterzugehen. Hört sich total einfach an. Wie "einfach" das ist, siehst Du an Martinas Beitrag und auch an vielen anderen Beiträgen aus früheren Zeiten von anderen Personen. Was gibt Dir also das Recht so zu urteilen? Nur die Bitte von Martina um die Ansichten anderer? Oder vielleicht die Gelegenheit, ein klein wenig "Racheengel" zu spielen, weil sich  um Dich nie jemand Sorgen gemacht hat, Dich nie jemand hat versucht zu retten aus Liebe? Wieder nur eine Vermutung und klingt sehr hart. Leider kann ich mich zur Zeit nicht gemäßigter ausdrücken. Ich hoffe, Du kannst damit ebenso umgehen wie Du es von Martina auf Deine wie Du selbst sagst harten Worte verlangst.

Während meiner nassen Zeit hätte ich wahrscheinlich ähnlich auf Martinas Nachfrage geantwortet wie Du. Mittlerweile weiß ich von meiner kleinen Familie was es heißt, zu lieben und nicht eingreifen zu können, weil ich es nicht zugelassen habe. Meine eigene Tochter habe ich übrigens gebeten, diese Zeilen wie auch den "Hilferuf" von Martina und meine vorherige sowie Deine Antwort zu lesen. Bevor wir uns darüber unterhielten kam von meiner Lütten der Kommentar: "die Mari benutzt die gleichen Argumente wie früher Du, als Du noch spielen gingst. Ich war dagegen machtlos. Sag' der Martina bloß noch mal, die soll sich abschotten und nicht mehr versuchen zu helfen. Erst wenn die Tochter kommt und Hilfe haben möchte, in Form von Gesprächen und vielleicht Unterstützung bei der Suche nach einem Psychologen oder einer Selbsthilfegruppe, dann kann sie helfen. Jeder Versuch  vorher zu Helfen macht sie kaputt."

Meine Tochter ist 21 Jahre alt und nicht süchtig. Sie hat sich so gut es möglich war gegen die Co-Abhängigkeit erfolgreich gewehrt. Sie ist diesen Weg gegangen, sich einzugestehen, machtlos zu sein, solange ich mir nicht helfen lassen wollte. Aber sie war da mit allen Sinnen als ich um wirkliche Hilfe bat.

So gemein wie das jetzt klingt: durch Eure Beiträge (Martina und Mari) ist ein langes Gespräch zwischen meiner Tochter und mir heute abend zustande gekommen und hat unserer Beziehung noch ein wenig mehr Tiefe gegeben und auch wieder noch ein wenig mehr Verständnis und Innigkeit. Dafür danke ich Euch Beiden

Marlies

*

Offline Claus

  • *****
  • 246
Re: Fernsehglücksspiele
« Antwort #34 am: 04 Januar 2008, 00:12:49 »
Hallo Marzipine,
ich habe eine Menge Erfahrung im Umgang mit Suchtkranken bekommen und Trotzdem gibt es da keinen "Bonus" bei Menschen die mir ganz Nahe stehen, ich muß sie "Loslasssen"!

Mir fiel beim Lesen ein Manusskript durch den Kopf über Co-Abhängigkeit:

