Hallo,

Ich glaube bei mir ist da einiges durcheinander. Oft erlebe ich z.b. das ich sage ich habe Hunger, aber ein Gefühl habe ich da nicht zu. Mein Hungergefühl setzt erst ein wenn ich schon Magenschmerzen spüre. Wenn ich als Kind Hunger oder Durst hatte, bekam ich von meiner Mutter immer zu hören „Du isst nur aus Langeweile“.

Das Gefühl jemandem gern zuhaben oder zu mögen kenne ich auch nicht, auch das kommt immer nur aus meinem Kopf. Mittlerweile habe ich dadurch auch Ängste das zusagen, weil ich nicht weiß ob es Ehrlich ist.
Oft sage ich auch ich kann mit Lob nicht umgehen, ich fühle mich dabei unwohl. Gerade jetzt kommt mir der Gedanke ich fühle dabei doch gar nichts es ist doch nur Kopfsache.

Die Sexuellebene lasse ich jetzt erstmal weg, aber da ist es ähnlich.

Was mich jetzt interessiert ist, sind diese nicht vorhandenen Gefühle schon in meiner Kindheit zerstört oder erst durch die Sucht?

Sorry, ich bin mal wieder ziemlich durcheinander.

Liebe Grüße
Jürgen

Hallo Jürgen,
so wie Du Dich schilderst hast Du wahrscheinlich niemals gelernt Dich zu lieben. Du lässt nicht einmal das Gefühl Hunger für Dich zu. Also ich glaube kaum, dass das durch die Sucht entstanden ist, sondern vielmehr ist die Problematik in Deiner Kindheit zu suchen. So und wenn Du Dich nicht lieben kannst, wie sollst Du Menschen Gefühle entgegenbringen können. Lob kannst Du auch nicht ertragen, also ist meine Ansicht bestimmt nicht falsch. Lerne Dich zu lieben und gönne Dir etwas schönes. Was ist mit Deinen Katzen? Liebst Du sie? So wie Du von ihnen sprichst denke ich dies schon. Also gehe zu Deinem Therapeuten und lerne Dich zu lieben. Auch spricht dies für Deine Sexsucht. Mit Liebe wird man nicht sexsüchtig sondern genießt die Liebe durch Sex. Alles andere ist Sche...!
LG Martina

Hallo Jürgen,
ich nutzte Essen zum Oralen Effekt, also Lustgewinn, Stimmulierung und das gibt dem Bauch einen dicken Panzer. Ich habe schwierigkeiten mit Nähe umzugehen und so habe ich meine Esssucht erkannt. Das heißt nicht, daß ich den Kühlschrank aufmache und leerfresse. Es gibt aber genug verhaltensweisen die darauf hindeuten.
Durch meine Therapie habe ich gelernt in Gemeinschaft bei Tisch zu sitzen und mich durch das Essen nicht wegzuzoomen. Ich bin im Kontakt mit meinen Tischgenossen.
Ich habe gelernt meine Essen selber zuzubereiten auch wenn ich über den Abwasch fluche ...
Wie schön, dabei Klassische Musik zu hören - und die Kerze brennt.
Ich schaffe es immer besser, mich Imbissstuben fernzuhalten, auch die ohne Daddelkasten!
Ich bin seit meiner stationären Therapie in keinem Sexkino mehr gewesen, sehr, sehr viel Scham - und Schuldgefühle!...
Wenn ich abends in das Bett gehe, dusche ich vorher und ich habe jetzt auch Lust an meinem Körper. Ich will jetzt nicht vertiefen aber da ich jetzt im Betrieb des Bildungsträgers bin habe ich viele Berührungen mit Menschen habe . Ich bin nun auf dem Weg Nähe zuzulassen - Kennzeichnend ist und bleibt aber:
Das positive Bild , das ich im Allgäu von mir erhielt , bleibt im Inneren des Herzens bewahrt.
Schöne 24 Stunden
Andreas
.
Jetzt

Guten Morgen,

zum Thema Essen fällt mir gerade auch eine Veränderung auf. Das was Du aus der Klinik schreibst war bei mir genauso. Ich kann mich gut dran erinnern wo wir täglich gemeinsam zu Tisch gingen. Ich finde es ist nach wie vor etwas anders mit mehreren oder alleine zu Essen. Aber ich denke das ist in vielen anderen Bereichen auch so. Nicht mal das schlafen macht alleine Spaß. *grins*
Gerade Heute ist mir aufgefallen das ich bewusster einkaufe. Hmm, und was passiert mit mir wird an der Kasse geflirtet. Grad zuvor hatte ich erst beim Arzt mit der Schwester geflirtet. Ich merke dabei dass es mir gut tut.
Gerade fällt mir ein Spruch ein: „Du isst wie Du bist“! Früher habe ich meist beim Aldi Bier, Tabak, Katzenfutter, Pizza…etc. eingekauft. Heute kaufte ich ein Braten, Weintrauben, Krabbensalat….etc.

