Ich möchte nicht jeden seine spielfreie Zeit vergönnen, aber es stört mich ein wenig, wenn ich mitkriege, das Strichlisten geführt werden nach den Motto... „Heute sind es schon 365 Tage.“ – schön, wenn es hilft !? Erfahrungsgemäß hat das aber kein Sinn, weil Erfahrungsgemäß vieles wieder ins Wanken geraten KÖNNTE.

Na gut, ich weiß auch, wann ich aufgehört hatte vor ungefähr sechs Jahren, aber mir soll es doch dann egal sein. Der Tag Heute ist mir heilig, das ich lieber damit fahre, heute nicht gespielt und gut ist.

Ich kann mich sehr gut erinnern, als ich das erste Jahr spielfrei war, wie begeistert ich davon war.... ein Jahr geschafft.... die Euphorie.... sagenhaft.... aber Alltag holte mich schnell wieder ein, dass ich mir selber zeigen musste, dass ich dabei stabil bleiben sollte und blieb bis heute.

Für mich ist das, dass ich nicht mehr spiele, eine selbstverständliche Sache. Schließlich hänge am meinen Leben. Ich bin optimistisch, dass das Leben ein Sinn für mich inzwischen hat. Es gehört eben halt dazu Konflikte zu haben, die darauf warten gelöst zu werden.

Mich hatte ebenso naher Vergangenheit alles zu Leichtsinnig zu betrachten, so dass ich einmal nicht weit davon entfernt war wieder bei Null anzufangen, aber ich bekam die Kurve noch einmal.

Also im diesen Sinne – heute nicht gespielt – gute 24.

Gruß
Jörn

Hallo Jörn,
was meinst du mit Strichliste?
Ich schreibe mir den Tag, ab dem ich spielfrei werden (Abstinenz-Jubiläum)durfte auf, sowie die von Spielerfreunden denen es das "wichtig" ist, sich gemeinsam mit anderen zu erinnern und zu freuen darüber.
Wer hat das Recht darüber zu (ver-)urteilen?

Es gibt Spieler die sagen, das spielt keine Rolle wann das letzte Mal ein (Rückfall???) war, ist doch OK. Scheinbar "spielt es dann ja auch keine Rolle" mehr, dann kann ich ja auch wieder spielen gehen wenn es keine Bedeutung hat. Denke Ich

Aber immer nach dem Motto: "Leben und Leben lassen" mit den 24 Stunden

Jedem steht frei, das zu Tun und zu lassen, was ihm hilft...........oder??

Das ist meine Erfahrung, denn ich bin bis Heute ohne Rückfall und das möchte ich auch bleiben. Ich feiere dieses Jubiläum gemeinsam mit Freunden die mir was bedeuten und die mir eine Hilfe sind dabei. Quasi eine Dankesfeier!

Über Geschmack sollte man NICHT streiten, vor allem ausserhalb der Gruppen

gute 24 Stunden

Claus

@ Claus

Es ist ja nicht, das ich da was breit treten wolle oder verurteilen. Sicherlich, wenn es mir es bis dahin einfällt, dass ich 10 Jahre nicht gespielt habe, könnte ich mir eine kleine Feier vorstellen. 

Na gut, wenn du oder andere damit gut fahren, und für jeden Tag anstreichen.... also mir hatte es nicht gebracht, aber gut. Ich lebe zu sehr im Heute und für mich jede 24 Stunden.

Ich kann mich sehr gut erinnern nach den ersten spielfreien Jahr mich eine Überheblichkeit verfolgt hatte, so dass ich glaubte... „365 Tage geschafft, ich könnte ja einmal versuchen zu spielen, weil ich kann es ja auch sofort wieder aufhören....“ – verstehst du was ich meine ?

Gott sei dank holte mich der gesunde Menschenverstand ein und sagte wieder „Heute besser nicht, und zähl nicht die Tage...“

Nu ja, wenn es hilft, mit jeden Tag, den man nicht spielt, ein Strich auf Papier/Tapete bzw. Kalender zu makieren. Ich gebe ja zu, dass ich im mein ersten Jahr meiner Absinenz Tagebuch geführt hatte.

Gute 24 und Lg (wir sehen uns am 4ten November im Remscheid 
Jörn 

Hallo Björn,
an dem Tag im November habe ich Geburtstag. Es soll im April 2008 hier in Wiesbaden ein kleines Treffen für Die Teams und evtl. dem Interessenverein geben, dort soll es jede Menge Zeit- Raum geben für den Erfahrungsaustausch in der Arbeit mit den Schritten.

Vielleicht sehen wir uns ja dort einmal wieder....

zum Vernetzungstreffen in Duisburg am 27.10.2007 der Spielerselbsthilfegruppen NRW, komme ich ebenfalls nicht. Mir ist das Zuviel gewesen solche Treffen die letzte Zeit, gehe einfach nur ins Meeting das tut mir am besten.