Hilfe durch Nicht-Hilfe
Der gesunde Menschenverstand und das, was wir
uns im allgemeinen unter „Helfen“ vorstellen,
führt im Umgang mit Süchtigen zwangsläufig zu
Fehlern, die mehr schaden als nützen. Es hilft
dem Süchtigen, mit seiner Sucht zu leben, nicht
von ihr loszukommen.
Eine Frau, die die Voraussetzungen dafür schaffen
möchte, dass ihr Partner seine Situation erkennen
und Hilfe annehmen kann, muss den Mut finden,
den Kampf um das Suchtmittel aufzugeben. Sie
muss sich loslösen von den gegenseitigen Beschuldigungen
und Debatten, die Ängste um sich
und ihren Angehörigen überwinden und wieder
ein eigenes Leben beginnen.
Das bedeutet auch, dass die Frau ihren Partner
die Anforderungen, die das tägliche Leben an ihn
stellt, wieder spüren lässt. All das, was er selbst
erledigen soll, überlässt sie wieder ihm. Sie hört
auf, Dinge anzudrohen, die sie nicht durchführen
will oder kann. Dinge, die sie ankündigt, führt
sie auch durch. An die Stelle des bisherigen
„Haltens“ tritt ein „Loslassen“.
In der Suchtkrankenhilfe nennt man dieses
Verhalten „Hilfe durch Nicht-Hilfe“.
Wie kann Nicht-Helfen helfen?
Die Frau durchbricht mit ihrer Verhaltensänderung
die festgefügten Beziehungsmuster und
bringt Bewegung in die erstarrte Beziehung.
Die Atmosphäre in der das Paar lebt verändert
sich. Bis heute ist der Weg der „Nicht-Hilfe“ die
einzige erfolgversprechende Verhaltensalternative
geblieben, denn gerade das Loslassen hat beziehungsgestaltenden
Charakter:
Abhängige sind in hohem Maße auf die
Anerkennung durch ihre Umgehung angewiesen.
Werden ihre nachlassende Arbeitsleistung,
ihre abnehmende Kontaktfähigkeit,
ihre schlechte finanzielle Lage etc. offensichtlich,
leiden sie sehr darunter.
Indem dem Süchtigen die laufende Unterstützung
bei der Bewältigung des täglichen
Lebens entzogen wird, ist er gezwungen,
die Folgen seines Verhaltens zu ertragen oder
Konsequenzen zu ziehen, z.B. muss er sich
plötzlich selbst Entschuldigungen für seinen
Arbeitgeber ausdenken und am Telefon lügen.
Das Verhalten der „co-abhängigen“ Partnerin
bietet nun keine Rechtfertigungen mehr für das
Fehlverhalten des Süchtigen.
Auf Dauer wird es für den (Suchtmittel-)
Abhängigen offensichtlich, dass die Partnerin
nun einen Weg gefunden hat, wie sie
zufriedener leben kann – notfalls auch ohne
ihn. Dieses Vorbild kann die Sehnsucht
nach Veränderung verstärken.
Oder die Angst, verlassen zu werden, gibt
den Ausschlag, ebenfalls aktiv zu werden.
Die Verhaltensveränderung wird natürlich zu
neuen Konflikten führen. Das Aussteigen der Frau
aus der alten Rolle wird den Abhängigen verunsichern.
Möglicherweise wird er versuchen, seine
Partnerin in ihr altes Verhalten zurückzudrängen,
indem er besondere Schwierigkeiten produziert,
erneut Besserung verspricht, mit Trennung oder
gar Selbstmord droht.
Indem die Frau die Initiative ergreift, steht sie
plötzlich selbst im Mittelpunkt des Geschehens.
Sie ist nicht mit-abhängig vom Suchtmittel des
Mannes, sondern abhängig von ihrem Partner.
Ihre eigene Lebenssituation kann sie verändern.
Dass sich dadurch auch ihr Partner verändern
wird, kann ihr niemand garantieren.
„Nicht-Hilfe“, das heisst beileibe nicht Nichts-
Tun. Für die Frau ist der Weg der „Nicht-Hilfe“
ein umfassender Prozess der Veränderung, durchaus
vergleichbar mit dem Prozess der Sucht-
Bewältigung. Hier wie dort sind eine Vielzahl von
neuen Einstellungen und Verhaltensweisen zu
erlernen und in die Tat umzusetzen. Die Analogie
wird noch deutlicher, wenn man sich vorstellt,
dass die Konzentration auf eine Beziehung ebenso
vollständig und besetzend wie die Fixierung auf
eine Droge sein kann.
Ähnlich wie für den Süchtigen, der sein Suchtmittel
aufgibt, klafft auch im Leben der „Co-
Abhängigen“ mit der Verhaltensänderung eine
Lücke. Energien werden frei und müssen nun
für die Gestaltung des eigenen Lebens eingesetzt
werden. Eine schwierige Aufgabe, wenn man
jahrelang alle eigenen Interessen und Freundschaften
vernachlässigt hat.


http://www.dhs.de/makeit/cms/cms_upload/dhs/frau_sucht_liebe_low.pdf
« Letzte Änderung: 04 Januar 2008, 00:23:33 von Claus »
gute 24 Stunden

"Wer kein Ziel hat,
dem stehen alle Wege offen!

