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Wie kann ich meinen Mann helfen?? Bzw helft mir...

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Re: Wie kann ich meinen Mann helfen?? Bzw helft mir...
« Antwort #15 am: 27 Oktober 2007, 01:55:04 »
Hallo Lewiaatan,

Du schreibst: "Spielsucht ist heilbar....."
gleich im nächsten Satz aber zweifelst Du Dich selbst an!

Abgesehen davon, dass es ich persönlich es als gefährlich ansehe, anderen Spielern und auch Angehörigen solche "Halbwahrheiten" hier ins Forum zu setzen, verstehe ich Dein Posting als Trost, als Hilfestellung.

Es gibt aber etwas, dass die erste Voraussetzung für alle ist, die sich ernsthaft mit dem Thema Sucht auseinandersetzen, nämlich Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit- auch wenn's manchmal verdammt schwerfällt und/oder wehtut. Im Endeffekt ist es das einzige, was hilft.

Nochmal zur Heilbarkeit. Ich habe es einmal von kompetenter Seite so erklärt bekommen:
Eine hundertprozentige Genesung gibt es nicht. Suchterkrankungen sind potenzielle Rückfallkrankheiten und das auch nach vielen, vielen Jahren Abstinenz. Helfen tut hier als kontinuierliche Vorbeugung die Auseinandersetzung mit der Krankheit für den Rest des Lebens. Jeder Mensch hat im Hirn ein sogenanntes Suchtfenster. Wird durch irgendeinen Auslöser dieses Fenster aktiviert, dann ist eine Deaktivierung nicht mehr möglich. Lediglich ein Stillstand kann herbeigeführt werden.

Liebe Sandra,

ich möchte Dich nicht in Angst und Schrecken versetzen. Natürlich gelingt es vielen süchtigen Menschen für den Rest Ihres Lebens abstinent zu bleiben. Am eigenen Leibe habe ich erfahren, dass es oft nicht möglich ist, allein oder auch mit alleiniger Hilfe der Familie aufzuhören. Professionelle Hilfe in Form von Selbsthilfegruppen oder Fachberatung oder ambulante und stationäre Therapien, psychologische Hilfen usw. werden oftmals benötigt, um den gewünschten Erfolg zu erzielen. Ich persönlich habe die Hilfe eines Psychologen in Anspruch genommen.

Das Ah und Oh aber ist das Bedürfnis und der feste, eigene Wille des Süchtigen sich von der Last der Sucht zu befreien. Ohne dieses Anspruch funktioniert einfach gar nichts. Wenn ich Deine Zeilen lese, dann überkommt mich große Scham im Rückblick auf mein eigenes Verhalten meinem Mann und meiner Tochter gegenüber, deren Liebe und Hilflosigkeit ich fast grenzenlos ausnutzte.

Ich wünsche Dir sehr, dass Dein Mann von allein auf die Idee kommt, etwas für sich tun zu müssen.

Für Dich aber ist es wichtig, dass Du Dich schützt. Ich denke, dass brauche ich nicht weiter auszuführen.

Wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg

Marlies

Re: Wie kann ich meinen Mann helfen?? Bzw helft mir...
« Antwort #16 am: 27 Oktober 2007, 16:53:30 »
hi pünktchen,
du magst recht haben,ich weiß es nicht,kann es nicht beweisen und vielleicht is es nur ein wünsch,für mich selbst.
aber wie gesagt ICH glaube drann und will es schaffen und ich hoffe das andere es auch schaffen ohne angst haben zu müssen unheilbar krank zusein.
ich weiß,das es ein schwerer weg ist,das der eigene wille sehr stark sein muss und das es hilfe bedarf von freunden und mitmenschen und das man dann sicherlich ein sehr dankbarer mensch sein muss wenn es geschaft ist.
ich werde,so habe ich es mir vorgenommen,öfter hier sein und schreiben inwiefern ich mit mir selbst vorran komme.
und du hast recht,ich sollte nicht schreiben es ist heilbar,da ich es selbst nicht weiß.
aber nochmals für alle,ich glaube ganz fest daran und werde mit der nötigen hilfe drann arbeiten und euch von meiner arbeit mit mir berichten.
LG und god bless

Re: Wie kann ich meinen Mann helfen?? Bzw helft mir...
« Antwort #17 am: 29 Oktober 2007, 09:53:45 »
Hallo zusammen

Wir hatten die Selbsthilfegruppe besucht und muss sagen sie tat uns beiden sehr gut. Zu hören und auch sehn das man mit dem Problem nicht alleine da ist. Einige gehn schon seit fast 10 Jahren hin und sind auch viele Jahre Spiel Frei.

Das es immer wieder mal einen Rückschlag geben kann davon sind auch wir nicht befreit.Weil man kann ja nicht verlangen wenn man über Jahre gespielt hat das es morgen vorbei ist.  Ich werde auch ab und an mitkommen in der Selbsthilfegruppe denke mal wenn ich diesmal nicht mit dabei bin kann mein Mann ungezwungener reden. So hatte ich zumindestens letzte Woche das Gefühl gehabt.

Ist zwar schade das er sich mir noch nicht öffnet aber ok ich muss dies akzeptieren. Vielleicht kommt der Zeitpunkt noch das er von alleine kommt und mir alles anvertraut. Ich bin nur froh das er den ersten Schritt gemacht hat mit mir zusammen Hilfe zu suchen den ich alleine schaffe das nicht.

Das einzige was ich machen kann ist halt Ihm nicht mehr das ganze Geld überlassen sondern wenn er mal Unterwegs ist halt so was bekommt um sich was zu besorgen. Weil ganz ohne Geld aus dem Haus zu gehn ist auch blöd. Ok ich könnte das so aber mein Mann nicht.

Ich werde auf jeden Fall weiter berichten und was mir aufgefallen ist solche Menschen (hört sich jetzt blöd an ich weiß) brauchen eine Beschäftigung. Einer von der Gruppe hatte eine langzeit Therapie gemacht wo er auch Ergotherapie hatte. Ich finde es muss ja nicht unbedingt das sein sondern was Euch Spass macht das Ihr eine Beschäftigung braucht. Nicht immer an das eine denkt wie bekommeich am schnellsten mein Geld weg.

Redet auch mit anderen Mitmenschen (Freunde & Familie) alleine das tut schon sehr gut. Weil das Spielen verändert ja auch einen Menschen. Vielleicht verstehn dann die anderen warum Ihr immoment so seit.

Euch schöne 24 Std wünsch. 

Lg Sandra


 

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