LIebe Grüsse

Claus

wenn du es genau wissen willst: http://www.sandiegoga.org/menu/abstinence.php

Hallo ihr Lieben,
das ist ein Thema das augenscheinlich ein Tabu - Thema ist aber doch völlig irreal.
Also meine Trockenen Tage mit einer Strichliste markieren erspart den Maler im Haus, brauche nicht mehr tapezieren. Das ist wie mit der Witzzeichnung vom Haftinsassen, der seine abgesessenen Tage (an der Zellenwand) markiert.
Das möchte ich nun wieder mit meinen spielfreien Tagen nicht tun. Die kann ich ja im Grunde genommen nicht absitzen. Denn wenn ich spielfrei bin, bin ich voller Bewegung!
Also ist ein spielfreier Tag ein freudiger Tag, weil er mich innerlich bewegt.
Wenn ich Heute den Weg meiner spielfreien Zeit zurückverfolge komme ich immer wieder auf persönliche Wachstumspunkte. Ich bewege mich in einem suchtfreien Raum. Mein Empfinden ist: Als ich bereit war mit dem Spielen aufhören zu können wollte ich endlich mein Leben leben. In vollen Zügen. Mein Leben sei ein Fest! Das kann ich mir doch zugute tun, wenn ich mich an einem Tag/Woche/Monat/Jahr Spielfreiheit erfreue und dies auch zum Ausdruck bringe! Wenn ich den Kopf dabei hängen lasse, stimmt mit mir etwas nicht!Sofern ich es hinausschreibe: "Ich bin 17 Jahre, 3 Monate, 7 Tage und Heute spielfrei eröffne ich jetzt hier, daß 1/3 meines Lebens in positiven Bahnen verlaufen ist. Die Zeit der Sorgen, der Skrupel, des (Selbst)hasses sind vorbei.
Schöne 24 Stunden
Andreas

Hallo Andreas...

In der Tat Andreas - Es ist Irreal. Mit jeden Tag, den jemand sich selbst eine/r ankreuzt nicht gespielt zu haben, ist mehr mit den Gedanken wieder beim Spielen, als damit aufgehört zu haben !! Zu dieser Erkenntnis bin ich gerade auch gekommen, aber es soll welche unter uns geben, die so was praktizieren....

Nun ja, mal abzuwarten, wenn der nächste Rückfall vermeldet wird hier am Board.... ich habe so einige Postings gelesen und mir mein Teil gedacht, aber nicht kommentiert, und glaube, dass da ein versteckter Rückfall sich anbahnen könnte.... ebenso könnte ich schwer irren.... abwarten....

Danke für deine Meinung.

Gute 24
Jörn
   

Hallo Jörn,
ich erinnere mich als ich mit Krampf und Gewalt "Trocken" werden wollte, kam ich per Strichliste mal auf 12 Tage. Da hatte ich aber ganz viele Aufpasser......

Erst als ich mich auf die "90 Tage Therapie" der anonymen Spieler einlassen konnte, nämlich immer "Heute nicht zu spielen" hat es funktioniert (bis Heute)!

Das Gedenken an die Jubiläen gehört in die Meetings und sind oft Anregungen gute Erafhrungen mit den anderen zu teilen. Finde ich...

Oder meinst du mit "Strichliste" eine Liste der Abstinenz vom spielen in den Gruppen??

Was ist den unser Gemeinsames Ziel, Doch die Abstinenz, was sonst?

Hallo Claus,

Es soll ja Leute geben, die es ziemlich genau nehmen mit den Tagen, wo sie nicht mehr gespielt haben/hatten. Sowie du meintest mit den 12 Tagen die du durchgehalten hattest. Was anderes meinte ich nicht. Genau das. Der Krampf und Gewalt mit den Spielen aufzuhören zu wollen... das funktioniert nicht.

Ja, vielleicht habe ich mich da bisschen falsch ausgedrückt, Entschuldigung

Ich bin kein Verfechter was Jubiläen betrifft, weil das wäre ja noch okay in gewissen Rahmen. Ich überlege es mir noch, ob ich mein 10jähriges feiern soll oder nicht, aber das dahin sind es noch paar 24 Stunden, und wer weiß, was bis dahin noch ist. Vielleicht gibt es kein 10jähriges bis dahin.... soweit plane ich nicht.....nö.....   