*

Marzipine

Re: Fernsehglücksspiele
« Antwort #35 am: 04 Januar 2008, 08:49:02 »
Hallo Claus,
schön von Dir zu hören. Hoffentlich bist Du gut ins neue Jahr gerutscht. Danke, dass ihr mich in der Gruppe so nett aufgenommen habt. Keiner war mir dort fremd. Die Begleitung des jungen Mannes bis nach Rödelheim empfand ich auch als sehr angenehm. Dann hatte ich auch sofort Anschluss mit meiner Bahn nach Hause. Jedenfalls machst Du einen ruhigen, gelassenen Eindruck auf mich.
Man sieht sich wieder, weiß nur noch nicht wann. Ich werde dann einfach einlaufen.
Bis denne und danke für Deinen Text. Ich weiß was ich tue, ob es richtig ist keine Ahnung aber mit Spielsucht kenne ich mich aus, war ja selber in dieser Situation. Meine Tochter u. ich werden das schon irgendwie schaukeln. Ihren Vater möchte ich jetzt nicht einschalten, ich habe es ihr versprochen mit keinem im Famlienkreis darüber zu reden, es sei denn, ich bekomme heraus, dass sie es wieder macht. Wir werden sehen. Ich fühle mich ganz gut, ja bin gespannt was dieses Jahr alles so kommt an positiven Sachen *grins*.

Ein dickes Dankeschön an Dich Marlies, Du hast mich verstanden, na ja Du bist halt auch eine fürsorgliche Mutter und unsere Lütten sind gleichaltrig.
LG Martina

*

mari

Re: Fernsehglücksspiele
« Antwort #36 am: 04 Januar 2008, 12:24:01 »
Hallo Pünktchen,

ausnahmsweise antworte ich heute nochmal. Ich denke, Beiträge werden die in die Foren gestellt um Antworten zu bekommen, die Annahme der Antworten scheint aber sehr schwierig zu sein für wen auch immer. Das ist mir hier schon sehr oft aufgefallen und deswegen bin ich auch raus, und heute auch nur einen Beitrag, bevor ich hier endgültig raus bin.

Auch hat meine Antwort an Marzipine in keinster Weise mit Verurteilung ihrer Person zu tun!

Es wurde um Ansichten gebeten und die habe ich gegeben! Auch finde ich etwas hineininterpretiert, wenn meine Antwort sich als nicht um mich selbst kümmern empfunden wird, ich weiss, dass ich nicht so ist. Warum darf man sich hier nicht äußern, wie man andere erlebt?

Warum regt es Dich auf, wenn ich als Person, Mutter oder Tochter, meine Meinung zu dem Thema gebe? Warum nicht den Beitrag als etwas positives werten, hat nichts mit Verurteilung von Marzipine zu tun, sondern wie ich Beiträge empfinde, irgendwie scheint mir freie Meinungsäußerung hier in dem Forum ein grosses Problem zu sein. Warum nicht eine andere Meinung annehmen, mal nachdenken, warum jemand auf mich so reagiert?

Aber ich bin kein Psychologe oder etwas in der Richtung, das überlasse ich den Fachkräften.

Aber ich freue mich, dass Du Deiner Tochter ein stabiles Rückgrat mitgegeben hast und sie keinen Grund hatte, in die Sucht, in welcher Form auch immer, zu flüchten.

Schön, dass mein Beitrag bei Dir und Deiner Tochter zu einer tieferen Verständigung geführt hat. Freut mich, dass natürlich unbeabsichtigt, etwas gutes dabei rausgekommen, auch wenn es im ersten Moment etwas vielleicht etwas hart ankam.

