Hallo Engel85,
erst mal Hut ab vor deinem Vater, dass er sich getraut hat, euch von seinem Problem zu erzählen.Ich kann mir vorstellen, dass das nicht leicht war. Aber so ein Eingeständnis des Problems ist oft ein erster Schritt aus der Sucht.
Für euch war es natürlich auch nicht leicht! Aber insgesamt spricht es doch sehr für den Zusammenhalt in eurer Familie, wenn es möglich ist, dieses Problem so offen anzusprechen. Damit ist es aber noch nicht getan. Auch nicht damit, dass deine Mutter nun die EC-Karte und damit die ganze Verantwortung hat. Sowas sollte nur eine kurzfristige Übergangslösung sein. Auf die Dauer empfinden die meisen Menschen es nämlich als ziemlich kränkend, wenn sie gar keinen Zugang zum Geld haben.
Hat dein Vater denn gesagt wie er sich eure Hilfe konkret vorstellt? Habt ihr euch zu einem nächsten Gespräch verabredet? Wäre er denn bereit mal eine Beratung in Anspruch zu nehmen? Oder in eine Selbsthilfegruppe zu gehen? Es muss ja nicht gleich eine Therapie sein? Was hat er überhaupt gespielt? Wie will er sich schützen, da nicht mehr hinzugehen? Habt ihr darüber mit ihm geredet? Und überhaupt: wie ist das Klima in eurer Familie jetzt? Schweißt euch das zusammen? Oder ist jetzt alles sehr peinlich?
Ein kleiner Trost zum Schluss: Zwei Drittel der Menschen, die ein Glücksspiel(sucht)problem haben, schaffen es sich dauerhaft davon zu lösen.
Alles Gute und viele Grüße
Ilona