Lg und gute 24
Jörn

Hallo Jörn,
wie ich vermute geht es Dir primär nicht um das Festhalten eines fixen Datums. Das unterstreicht ja Deine Sicht der 24 Stunden Spielabstinenz, die ich ja auch beherzige.
Allerdings habe ich mich womöglich falsch ausgedrückt - gehöre ich zu den Menschen die sich wünschen, Trockengeburstage feiern zu können.
Als ich vor 7 Jahren mich auf meinen 10. Jahrestag freute, ging meine Firma in Insolvenz, zuhause in meiner Ehe kam es zu Zerwürfnissen; kurz ich bekam Spieldruck!
Die Fügung, nicht Spielen gehen zu müssen habe ich wohl schon 9216 mal dokumentiert, letztendlich aber kam mir schon die Frage, ob es sich lohnt überhaupt darüber nachzudenken, ob 10 Jahre ohne Spiel wichtig seien, oder ob ich mir nicht einmal einen Rückfall leiten könnte? Nach Zehn jahren??
Das Enscheidende ist, so glaube ich Heute, in diesen Jahren der Spielabstinenz mein Empfinden, meine Wahrnehmungen derart geschärft zu haben, daß mir in der entscheidenden Sekunde, in der ich das Geldstück in die Hand nahm - ohne lange nachzudenken - , spontan die Imbissstube (mit Spielbetrieb)verließ, den Zwickel in der Hand und draußen erst einmal durchatmete. Der Verstand schaltete sich ja erst wieder fernab der rauchgeschwängerten Luft ein, das Bewußtsein, es kann nicht nur ein 2 DM - Stück bleiben. Jedes Spielgeschehen beeinflußt mich in negativer Art und Weise, wenn ich es an mich heranlasse.
Mag sein, daß der Vergleich mit dem Rauchen hinkt. Aber gemessen an der Rauchabstinenz = 4 Jahre bei mir, hat mich noch nicht zum Nichtraucher oder gar zum militanten Nichtraucher mutiert, - ich habe z.Zt. kräftigen Bronchialhusten - und denke nach jedem Auswurf, wieder ein Stück Teer von der Lunge abzugeben ... Nur bis zum Status des Nichtraucherseins braucht es für mich noch 8 Jahre. Um so mehr erfreue ich mich Heute an der Frischen Luft in freier Natur und nehe intensiv Gerüche war, was für mich Neuland ist!
Meine Abhängigkeit den Süchten gegenüber habe ich mein Leben lang.Aber, das Datieren von Abstinenz kann ich auch als Gesundheits - Chronik betrachten.
Ich wünsche uns allen
schöne 24 Stunden
Andreas

Hallo,

also, jeden Tag auf dem Kalender anzukreuzen, an dem ich nicht spiele finde auch ich übertrieben und ich würde es auch nicht einhalten können. Es gibt halt Tage, da sind so viele Dinge zu erledigen, da habe ich so viel zu tun, falle abends ins Bett und komme gar nicht auf die Idee, noch ein Kreuzchen im Kalender zu setzen.

Trotzdem finde ich es für mich gut und richtig, mich über einen Jahrestag sehr zu freuen und ihn für mich angemessen zu begehen. Dieses Jahr hat das noch nicht so richtig geklappt, unter anderem auch deshalb, weil ich mir selbst nicht so richtig im klaren darüber war, was denn nun angemessen für mich ganz persönlich bedeutet (und weil mir dann diese Entscheidung durch einen Forenteilnehmer genommen wurde, indem er diesen Tag in verschiedenen Foren herausstellte)

Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass es mir oftmals noch schwer fällt, mich selbst für gewisse Dinge zu belohnen, mir einfach mal etwas Gutes zu gönnen. Gerade deshalb empfinde es es als außerordentlich wichtig, besondere Tage auch besonders zu gestalten.

Und ich erfahre dabei immer wieder etwas Neues über mich. Kleinigkeiten oft, aber Detail für Detail zusammengesetzt, ergibt sich ein immer vollständigeres Bild von der Marlies, die für fast 30 Jahre zugeschüttet und durchs Spiel erfolgreich abgedrängt irgendwo vorhanden war und jetzt so ganz allmählich wieder zum Vorschein kommt.

Für diese Erfahrung gibt es fast keine Worte. Ich wünsche allen, dass sie sie ebenfalls für sich erleben dürfen.

Marlies

Hallo,
was soll denn das mit der Strichliste? Ich denke jeder Spieler kennt den letzten Tag, wo er zocken war, den vergisst man genauso wenig wie seinen Geburtstag. Also ich brauche keine Strichliste zu führen. Ich weiß wann und wo ich das letzte mal gezockt habe und das werde ich wohl nie vergessen und das ist auch gut so. Selbst wenn irgend jemand eine Strichliste führen sollte, wird es ihr/ihm wohl was bringen, sonst würde sie/er es ja nicht machen. Ich selbst jedenfalls habe diesen einjährigen Trockentag richtig genossen und mein Urlaub in den Bergen war wunderschön, weil ich halt nicht zocken war!!! Mit dem Rauchen sollte ich vielleicht wirklich eine Strichliste führen, gute Idee  . Mein erster rauchfreier Tag habe ich schon wieder vergessen, müsste nachschauen. Aber auch das klappt, ich rauche nicht.
VG Marzipine

Hallo Martina,
schön dass Du wieder zrück bist und dass Dein Urlaub gut verlaufen ist.

Es stimmt, ich kann mich immer noch gut an meinen letzen "Spieltag" erinnern, der liegt ja im Sommer 1990 zurück, bleibt mir aber unvergessen.
Mit der beginnenden Abstinenz vom Rauchen beglückwünsche ich Dich. Habe in meinem Bekanntenkreis 2 Menschen, die sich das Rauchen a.) mit Vertragsaarbeit und b.) mit Hypnose abgewöhnen wollen.
Strichliste ist hier sinnvoll, weil die ersten 3 Wochen für mich auch körperlicher Entzug war. Klappte deshalb bei mir unter med. Betreuung in der Klinik.
Schöne 24 Stunden
Andreas