Offensichtlich hat es bei Dir einiges ausgelöst, was sich dann positiv ausgewirkt hat. Das freut mich für Dich. Vielleicht auch mal hingucken, was das mit Deiner Mutter zu tun hat, auch wenns ein anderes Thema ist.

Ich muss mich nicht erklären, was ich therapeutisch mache, oder wie lange ich nicht mehr spiele oder ob ich noch mehr spiele. Auch/oder ob meine Aussagen etwas mit Zocken oder Nichtzocken zu tun haben. Und dass ich in den Foren schreibe, machen ja andere auch zur Genüge, soll ich darauf was sagen? Was machst Du außer in Foren schreiben? Mal so als Gegenfrage....(sollte wohl auch ein kleiner Seitenstich werden?)

Ich habe hier in früheren Beiträgen ofters meine Sachen beschrieben, die aber wohl nicht gelesen wurden.

Ich denke, mein Beitrag hat bei Dir etwas ausgelöst, und da musste natürlich erstmal ein Gegenschlag kommen. Habe auch nichts anderes erwartet, zwar nicht von Dir, aber irgendwas musste ja kommen. Dass ich den Beitrag geschrieben habe, sowie er wahr, hat nichts mit Rache zu tun, Rache an wem und für was? Naja....

Ob ich Mutter bin oder nicht, hat damit auch nichts zu tun. Ob ich Familie habe oder nicht auch nicht. Wolltest Du mir damit ein bisschen Retourkutsche geben, sozusagen für jemanden anderen?

Ich denke Deine Antwort war ein Gegenschlag, da Du Dich verletzt fühltest, aber im Nachhinein hat es Dir und Deiner Tochter gut getan hat. Gut, ich kann es verkraften, denn wenn man austeilt, muss man auch einstecken können, aber ich darf mich auch äußern, ob es  passt oder nicht. Irgendwie herrscht in dem Land doch noch Meinungsfreiheit.

Auch habe ich mich heute noch einmal eingeloggt. Auch der Grund warum ich heute hier wieder aussteige, denn ich finde das ewige Schönschreiben und Augenwischerei von schlimmen Sachen einfach furchtbar. Dazu stehe ich! Da braucht auch niemand etwas hinein interpretieren. Es ist so wie es ist!

Es scheint sich ja hier darum zu handeln, dass bestimmte Forummitglieder das Sagen haben, alles schön harmonisch haben wollen und jede andere Meinung abgewehrt wird
bzw. eigentlich mit Gegenschlag reagiert wird, ohne mal dahinter zu schauen, was z. B. in meinem Beitrag eigentlich steckt. Aber das bestätigt wieder mal einen Eindruck, wie heftig auf offene Worte reagiert wird.

Wünsche ich einen spielfreien Tag und alles Gute!

mari







Hallo Mari,

nachdem ich Deinen Beitrag gelesen habe, gehe ich mal davon aus, dass Du keine Mutter bist. Gern darfst Du mich korrigieren. Allerdings kann ich mir von keiner halbwegs normalen Mutter so etwas vorstellen, was Du da von Dir gibst (außer von meiner eigenen, aber das ist ein anderes Thema).

Eher habe ich den Eindruck, dass Du Partei für Martina's Tochter ergreifst, mit allen Argumenten, mit denen Du Deine eigene Spielsucht immer verteidigt hast bzw. noch verteidigst. Gestatte mir die ernsthafte Frage: seit wann spielst Du nicht mehr? Und was tust Du für Dich und gegen Deine Sucht außer in Foren zu lesen und zu schreiben? Gleichzeitig scheinst Du keine Angehörigen zu haben, die sich mit Dir und Deiner Sucht auseinandergesetzt haben und wenn doch, so hast Du sie nicht wirklich wahrgenommen. Auch hier bitte ich gerne um Korrektur, sollte ich mich täuschen.

