Hallo Forumsgemeinde,
ich bin auch neu hier und lese mit Spannung mit.-) Schade das ich dieses Forum nicht schon früher entdeckt habe...Wobei ich dann auch nicht glaube das es "Klick" gemacht hätte.
Bei mir fing es schon im Teeanager Alter an, als meine Mutter einen Freund hatte, der damals noch in private Zockerhöllen auf Poker und Black Jack Turniere gegangen ist, teilweise
auch unter Alkoholeinfluss, whatever...Er verspielte seine ganze Kohle und das war nicht wenig, verlor seinen Arbeitsplatz, brachte meine Mutter um viel Geld welches er sich geliehen und natürlich nie zurück gegeben hat usw.Irgendwann nach 10 Jahren hatte sie die Schnauze voll und schmiss ihn raus, ich war damals dann 17´bis dato hatte ich selbst aber keine Erfahrungen mit Glücksspiel gemacht, das fing dann erst mit Anfang 20 an...warum kann ich heute nicht mehr genau sagen, vermute aber das mich vieles durch den damaligen Freund meiner Mutter geprägt hat, wenn auch ins Negative. Zumindest habe ich das trinken angefangen und bin ebenfalls auf private Pokerturniere gegangen...
(Sicherlich sind hier Parallelen zu finden, ob nun alles psychischer Natur her rührt kann ich nicht genau beurteilen, war noch nie bei einem Psychologen)
Die Kombination Alkohol und Glücksspiel war sowieso nie gut, hatte mich einfach freier am Tisch gefühlt und teilweise Harakiri Bluffs im Poker auch gewonnen, das wäre im Normalzustand nie passiert. Gut, ich war nicht jedes Mal betrunken, aber recht häufig, und irgendwann wussten das auch meine Mitspieler und es kam natürlich wie es kommen musste, meistens verloren! Dann machte ich zwecks Ausbildung und Gewerblicher Schule wieder ein bisschen Pause, ging auf keine Live Turniere mehr, entdeckte aber dann das Internet ein paar Jahre später und die Anonymität. Auch hier; the same procedere, am Anfang Gewinne und dann alles wieder verzockt.
Ich kann mich noch gut an ein "High Roller Spiel" erinnern, an dem ich von Nachmittags an bis tief in die Nacht gepokert habe (Pokerstars.de)
Soweit ich es noch weiß habe ich mit 200 Euro angefangen und war beim letzten Spiel mit 16000 Euro im Plus!!! Diese habe ich, wie sollte es auch anders sein, in nur einem einzigen Spiel mit "ein paar" 7 gegen einen Gegner mit "Assen" verloren. (Dieser hatte einen Stack von 65tsd. hätte sich also den Verlust leisten können.
Nun gut, danach widmete ich mich den Slots und entwickelte eine Vorliebe fürs Roulette, dem Poker kehrte ich aufgrund og.Erfahrung den Rücken.
Auch hier gingen zig tausende Euros´ins Land, ich schätze in den letzten 15 Jahren über 180 K, wenn nicht mehr. (Wäre eine schöne Anzahlung für eine Immobilie gewesen)
Inzwischen habe ich durch die Ehe und weil meine Frau mir mit Scheidung gedroht hat, doch ein wenig nachgedacht und versprach ihr im letzten Jahr vor Weihnachten mit dem Zocken aufzuhören...Bis März 2019 hat es funktioniert, dann wurde ich wieder rückfällig, abends getrunken, meine frau war schon im Bett, als ich los und bei Betvictor angemeldet und siehe da, erste Einzahlung 200 Euro mit Bonus 200 Euro---10000 Euro gewonnen (überwiegend mit Roulette)
Das war mein Untergang, danach....ihr wisst was kommt, alles wieder verzockt und nochmal 10000 Euro via Paypal bis Anfang April eingezahlt. Mein Girokonto ist inzwischen am Limit und ich habe mich bei allen Casinos bei denen ich jemals angemeldet war sperren lassen. Natürlich sprießen jeden Tag neue aus der Erde...da hätte ich bei dieser Gelegenheit mal direkt eine Frage in die Runde; gibt es sowas wie eine grundsätzliche Sperrung, analog den Spielbanken?
Nun, zurück zu meiner Geschichte; vor ein paar Tagen bin ich wegen dem CB auf diese Seite gestoßen und habe mich bei whdg angemeldet, damit zumindest(keine Ahnung ob es klappt) die letzten 10000 Euro gerettet werden können....
Unterm Strich kann ich nur sagen, es verändert die Psyche, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, schlecht gelaunt sein (bei Verlusten) der Drang wieder alles zurückgewinnen zu müssen, ist immens. Ich versuche "Zockfrei" zu bleiben und lese jetzt Bücher, gehe raus in die Natur und erfreue mich an anderen Dingen, naja ich versuche es zumindest. Ich glaube es ist wie bei jeder anderen Sucht auch, die Gefahr ein Rückfälligkeit schwebt wie das Damokles Schwert über dem Patienten.
Ich habe aber für mich die Offenheit auch gegenüber der Familie entdeckt, seitdem ich nicht mehr alles versuche unter den Teppich zu kehren, bin ich viel befreiter und kann das Problem der Spielsucht viel eher angehen. Ich hoffe für Alle die "Zockfrei" bleiben möchten oder es noch werden wollen, dass ihn dieser Schritt auch gelingt, oder sich professionelle Hilfe suchen.
mit "Leidgenössischen" Grüßen
Nighty