Liebe Grüße
Jürgen

Hallo Jürgen,
jetzt wird es interessant. Was das essen anbelangt bin ich total chaotisch oder nicht! Jedenfalls habe ich keine geregelten Essgewohnheiten. Ich futtere immer nur dann wenn ich Hunger habe und was Joghurt, Käse, Brot (am liebsten Baguette) ab und zu auch mal ne Tomate oder dergleichen. Pizzen mag ich auch und ganz viel Pasta. Aber Fleisch und Wurst liegt in meinem Kühlschrank nicht rum. Obst ist mir zu gesund, trinke mal einen Saft. Deinen  Spruch kenne ich auch aber ich denke der bezieht sich auf das "wie" man isst nicht "was" man isst. Ich bin ein Schnellesser kein Genießer, ich weiß das ist nicht so toll aber das liegt wohl daran, dass mir essen nicht so wichtig ist, Hauptsache schnell runter und satt. Mein Bruder dagegen genießt das Essen; d.h er ist ein Genußmensch und das stimmt und ich bin eine Hektikerin - auch das trifft zu, immer in Bewegung. Na ja jedem das seine. Aber so habe ich auch schon vor meiner Sucht gelebt bezüglich der Nahrung.
Übrigens sorry  konnte gestern Abend nicht mehr zurückrufen da ich stundenlange Telefonate hatte bis 22.15 Uhr und dann musste ich ins Bett.
LG Martina

Hallo Martina,

das interessant dabei ist, das man hier sehr schön sieht das wir alle unterschiedlich sind. Ähnliches was Du schreibst kenne ich von einer Bewegungstherapeutin aus der Klinik. Diese Frau hat nicht drei Mahlzeiten am Tag verzehrt und auch nur ganz unregelmäßig mal Warme Mahlzeiten zu sich genommen. Langezeit glaubte ich mein schlank sein hat etwas mit mein Essgewohnheiten zutun. Mein Hausarzt erklärte es mir und zwar verbrennt mein Körper einfach zuviel.
Das mit dem „wie“ man ist gebe ich Dir Recht. Ich bin auch ein Mensch der sehr schnell und unruhig isst. Nicht mit dem Gedanken beim Essen sondern schon wieder ganz woanders.

Auch habe ich schlechte Erinnerung von der Kindheit wenn ich ans Essen denke. Es war eigentlich täglich mehr eine Qual wie ein Genuss. Es war egal ob ich es mochte oder nicht, der Teller musste Leer gegessen werden. Immer schön mit Bedrohungen Seitens meiner Mutter. So in der Art wenn Du nicht aufisst erzähle ich es am Freitag Dein Vater(ich wusste ja es bedeutete mal wieder schläge). Es gab Tage da Saß ich Stundenlang am Tisch weil ich das Essen nicht herunter bekam. Ich fing an zu tricksen, wie ein Hamster das Essen in den Backen gebunkert und ab aufs Klo.
Das mit drei Mahlzeiten pro Tag liegt mir auch schwer im Magen. Nicht wegen den drei Mahlzeiten sondern deswegen weil ich auf Kommando Hunger haben musste. Zwischendurch durfte ich nicht Essen.

Hmm, ich bin gerade wieder mehr in meiner Kindheit wie im Heute.

Liebe Grüße
Jürgen

PS: Das mit dem nicht Telefonieren gestern fand ich sogar gut(jetzt nicht Falsch verstehen). Denn es kamen bei mir keine Negativen Gedanken und das kenne ich gar nicht von mir.

Hallo Jürgen,
ja viele Kindheiten verliefen wohl nicht so toll.
Bei mir gab es nichts gravierendes, ich habe meinen Teller freiwillig leer gegessen mit Nachschlag  . Die Mutter hat uns Kinder schon mal eine draufgegeben, ich habe es überlebt *grins*, außerdem war ich schon schlimm als Kind, die Bauern haben mich gehasst, da ich immer wieder die Tiere aus den Ställen und Käfige befreit habe, einschließlich einem gefährlichen Gemeindebullen, nun da ist meiner Mutter schon mal öfters die Hand ausgerutscht, ich liebe meine Mutter aber trotzdem, mein Vater hat uns nieeeeeeee geschlagen. Ich denke sooooooo gerne an meine Kindheit, überhaupt jetzt wo meine Mutter tot ist, d.h. nein ist sie nicht tot nur die Hülle, die Seele ist bei uns (meiner Familie).

Weißt Du mit dem telefonieren, das sehe ich auch nicht negativ an, wenn es heut nicht klappt OK dann klappt es halt morgen oder übermorgen, es geht ja nicht um Terminsachen. Wir wollen uns ja nicht unter Druck setzen und negative Gedanken nein aber wirklich nicht.
Ciao Martina

Apropro Kindheit.............meine Katze bekommt gerade mal wieder Babys!!!!! Freuuuuuuuuuuuuuuu

Hmmm... guten Appetit allerseits

Ich habe wohl die Frage falsch verstanden gehabt. Ich dachte, es würde hier um Gewissensbisse gehen, wo jeder von uns sich fragt, was der Bauch oder der Verstand zu Konfliktsituationen aussagt.

Ansonsten, seit ich nicht mehr unter den Druck des Spielens leide, habe ich einen gesunden Hunger. Ich muss mich schon zügeln, weil ich habe bissel Übergewicht. 

Hallo Jörn,

nee Du hast die Frage nicht Falsch verstanden. Ist halt dumm gelaufen, oft gehen Threads einfach in eine andere Richtung.
In einem anderen Thread ist mir das gleiche aufgefallen. Und ich zweifelte schon an meiner Fragestellung.
Aber ich habe für mich dafür eine ganz einfache Erklärung gefunden. Wir haben zwar alle die Spielsucht, aber eine andere Vorgeschichte.
Hier mal ein Beispiel: Meine Traumatisierung für die Sucht setzte schon in früher Kindheit ein. Martina war so weit wie ich ihre Geschichte verfolge schon über 40 Jahre. Alleine schon daran zusehen wie Martina ihre Kindheit vermisst. Sie hat ganz andere Erlebnisse wie ich gehabt, dadurch kann sie vieles was ich von mir schreibe gar nicht nachvollziehen. Das soll jetzt nicht als Vorwurf gegenüber Martina verstanden werden. Denn ich mag Martina genauso wie jeden anderen hier auch.

Liebe Grüße
Jürgen