Ich glaube, mit Entsetzen reagiert fast jeder, der liest was zwischen Martina und ihrer Tochter abläuft. Besonders im Hinblick auf die Situationen, in der sich jede Einzelne der Beiden befindet, scheint es sich um eine zur Zeit fast aussichtslose Situation zu handeln. Die Tochter als Tochter, gleichzeitig als Coabhängige und jetzt als Süchtige (so wie es den Anschein hat). Die Mutter als Mutter, als Süchtige und jetzt als Coabhängige. Zunächst mal in der Reihenfolge zeitlich gesehen - aber wie ist die Reihenfolge wirklich? Oder ist es egal? Ist alles gleich grausam, gleich schlimm? Wie spielt die emotionale Bindung hier rein? Wie der Abnabelungsprozeß, in dem sich naturgemäß beide auch noch befinden?
Wie gehen beide - jede für sich - mit sich selbst um im Hinblick auf das "Dilemma" der anderen?

Ich denke, Du als ebenfalls Süchtige und regelmäßige Forumsschreiberin weißt, dass jedem Angehörigen nahegelegt wird, sich zunächst einmal um sich selbst zu kümmern, um im Strudel der Sucht nicht mit unterzugehen. Hört sich total einfach an. Wie "einfach" das ist, siehst Du an Martinas Beitrag und auch an vielen anderen Beiträgen aus früheren Zeiten von anderen Personen. Was gibt Dir also das Recht so zu urteilen? Nur die Bitte von Martina um die Ansichten anderer? Oder vielleicht die Gelegenheit, ein klein wenig "Racheengel" zu spielen, weil sich  um Dich nie jemand Sorgen gemacht hat, Dich nie jemand hat versucht zu retten aus Liebe? Wieder nur eine Vermutung und klingt sehr hart. Leider kann ich mich zur Zeit nicht gemäßigter ausdrücken. Ich hoffe, Du kannst damit ebenso umgehen wie Du es von Martina auf Deine wie Du selbst sagst harten Worte verlangst.

Während meiner nassen Zeit hätte ich wahrscheinlich ähnlich auf Martinas Nachfrage geantwortet wie Du. Mittlerweile weiß ich von meiner kleinen Familie was es heißt, zu lieben und nicht eingreifen zu können, weil ich es nicht zugelassen habe. Meine eigene Tochter habe ich übrigens gebeten, diese Zeilen wie auch den "Hilferuf" von Martina und meine vorherige sowie Deine Antwort zu lesen. Bevor wir uns darüber unterhielten kam von meiner Lütten der Kommentar: "die Mari benutzt die gleichen Argumente wie früher Du, als Du noch spielen gingst. Ich war dagegen machtlos. Sag' der Martina bloß noch mal, die soll sich abschotten und nicht mehr versuchen zu helfen. Erst wenn die Tochter kommt und Hilfe haben möchte, in Form von Gesprächen und vielleicht Unterstützung bei der Suche nach einem Psychologen oder einer Selbsthilfegruppe, dann kann sie helfen. Jeder Versuch  vorher zu Helfen macht sie kaputt."

Meine Tochter ist 21 Jahre alt und nicht süchtig. Sie hat sich so gut es möglich war gegen die Co-Abhängigkeit erfolgreich gewehrt. Sie ist diesen Weg gegangen, sich einzugestehen, machtlos zu sein, solange ich mir nicht helfen lassen wollte. Aber sie war da mit allen Sinnen als ich um wirkliche Hilfe bat.

So gemein wie das jetzt klingt: durch Eure Beiträge (Martina und Mari) ist ein langes Gespräch zwischen meiner Tochter und mir heute abend zustande gekommen und hat unserer Beziehung noch ein wenig mehr Tiefe gegeben und auch wieder noch ein wenig mehr Verständnis und Innigkeit. Dafür danke ich Euch Beiden

Marlies

Re: Fernsehglücksspiele
« Antwort #37 am: 04 Januar 2008, 19:54:47 »
Hallo Mari,

auch wenn ich mich damit jetzt weit weg vom Thema bewege und Du auch nicht mehr antworten willst (was ich sehr schade finde) so möchte ich Dir doch noch kurz mitteilen, was ich bei Deinem heutigen Beitrag empfinde:

Nun, ich bin der Auffassung das ein Forum die Basis eines konstruktiven Gedankenaustausches von gleichgesinnten Menschen ist. Aber nicht unbedingt einen Kriegsschauplatz darstellt, auf dem Angriff und Verteidigung bis zum Exzess geübt wird, so wie Du es darstellst. Auch "Feigheit vor dem Feind" sollte nicht das Thema sein.

