Hallo mein junger Freund!
Was kann ich selbst tun? Gibt es wege wie ich das ohne eine Therapie in den Griff bekomme?
Also ...
1. Male doch nicht gleich den Teufel an die Wand.
2. Eine Therapie ist gar kein Teufel - es ist eine Schule fürs Leben!
Ob Du eine machst oder nicht und in welcher Form wird mit Dir in einem Suchberatungsgespräch erörtert - wenn Du diese Hilfe zulässt.
Was Du hier mehrfach beschreibst, mit den guten Vorsätzen und der "Schei... egal-Einstellung" am nächsten Tag, das kennen wir wohl alle.
Da liegt nun mal daran, dass Du gar nicht weisst, wieso Du überhaupt spielst und wieso es so einen großen Stellenwert bei Dir hat.
Ich beschreibe das Spielen immer als Selbstheilungsversuch - manche nennen auch Selbstmedikation.
Daraus ergibt sich, dass zum Einen das Spielen nur ein Symptom ist, zum Anderen, dass da irgend etwas in Deiner Identität ist, was vielleicht aufgearbeitet werden sollte. Denn bleibst das Defizit, so bleibt auch das Spielen.
Jetzt denkst Du vielleicht: Oh Mann, jetzt unterstellt mir der Blödmann auch noch ne Macke - als hätte ich nicht genug andere Probleme ...
Sei Dir gewiss - es gibt keine perfekten Menschen - jeder hat Defizite.
Sei es: mangelndes Selbstvertrauen, die Position in der Familienaufstellung, manchmal auch diagnostifizierbare Krankheiten, Defizite in der Gefühlsregulation - die Liste ist unsagbar lang.
Jetzt fragst, Du, was Du speziell tun kannst.
Die Antwort ist einfach: Mache Dich auf die Suche nach Deinem Defizit und die Lösung des Problems.
Dabei gilt auf jeden Fall: Der Weg ist das Ziel.
Du könntest fündig werden, vielleicht aber auch nicht.
Manchmal bilden jede Menge Faktoren ein Defizit - ein paar, die Dir begegnen bei Deiner Suche wirst Du sicherlich abarbeiten können.
Auf diesem Wege wirst Du Deine Werte auf den Prüfstand nehmen und auch Deine Ziele.
Einige Ziele wirst Du loslassen, weil sie Dir vielleicht schaden, andere wirst Du stärken oder sogar neu aufbauen.
Damit nimmst Du in Summe dem Spielen das Futter.
Tja, das Ganze bis hierher klingt vielleicht jetzt zu hochgestochen ... ?
Es geht auch einfacher auszudrücken: Rede, rede, rede ...
Fange mit Deinen Eltern an - vielleicht einem guten Freund.
Mache weiter in einer Selbsthilfegruppe und/oder bei einer Suchtberatungsstelle.
Kennst Du das Rezept für Erfolg? Es nennt sich: TUN! (P. Kagerer)