Hi Scrime!
Schöner Beitrag!
Die 200 Euro an sich sind nicht das Problem. Eher das das suchtgedächnis(wenn auch unterbewusst) wieder angeregt wird und es wieder zur Gewohnheit wird. Und siehe da in 2 Monaten sind wir wieder bei 4000 Euro... darum geht es denke ich.
Ja, es geht aber noch weiter ...
Wenn wir süchtig werden, dann nimmt auch das Spielen immer mehr Raum in unserem Leben ein.
Es ist nicht nur die Suchtausübung an sich, sondern das Spielen breitet sich in das gesamte Leben aus.
Es braucht niemanden, der einem sagt: Hey, das ist falsch, was Du da machst! - Wir wissen es selbst.
Wir erarbeiten uns das im Laufe der Zeit. Doch wer möchte sich das wirklich eingestehen?
Also erarbeiten wir uns auch Rechtfertigungen vor uns selbst. Wir suchen Ausreden - tarnen sie als Gründe.
Dabei verstricken wir uns aber eigentlich immer weiter.
Die Realität wird immer mehr Fiktion - bis sie über einem zusammen bricht.
Also wird das Spielen eingestellt - vorerst.
Doch das Spielen ist nun nicht mehr nur das eigentliche Problem.
Das Denken, welches jahrelang pro Spielen ausgerichtet war - ändert sich nämlich nicht automatisch mit.
Wir haben sozusagen "Dreck am Stecken". (Historische Redewendung: Der Stecken war ein Gehstock. Es war einst verpönt mit dreckigen Schuhen herum zu laufen. Also wurde der Gehstock benutzt, um den Dreck von den Schuhen zu entfernen.)
Nur weil die Schuhe nun sauber sind, ist der Dreck immer noch da - nur eben am Gehstock und nicht mehr an den Schuhen.
Es bedarf der Kapitulation vor sich selbst, um all die antrainierten Gedankengänge über den Haufen zu schmeissen.
Es braucht die Erkenntnis, dass die Rechtfertigungen schlichtweg falsch waren. Das ist nicht einfach, da es am Selbstbildnis nicht nur kratzt, sondern gewaltig sägt.
Einer Kämpfernatur, wie unserem NW fällt das ungemein schwer.
Da wird auf Gewinnmöglichkeiten herumgeritten - hier mal ein wenig eingelenkt und dort auch noch ein wenig.
Es wird auf die besherigen Erfolge gepocht und sich beschwert, dass sie nicht gewürdigt werden.
Das ist aber nicht das Problem.
Das Problem ist, dass er das Spielen als eine Problemlösungsstrategie benutzt hat und dieses auch noch vehement verteidigt.
Wann war Spielen denn wirklich mal ein Problemlöser?
Es sind die alten destruktiven Denkmuster, derren Ablegen wie die emotionale Erkenntnis einer Lebenslüge erscheinen lässt.
Aber wir leben nun mal im Hier und Jetzt. Wen interessiert das, nennen wir es mal überspitzt, Versagen von gestern, wenn wir das heute ändern können? Die Veränderung zu einem Erfolg werden lassen?
Ich kann mir hier die Finger wund tippen - diese Veränderung kann nur NW selbst zulassen und durchführen.
Und da das Thema ihn beschäftigt - er nicht locker lässt und auch immer wieder nachhakt, glaube ich fest daran, dass er das auch schafft!
Vielleicht nicht gerade heute. Aber vielleicht morgen oder übermorgen. Denn er macht es sich selbst ja nicht gerade einfach.
Was sind die beachtlichen 120 kg auf der Bank zu drücken gegen diesen Kampf ...