Schade eigentlich, dass Du mich so wenig verstanden hast und genau das selbst tust, was Du Martina vorwirfst.

Ich für mich erfahre mich in jedem meiner Beiträge ein kleines Stückchen selbst. Das ist mir wichtig und tut mir gut.

Beiträge anderer Personen - auch der Deine - zeigen mir deutlich, wo ich mich zur Zeit befinde und wie weit ich von meinem Ziel noch entfernt bin - oder anders herum, wie nah ich meinem Ziel schon bin.

Dir wünsche ich für die Zukunft mehr Gelassenheit,Zuversicht, ein klein wenig mehr Geduld mit Dir selbst und Deinen Mitmenschen und natürlich gute 24 Stunden

Marlies


Re: Fernsehglücksspiele
« Antwort #38 am: 04 Januar 2008, 20:02:50 »
Liebe Martina,

nun aber zurück zum Thema. Was ist eigentlich aus der Nummernsperre geworden? Das interessiert mich brennend. Schreib' doch mal, wie weit Ihr da gediehen seid.

Lieben Gruß

Marlies

*

Offline Ilona

  • *****
  • 3.892
    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Fernsehglücksspiele
« Antwort #39 am: 06 Januar 2008, 15:05:32 »
Hallo ihr Lieben,

habe diesen Thread erst jetzt vollständig zur Kenntnis genommen. Ich möchte noch einmal darum bitten, konstruktiv miteinander umzugehen. Es macht wenig Sinn, sich lang und breit negativ über dieses Forum und einzelne Mitglieder dieses Forums zu äußern und dann doch zu posten. Das ist so, als wenn ich immer wieder in ein Restaurant gehen, in dem ich nur schlecht gegessen habe, dies dem Kellner beim Reinkommen gleich lauthals sage und dann aber doch bestelle. Macht irgendwie keinen Sinn.

viele Grüße, Ilona

*

Offline Chris

  • *****
  • 413
Re: Fernsehglücksspiele
« Antwort #40 am: 06 Januar 2008, 16:27:53 »
Tag Zusammen,

ja also echt, also....Kritik zum Forum würde ich doch empfehlen unter der Rubrig Fragen/Support reinzuschreiben...wobei mich auch mal interessiert, wer hier das sagen hat, ausser Ilona ?!

Aber jetzt trotzdem nochmal an dieser Stelle: die ewige schönschreiberei hat mich auch oft genervt und daher habe ich mich vor einiger Zeit auch hier zurückgezogen und lese hier nur noch. Ab und an schreibe ich auch mal was...

Zur Schönschreiberei, es ist natürlich so, Hilfesuchende stossen hier auf das Forum und sollen nicht gleich abgeschreckt werden durch zu harte Kommentare, das wäre ja Kontraproduktiv, wenn sie dann wieder abziehen und keine Hilfe bekommen. Wobei das Forum ja nur der Erste Schritt ist, das Ziel ist Beratung vor Ort, persönlich, so weit das möglich ist. Das Forum begleitet dann eher....so sehe ich es jedefalls.

Ach ja, und wenn der Eine oder die Andere den Eindruck hat, die Beiträge werden nicht gelesen, dann liegt das vielleicht auch an der länge der Beiträge.  Manchmal liegt in der Kürze die Würze !

Gruß
Chris
« Letzte Änderung: 06 Januar 2008, 16:29:44 von Chris »
Ist wie immer, nur meine ganz private Meinung....

*

Offline Chris

  • *****
  • 413
Re: Fernsehglücksspiele
« Antwort #41 am: 06 Januar 2008, 16:37:03 »
Zur Rufnummernsperre:

Bei meinem Festnetzanschluss (T-Com) sind 0900, 0137, etc. gesperrt !

Bei meinem Mobilfunkanschluss (T-Mobile) sind Mehrwertdienste (0900) gesperrt. Aber anscheinend betrachtet T-Mobile 0137 und die teuren Kurzwahlrufnummern nicht als "Mehrwertdienste"....was sich aber meinem Verständnis entzieht.
Ich habe persönlich aber auch keinen Bock deshalb vor Gericht zu ziehen, obwohl ich da gute Chance sehen würde denen einen überzubraten.

Gruß

Chris
Ist wie immer, nur meine ganz private Meinung....

*

Offline Ilona

  • *****
  • 3.892
    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Fernsehglücksspiele
« Antwort #42 am: 06 Januar 2008, 17:35:53 »
Hi Chris,

bitte nicht das Kind mit dem Bad ausschütten! Natürlich kann man (frau auch) Kritik am Forum äußern. Ist doch klar.

Liebe Grüße, Ilona

*

Offline andreasg

  • *****
  • 2.083
Re: Fernsehglücksspiele
« Antwort #43 am: 07 Januar 2008, 09:28:59 »
Hallo ihe Lieben,

es kracht und rauscht im Walde wenn die Winterstürme über die Lande ziehen!
Gott sei Dank, jetzt sind wir doch gerade beim Kern dieses Treads angelangt.
Ich habe selber das zweite Einstellen des Videos vom Quizzsender mit Missbilligung betrachtet. Es geht ja nur vordergründig um die sublilen Methoden von Glücksspielanbietern. Im Kern eben um gestörteBeziehungen.
Bedingungslose Liebe lässt sich nicht durch Glücksspiel ersetzten und Liebe ohne Bedingungen löst vom Glücksspiel.
Der erste Schritt der Anonymen Spieler beschreibt diese Liebe ohne Bedingungen: "Wir gaben zu, daß wir dem Spielen gegenüber machtlos sind und unser Leben nicht mehr meistern konnten."
Ich gebe zu. Eine Gegenwartsform, ich gebe gegenwärtig zu mich angeregt zu fühlen durch eure Beiträge, möchte euch den Rücken stärken, euch alle lieb umarmen und möglichst bald alle konfrontationen beenden. Das ist meine Krankheit, meine Sucht, mein Spiel mit Menschen. Ich bin dem gegenüber machtlos. Das erkenne ich und gehe auf euch  zu um mich mitzuteilen. Habe ich nicht auch in anderen Foren mitgefetzt und bin ich davon nicht genesen?
Mari, ich kenne das: Schwarz - Weiß, Forum anmelden, Forum abmelden, Scham, Schuld, Verdrängung, wieder anmelden, nur behagliche bequeme Beiträge schreiben, Aggressionen spüren, reinfressen (ich bin auch Esssüchtig) und dann wieder der Poltergeist mit scharf geschliffenen Worten. Ich wünsche mir von Dir, daß Du nach Deinen Möglichkeiten bitte doch am Ball bleibst, Kritik tut Not, auch wenn Du Dich unverstanden fühlen solltest.

Ich selber bin auch leider(!) kinderlos und kann, Martina und Marlies Eure Beziehungen zu den nun erwachsenen Kindern nur erahnen. Martina, ich habe in meinem ersten Beitrag beschrieben, daß eine Mutter nicht umhin kommt, den Kühlschrank (der Tochter) zu füllen.
Ich kenne doch meine Mutter, sie würde eher sterben, als mich darben zu sehen.(Von ihr habe ich meine Esssucht übernommen) Und oft genug erinnere ich sie daran, daß ich sie in meiner nassen Zeit massiv bestohlen habe und ich Klarheit in finanziellen Dingen brauche. Also auch meine Haushaltsführung selber durchzuziehen. Meine Finanzielle Inventuren (Vierter Schritt der Anonymen Spieler)habe ich selber geschrieben und mit einem Sponsor geteilt, (5. Schritt). Daran denke ich, wenn ich vor dem Computer Sitze und mein Haushaltsbuch führe. Jeden Tag neu. Das ist dann der sechste Schritt.
Aber nicht meine Mutter muß sich von mir lösen, sondern ich von ihr. Ich habe mein Recht meinen Weg zu gehen. Meine eigene Familie sind gegenwärtig meine Gruppen für Spielsüchtige und Esssüchtige, damit kann ich gut leben. Und gerade in den Gruppen übe und übe ich endlich - Auseinandersetzungen.
Ich wünsche uns viel Kraft und Mut für Wut und Liebe
Schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

*

Marzipine

Re: Fernsehglücksspiele
« Antwort #44 am: 07 Januar 2008, 09:49:05 »
Hallo,
ganz genau beobachte ich meine Tochter, nicht weil ich sie bevormunden will, war noch nie mein Ding u. sie weiß das auch; allerdings kontrolliere ich z.Zt. ihr Verhalten. Nun war sie bei der Oma und sagte der alten Frau "sie braucht eine Fangschaltung am Telefon, da sie Morddrohungen von einem früher Freund bekommt, und das kostet 100 €". So das ist wieder mal ein Beispiel wie weit sie schon ist. Natürlich habe ich sie versucht auf diese Angelegenheit anzusprechen u. mir wollte sie das gleiche sagen. Ich sagte ihr, gehe zur Polizei und diese machen dann automatisch ein Fangschaltung, zumal sie angeblich diese Aussagen ihres früheren Freundes auf Band hat. Ja dann kommt, ach er wird mir schon nichts antun. Die 100 € hat sie aber bekommen. Ideenreich ist sie ja. Nun ja ich habe auf Wunsch meiner Tochter mit ihrer Chefin gesprochen wegen der Sperrung dieser Nummer. Sie sagt, der Telefonanbieter muss diese NUMMER NICHT SPERREN!! Den wirklichen Grund konnte ich ihrer Chefin nicht sagen. Mir sind die Hände gebunden, so einfach ist das.
Mein Kind u. ich haben schon viel durchgestanden (wie z.B. Selbstmord, Tod durch Krebs 2x in der Familie, Abtreibung, meine Spielsucht) aber wir haben uns geholfen und eigentich haben wir auch ein sehr gutes Verhältnis. Ihrem Vater darf ich das nicht sagen, musste es ihr versprechen, sonst wandert sie aus, sagt sie jedenfalls. Da ich ein sehr gutes Verhältnis mit ihrem Vater habe, wir telefonieren mindestens 3 x die Woche und ich ihrer alten Oma (Mutter ihres Vaters) von 86 J die Wäsche bügel ist es natürlich sehr schwer für mich, ruhig zu sein und alles mit mir abzumachen. Was kann man eigentlich von einer Mutter verlangen oder erwarten! Ich bin nur ein Mensch und habe mit mir selber zu tun und soll jetzt noch Coabhängige meiner Tochter spielen?
Nein das kommt nicht in Frage. Entweder sie macht was, ich stehe ihr bei, oder sie macht so weiter und ich werde den Mund ganz bestimmt nicht mehr halten.
Immer habe ich meine Tochter gedeckt, egal was sie anstellte, Mama war da! Jetzt sagt sie zu mir "Mutsch ich habe alles im Griff und rufe dort bestimmt nicht mehr an, mach Dich nicht verrückt, ich bin nicht süchtig" ha geht ja z.Zt. auch nicht, aber sie lügt trotzdem kräftig weiter. Also das mit der Fangschaltung (100 €) nein das glaube ich ihr nicht.
Auch habe ich meiner Tochter die Texte hier zu lesen gegeben, den Kommentar möchte ich jetzt nicht schreiben, den sie zu einem Bericht abgelassen hat, für mich wäre es eine echte  Befriedigung; aber ich will es halt nicht auf Kosten meiner Tochter genießen.
Auch sagte sie MAMA das ist doch alles anonym oder? Ich sagte klaro keine Angst, dass Du es bist weiß keiner  ;). Doch noch ein wenig Kind!!!
In diesem Sinne, wir werden weiter sehen
LG Martina
« Letzte Änderung: 07 Januar 2008, 10:36:31 von Marzipine »

 

Wir danken dem AOK Bundesverband für die Finanzierung des technischen Updates dieses Forums